E-Scooter-Urteil: 1.250 Euro Strafe und Führerscheinentzug
Es ist das erste Urteil in Deutschland dieser Art: In Hannover musste sich ein 22-Jähriger wegen Trunkenheit im Straßenverkehr vor Gericht verantworten. Der Mann war betrunken auf einem E-Scooter unterwegs gewesen.
Entzug der Fahrerlaubnis für zehn Monate, drei Monate E-Scooter-Fahrverbot und eine satte Geldstrafe von 1.250 Euro – das ist das Urteil des Amtsgerichts Hannover gegen einen 22-jährigen Mann.
Mit 1,2 Promille auf dem E-Scooter
Seit 2019 ergänzen sogenannte E-Scooter das Stadtbild in zahlreichen deutschen Großstädten. Sie sind per App schnell freigeschaltet und bringen Fußgänger zügig von A nach B. Was viele Menschen jedoch nicht wissen: Bei Verkehrsdelikten, die mit einem E-Scooter verursacht werden, ist auch die Fahrerlaubnis für Kraftfahrzeuge in Gefahr. Am eigenen Leib musste dies nun ein Software-Entwickler aus Hannover erfahren. Bereits im August 2019 wurde er während der Fahrt auf einem E-Scooter in der Fußgängerzone im Rotlichtbezirk am Steintor von der Polizei gestoppt. Ein Polizeibeamter hatte bei dem 22-Jährigen eine Alkoholfahne wahrgenommen – das Pusten ergab einen Alkoholgehalt im Blut von 1,2 Promille.
In Deutschland gilt man bereits ab 1,1 Promille als absolut fahruntüchtig. Daher überrascht das harte Urteil gegen den E-Scooter-Fahrer nicht wirklich: Er wurde zu 25 Tagessätzen á 50 Euro, zehn Monaten Fahrverbot und drei Monaten E-Scooter-Fahrverbot verurteilt. Der Anwalt des Verurteilten, Dogukan Isik, reagierte laut Medienberichten mit gespaltener Meinung.
Die Geldstrafe habe sein Mandant verdient – den Führerscheinentzug sehe der junge Mann jedoch als zu hart an. Die strengen Vorschriften für die Verwendung von E-Scootern seien “bei den meisten Bürgern noch nicht angekommen”. Auf diese Ausreden ließ sich der verhandelnde Richter nicht ein. In 30 Sekunden könne man über Google herausfinden, wie es um die Rechtslage in Deutschland steht.
Quelle: Weser Kurier
Was für ein IT ler war das: 1500 EUR netto lt. Urteil ? Mit dem Gehalt muss man anscheinend Billig Roller aus China fahren. Und betrunken im Strassenverkehr mit einem Fahrzeug.. Geht nun Mal gar nicht.Und es gibt fast nichts unmännlichers als erwachsener Mann auf einem Roller... Nur peinlich. Ein Skateboard wäre cooler gewesen. Und er hätte noch seinen Führerschein.
Eine Strafe sollte auch eine erzieherische Maßnahme sein.
Und da hätte ich mir gewünscht, dass der Richter seine Entscheidung um einen Punkt ergänzt.
Nach der Hälfte (oder nach drei Monaten) des Führerscheinentzuges darf der Verurteilte an einer Schulung teilnehmen, wo er sich mit den Auswirkungen von Alkohol im Straßenverkehr und den Gefahren auseinander setzt und eine Prüfung/Test bestehen muss.
Es gibt so etwas noch nicht?
Den “Idiotentest“ gibt es schon. Ich denke, es ist keine Raketenwissenschaft eine Kooperation mit einigen Fahrschulen oder Malteser Hilfsdienst, o.a. Organisationen einzugehen und eine für die Radfahrer und E-scooter Fahrer zugeschnittene Schulung anzubieten.
Nur der, der es versteht, warum sein Verhalten so gefährlich war (Fußgängerzone) wird auch später Einsicht zeigen.
Keine Sorge. Die MPU ("Idiotentest") gehört nach einem Führerscheinentzug prinzipiell mit dazu. Speziell wenn der Führerschein wegen Alkohol- bzw. Drogenkonsum einbezogen wurde.
Ich denke der junge Mann kennt die Gefahren und Auswirkungen von Alkohol, hat er ja gerade getestet. Was soll so ein Lehrgang bewirken?
Da bin ich mir nicht sicher.
Die Einsicht fehlt.
@Ingalena,
ich stehe völlig hinter Dir mit Deiner Meinung. Ich denke das man bei einem IT-ler eine gewisse Intelligenz voraussetzen kann. Wer Alkohol trinkt und dann ein Fahrzeug benutzt der handelt immer Vorsätzlich. Man sollte das noch viel härter bestrafen. Leiden müssen immer die Menschen die im Falle eines Unfalls nix damit zu tun haben.
Die Unfallstatistiken sind voll damit. Als zusätzliche Maßnahme würde ich vorschlagen das er die 10 Monate sinnvoll nutzt und im Krankenhaus soziale Stunden leisten muss wo Unfallopfer, die mit den Folgen von Verkehrsunfällen zu kämpfen haben. Oder in einer Reha-Klinik, damit er das auch Hautnah erleben muss.
In der Umfrage fehlt als Antwort : Fahre lieber Rad ohne E Unterstützung.
