Huawei Y6 Reparatur nach Tauchbad

Hallo,
ich bin mit meinem Smartphone in der Tasche ins Wasser gefallen. Ich nahm als erstes den Akku aus dem Gerät. Zu Hause widmete ich mich dann dem Gerät und gugelte nach Lösungsansätzen. Leider habe ich wohl zu wenig recherchiert, um das Problem zu beheben. Durch "Schwingen" mit der Lautsprecher Öffnung nach unten, kamen etliche Wassertröpfchen heraus. Ansonsten zeigte das Gerät keine Wasserspuren. Ich schaltete es ein uns meldete sich kurz das Start-Display. Dann blieb es aber dunkel, reagierte aber sonst ganz normal mit Tönen. Ich erwärmte es mehrfach erfolglos mit dem Föhn.

Dann versuchte ich es mit dem Backofen: 90 Grad sollte das Gerät aushalten, dachte ich. Der Thermostat ging wohl einiges darüber hinaus. Außerdem war die "Backzeit" wohl etwas zu lang. Der Versuch war teilweise erfolgreich. Das Handy ging wieder, aber das Display war sehr blass geworden. Besonders am Rand war kaum noch was lesbar. Jetzt war guter Rat gefragt. In irgend nem Forum war las ich, dass eine "Tiefkühlung" den Effekt aufheben sollte. Das war wohl eine "Ente", denn es brachte keinerlei "Heilung"

Jetzt fand ich im Ebay einen deutschen Händler, der das Komplette Display für 29,90 incl Porto anbot. Das Display kam am übernächsten Tag und ich habe es selbst ausgetauscht. Mein Y6 ist wieder wie neu. Keinerlei Spuren von dem Malheur sind zurück geblieben.

Mehrere "Smartphone Doktores" wollten jeweils um die 100EUR für die Reparatur. Deshalb entschloss ich mich, das selber zu machen. Es war leichter, als ich erwartete.

Das war KEIN Witz, oder habt ihr irgendwo in meinem Beitrag einen Smile gesehen??

Das einzig witzige daran ist, dass ich ins Wasser gefallen bin. Aber das ist ne andere Geschichte.

Naja, vom GMV hat halt jeder ne andere Vorstellung. Da kann ich nur Dieter Nuhr zitieren: Wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal....

Lächle einfach denn du kannst sie nicht alle .......

Nun, so abwegig ist das mit Backofen wohl nicht. Wenn das Smartphone z.B. wegen Navi App auf dem Armaturenbrett liegt, kriegt es dort schon mal 90 Grad ab und muss das auch aushalten können. Navis, die an der Windschutzscheibe platziert sind, können das ja auch. Und die werden dort schon auch mal (auch über Stunden hinweg) so heiss, dass man sie nicht mehr anfassen kann; also an die 100 Grad.

Ich finde es absolut stupide, dieses Vorgehen lächerlich zu machen. Es ist absolut nichts gefährliches daran. Schließlich hat jedes Backrohr einen Thermostaten. Klar kann ich den nicht bis zum oberen Anschlag drehen, um ein Smartphone zu trocknen. Alles über 100 Grad würde ich auch für "tödlich" (fürs Smartpone) einstufen. Aber genau so, wie ich im Backofen Obst und andere Sachen trocknen kann ohne es zu verbrennen, überstehen auch technische Geräte normalerweise Temperaturen bis 100 Grad.

Der Fehler war halt, dass ich den Thermostat nicht mit einem Thermometer kontrolliert habe und die Prozedur auch zu lange andauerte. Dadurch erlitt das Display einen Hitzeschaden. Vereinfacht ausgedrückt, verblassten die dunklen Pixel, so dass das Display keinen Kontrast mehr hatte.

Den Föhn oder das Backrohr lächerlich zu machen, zeugt einfach nur von Dummheit. Das Bachrohr selbst bewirkt doch gar nichts. Es ist nur die (zu hohe) Temperatur die Schäden verursachen könnte. Schließlich würden ja ab einer bestimmten Temperatur die Plastikteile in einem Smartphone deformiert. Dies ist jedoch hier nicht der Fall: Deckel, Akku, usw ist alles einwandfrei.

Nun zum Wasser und dem Fön: Das Smartphone hat unten Löcher für die Lautsprecher und oben eine Chinch Buchse für den Ohrhörer. Was passiert da wohl, wenn ein Smartphone eintaucht: Richtig. die Luft entweicht nach oben und das Smartphone füllt sich vollständig mit Wasser. Wie kriege ich das am besten wieder raus? Das meiste läuft von selbst wieder raus. Der Rest kommt größtenteils durch Fliehkraft heraus (wie bei der Wäscheschleuder).

Was dann noch bleibt, kann doch wohl nur durch Trocknung (Verdunstung) eliminiert werden. Und wie kann ich die Trocknung beschleunigen? Genau, durch erwärmen. Und wenn man das nicht übertreibt, passiert auch nichts dabei. Leider ist das in meinem Fall eben schief gegangen.

Den Schaden habe ich, wie schon oben beschrieben, gelöst, indem ich ein neues Display eingebaut habe. Das hat mich letztendlich an die 30 EUR gekostet.

Den Beitrag habe ich NICHT geschrieben, um mich über irgend etwas oder irgendwen lustig zu machen, sondern um Betroffenen Hinweise zu geben, was im einen oder anderen Fall passieren kann. All den Theoretikern, die sowas noch nie erlebt haben, und trotzdem hier ihren Senf dazu gaben, rate ich einfach, sich auch den Spruch von Dieter Nuhr zu halten.

Alle sagten: "Das geht nicht."
Dann kam einer, der wusste das nicht und hats einfach gemacht.