E-Autos sollen Lärm machen - sinnvoll oder nicht?

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Bastian Siewers
  • Forum-Beiträge: 9.729

07.06.2019, 09:03:06 via Website

Guten Morgen :)

Nächsten Monat ist es so weit - wie wir gestern im Magazin berichtet haben, müssen Elektro-Fahrzeuge ab Juli bei langsamer Fahrt künstliche Geräusche abgeben. Die Grenze liegt hierbei bei angenehmen 56 Dezibel bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h.

Der Grund dafür ist relativ einfach: E-Autos sind so leise, dass Fußgänger sie schlicht nicht hören. Wir sind allerdings daran gewöhnt, vorbei fahrenden Autos auch akustisch wahrzunehmen, was im Zweifel zu Unfällen führen kann.

Wie steht ihr dazu? Ist diese Entscheidung sinnvoll oder komplett übertrieben? Ich selber kann sie durchaus nachvollziehen. Ich bewege mich im Alltag fast immer mit Kopfhörern in den Straßen Berlins, mit aktivem ANC. Allerdings drehe ich den bei meinen Sony-Kopfhörern stark runter, eben damit ich von meiner Außenwelt nicht völlig abgeschottet bin und vor allem Autos auch akustisch wahrnehmen kann. Mit 56 Dezibel reden wir auch über eine Lautstärke, die weiterhin weit entfernt von Verbrennern ist. Ich habe zumindest das Gefühl, dass man hier einen ganz guten Kompromiss gefunden hat. Letztlich muss sich das aber wohl im Alltag noch zeigen ...

— geändert am 07.06.2019, 09:04:19

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Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

07.06.2019, 09:16:29 via Website

Ah, jetzt habe ich dazu gerade ganz viel im Magazin geschrieben, das will ich aber nicht hier rein kopieren. Nur soviel, ich denke, jeder der sich viel in großen Städten bewegt, wird diese Entscheidung der EU für sinnvoll erachten.

Bastian Siewers

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vos becker
  • Forum-Beiträge: 489

07.06.2019, 09:22:20 via App

Tenten

Ah, jetzt habe ich dazu gerade ganz viel im Magazin geschrieben, das will ich aber nicht hier rein kopieren. Nur soviel, ich denke, jeder der sich viel in großen Städten bewegt, wird diese Entscheidung der EU für sinnvoll erachten.

-dito-

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René H.
  • Forum-Beiträge: 525

07.06.2019, 09:34:10 via Website

Ich finde das nicht sinnvoll. Jeder Politiker sagt, die Welt muss leiser werden. Es werden Tempolimits zum Schutz der Anwohner eingerichtet. Staubsauger und andere Geräte müssen leiser werden, damit sich niemand gestört fühlt. Und jetzt, wo die Welt leiser werden kann, kommen Gesetze die die Welt wieder lauter machen.

— geändert am 07.06.2019, 09:34:34

Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen, öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

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Frauke N.
  • Forum-Beiträge: 35.497

07.06.2019, 09:39:52 via Website

Ich bin froh um jede Geräuschreduzierung, und jetzt soll per Gesetz Lärm befohlen werden.(silly)

Was kommt als nächstes? Geräuschgeneratoren für Fahrräder, Tretroller, Krankenfahrstühle.....?:O
Wer am Strassenverkehr teilnimmt soll die Augen offen halten, das gilt auch für Fußgänger.

Liebe Grüße, Frauke
- - - - - - - - - - - - - - - - --

Wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller. ;-)

Ein einziger verdrehter Buchstabe kann die ganze Signatur urinieren!

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.154

07.06.2019, 09:52:19 via Website

Ich habe es schon im Magazin erwähnt und möchte es hier noch einmal tun. Die derzeitige Fassung der StVZO sieht in § 49 (Geräuschentwicklung und Schalldämpferanlage) vor:
(1) Kraftfahrzeuge und ihre Anhänger müssen so beschaffen sein, dass die Geräuschentwicklung das nach dem jeweiligen Stand der Technik unvermeidbare Maß nicht übersteigt.
Das bedeutet, dass zusätzliche Lärmemission unerlaubt ist und demzufolge solche Fahrzeuge nicht zugelassen werden können / nicht zulassungsfähig sind. Es wäre also erst hier in D eine Gesetzesänderung nötig, um Fahrgeräusche artifiziell zu generieren.

