Topthemen

10 Tipps für bessere Urlaubsfotos: Werde der König von Instagram

AndroidPIT holiday photos hero2
© nextpit

In anderen Sprachen lesen:

Mailand oder Madrid – aber die Urlaubsfotos sehen immer gleich aus? Wir haben ein paar Kamera-Tricks für Euch, wie Ihr auf Reisen bessere Bilder schießt. Wir konzentrieren uns dabei auf Smartphones und haben entsprechend alle Fotos in diesem Artikel auch mit dem Handy geschossen. Aber natürlich gelten die allermeisten Ratschläge auch für ausgewachsene Kameras. 

Wir teilen diesen Artikel dazu in drei Teile:

  1. Allgemeine Tipps zu Fotografie
  2. Foto-Tipps für Dein Smartphone
  3. Tipps zur Motiv-Suche

Allgemeine Tipps zu Fotografie

Drittel-Regel und goldener Schnitt

Ihr habt ein schönes Motiv, wisst aber nicht, wie Ihr die Kamera ausrichten sollt? Dann helfen oft Drittel-Regel und goldener Schnitt. Bei ersterer wird das Bild jeweils horizontal und vertikal gedrittelt. Die wichtigsten Motivteile richtet Ihr nun einfach an den Linien aus, idealerweise sogar an den Schnittpunkten. 

01 camera tipps rule of thirds
Hier ist das Drittel-Raster über einem Foto zu sehen. Sowohl Person als auch Horizont sind am Raster ausgerichtet. / © NextPit

Der goldene Schnitt funktioniert ganz ähnlich, allerdings sind die Linien hier alle etwas mehr in Richtung Bildmitte verschoben. Während nach der Drittel-Regel geschossene Fotos etwas spannungsvoller wirken, sorgt der goldene Schnitt für eine harmonischere Wirkung. Überlegt Euch, was besser zu Eurem Motiv passt.

Bei den allermeisten Kamera-Apps lassen sich die Raster für die Drittel-Regel und den goldenen Schnitt über das Sucherbild legen. Die entsprechende Option findet Ihr in den Einstellungen der App.

02 camera tipps grid
Die meisten Kamera-Apps können verschiedene Arten von Rastern über dem Sucherbild einblenden. Huawei nennt den goldenen Schnitt übrigens Phi-Raster. / © NextPit

Natürlich sind diese Regeln nicht in Stein gemeißelt: Gerade hochsymmetrische Fotos, etwa mit Spiegelungen können ebenfalls einen besonderen Reiz entwickeln. 

Vordergrund und Hintergrund

„Vordergrund macht Bild gesund“ lautet ein einfacher Merksatz der Fotografie. Integriert Ihr einen Vordergrund ins Bild, dann könnt Ihr dem Betrachter ein zusätzliches Detail erzählen. Habt Ihr beim Fotografieren im Gras gefaulenzt oder seid Ihr stundenlang über Felsen geklettert, um diese Aufnahme zu schießen? Dann haltet ein paar Grashalme vor die Linse oder bringt noch ein paar scharfkantige Steine im Vordergrund unter.

03 camera tipps foreground
Ob mit Frühstück oder durch ein Guckloch in den Garten: Obwohl hier jeweils eigentlich nicht viel passiert, bekommen die Bilder durch den Vordergrund eine zusätzliche Geschichte. / © NextPit

Linienführung und Tiefe

Neben dem Spiel mit Vordergrund und Hintergrund könnt Ihr auch Linien nutzen, um Tiefe in Eurem Foto zu erzeugen. Sucht Euch Linien, die vom Vordergrund aus in die Tiefe führen und lasst diese durch Euer Foto laufen. Das verleiht den Bildern automatisch eine gewisse Spannung und Dynamik.

04 camera tipps lines
Ob mittig oder zum Rand hin: In die Tiefe laufende Linien machen Fotos interessanter. / © NextPit

Licht und Schatten

Vermutlich gibt es kaum ein so zentrales Element in der Fotografie wie das Licht – das ganze Thema auf drei Absätze einzudampfen, ist kaum möglich. Es auszulassen ist aber keine Option, und daher brechen wir das Thema Licht auf zwei Eigenschaften herunter: Richtung und Qualität.

