Smart Home Systeme - eure Meinung?

  • Antworten:17
Lukas Beckmann
  • Forum-Beiträge: 54

23.05.2017, 11:11:52 via Website

Was denkt ihr zum Thema Smart Home Systeme wie Samsung SmartThings oder Google Home? Hat jemand von euch Technik bei sich Zuhause, die in die Kategorie fallen? Habt ihr vor, euch solche Technik zu kaufen?

Auf irgendeine Weise finde ich das ganze faszinierend, allerdings auch sehr gruselig und womöglich auch unnötig. Aber es gibt ja schon so viele verschiedene Funktionen, dass man das wohl nicht alles über einen Kamm scheren kann.

Ich jedenfalls werde auf jeden Fall erstmal abwarten und schauen, was die nächsten Jahre bringen.

Was ist eure Meinung zu dem Thema?

— geändert am 23.05.2017, 11:12:08

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

23.05.2017, 11:21:45 via Website

Faszinierend ist es, ja! Aber womit erkaufe ich mir das? Noch mehr Daten an irgendwelche Weltkonzerne verteilen? Total unsichere Technik für Appel und ein Ei, das ich dann für viel Geld so absichern muss, damit es nicht angreifbar ist?

Nein, danke! Dann ist mein Home mit Hausschlüssel, Lichtschalter und Rologurt smarter.

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Sophia Neun
  • Forum-Beiträge: 5.778

23.05.2017, 11:30:21 via Website

Ich finde das Thema sehr spannend, aber natürlich auch etwas unheimlich.
Allerdings haben wir Zuhause ein Smart Home mit anfangs nur Türkontakten eingerichtet, um so eine günstige Alarmanlagen zu installieren. Es gibt einem einfach ein besseres Gefühl, wenn man das Haus immer im Blick hat.
Mittlerweile sind auch einige HUE Lampen dazu gekommen, Heizungsthermostate, Bewegungsmelder und bald dann sicher auch eine Kamera für den Eingangsbereich.

Viele Grüße,
Sophia

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

23.05.2017, 11:36:48 via Website

Sophia Neun

Es gibt einem einfach ein besseres Gefühl, wenn man das Haus immer im Blick hat.

Wenn Du Dich informierst, wie anfällig die Systeme für Angriffe sind, baust Du das ganze ganz schnell wieder ab. Gerade die Paar-Hundert-Euro-Lösungen kannst Du vergessen, wenn Du Sicherheit willst. Erst Recht, wenn man das als Laie aufbaut, weil es ja so einfach in der Anleitung aussieht, dass man sie nicht mal lesen muss.

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Sophia Neun
  • Forum-Beiträge: 5.778

23.05.2017, 11:42:02 via Website

Natürlich kann man auch so ein System lahm legen. Aber ein normaler Einbrecher wird vermutlich einfach die Tür aufhebeln und alles raus tragen. ;)

Viele Grüße,
Sophia

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

23.05.2017, 12:02:21 via Website

Heute wahrscheinlich.
Aber morgen? Dann machen sich das ambitionierte Jugendliche zum Nebenerwerb.

In Deine "sichere Webcam" speisen sie dann ein Standbild oder sich wiederholendes Video ein.
Den nötigen Key lesen sie aus der smarten Beleuchtung aus. Die Teile sind nämlich am schlechtesten abgesichert. Sofern Euer Router überhaupt sicher ist.

Ein eigenes Netzwerksegment habt ihr bestimmt nicht für Smart Home. Damit lässt sich also noch viel mehr machen, als Gegenstände aus Eurer Wohnung zu schleppen. Zum Beispiel ein Terroranschlag absprechen.

— geändert am 23.05.2017, 12:08:02

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Sophia Neun
  • Forum-Beiträge: 5.778

23.05.2017, 12:13:07 via Website

Ach keine Angst, so leicht wird das mit unserem Netzwerk nicht. ;)
Wobei wir etwas vom Thema abschweifen.

Viele Grüße,
Sophia

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

23.05.2017, 12:21:28 via Website

Nein, ich finde, das gehört zum Thema dazu.
Leider ist die Sicherheit der Geräte tatsächlich grottenschlecht und trotz Hinweisen seit Jahren tut sich nichts.

Jede Wette: Wenige Minuten und auch Euer Netzwerk ist offen wie ein Scheunentor.

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Martin Stolz
  • Forum-Beiträge: 4

23.05.2017, 13:31:25 via Website

Ist ein geiles Thema.

Aber es wird noch lange dauern bis es sich wirklich überall etabliert hat.

