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Erste Schritte mit einer 360-Grad-Kamera

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© nextpit

Auch für uns Redakteure gibt es immer wieder neue Themen, in die wir uns selbstverständlich selber zunächst einarbeiten müssen. So dürfen auch wir immer wieder neue Themen und Welten entdecken. In diesem Artikel möchte ich Euch an meinen ersten Schritten und Erfahrungen mit einer 360-Grad-Kamera teilhaben lassen. Ich erkläre Euch, was bei der Aufnahme, der Bearbeitung und dem Teilen der Filme zu beachten ist. Mein Kollege Stefan Möllenhoff hat mir für diesen Artikel alles wichtige erklärt und mich bei meinen ersten Erfahrungen unterstützt.

Tipps für die Aufnahme von 360-Grad-Videos

Nehmt all Euer Wissen über die Aufnahme von klassischen Videos und packt es in einen Schrank. Wir sprechen hier über eine komplette Veränderung, ähnlich wie der Wechsel von einer physischen auf eine virtuelle Tastatur. Im ersten Moment meint man weiter ähnliche Videos aufnehmen und ähnliche Techniken anwenden zu können. Aber es gelten ganz neue Gesetze. Zu bedenken ist auch die Reinigung der Linsen (natürlich auch bei normalen Kameras nötig), da die Kameras auch an ganz neuen, und dreckigen, Orten zum Einsatz kommen können.

Wie man kontrolliert, was aufgenommen wird

Die 360-Grad-Kameras verfügen nicht über einen Bildschirm, auf dem man das Aufgenommene betrachten kann. Dafür muss die entsprechende App heruntergeladen werden und auf dem Smartphone installiert werden. Das muss aber nicht geschehen, man kann Videos auch blind aufnehmen, eben ohne zu sehen, was überhaupt aufgenommen wird. Mithilfe der App kann live verfolgt werden, was die Linse aufnimmt, die Kamera bedienen (Play, Stop, Pause), Bilder schießen und Einstellungen vornehmen, die man auch bei normalen Kameras vorfindet (Helligkeit, ISO, Verschlusszeit usw.).

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Bei einer 360-Grad-Kamera gibt es keine Perspektive. / © NextPit

Die Perspektive

Mein erstes Ziel bei der Aufnahme eines Videos oder Bildes ist, dem Betrachter meine Perspektive zeigen zu können. Das kann man bei einer 360-Grad-Kamera natürlich erstmal vergessen, da es keinen Standpunkt in dem Sinne gibt. Zum ersten Mal entscheidet der Betrachter, wo er hinguckt, nicht derjenige, der die Bilder aufnimmt. Sehr viel Freiheit, nicht wahr? Hierbei kommt es natürlich auch darauf an, dass das Video an einer Stelle aufgenommen wird, an der der Aufnahmewinkel nicht eingeschränkt wird, eben 360 Grad beträgt.

Zum ersten Mal entscheidet der Betrachter, wo er hinguckt, nicht derjenige, der die Bilder aufnimmt.

Die Position

Ich wollte bei meinem Test die Lobby unseres Büros aufnehmen, in der wir alle essen. Daher machte es am meisten Sinn, die Kamera an eine Ecke zu stellen, um möglichst viel aufnehmen zu können. Leider falsch. Um einen ganzen Raum aufzunehmen, empfiehlt es sich, die Kamera möglichst mittig in dem Raum zu platzieren. Desweiteren ist darauf zu achten, dass sich die Kamera möglichst wenig bewegt und den gleichen Abstand zu allen wichtigen Punkten im Raum hat. Das hat zwei Gründe: Zum einen sind so alle Aspekte im Raum gut zu sehen und zweitens sind wir immer möglichst nah dran. Bei einer 360-Grad-Kamera kann schließlich nicht gezoomt werden. Diese Faktoren spielen natürlich auch in anderen Situation eine große Rolle. Zum Beispiel wenn Ihr ein Video auf dem Fahrrad, im Auto oder vor einer tollen Skyline aufnehmen möchtet. Im folgenden Video zeigen wir Euch ein absolutes Negativbeispiel. Nein, so sollte man ein solches Video ganz sicher nicht aufnehmen!

