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Fabrikbesuch bei Oppo: Wo Smartphones geboren werden

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© OPPO

Habt Ihr Euch schon immer gefragt, wie Smartphones gebaut werden? Oppo hat uns ins erstaunlich schöne Shenzhen eingeladen, um ihren Fabrikarbeitern über die Schultern zu schauen. So konnten wir Smartphones bei der Entstehung und bei Belastungstests zusehen. Geht mit uns auf Entdeckungstour.

Oppo hat in Asien einen hohen Marktanteil und Stellenwert. Hierzulande kennt man eher Schwestermarken wie OnePlus, doch auch Oppo selbst wolle bis Ende des Jahres verstärkt in Europa präsent sein. Schon jetzt lud der Hersteller einige Vertreter der europäischen Presse ein, um die Situation in der Fabrik in Dongguan vorzuführen.

Die Fabrik befindet sich in einer kleinen Oase zwischen dicht bevölkerten Nachbarschaften und Geschäftszonen. Es gibt etliche Grünflächen, Raum für Freizeitgestaltung, Fußballfelder, Tennis-Anlagen und Billardtische für Mitarbeiter. Auch wenn mich dies positiv überrascht hat, wollte ich nicht den eigentlichen Zweck des Besuches aus den Augen verlieren: Ich wollte sehen, wie Oppo Smartphones herstellt.

Ein Rückblick auf Oppos Geschichte

Bei unserer Ankunft im Werk wurden wir von einem Video und einer Präsentation über die Firmengeschichte begrüßt. Dort erfuhren wir, dass Oppo als Hersteller von MP3-Playern entstand und reichlich Patente in Bezug auf Audiokompressionstechnologie und MP4 eingereicht hatte. Später betrat Oppo den Handy-Markt, um später auch zu Smartphones aufzurüsten. Schnell sicherte Oppo sich einen der ersten Plätze in der Weltrangliste der Produzenten.

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Das Oppo X11 ohne Verkleidung (unten). / © NextPit

Bevor wir unsere Tour innerhalb der Montagelinie begannen, wurden uns einige Beispiele von Motherboards gezeigt, die von den verschiedenen historischen Geräten des Unternehmens stammen: Die Liste enthält das X11 (einen der ersten MP3-Player) über Oppo N1 (das Smartphone mit der rotierenden Kamera) oder die berühmten Geräte der Find-Linie bis hin zum Oppo R15.

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Wie könnte jemand das Oppo N1 vergessen? / © NextPit

Neben zahlreichen Patenten rund um MP3-Player konnte Oppo sich auch tausende Patente für Ladetechnologien wie VOOC oder 5G-Technologien sichern.

Smartphones aus der Presse

Oppo lud die Presse in seine Presse ein, wenn man so will. denn die Platinen für die Geräte werden in gewaltigen Druckern mit ihren Mikrochips bestückt, die ihrerseits von einem Band kommen. Diese Surface Mounted Devices (SMDs) werden vollautomatisch auf der Platine platziert.

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SMDs sind winzige Bauteile, die sich neben den Perforationen auf den Bändern befinden. / © NextPit

Während des SMT-Prozesses (Surface Mount Technology) wird das leere Motherboard durch mehrere dieser Drucker geführt, die in der Lage sind, die Komponenten mit absoluter Präzision zu positionieren und zu verschweißen. Nachdem die Komponenten mehrere Drucker durchlaufen haben, werden sie automatisch geprüft. So wir jede einzelne Platine unter anderem mit einem WLAN-Netz verbunden, um das WLAN-Modul zu testen. Falls eine Platine einen solchen Test nicht besteht, wird sie verworfen.

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Die zahlreichen SMD-Maschinen passen nicht auf ein einzelnes Foto; das hier sind nur ein paar davon! / © NextPit

Erfolgreich getestete Platinen werden zum nächsten Abschnitt der Produktionsstraße gebracht. Dort werden sie in das Smartphone-Gehäuse eingesetzt und an die externen Komponenten angeschlossen. Leider durften wir die Konstruktion der Smartphone-Rahmen und die Endmontage nicht sehen, geschweige denn ablichten.

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Etliche SMT-Straßen laufen bei Oppo parallel. / © NextPit

Qualitätssicherung: Die bizarre Welt der Tests

Nicht nur die einzelnen Komponenten, sondern auch die zusammengebauten Telefone unterliegen strengen Qualitätstests sowohl bei der Konstruktion als auch im Endbetrieb. Wusstet Ihr, dass Smartphones mit speziellen Maschinen auf Sturzfestigkeit getestet werden? Die OPPO-Telefone werden von einer Maschine an einem Saugnapf hochgezogen und 100 Mal aus 20 cm fallen gelassen.