Daher finde ich es gut das nun alternative Lösungen zu den Standarts der Hauselektronic KNX etc.. kommen.

So das es auch günstige Nachrüstlösungen gibt. Die KNX Verkabelung und Automatisierung kostet schnell mal so viel wie das ganze Haus...

Von daher ist es top, das es voran geht.

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Frk
  • Forum-Beiträge: 3.242

23.05.2017, 13:46:03 via Website

Ich zitiere mal einen Teil eines Artikels von Januar diesen Jahres:

Gerade in den letzten Monaten erschütterten zahlreiche gewaltige DDoS (Distributed Denial of Service)-Angriffe die Welt der IT.
Durchgeführt wurden diese von Abermillionen gekaperter Geräte – vom Stromzähler über das Babyphone bis hin zum Heimkino. Immer mehr vernetzte Geräte erlauben es Hackern, eine große Menge an Bots zusammenzuschließen und damit ihre böswilligen Angriffe zu starten.

IoT-Geräte können aber auch Zielobjekt einer Attacke sein: So ließ eine DDoS-Attacke auf die Computersteuerung der Heizungsanlage mehrerer Wohngebäude im südostfinnischen Lappeenranta die Bewohner mehrere Tage bei Minusgraden frieren. Und erst Ende Oktober 2016 hatte eine weitere großangelegte Attacke auf den DNS-Provider Dyn Online-Dienste wie Netflix, Amazon, Twitter, Paypal und Spotify lahmgelegt.

Darin liegt eine große Gefahr, denn die meisten, die sich an solchen Dingen erfreuen, machen sich in keinster Weise über die Gefahren Gedanken bzw. nehmen das bewusst in Kauf. Das zeigt sich bereits an Sophias Argumentation

Natürlich kann man auch so ein System lahm legen. Aber ein normaler Einbrecher wird vermutlich einfach die Tür aufhebeln und alles raus tragen. ;)

Was ich sagen möchte, ist , das es nicht nur um deine eigenen Angelegenheiten geht, sondern das die Benutzer dieser IOT Gadgets anderen eine Waffe liefern.
Das man noch mehr Daten weiter gibt, als es jetzt schon der Fall ist (wie Aries schon anmerkte), ist natürlich ein weiteres Argument gegen Smart Home und Co.

»Die Möglichkeiten der deutschen Grammatik können einen, wenn man sich darauf, was man ruhig, wenn man möchte, sollte, einlässt, überraschen.«

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

23.05.2017, 13:52:30 via Website

Test haben ergeben, dass gerade die Geräte, bei denen man kein Risiko sieht - wie Lampen - Möglichkeiten bieten, in das System einzudringen. Da vielfach eine Verbindung zu weiteren Dienstleistern aufgebaut werden, liegen auch dort Daten, die mehr oder weniger leicht abzugreifen sind. Wenn sogar Sony mit den Play Station Accounts fahrlässig war, wie sieht es dann mit Anbietern aus, die bisher nur Old School Elektronik hergestellt haben?

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Jens K.
  • Forum-Beiträge: 264

23.05.2017, 14:13:47 via Website

in punkto sicherheit schätze ich grundlegende einbruchshemmende maßnahmen als bessere und langfristig ökonomischere investion ein. notfalls, weil zumindest der "dummie-einbrecher" sich dann ein leichteres objekt sucht. "profi-einbrecher" und sonstige kriminelle werden sich, da bin ich voll bei aries und frk, nicht von hobbyistenkram abschrecken lassen bzw. dieses sogar für ihre zwecke nutzen.
ansonsten fühl ich mich persönlich in meiner unsmarten etw aus den sechzigern recht wohl. mehr energieeinsparung rausholen wäre nur mit abriss und neubau ökonomisch ;) und z.b. meinen kaffee habe ich gerade oldschool handwerklich gebrüht. mal aufstehn von der couch tut auch dem kreislauf gut.

Ich bin nicht "unhöflich". Ich tippe liegend einhändig.

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Manuel K.
  • Forum-Beiträge: 249

23.05.2017, 16:36:50 via App

Sicherlich interessante Aspekte, die hier eingeworfen werden.
Ich bin Besitzer von dem TADO System. Läuft gut und war auch klingeldoof einzurichten. Gebe zu, dass ich mich um die Verschlüsselung von dem System noch nicht gekümmert habe.
Ansonsten ist mein Haus mit Riegeln und einer guten Nachbarschaft, die auf alles achten abgesichert. Ne Webcam werde ich mir generell noch zulegen.
Einbrecher finden immer einen Weg, wenn sie wollen.