Nun zu meiner Meinung:
Welche nachprüfbaren Belege gibt es, in denen nachgewiesen wird, dass durch solche zusätzlichen Geräuschemissionen die Anzahl an Unfällen reduziert wird? Ich habe schon mehrere Artikel dazu gelesen und nichts gefunden. Es wird einfach angenommen, dass geräuscharme Fahrzeuge potenielle Risiken seien und meint, durch zusätzliche Geräuschemission diesen Risiken entgegenzuwirken. Einerseits will man die Umwelt schonen, indem der Straßenverkehr leiser wird und andererseits will man hier zusätzlich Geräusche erzeugen - auch diesen Widerspruch löst die EU nicht auf. Unausgegoren ist die Sache auch, wenn E-Roller oder E-Motorräder keine zusätzlichen Geräusche machen sollen - dabei sind diese doch Vehikel, die sich eher mit Fußgängern den Raum teilen werden bzw. näher an Fußgängern dran sind.

Mobilität ist im Umbruch - keine Frage. Die Lösungen und Antworten sind oft jedoch m. E. wenig durchdacht und hier ist ein weiteres Beispiel, für das man eine Lösung präsentiert, aber kein Problem hat.

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René H.
  • Forum-Beiträge: 525

07.06.2019, 09:53:36 via Website

Und wenn schon Fahrzeuggeräusche, dann Situationsabhängig. Dort wo es keine Fußgänger/Radfahrer gibt (Autobahnen, Autoschnellstraßen etc. pp.) braucht es keine Fahrzeuggeräusche.

Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen, öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

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Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

07.06.2019, 09:59:20 via Website

René H.

Und wenn schon Fahrzeuggeräusche, dann Situationsabhängig. Dort wo es keine Fußgänger/Radfahrer gibt (Autobahnen, Autoschnellstraßen etc. pp.) braucht es keine Fahrzeuggeräusche.

Ist es dir lieber, der Eber oder das Reh rennt dir frontal in dein Auto bei Tempo 100? Weil es dich nicht hört?

Ingalena

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.154

07.06.2019, 10:00:01 via Website

Frauke N.

Wer am Strassenverkehr teilnimmt soll die Augen offen halten, das gilt auch für Fußgänger.

Du sprichst da ein wichtiges Thema an. In den Medien war und ist zu lesen, dass Kopfhörer resp. Blick auf Smartphones ein Risiko für die tragende Person darstellen, weil sie sich nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit auf den Verkehr rings herum konzentrieren kann.
In unserer hiesigen Fußgängerzone sind Radfahrer per Zusatzsschild erlaubt. Wer da als Fußgänger unachtsam einfach mal die Richtung wechselt, läuft Gefahr, von anderen Fußgängern umgerannt zu werden oder Bekanntschaft mit einem Fahrrad zu machen. Man kann den Menschen im Straßenverkehr nicht die Pflicht abnehmen, die Augen und Ohren (und andere Sinnesorgane) offen zu halten - das müssen sie schon selbst tun und ihre Handlungen daran anpassen.

Willfried S.

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Andreas V.
  • Admin
  • Forum-Beiträge: 7.352

07.06.2019, 10:01:29 via Website

Frauke N.

Was kommt als nächstes? Geräuschgeneratoren für Fahrräder, Tretroller, Krankenfahrstühle.....?:O
Wer am Strassenverkehr teilnimmt soll die Augen offen halten, das gilt auch für Fußgänger.

Genau das käme mir da auch in den Sinn ... und als nächstes dann gelbe oder Lila Rundumleuchten für Gehörlose? Man kann die Regelflut wahrlich übertreiben und es wesentlich wichtigere Dinge, wie die Infrastruktur zu klären ...

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

07.06.2019, 10:14:06 via Website

Frauke N.