Der Protagonist

Wie bei normalen Videos ist hier praktisch alles denkbar. Von einer Tierherde über einen beeindruckenden Wasserfall, der sich mit dem blauen Himmel verbindet. Oder vielleicht eine tolle Landschaft, einhergehend mit dem eigenen Fahrrad, überwältigende Wolkenkratzer, die Ihr von Eurer Terasse aus betrachten dürft… Bedenkt aber immer, dass Ihr auf der Aufnahme auch zu sehen seid. Ein Verstecken hinter der Kamera ist hier nicht mehr möglich. Tote Winkel gibt es wenige, so seid Ihr grundsätzlich immer im Bild. Auch wenn die Kamera zum Beispiel auf Eurem Helm befestigt ist, während Ihr auf dem Fahrrad unterwegs seid, sieht man Euer Gesicht. Wollt Ihr also nicht auf dem Video zu sehen seid, müsst Ihr Euch entsprechend positionieren, zum Beispiel in einem anderen Raum.

Bedenkt den Startpunkt

Nun wisst Ihr alles nötige, um mit Eurer ersten Video-Aufnahme zu starten. Bevor Ihr allerdings den Knopf drückt, müsst Ihr noch eins bedenken: Die initiale Perspektive. Es gibt immer einen ersten Blickwinkel, den ein Betrachter zu sehen bekommt, bevor er den Winkel mit der Maus, der VR-Brille oder dem Finger verändert. Richtet die Linse also genau auf das, was der Betrachter als aller erstes zu sehen bekommen soll und nicht auf Eure Hose oder direkt in Euer Gesicht. Dies nachträglich zu ändern, ist eher kompliziert und letztendlich absolut unnötig.

Wie 30-Grad-Videos zusammengesetzt und bearbeitet werden

Viel kann an den Aufnahmen nicht geändert werden. So kann Text zum Beispiel nicht einfach eingefügt werden (nur wenn der Text die gleiche Verkrümmung aufweist, wie das Video) und, wie schon weiter oben angesprochen, es kann nicht gezoomt werden. Angepasst werden können allerdings die Farben, der Kontrast, die Helligkeit und ähnliches. Programme wie Adobe Premiere oder Movie Maker unterstützen mittlerweile 360-Grad-Videos.

Am PC

Man würde erwarten, dass man die aufgenommen Videos der beiden Kameras nach Übertragung der Datei auf den PC einfach ansehen könnte. Aber man erhält 2 getrennte Videos, die an alte Weltkarten erinneren und die einzelnen Aufnahmen anzeigen (die gleiche Ansicht, wie live in der App). Wird die Weltkugel in zwei Kreisen angezeigt, die vollkommen getrennt voneinander wirken, kann man diese zusammensetzen und erhält ein komplettes 360-Grad-Bild. Genauso verhält sich bei den Aufnahmen einer 360-Grad-Kamera.

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Hier die beiden Videos, die dann am PC zusammen "gestickt" werden müssen. / © NextPit

Diese beiden Videos müssen dann also zusammen “gestickt” werden, damit ein durchgehendes 360-Grad-Video entsteht. Um es etwas technischer auszudrücken: Es handelt sich dabei um eine equirectangulare Projektion. Die passende Software für dieses Zusammensetzen wird meist mit der Kamera ausgeliefert, alternativ kann auch eine Drittanbieter-Software wie Mettle genutzt werden.

Am Smartphone

Mithilfe der App kann das Video auch direkt an das Smartphone gesendet werden. Bestenfalls nutzt Ihr hierfür Wlan statt Bluetooth. In diesem Fall kümmert sich die App selbst um die Zusammensetzung und Ihr müsst Euch um nichts kümmern.