Die Lichtqualität wird mit hart beziehungsweise weich beschrieben und ist abhängig von der Größe der Lichtquelle. Die Sonne ist eine (natürlich relativ gesehen ;)) extrem kleine Lichtquelle und sorgt für sehr hartes Licht und harte Schatten. Formen werden so sehr deutlich herausgearbeitet, was bei Portraits meist nicht sehr schmeichelhaft ist. 

09 camera tipps light
Links: hartes Licht zur Mittagszeit; Rechts: weiches Licht kurz vor Sonnenuntergang – weiches Licht sorgt für eine schmeichelhaftere Darstellung, die Lichtrichtung ist jeweils die gleiche. / © NextPit

Sonnenlicht kann aber auch weich werden, nämlich durch Reflexion. Steht eine Person beispielsweise im Schatten und wird von der Sonne passiv über eine weiße Hauswand erleuchtet, werden die Schatten sehr weich ausfallen. Das gleiche gilt Abends und Morgens während der sogenannten goldenen Stunde vor Sonnenunter- beziehungsweise nach Sonnenaufgang. Hier legt das Sonnenlicht einen viel weiteren Weg durch die Atmosphäre zurück, wird stärker gebrochen und ist daher sehr weich.

Die Lichtrichtung hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die Bildwirkung: Kommt das Licht direkt aus Richtung der Kamera, gibt es wenige Kontraste im Bild. Seitliches Licht dagegen, wie bei den beiden obigen Beispielen, sorgt für eine plastischere, kontrastreichere Wirkung. 

Foto-Tipps speziell für Dein Smartphone

Weitwinkel/Telezoom: Nutze Deine Chancen

Fast alle modernen Smartphones haben eine ganze Batterie an Objektiven an Bord, von Ultra-Weitwinkel bis Telezoom – und das solltet Ihr ausnutzen. Lernt die verschiedenen Einstellungen kennen und seht Euch auch genau an, ob die Bildqualität bei den verschiedenen Zoomstufen noch Euren Vorstellungen entspricht. Setzt beim Vergrößern irgendwann der digitale Zoom ein, sehen die Bilder meist nicht mehr so schön aus.

05 camera tipps zoom
So flexibel die aktuellen Weitwinkel- und Telekameras auch sind: Vor dem digitalen Zoom sollte man sich auch im Jahr 2019 noch in Acht nehmen. Bei maximaler von der Kamera-App vorgegebener Vergrößerung sehen die Details schon recht matschig aus. / © NextPit

Neben den offensichtlichen Einsatzzwecken von Weitwinkel und Telezoom möchten wir Euch noch einen Tipp mitgeben: Fotografiert Portraits immer mit viel Zoom. Dadurch wird die abgebildete Person „weniger fischaugig“ als im Weitwinkel dargestellt. Außerdem komprimiert die hohe Brennweite den Hintergrund im Vergleich zu Eurem Model.

Lernt Eure Kamera-App kennen

Neben der Hardware lohnt auch die Kamera-App einen genaueren Blick. Häufig verstecken sich hier unzählige interessante Modi, beispielsweise für das Fotografieren von Feuerwerk, von weichen Wasserfällen bei Tageslicht oder raffinierte Effekt-Filter. Gerade in den vergangenen ein bis zwei Jahren hat sich die Qualität dieser Filter sehr stark verbessert – experimentieren lohnt sich.

06 camera tipps hdr
#nofilter: Mit den diversen HDR- und AI-Modi im Gepäck leisten aktuelle Kamera-Algorithmen Erstaunliches. / © NextPit

Häufig gibt es auch hilfreiche Einstellungen für die Bedienung der Kamera-App. So könnt Ihr in den meisten Fällen die Lautstärkebuttons als Auslöser nutzen – und übrigens auch die Tasten an Eurem Headset, wenn Ihr einen Fernauslöser braucht. Viele Smartphones bieten auch eine Schnellschuss-Funktion durch ein doppeltes Antippen der Lautstärke-Taste: Dann startet das Handy direkt aus dem Standby die Kamera-App und fängt sofort ein Foto ein.

