Ann-Kathrin Hietkamp
Spätestens am 16. - also in 10 Tagen - wenn sie ihr Wort nicht mal wieder brechen wollen.
Mein Legend hatte heute einen Anruf "von zuhause". Vor einiger Zeit habe ich nach einem support case an einer HTC Umfrage über die Support Qualität
teilgenommen. Heute kam dann ein freundlicher Rückruf einer "speziellen support quality assurance Beauftragten".
So weit so nett, die Dame bemühte sich redlich, "meine noch offenen Fragen" zu klären - was auf Grund einer Leitungsqualität, die wie eine Erd-Mond-Erd-Mars-Erd-Verbindung klang (verwenden die HTC geräte? ;) ), sowie Ihrer Sprachkenntnisse (sehr ungewöhnliches deutsch, kein englisch), etwas schwierig war . Mein Hauptkritikpunkt bei der Umfrage war ja der Kenntnisstand der Support Mitarbeiter sowie insbesondere die obskure Kommunikationspolitik. So erwähnte ich, daß es doch den Kundenerwartungen eher gerecht würde, auf der htc support site eine art newsblog einzurichten, in dem aktuelle fixes angekündigt werden und auch konkret mitgeteilt wird, für welche Geräte tatsächlich updates in der Entwicklung sind (Ihr erinnert Euch an das Kommunikationsdisaster mit Legend und Wildfire, irgendwo sagt ein htc Angestellter über Twitter, Froyo kommt, Support sagt "wir wissen nicht ob es kommt etc". Das wäre jedenfalls Kommunikationstechnisch deutlich professioneller gelöst als Information tröpfchenweise über irgendwelche Faceebook oder Twitter accounts rieseln zu lassen. Und nein, ich erwarte keine stichtagsgenauen Termine, nur ungefähre Angaben (als Entscheidungshilfe ob man das Gerät noch behält oder zu einem anderen (Gerät oder Hersteller) wechselt.
Angesprochen auf Froyo und Legend (u.a. Thema branding vor plain vanilla etc.) kam aber der Hammer: Ja, also wann denn jetzt Froyo "für alle" käme, das wisse htc ja selber nicht. (ich stutzte) ... Es sei ja so, htc würde überhaupt keine Software selber entwickeln (!!!)
Google hätte das Update "zurückgezogen", wieso genau wisse niemand, und überhaupt wäre die ganze update Entwicklung ja von Google... also das machen alles Google-Softwareentwickler.
Und die Firmware-Entwicklung sei so geheim, daß selbst HTC keine Termine erhalten würde. Und dann O-Ton: "Wann das Froyo Update für das Legend kommt werden Sie als Kunde vor uns wissen als wir bei HTC, nämlich dann, wenn Sie Ihr Gerät benachrichtigt".
Eigentlich wollte ich das Gespräch ja schon fast beenden, aber dann habe ich doch noch matt ein paar Punkte eingeworfen:
- Das Sense doch eine htc Entwicklung sei, und google nicht die Endentwicklung für aufgesetzte Geräte vornimmt ("nein nein, das macht alles Google, wir können das gar nicht "(gut, mit dem können darf man momentan fast nicht widersprechen ;)
- Das die gebrandeten Geräte doch auch schon ein fertiges Froyo haben... "nein nein, Google hat doch das Update zurückgezogen"
- Das Android doch open-source ist und Froyo schon den Quellcode offen hat (nein nein, alles streng geheim, deswegen bekommen wir doch auch von google nicht den Entwicklungsstand des updates mitgeteilt"....
etc etc etc
Ich hab dann noch gefragt, was Sie denn bei HTC so macht (Antwort: 2nd level tech support) und mich freundlich verabschiedet.
Fazit aus einem Telefonat, welches für mich nicht magenschonend war, sind zwei mögliche Szenarien:
a)
HTC und Google sind zwei Geheimunternehmen, die ähnlich dem Manhattan Projekt irgendwo in einem unterirdischen Bunker an Androiden bauen. Wobei HTC NUR Hardware anfasst, und Google NUR Software.
oder alternativ b)
Bei HTC arbeitet ein Tech-Support, der weniger Kenntnisstand als der durchschnittliche Gelegenheitssurfer über die eigenen Produkte hat, was über die fachliche technische Qualifikation auch gewisse Vermutungen aufkommen lässt. Ich gehe mal davon aus, daß die gute Dame mit dem "zurückgezogenen Update" das 2.1-update1 meint (das mit dem SMS bug) und den Unterschied zu Froyo schlicht nicht versteht. Auch scheint sich im Hause HTC noch nicht rumgesprochen zu haben, daß Sense weder ein Google Produkt noch eine Google Entwicklung ist. Und bei open source denkt man wohl nur an Wikileaks. Ein Unternehmen mit solch qualifizierten Mitarbeitern mit direktem (Groß)Kundenkontakt braucht eigentlich keine gemeinen Wettbewerber mehr, um am Markt unter Druck zu kommen.
Aber ich bin mal gespannt, ob die Mehrheit hier an a oder b glaubt...
— geändert am 06.12.2010, 19:07:12