No risk, no Fun
Was macht das blaue Licht?

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Frk
  • Forum-Beiträge: 3.242

23.05.2017, 20:10:55 via Website

Wenn du die posts gelesen hättest, wüsstest du, das Einbrecher das geringste Problem sind.

»Die Möglichkeiten der deutschen Grammatik können einen, wenn man sich darauf, was man ruhig, wenn man möchte, sollte, einlässt, überraschen.«

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Ralf Pelzer
  • Forum-Beiträge: 212

24.05.2017, 08:15:33 via Website

Um Spock zu zitieren (Aries hats auch gemacht) . Faszinierend.
Aber bis zu welchem Grad? Und was ist, wenn die Steuerung zwar funktioniert aber nicht die Hintergrundtechnik? Und ab wann überwache ich mich selbst bzw meine Familie? Hindert eine Alarmanlage die potentiellen Täter am EInstieg. Hindern 27356 Riegel an Fenstern und Türen den Profi? Ist ein möglicher Sachschaden nachher nicht möglicherweise größer?? Ich denke, dass hier ein gesundes Maß an konventioneller und digitaler Sicherung angebracht ist, wobei ich bei letzterem noch am Widerstand meiner Frau scheitere...

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Christina S.
  • Forum-Beiträge: 86

24.05.2017, 14:11:06 via Website

Ich muss ehrlich gestehen dass ich auch etwas zweigeteilt bin - zum einen erleichtert solche Smart Home Technologie natürlich ungemein den Alltag, keine Frage.
Gleichzeitig wird man dadurch aber auch zum gläsernen Menschen, was ich für bedenklich halte.
Wie schon von meinen Vorpostern erwähnt wurde ist es für jeden halbwegs versierten Menschen nicht allzu schwer, sich ins Netz zu schleusen und somit, ganz überspitzt gesagt, die Kontrolle über dein Haus und somit schlussendlich auch dein Leben zu erhalten - klar, das ist etwas überdramatisiert, aber ich denke du verstehst was ich versuche auszudrücken.

Interessant auch folgender Satz dazu:

"Unter dem "Internet of Things" (das Internet der Dinge) verstehen die Koreaner eine nahezu vollständige Vernetzung aller technischen Anlagen und Geräte...."
(Quelle: https://www.homeandsmart.de/smartthings-samsung-smart-home-system)

Wie man sieht ist man dort deutlich aufgeschlossener gegenüber solchen Smart Home Systemen.
Ich denke die Europäer stehen technologischem Fortschritt im Allgemeinen noch etwas skeptisch gegenüber, im Gegensatz zu den Koreanern zum Beispiel.
Man sollte solche technischen Möglichkeit für sich selbst nutzen können, keine Frage, jedoch immer auch mit einem kritischen Bewusstsein herantreten.

— geändert am 29.05.2017, 12:07:49

Frk

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Michael K.
  • Forum-Beiträge: 1.126