Wer am Strassenverkehr teilnimmt soll die Augen offen halten, das gilt auch für Fußgänger.

Gerade die Fußgänger laufen ewig geradeaus und biegen dann unvermittelt über den Radweg ab. Schon in der Vor-Smartphone-Ära. Man könnte das ja mit Darwin abtun, aber das führt ja auch zu nervigen Staus auf der Straße.

Autos sind auch noch größer und schneller als Fahrräder. So bescheuert finde ich es deshalb nicht, dass Elektrofahrzeuge Geräusche erzeugen sollen.

— geändert am 07.06.2019, 10:50:00

Tenten

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Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

07.06.2019, 10:19:30 via Website

Ich sehe das gänzlich anders als viele hier. Ich bin sehr viel als Fußgänger in Großstädten unterwegs und erlebe häufig Situationen, die die Aufmerksamkeit einschränken. Nicht, weil man nicht aufpasst, sondern weil einfach im Gewirr sehr viel auf einmal passiert. Ich selbst habe schon häufiger Situationen erlebt, die zu Unfällen hätten führen können, weil mal wieder ein Fahrrad von hinten angeschossen kam, das man nicht gehört hatte. Und auch einem E-Auto bin ich schon vor die Haube gelaufen, weil es ziemlich zügig ohne zu gucken aus der Einfahrt auf den Bürgersteig fuhr. Ich konnte es nicht sehen, aber hören auch nicht, da es in der Stadt einfach an sich recht laut ist. Da hätte mir auch doppelte Aufmerksamkeit nichts gebracht. Und meine Aufmerksamkeit ist vermutlich noch um einiges höher als die von Kindern oder alten Menschen. Und die gilt es zu schützen, ganz egal, ob es nun Belege oder Studien zur Wirksamkeit der Maßnahme gibt oder nicht. Ein 3-jähriges Kind, das vor das erwähnte E-Auto gelaufen wäre, wäre vermutlich danach tot gewesen.

— geändert am 07.06.2019, 10:20:51

Bastian Siewers

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Pippi
  • Mod
  • Forum-Beiträge: 9.311

07.06.2019, 11:00:19 via App

Ich bin mit meiner Meinung bei Tenten.
mir ist etwas ganz ähnliches passiert und wäre fast auf der Motorhaube des E-Autos gelandet.
Ja, ein Rad hört man auch nicht, außer der Fahrer schnauft wie ein Ochse. aber die Verletzungsgefahr ist bei einem Auto mit Fußgänger dennoch höher als Fahrrad mit Fußgänger.
Ich habe ein relativ gutes Gehör, ich nehme Geräusche wahr, da sind andere Leute weit entfernt davon. aber da hört es halt leider auch auf, es sei denn der Straßenbelag ist so rauh, dass man die Reifen hört. 🤨

— geändert am 07.06.2019, 13:15:05

TentenBastian Siewers

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René H.
  • Forum-Beiträge: 525

07.06.2019, 11:20:17 via Website

König Frank I.

Ich habe es schon im Magazin erwähnt und möchte es hier noch einmal tun. Die derzeitige Fassung der StVZO sieht in § 49 (Geräuschentwicklung und Schalldämpferanlage) vor:
(1) Kraftfahrzeuge und ihre Anhänger müssen so beschaffen sein, dass die Geräuschentwicklung das nach dem jeweiligen Stand der Technik unvermeidbare Maß nicht übersteigt.
Das bedeutet, dass zusätzliche Lärmemission unerlaubt ist und demzufolge solche Fahrzeuge nicht zugelassen werden können / nicht zulassungsfähig sind. Es wäre also erst hier in D eine Gesetzesänderung nötig, um Fahrgeräusche artifiziell zu generieren.

Ich befürchte, dass das auch ohne Gesetzesänderung kommen wird. Oder die Gesetzesänderung wird innerhalb weniger Stunden ganz schnell durchgewunken.