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Jedes Oppo fällt 100 Mal flach auf's Gesicht. / © NextPit

Oppo testet nicht nur gegen Stöße. Auch Verbiegen und Verdrehen gehört zur Testroutine. Die Geräte werden in alle Richtungen gebogen und gedreht. Was nach Materialquälerei klingt, sieht auch danach aus. Ich war erstaunt darüber, wie flexibel die gesamten Geräte tatsächlich sind!

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Es gibt mehrere Labore, die auf verschiedene Qualitätsprüfungen spezialisiert sind. / © NextPit

In weiteren separaten Räumen werden Tests zur Leistung der Antennen und zu den SAR-Werten, zur Bedienung des Touchscreens und zu den Grundfunktionen des Telefons wie WLAN und Kamera durchgeführt. Es gibt sogar eine Testkammer für Beständigkeit gegen das Eintauchen in Wasser und salzige Dämpfe.

Bald in Europa?

Es wäre nicht das erste Mal, dass Oppo-Smartphones auf dem europäischen Markt erscheinen. Doch bislang waren immer Privatgesellschaften dazwischengeschaltet, die sich um den Import kümmerten. Doch das könnte sich bald ändern.

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Hier verlassen einige Hauptplatinen die Fertigung. / © NextPit

Offiziell verkauft Oppo keine Geräte in den USA oder in Europa. Aber das könnte sich schon bald ändern. Das Unternehmen hat uns gegenüber bestätigt, dass wir ihre Produkte auch in Europa kaufen können werden; aber sie konnten uns kein genaues Datum nennen. Gerüchte sprechen von Oktober 2018.

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Das Oppo R15 Pro hätte auch in Europa gute Chancen. / © NextPit

Oppo wollte den globalen Launch des R15 als Anlass nehmen, um die internationale Presse zu sich einzuladen. Der echte Launch des Produktes befindet sich nun doch weiterhin in der Schwebe. Nichtsdestotrotz freuten wir uns über den kleinen Einblick in die Welt der Smartphone-Produktion und die Möglichkeit, ihn mit Euch zu teilen.

Wusstet Ihr schon vorher, wie Motherboard-Drucker funktionieren und wie Smartphones getestet werden? Teilt gerne Eure Erfahrungen in den Kommentaren.

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Zu den Kommentaren (18)
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18 Kommentare
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  • Karsten Bartelt 29
    Karsten Bartelt 10.04.2018 Link zum Kommentar

    Schöner Bericht. aber werden die Mitarbeiter auch gut bezahlt oder arbeiten die für 2 Euro pro Stunde?... hört man ja mehr als genug in den Medien und Dokus warum die meisten Firmen lieber in asien produzieren lassen.


  • Philipp Schreckinger 11
    Philipp Schreckinger 09.04.2018 Link zum Kommentar

    Zitat: "...die Komponenten mit absoluter Präzision zu positionieren und zu verschweißen."
    -> Stimmt so nicht, denn das Verlöten (verschweißen ist auch der falsche Ausdruck) findet im Nachgang in einem Reflow Ofen statt.
    Die Leiterplatten werden mit Lotpaste (Mischung aus "Lötzinn" und Flussmittel) versehen, das durch ein Sieb gedrückt wird und dann eben nur auf den Kontaktflächen landet, auf denen später die Bauteile sitzen. Die Bauteile werden darauf positioniert und die gesamte Leiterplatte wird auf ca. 235°C erhitzt (Schmelzpunkt handelsübliches Bleifreilot = 217°C). Nach einem Abkühlprozess ist die Platine soweit fertig.
    Ich stamme aus der Branche, glaubt mir ;-)

    Karsten BarteltTentenGelöschter Account


    • 103
      Tenten 09.04.2018 Link zum Kommentar

      Vielen Dank für den interessanten Einblick.

      Karsten Bartelt


  • Marcel. 22
    Marcel. 09.04.2018 Link zum Kommentar

    " Motherboard-Drucker" 😜 komischer Ausdruck. Bestückautomaten trifft es wohl besser...

    El LocoGelöschter Account


  • Rexxar 43
    Rexxar 09.04.2018 Link zum Kommentar

    Ach ja, Tennisplätze stehen den Arbeitern glaub ich nicht zur Verfügung.
    Vielleicht bei Oppo, aber die Arbeiter durftet ihr ja nicht sehen und ich nehme nicht an das ihr mit einem gesprochen habt.

    Also bei Foxconn haben die Arbeiter Gitter vor den Fenstern der Zimmer, die sie mit mehreren beziehen um vor Selbstmord zu schützen. Bezahlung natürlich ca Mindestlohn.

    Und sehr sehr viele Smartphones werden bei Foxconn gebaut, so wie auch manch andere Elektronik.