Spezielle Apps: Pixaloop, FaceApp & Co.

Abseits der immer wieder neuen Instagram- und Snapchat-Filter gibt es auch eine Menge weiterer Apps, mit denen Ihr Eure Fotos effektvoll bearbeiten könnt. Seid Euch aber immer bewusst, dass die Nutzung häufig unter zumindest fragwürdigen Datenschutzbedingungen geschieht, so wie jüngst bei FaceApp.

07 camera tipps gif
Effekte-Overkill zum Ausprobieren mit Animation, Nebel, Zoom & Co.: Wer mit mit Pixaloop und Konsorten ein Foto animieren möchte, sollte sich mit den Effekten lieber etwas mehr zurückhalten. / © NextPit

Spannend finde ich hier noch Apps wie PixaMotion oder Pixaloop, die jedes Fotos animieren. Wasser lässt sich zum Fließen bringen oder sogar ganze Gebäude zum Rotieren. 

Tipps zur Motivsuche

Wo und vor allem: Wann?

Für besonders spektakuläre Fotos lohnt sich ein wenig Planung. Es macht nämlich einen Unterschied, zu welcher Zeit Ihr einen bestimmten Ort besucht. Wie oben bereits erwähnt gibt es das schönste Licht zur goldenen Stunde nach Sonnenauf- beziehungsweise vor Sonnenuntergang. Und natürlich profitiert nicht nur Euer Instagram-Feed, sondern auch Ihr selbst davon, wenn Ihr einen Ort in seinem schönsten Licht besucht.

Wenn Ihr mit dem Flugzeug unterwegs seid, dann guckt Euch die Flugroute vorher an, beispielsweise auf Flightradar24. Dann könnt Ihr Euch einen Fensterplatz mit Blick auf besonders spektakuläre Landschaften oder eben auch einen wunderschönen Sonnenunter- und Sonnenaufgang sichern.

08 camera tipps flightradar24
Nicht nur zum Sonnenuntergang wunderschön: Wer an den Äolischen Inseln vorbeifliegt, sollte sich im Flugzeug auf die linke Seite setzen. / © Screenshot flightradar24 by AndroidPIT

Sucht nach Details

Die Standard-Fotos von Prag, Barcelona und Rio de Janeiro haben wir schon alle gesehen. Oft sind es aber die kleinen Details, die die Geschichten erzählen. Erkundet neue Orte mit offenen Augen und sucht nach Kuriositäten oder interessanten Dingen, die etwas über das Land aussagen. 

11 camera tipps details
Natürlich hat jeder schon einmal Fotos von der Ha Long Bay in Vietnam gesehen. Aber ich werde nie die ubiquitären Plastikstühle in Kindergröße vergessen, auf denen Jung und Alt auf der Straße essen. Wer dagegen Klaus Nickel ist und wieso sein System einen Nothalt braucht, weiß ich bis heute nicht. / © NextPit

Macht die Linse sauber, wirklich

Das Wichtigste zum Schluss: Ganz egal, was und wo Ihr fotografiert, gewöhnt Euch eines an – macht vor jedem Foto die Linse(n) Eures Smartphones sauber. Ein Fingerabdruck auf dem Glas lässt Fotos flau und matschig erscheinen, Lichtquellen werfen große Halos aufs Bild. Spezielles Putzzeug braucht Ihr übrigens nicht, Euer Top oder T-Shirt reicht völlig aus. Das vorgehende Foto mit dem Plastikstuhl zeigt mit dem flauen Schimmer am oberen Bildrand Anzeichen einer dreckigen Linse. Schade.

Habt Ihr Urlaubsfotos auf die Ihr besonders stolz seid? Dann zeigt Sie uns doch im Forum in unserem Bilder-Thread.