— geändert am 07.06.2019, 11:21:16

Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen, öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

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Müli
  • Forum-Beiträge: 6.959

07.06.2019, 11:26:29 via Website

Es ist sicher der richtige Weg ein Fahrgeräusch verpflichtend anordnet, aber es ist sicher für die Industrie kein Problem werden doch schon seit einigen Jahren Sounddesigner beschäftigt bzw. spezielle Studios beauftragt. Selbst bei konventionellen PKWs wird bereits auf diesem Wege nachgeholfen, für alle möglichen Geräusche (schließen der Türen etc.) werden die oben genannten Spezialisten bezahlt. Ob man bei Kleinwagen bereits Geräusche 'optimiert' hat, kann ich nicht sagen aber für Mittel- und Oberklassenfahrzeuge trifft es definitiv zu. Die Infrastruktur, bestimmte Geräusche in alle mögliche Fahrzeuge zu integrieren, ist also auf jeden Fall vorhanden!

Mein Mainframe -> HP16C
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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.154

07.06.2019, 11:38:39 via Website

@René H.
Dann aber auch bitte für Fahrzeuge aller Art, die den Fußgängerverkehr kreuzen oder dabei sind, ergo Fahrräder aller Art, el. Rollstühle, el. Motorräder, el. Roller usw. Sich hier nur das Auto rauszupicken ist m. E. inkonsequent.

Es gibt in Deutschland mehr Hybrid-Fahrzeuge (Autos) als reine Elektrofahrzeuge (Autos). In Zahlen bedeutet das: knapp 340.000 Fahrzeuge gegen knapp 83.000. Hybrid-Fahrzeuge emittieren ähnlich viele Geräusche wie Elektroautos, wenn der Verbrennungsmotor ausgeschaltet ist - und dieser Zustand ist der Regelfall bei langsamen Geschwindigkeiten, um die es ja hier geht. Und nun werden Elektrofahrzeuge als Problem gesehen? 83.000 Hybridfahrzeuge gab es hier bereits 2014 und da sah man diese angebliche Gefahr nicht, weil durch diese Art der Fahrzeuge offenbar nicht signifikant mehr Unfälle passiert sind als vorher.

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Ingalena
  • Forum-Beiträge: 33.330

07.06.2019, 11:42:07 via Website

Ich bin auf jeden Fall für eine zusätzliche Geräuschkulisse bei den eAutos.
Umso mehr, dass die kleinen eFlitzer anders fahren und anders beschleunigen als die Autos mit Verbrennungsmotoren (so jedenfalls meine bisherige Beobachtung)

💕🎀 VETO! 🎀💕

VETO ist die Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen. Als gemeinnützige
Organisation setzt VETO sich für das Wohlergehen von Tierheim- und Straßentieren ein. VETO ist ein
aktives Bindeglied zwischen Spender*innen, Tierschutzorganisationen und starken Partnern
in ganz Europa.
🐾 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾

Tenten

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Bastian Siewers
  • Forum-Beiträge: 9.729

07.06.2019, 12:09:57 via Website

Zu dem Gesetz hierzulande: Verstehe ich den Text richtig, dass Fahrzeuge nicht mehr Lärm machen dürfen, als unbedingt nötig? Es gibt in vielen Oberklasse-Fahrzeugen, auch z.B. bei einem Porsche, sogenannte Sound-Generatoren. Immer mehr Hersteller setzen darauf. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass ein VW Golf GTD, also die Dieselvariante des GTI, direkt mal zwei Geräusche abgibt: Vorne klingt er wie ein Diesel, und hinten klingt er dank Sound-Generator und Auspuff-Anlage eben wie ein Benziner. Wie ist dann sowas überhaupt zulässig?

@Frank: Interessanter Gedanke, mit dem du alles andere als Unrecht hast. Hybride sind bei den hier besprochenen Geschwindigkeit wohl wirklich mit E-Fahrzeugen gleichzusetzen. Ich bin gespannt, ob das noch mal zum Thema wird. So wie ich das bisher verstanden habe, sind sie nach aktuellem Stand ja nicht miteinbezogen.