Wasserstoff? :-O *grins*
Wie jetzt was viele nicht wissen?????. Auf dem Fahrrad mit dem Handy Telefonieren oder Alkoholisiert ist doch auch verboten warum sollte es dann auf dem Roller andres sein? Selbst wenn jemand besoffen auf der Strasse rumläuft könnte er seinen Führerschein verlieren.
Alkohol auf dem Fahrrad wird aber wesentlich milder geahndet bzw. erst ab einer wesentlich höheren Grenze als im Auto z.B.
Weil man mit dem Fahrrad auch weniger Schaden anrichten kann als mit dem Auto. Alkoholisiert Radfahren bedeutet meist man ist selbst das Opfer. Alkoholisiert Autofahren sind andere die Opfer.
Das stimmt nur bedingt. Wenn ich durch mein Verhalten andere Fahrzeuge zu unkontrollierbaren Manövern zwinge oder animiere kann der Schaden ebenso groß sein. Zum Beispiel ein Tankwagen will mir ausweichen und kracht in eine Menschengruppe oder den Gegenverkehr, kippt um, es brennt, die Tankstelle am Unfallort fliegt in die Luft und setzt ein benachbartes Chemielager in Brand, die austretenden Gase vernichten eine ganze Stadt... übertrieben natürlich aber Ursache - ein kleines leichtes Fahrrad.
Software-Entwickler und dann nur 1500€ netto im Monat verdienen?
Wenn er Arbeitnehmer in einer kleinen Softwareschmiede ist, dann kommt das schon hin. Weshalb glauben so viele nur immer, ein Softwareentwickler verdiene viel Geld?
eben es sind 1500 € netto!! nicht Brutto!! Netto ist das was nach allen Abzügen übrigbleibt. da sind aber 1500 € auch nicht viel sondern eher im Unteren Bereich
Weil Softwareentwickler üblicherweise eher zu den besserverdienenden ITlern gehören. Ein entsprechendes Jahresgehalt von etwas über 25000€ gibt es problemlos auch schon im 1st Level Support.
Selbst als Junior Developer sollte man seine Arbeitkraft und sein Können (falls vorhanden) nicht für so ein Gehalt verramschen.
1200€ bekommste als ungelernter Angestellter im Baumarkt. Mit Ausbildung 1500€ ist lächerlich.
Wo ist der Baumarkt von dem du schreibst?
Hannover
10 Monate Fahrverbot sehe ich als durchaus angemessen, vorraus gesetzt er ist schon mal aufgefallen. Wenn nicht, dann wäre 3 Monate eher angemessen.Die Geldstrafe ist zwar etwas übertrieben wenn keiner zu schaden gekommen ist. Es kommt immer auf den Einzelfall an...
Denke die Person ist bestimmt auffällig gewesen oder hat vielleicht Sachschaden/Personenschaden verursacht?
10 Monate sind durchaus ne Ansage und es hätte auch einen Radfahrer so ergehen können, falls dieser auch mit Trunkenheit auffällig geworden wäre 😬
Es gilt immer! Don't drink and drive 🚲🚘🛵
E-Scooter finde ich weder gut für Umwelt noch für den Straßenverkehr...
Dann lieber ein E-Bike kaufen, wo der Akku bei Verschleiß gewechselt werden kann 🔋
Ein Radfahrer darf m.W. 1,6 Promille haben.
Bei 1,6 Promille könnt ich nicht mal mehr gerade auslaufen 😅
Bei 1,6 Promille müsste man mich tragen, ins Krankenhaus.
1,6 Promille sind aber nur erlaubt, wenn er das Rad neben sich schiebt.
... neben sich schieben KANN. :o)
Deswegen brauchst du dann ja ein Fahrrad ;-)
eben nicht, solange man nicht auffällig wird darf man bis dahin fahren, war jedenfalls bislang so.
Nein, warum? Wenn man es tatsächlich schafft noch geradeaus zu fahren (da muss man bei dem Pegel vermutlich schon kräftig trainiert haben), dann kann man mit Fahrrad tatsächlich bis 1,6 Promille straffrei in der Gegend herumfahren.
Ich finde ehrlich gesagt die Promillegrenzen auf Escootern im Verhältnis auch schwachsinnig, das Ganze genauso zu bestrafen wie betrunken Auto fahren.
Aber wenn was passiert, dann kommen komischerweise erst die Weisheiten
Natürlich. Man sollte nicht immer gleich alles verbieten/ bestrafen oder sonstiges, nur weil eventuell vielleicht unter Umständen wenns blöd läuft und jemand nicht aufpasst und dann auch noch Pech hat was passieren könnte.
Und ich habe jetzt noch nicht davon gelesen dass mal einer mit nem Scooter besoffen in ne Menschengruppe gefahren ist und dabei jemanden getötet hat.
10 Monate Führerscheinentzug? Da bekommt ja manch Autofahrer weniger. Leider schrecken solche Urteile niemanden ab.
Abschreckung wirkt bei Säufern sowieso nicht. Aber vielleicht hilft es bei der Besserung, hat man ja immerhin Zeit dafür.
Ich wette die zehn Monate werden einen 22 jährigen schon durchaus abschrecken. Zudem wird die Geldstrafe für ihn in dem Alter vermutlich auch verhältnismäßig hoch sein. Der fährt vermutlich nicht mal mehr auf der Playstation nachdem er getrunken hat ;-)
Bei 50-jährigen Säufern mag das dagegen anders aussehen, aber bei einem quasi noch jugendlichen kann man eigentlich kaum von einer Sucht oder ähnlichem ausgehen.