25.05.2017, 18:45:52 via Website

Manche Völker haben einfach eine andere Mentalität. So sind in Japan Roboterhunde als Haustierersatz sehr beliebt. Das ist hierzulande kaum vorstellbar. Solche Mentalitäten sind natürlich zu respektieren, man muss sie aber nicht unbedingt teilen.
Nicht nur die Koreaner verstehen unter einem Smarthome ein Haus, in dem die unterschiedlichsten Getäte vernetzt sind. Diese Vernetzung und Interaktion der verschiedensten Geräte definiert ein Smarthome, und daraus soll letztlich ein Mehrwert gezogen werden. So soll ein Smarthome über Regelsätze und Sensoren sowie Aktoren Dinge vereinfachen, Energie sparen, und Häuser sicherer machen.
Soll..., und da liegt der Hund begraben.
Sicherheitselemente, wie Alarmanlagen oder smarte Türschlösser, die ein Vierzehnjähriger mit Schul-IT-Kenntnissen mittels seines Smartphones unterminiert, sind weniger sicher, als ein herkömmliches Schloss, das dazu ein Brecheisen benötigt.
Bei einem Haus, das ständig von einer Familie bewohnt ist, spar ich keine oder kaum Energie, wenn die Heizung heruntergedreht wird, wenn niemand da ist, eben weil eigentlich immer jemand da ist. Thermostate, die die Heizung abdrehen, wenn im Winter gelüftet wird, weil die Temperatur sehr schnell fällt, brauchen ebenfalls kein Smarthome.
Komfort, z.B. bestimmte Lichtszenen zum Fernsehabend, erfordert relativ hohe Investitionen (der Einbau von Roladenmotoren ist nicht trivial und erfordert ggf. die Verlegung von Leitungen) und bringt dafür einen verhältnismäßig kleinen Komfortgewinn, Rolladen herunterlassen und Licht dimmen geht auch so sehr schnell.
Wer zur Miete wohnt, und mit dem Gedanken spielt, in näherer Zukunft umzuziehen, weiss nicht, ob sich solche Investitionen überhaupt lohnen, und ob ein Nachmieter bereit ist, die smarte Einrichtung zu übernehmen.
Daneben gibt es noch zwei weitere Aspekte. Das Leben kennt viele Situationen, die man nicht vorhersehen kann, und die daher in der starren Regelsatzlogik der meisten Smarthomelösungen zunächst nicht berücksichtigt sind. Deshalb wird ein Smarthome immer entweder unperfekt sein, und manuelle Eingriffe erfordern, oder man frickelt ewig am Regelsatz herum, und steckt mehr Zeit in das Smarthome, als man damit einspart.
Zuletzt sehe ich in der Vernetzung von Dingen, die nichts miteinander zu tun haben, eine unnötige Zentralisierung von Funktionalität, die, ohne irgendeinen Synergie-Gewinn, die Komplexität eines technischen Systems erhöht, und es damit anfälliger und schwerer zu warten macht.
Wenn also eine Regel fehlerhaft oder unvollständig ist, und dann Funktionen meines Zuhauses nicht mehr ohne Eingriff in die Logik funktionieren, dann sehe ich darin eher eine Verminderung von Komfort als eine Erhöhung.
Unter Betrachtung einer solchen Kosten-Nutzen-Analyse sehe ich ein Smarthome derzeit eher als kontraproduktiv, als nicht sinnvolles Engagement.
Das muss aber nicht so bleiben. Im Alter hat Komfort einen ganz anderen Stellenwert, hier könnte die Bewertung völlig anders ausfallen. Wenn es mal tageszeitabhängige Stromtarife geben sollte, könnten schon wirtschaftliche Überlegungen die tarifabhängige Steuerung von Haushaltsgeräten wie Waschtrocknern sinnvoll machen (hier schon wieder so ein Problem: Wäsche, die anschliessend getrocknet werden muss, kann man nicht automatisch nach Tarif waschen, wenn nicht anschliessend jemand manuell die Trocknung veranlasst, wozu die Wäsche umgefüllt werden muss, weil Waschtrockner doch wenig verbreitet sind, und wenn sie nur halb gefüllt werden dürfen, auch nicht unbedingt wirtschaftlich sinnvoll sind).
Ich denke also, so peu a peu werden die Häuser und Wohnungen ohnehin smarter. Dass man das nicht noch befeuern muss, sehe anscheinend nicht nur ich so.
Seit Jahren versucht die einschlägige Industrie, mit eher mäßigem Erfolg, Smarthome-Lösungen zu verkaufen. Erst in letzter Zeit, mit sinkenden Preisen, komfortabler und kostengünstiger Funkvernetzung, sich ausbreitenden Internetanschlüssen und mobilen Geräten, scheint der Markt etwas anzuziehen.

— geändert am 25.05.2017, 19:06:46

TentenGelöschter AccountJens K.Frk

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Jonas Heim
  • Forum-Beiträge: 26

26.09.2018, 21:20:06 via Website

Ich selbst besitze einen Google home mini, den ich allerdings eher durch zufall über Otto als Erstkunden Geschenk erhalten habe. Wirklich ein sehr interessantes Gerät. Muss auch sagen im Alltag schon sehr hilfreich. Lasse öfters mal über ihn das Radio laufen, mir das Wetter morgens erzählen oder die Nachrichten. Hab jetzt schon eine weile überlegt und lege mir jetzt wahrscheinlich die smart bulb von Yeelight zu. Preisgünstiger als Philips Hue und von den Funktionen meiner Meinung nach überlegen. Ebenso wird keine bridge benötigt wie bei der Hue.

Zum Thema Sicherheit:
Also solang es sich wie bei mir darauf beschränkt, die Lichter im Zimmer ein und auszuschalten und etwas über das Wetter zu erfahren sehe ich da absolut keinen Eingriff in meine Privatsphäre. Ebenso Sicherheitstechnisch hab ich keine bedenken. Google weiß jetzt ohnehin nicht viel mehr als er es vorher schon von meinem Smartphone wusste. Mein Türschloss, eine Kamera oder sonst etwas über das System laufen zu lassen müsste ich mir dann aber doch noch gründlich durch den Kopf gehen lassen...

Viele Grüße
Jonas

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