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Andreas V.
  • Admin
  • Forum-Beiträge: 7.352

07.06.2019, 12:20:32 via Website

Bastian Siewers

Wie ist dann sowas überhaupt zulässig?

Das Gesetz spricht von der Stärke und nicht von der Art des Geräuschs ;)

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Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

07.06.2019, 12:21:25 via Website

Ohne nachzusehen denke ich, dieses Gesetz ist recht alt, damals waren lautlose Fahrzeuge vermutlich nicht vorstellbar. Und wie das mit Gesetzen so ist, wo kein Kläger, da kein Richter. Gibt ja genug überholte Gesetze und Vorschriften, gutes Beispiel ist ja die DIN für Parkplätze, die für heutige Fahrzeuggrößen eigentlich gar nicht mehr passt. Aber solange niemand klagt, wird diese DIN sicher nicht so schnell überarbeitet werden.

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

07.06.2019, 12:24:14 via Website

Bastian Siewers

Vorne klingt er wie ein Diesel, und hinten klingt er dank Sound-Generator und Auspuff-Anlage eben wie ein Benziner. Wie ist dann sowas überhaupt zulässig?

Das gibt es bei vielen Modellen. Hier höre ich auch oft Super-Rennwagen. Warum das zugelassen wurde, habe ich mich schon lange gefragt.

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Bastian Siewers
  • Forum-Beiträge: 9.729

07.06.2019, 12:29:19 via Website

Abgesehen davon machen die Dinger für mich auch überhaupt keinen Sinn. Ein Diesel klingt nun mal nicht wie ein 8-Zylinder, und das ist doch auch vollkommen ok so.

@Andreas: Ja, aber das hieße ja, dass das Ding auf die absolut maximal zulässige DB-Zahl hochgedreht werden dürfte... obwohl, das passiert wahrscheinlich mitunter sowieso :D

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.154

07.06.2019, 12:34:31 via Website

Bastian Siewers

Zu dem Gesetz hierzulande: Verstehe ich den Text richtig, dass Fahrzeuge nicht mehr Lärm machen dürfen, als unbedingt nötig?

Umgekehrt: das Fahrzeug muss dem Stand der Technik nach so leise wie möglich sein.

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Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

07.06.2019, 12:35:22 via Website

Ich denke, bei der Zulassung werden bestimmte Prüfungen gemacht, die festgelegt sind. Das ist ja üblich bei Zulassungen. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass unsere Automobilindustrie auch hier in dem Sinne trickst, dass unter bestimmen Voraussetzungen (die der Prüfung) die vorgeschriebenen Dezibel eingehalten werden, aber unter anderen Bedingungen oder durch zusätzliche Eingriffe des Fahrers eben nicht mehr. Wäre ja nicht das erste Mal. Bei Motorrädern dürfte das sogar noch schlimmer sein.

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Michael K.
  • Forum-Beiträge: 1.126

07.06.2019, 14:10:58 via Website

Der Fahrgeräuschgenerator soll die Geräusche ja nur bei niedrigen Geschwindigkeiten erzeugen, dann wenn ein Konflikt mit Fußgängern besonders wahrscheinlich ist, oder die Geräusche überhaupt dazu beitragen, ihn zu vermeiden.
Wenn Autos z.B. bei niedriger Geschwindigkeit durch Fußgängerzonen fahren, in manchen Städten ist das zulässig, kann dieses Geräusch den Lärmpegel senken, wenn es verhindert, dass stattdessen dauernd die Hupe zum Einsatz kommt, die hinter Fußgängern schleichende Autos sonst zum Einsatz brächten.
Nicht vorstellen möchte ich mir die Unfälle, die von schnellfahrenden lautlosen Autos verursacht werden, die Radfahrer (z.B. auf Landstraßen) erschrecken, neben denen sie plötzlich auftauchen.
In dem Zusammenhang wäre vielleicht eine Rückspiegelpflicht für Radfahrer sinnvoll.
Aber auch ein Detektor für Radar- oder Lidarsignale solcher Fahrzeuge könnte den Radfahrer z.B. akustisch warnen.