360-Grad-Videos teilen

Auch beim Teilen per Facebook, Periscope oder beim Hochladen bei YouTube gibt es, wie von Stefan erklärt, Unterschiede in der Handhabung per PC oder Smartphone. Im ersten Fall, also per PC, müsst Ihr die Metadaten manuell hinzufügen, da YouTube nicht automatisch erkennt, dass es sich um ein 360-Grad-Video handelt. Auf dieser YouTube-Seite findet Ihr alle Informationen darüber, welche Daten Ihr dem Video hinzufügen müsst. Wenn Ihr das Video per Smartphone teilen möchtet, sind solche Schritte nicht nötig. Die App erledigt alles wichtige automatisch.

Fazit

Ich muss zugeben, ich habe zunächst etwas gebraucht mich an die neue Aufnahmetechnik zu gewöhnen. Ich war mir nicht sicher, wie ich die Kamera positionieren muss und auch der fehlende, integrierte Bildschirm machte mir zunächst etwas Sorgen. Aber nach kurzer Zeit war alles klar und einfach zu bedienen. Auch die nötige Software ist intuitiv und schnell zu erlernen.

Klassische Kameras sind grundsätzlich einfacher zu bedienen, vor allem ein einfaches Video mit dem Smartphone ist sehr schnell aufgenommen. Aber das Ergebnis tröstet über vieles hinweg, und so schwierig ist es letztendlich dann auch wieder nicht. Fans von Ausflügen, Abenteuern, atemberaubenden Landschaften und ähnlichem kann ich das Ausprobieren einer solchen Kamera nur wärmstens empfehlen. Ihr werdet vom Ergebnis begeistert sein!

Besitzt Ihr schon eine 360-Grad-Kamera? Denkt Ihr es fehlt noch ein Hinweis für Neueinsteiger? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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Zu den Kommentaren (6)
Sveva Biocca

Sveva Biocca
Jr. Online Editor

Androidiana d'adozione ma sempre più appassionata del robottino verde. Viaggia appena può, assaggia tutto e le piace tantissimo il parmigiano. Qualche volta si immerge in acqua, nella fotografia e nei libri. La cosa più strana che ha fatto? Aver aperto e chiuso casa per tre volte scordandosi di prendere sempre la stessa cosa. E non vi dirà quale.

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6 Kommentare
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  • Hayle Bob 7
    Hayle Bob 16.04.2017 Link zum Kommentar

    generell finde ich 360 grad Videos cool, das mit den VR Brillen ist ein gutes Argument dafür braucht man die 360 Grad Kameras
    was weiß ich was noch alles entwickelt wird, virtuelle Kaufhäuser in dennen man einkauft ohne das haus verlassen zu müssen z.b. ich meine jetzt nicht Amazon...oder gibt es das schon?


  • Mr. Android 52
    Mr. Android 16.04.2017 Link zum Kommentar

    Wenn sich in der Zukunft irgendwann die VR Brillen durchsetzten, wird das Thema 360 Grad Videos mehr Bedeutung erlangen 📷

    Derzeit ist ein eine gute technische Presentation und eher bedingt für den allgemeinen User eines Sartphones gedacht...

    Was hält der Rest der Community von 360 Grad Videos?


  • Hayle Bob 7
    Hayle Bob 16.04.2017 Link zum Kommentar

    danke für die Einführung interessant und gut gemacht, das gibt mir einen Einblick in die neue Technologie aber ich weiß nicht was ich damit aufnehmen sollte.


  • Ping King 28
    Ping King 15.04.2017 Link zum Kommentar

    Alles Gut und Schön... aber warum wir in einem Smartphone nicht gleich hochwertige Kameras verbaut so das ich hiermit 360° Videos aufnehmen kann. Immer diese zusätzlichen Dinge die man mit sich rumschleppen muss.


  • 103
    Tenten 15.04.2017 Link zum Kommentar

    Sehr schöne Einführung, vielen Dank. Mich reizen neue Eindrücke immer sehr und hier ist das der Fall, da sich althergebrachte Sehgewohnheiten verändern. Es ist spannend, wieviel sich daraus ergeben wird. Ich fürchte allerdings, über Panoramas und Raumeindrücke wird das nicht hinausgehen. Interessant ist es trotzdem.


  • 15
    bubsel 15.04.2017 Link zum Kommentar

    hmm...

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