  Samsungs Flaggschiff 2024 Plus-Modell 2024 Basis-Modell 2024 Samsungs Flaggschiff 2023 Plus-Modell 2023 Basis-Modell 2023 Fan Edition 2023
Produkt
Bild Samsung Galaxy S24 Ultra Product Image Samsung Galaxy S24+ Product Image Samsung Galaxy S24 Product Image Samsung Galaxy S23 Ultra Product Image Samsung Galaxy S23+ Product Image Samsung Galaxy S23 Product Image Samsung Galaxy S23 FE Product Image
Test
Test: Samsung Galaxy S24 Ultra
Test: Samsung Galaxy S24+
Test: Samsung Galaxy S24
Test: Samsung Galaxy S23 Ultra
Test: Samsung Galaxy S23+
Test: Samsung Galaxy S23
Test: Samsung Galaxy S23 FE
Preisvergleich
Zu den Kommentaren (8)
Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

Zeige alle Artikel
Hat Dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!
Empfohlene Artikel
Neueste Artikel
Push-Benachrichtigungen Nächster Artikel
8 Kommentare
Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!
Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!

  • 39
    Reginald Barclay 27.07.2019 Link zum Kommentar

    "...Wer dagegen Klaus Nickel ist und wieso sein System einen Nothalt braucht, weiß ich bis heute nicht. ..."

    Klaus Nickel besitzt offenbar eine Maschinenfabrik. Und ein Notstop ist an allen Arbeitsmaschinen und öffentlichen Installationen wie zB. Rolltreppen vorgeschrieben.🙂

    ...und wenn man an der gezeigten Müllpresse steht und ein klägliches Miauen hört kann man gern den Notknopf drücken. Vorausgesetzt natürlich, daß man tierlieb ist.😈


  • Ingalena 92
    Ingalena 24.07.2019 Link zum Kommentar

    Sehr gut geschrieben 👍🏻
    Besonders gefällt mir der Tipp, man sollte seine Kamera App gründlich kennen lernen.
    Oft haben die Leute so viele tolle Möglichkeiten in ihren Handykameras, wissen es aber gar nicht.

    Andreas S.Anja BergnerDirk1109Stefan MöllenhoffGelöschter AccountSophia Neun


    • C. F. 79
      C. F.
      • Admin
      24.07.2019 Link zum Kommentar

      Habe ich schon einige Male angesprochen, aber immer heftigen Gegenwind bekommen. Der Normalo will den perfekten Automatikmodus - fertig. Wenn man aber mal in die manuellen Modi abtaucht und sich damit beschäftigt, kann man sehr tolle Fotos machen.

      Dirk1109Stefan MöllenhoffGelöschter Account


      • 42
        Gelöschter Account 25.07.2019 Link zum Kommentar

        Wohl wahr, aber der Automatikmodus sollte nicht abgewertet werden. Viele lohnende Motive sind nur für einen Moment verfügbar und bieten gar nicht die Zeit für manuelle Einstellungen. Gerade solche Bilder sind oft interessanter als welche, die gestellt oder aufwändig vorbereitet sind. Dafür danke liebe Hersteller für gute Automatikmodi.

        Andreas S.hassiTim


  • hassi 16
    hassi 24.07.2019 Link zum Kommentar

    Schöner Artikel, danke dafür. :-)

    Stefan MöllenhoffGelöschter AccountSarahSophia Neun


  • 3
    Gerhard H. 24.07.2019 Link zum Kommentar

    Das sind lauter gute Tipps, weiter so.

    Gelöschter AccountSophia NeunhassiStefan Möllenhoff


  • Savero Fa 33
    Savero Fa 24.07.2019 Link zum Kommentar

    Solche Artikel können nicht oft genug erscheinen.
    Weiter so 👍

    Gelöschter AccountSarahhassiStefan MöllenhoffTimMaximilian HESophia Neun


  • 77
    Gelöschter Account 24.07.2019 Link zum Kommentar

    Schöner Bericht und tolle Bilder, da bekommt man gleich Urlaubsfeeling.
    ☀️✌️😎🤳. Bei mir ist es immer die Ostsee, Stuttgart oder Berlin wo ich gern Urlaub mache. Meine schönsten Bilder entstanden früher auf Polaroid als Kind oder 2006 am Hockenheimring als Schumi ganz oben stand 🏆😎👍... SCHUMANIA FOR VICTORY...

    hassiStefan MöllenhoffMaximilian HESophia NeunFabien Röhlinger

Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!
VG Wort Zählerpixel