— geändert am 07.06.2019, 14:14:31

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AppleDev
  • Forum-Beiträge: 78

07.06.2019, 14:13:47 via Website

In Puncto Sicherheit ist das sicherlich sinnvoll, aber bestimmt nicht für jeden wünschenswert. ;)

Antworten
Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.154

07.06.2019, 14:25:09 via Website

Ich stelle mir schon die ersten Sound-Tuner vor... Dann wird es womöglich einen Renault Twizy geben, der wie ein Lamborghini Aventador klingt (laughing)

Wird dann wahrscheinlich so lächerlich wie auch spaßig, wie mein damaliger Kollege in der Ausbildung, der an seinen 1er Polo ein Ofenrohr montierte und viele Löcher in den Auspuff und Krümmer bohrte (silly)

Bastian Siewers

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René H.
  • Forum-Beiträge: 525

07.06.2019, 15:57:43 via Website

Michael K.

In dem Zusammenhang wäre vielleicht eine Rückspiegelpflicht für Radfahrer sinnvoll.

Ich habe schon seit 2008 Spiegel an meinem Radl montiert. Links und rechts normale Spiegel, links zusätzlich einen Hohlspiegel. Alles auf einer Spezialkonstruktion (da sind auch Halterungen für Smartphone, Fahrradnavi und Fahrradcomputer drauf). Spiegel helfen ungemein, macht den Rückblick sehr leicht (inkl. toter Winkel).

Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen, öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

Michael K.

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Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

07.06.2019, 16:02:03 via Website

Das Problem auf die Radfahrer zu schieben kann ja wohl keine Lösung sein. Die werden sagen, warum soll ich mir Spiegel montieren, wenn ihr euch lautlos von hinten anschleicht.

Bastian Siewers

Antworten
René H.
  • Forum-Beiträge: 525

07.06.2019, 16:08:42 via Website

Wäre m.E. dennoch ein sinnvolles Gesetz, genau wie Versicherungskennzeichen. Würde auch einen steifen Hals verhindern. ;)

— geändert am 07.06.2019, 16:09:36

Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen, öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

Antworten
Ralf Pelzer
  • Forum-Beiträge: 212

09.06.2019, 12:22:13 via Website

Natürlich soll jeder Verkehrsteilnehmer aufmerksam sein und den absoluten Rundumblick haben! Aber vielleicht geben wir dem Verkehrsteilnehmer Fußgänger die Chance, sich an den geräuscharmen / - losen Verkehrsteilnehmer Auto zu gewöhnen. Ich halte es für sinnvoll, dass E-Fahrzeuge zumindest leise Fahrgeräusche verursachen.

Antworten
Willfried S.
  • Forum-Beiträge: 11

10.06.2019, 09:05:27 via Website

Auf Autobahnen und Schnellstraßen ,da fährt man im Normalfall schneller wie 20km/h, also eh ohne Geräusche. Außer dem Reifenabrollgeräusch.
Und an die träumenden Fußgänger und Smobies hier - Auch ihr habt auf den Verkehr zu achten.!!!

— geändert am 10.06.2019, 09:09:45

Antworten
Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

10.06.2019, 09:45:07 via Website

In erster Linie haben aber die Stärkeren auf die Schwächeren zu achten. Was ich mich aber frage, warum sind hier so viele gegen ein Geräusch? Welchen Nachteil habt ihr dadurch? Bei einigen hier habe ich echt den Eindruck, Rücksichtnahme auf andere ist für sie ein Fremdwort, es geht nur darum, sich selbst durchzusetzen. Platz da, jetzt komm ich und wer nicht rechtzeitig aus dem Weg geht, hat eben Pech gehabt.

Michael K.

Antworten
Ingalena
  • Forum-Beiträge: 33.330

10.06.2019, 10:55:26 via Website

So eine Einstellung erleben wir ja schon mit den Radfahrern.
Sie fahren unerlaubterweise auf den Gehwegen, rasen auf ihren leisen Rennrädern an einem vorbei oder klingeln 5 Meter hinter dem Rücken, dass man als Passant einen Herzinfarkt bekommt.
Die kriegen noch nicht mal einen Strafzettel.