  • 37
    Gelöschter Account 08.04.2018 Link zum Kommentar

    Und wie lange geht die werte Frau Oppo schwanger mit dem Mob.-Tel. zwischen den Lenden...

    "Wo Smartphones geboren werden"... man, man, man...

    M. B.Gelöschter AccountGelöschter Account


    • Bastian Siewers 66
      Bastian Siewers 09.04.2018 Link zum Kommentar

      Ach, jetzt regen wir uns schon über umgangssprachliche Dinge auf? ;)

      Joe F.


      • 36
        Gelöschter Account 09.04.2018 Link zum Kommentar

        Was soll man machen. Wenn einem zum Inhalt nichts auf und zum Thema nichts einfällt, man aber unbedingt ein Haar in der Suppe finden muss, findet man es dort, wo es keines gibt.

        Bastian Siewers


      • 37
        Gelöschter Account 10.04.2018 Link zum Kommentar

        Schwachsinn ist Schwachsinn, auch wenn es umgangssprachlicher Schwachsinn ist oder gar aus "guter Tradition" bewahrt wird.

        Und dass den AP-Verantwortlichen die gerne mal unterirdische Qualität der Artikel vollkommen egal ist zeigt ja z.B. dieser unsägliche, weil inhaltlich vollkommen falsche und mit gefährlichen Tipps gespickte WLAN-Artikel den AP immer wieder hochgewürgt.


      • 36
        Gelöschter Account 10.04.2018 Link zum Kommentar

        Die Metapher "geboren" ist weder umgangssprachlich noch Schwachsinn.

        In diesem Artikel geht es nicht um WLAN.

        Wenn dich (sprachliche) Qualität interessiert, solltest du deinen nicht durch Komma getrennten Relativsatz überarbeiten.


      • 37
        Gelöschter Account 10.04.2018 Link zum Kommentar

        Eine Fabrik ist eine Fabrik und kein Kreisaal.

        Ich bin nur einfacher Privatkommentator, kein (Fach)-Journalist.


  • Tim 121
    Tim 08.04.2018 Link zum Kommentar

    "Jedes Oppo fällt 100 Mal flach auf's Gesicht."
    diesen Test finde ich irgendwie naja... nicht sinnlos, aber nah dran... Die Geräte werden wahrscheinlich auf eine perfekt gereinigte, glatte Platte fallen gelassen, was man in der Realität NIRGENDS antreffen wird und zudem nur aus vielleicht 15cm...

    "Das Oppo R15 Pro hätte auch in Europa gute Chancen."
    Käme auf den Preis an. Für 899€ würde es zum Ladenhüter (das bescheinige ich auch nach wie vor dem P20 Pro), für 499€ oder so hingegen könnte es durchaus seine Käufer finden.

    Gelöschter AccountGelöschter AccountGelöschter AccountkaioRedwelthGelöschter Account


    • Möchtegernheld 12
      Möchtegernheld 09.04.2018 Link zum Kommentar

      Jdfls. hätte bei dem 100 mal aus 20 cm Test nie ein S8 das Licht der Welt erblickt :)

      M. B.


      • Tim 121
        Tim 09.04.2018 Link zum Kommentar

        Wie?
        Soweit ich weiß nutzt Samsung andere Tests dafür. Die Geräte werden in eine Box gelegt, die sich dann anfängt zu drehen. Wie in einer Waschmaschine, nur ohne das Wasser ^^


      • Müli 49
        Müli 09.04.2018 Link zum Kommentar

        Mir ist nicht bekannt, wie Samsung seine Geräte auf Stürze testet aber sicher nicht so wie Stiftung Warentest und von Tim beschrieben, denn dabei hält das Display nicht durch.
        Ein Sturztest wie im Beitrag beschrieben ist nach meiner Auffassung sinnlos, denn welches Gerät stürzt schnöde 20 cm?!


      • C. F. 79
        C. F.
        • Admin
        09.04.2018 Link zum Kommentar

        Wenn Du tief gebeugt mit Durchfall auf dem Klo hockst, Deine Chats liest und auf einmal fest stellst, Klopapier ist alle. Bei 40cm Fallhöhe macht das Smartphone eine horizontale 180°-Drehung in der Vertikalen und landet auf dem Display. Da aber der Boden im Klo gefliest ist - Display putt.

        Yoshi


      • Möchtegernheld 12
        Möchtegernheld 09.04.2018 Link zum Kommentar

        Coole Geschichte, schon passiert oder wie? Wobei ich wirklich noch keine S8 Droptests von nur 20 cm gesehen habe. Die machen immer gleich viel höher, vielleicht hält es sowas ja doch aus, also falls ja sorry an alle Samsung Fans :)


    • Sinine 26
      Sinine 09.04.2018 Link zum Kommentar

      Ja, der Sturztest kommt mir auch eher wie ein Stürzchentest vor.

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