@ Wilfried Schütt, schon mal von alten, “tüddeligen“ Passanten gehört?
Von Schwerhörigen (bei uns in der Nähe ist z.B. eine Arbeitsstätte für Gehörlose), von Grundschülern, die wegen ihrem Alter noch nicht sooo auf den Verkehr achten?
Von Kranken und Gebrechlichen, die nicht wie ein junger Fohlen über die Straße hüpfen können?

💕🎀 VETO! 🎀💕

VETO ist die Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen. Als gemeinnützige
Organisation setzt VETO sich für das Wohlergehen von Tierheim- und Straßentieren ein. VETO ist ein
aktives Bindeglied zwischen Spender*innen, Tierschutzorganisationen und starken Partnern
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Tenten

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René H.
  • Forum-Beiträge: 525

10.06.2019, 11:04:10 via Website

Tenten

Was ich mich aber frage, warum sind hier so viele gegen ein Geräusch?

Weil "jeder" nach einer leisen Umwelt schreit. Anwohner wollen Schallschutzwände an Straßen, und auch an Schienenwegen (dabei wurde niemand gezwungen an einem Gleis ein Haus zu bauen). Die Diskos sind zu laut, und das auch vor 20:00 Uhr. Kinder sind zu laut, also sollen sie weg. Städter ziehen aufs Land und wollen als erstes die Tiere und die Kirchturmuhr loswerden. Etc. pp. Und dann kommen leise Autos, und plötzlich sollen die laut sein, 56 Dezibel ist sehr laut. Man kann nicht einerseits die Lärmverschmutzung anprangern und loswerden wollen, und dann andererseits selber wieder für Lärm sorgen.

— geändert am 10.06.2019, 11:06:21

Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen, öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

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Michael K.
  • Forum-Beiträge: 1.126

10.06.2019, 12:02:33 via Website

Das ist ja bekannt, es gibt ja sogar Klagen gegen den Lärm von Kindern. Trotzdem ist die Akzeptanz von "Nutzlärm" durchaus gegeben. Fast jeder benutzt einen Wecker, und auch die überaus lauten Sirenen an Polizei-, Feuerwehr- und Krankenfahrzeugen werden akzeptiert, weil ihr Lärm sinnvoll ist, und im Prinzip die selbe Aufgabe erfüllt:
Sie sollen Leben retten (in den brennenden Häusern, oder Verletzte) und das der anderen Verkehrsteilnehmer schützen, in dem die sie auf die schnellen Fahrzeuge aufmerksam machen. Da bisherige Autos auch schon Lärm machen, entsteht zudem kein neuer Lärm, sondern es entsteht nur mehr, als unbedingt müsste. Dafür wird auch die besonders gefährliche Übergangssituation vermieden, in der der größte Teil der Fahrzeuge noch Lärm macht, ein Teil aber nicht.
Und wenn man eine Güterabwägung macht, was das höhere Gut ist, Lärmvermeidung oder Vermeidung von Verletzten und Toten, sollte keine Frage sein, wofür man sich entscheidet.

— geändert am 10.06.2019, 12:07:30

Bastian SiewersTenten

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Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

10.06.2019, 12:04:53 via Website

@René H.
Ah verstehe, du willst also damit sagen, dass alle, die gegen ein Geräusch sind, nur den guten Samariter spielen wollen, für all diese Lärmgebeutelten, die du hier aufzählst? Den Quatsch nimmt dir niemand ab. Den Leuten ist die Lärmbelästigung von Anwohnern doch völlig egal. Und du willst mir erzählen, man sollte lieber Rücksicht auf all diejenigen nehmen, die sich durch Kirchenglocken oder durch den "Lärm" spielender Kinder gestört fühlen, als auf diejenigen, die sich im Straßenverkehr ohnehin schwer tun, weil sie zu klein, zu alt oder eingeschränkt sind? Hast du dich mal damit beschäftigt, wie laut überhaupt 56 dB sind und was davon zum Beispiel noch im Haus ankommt, im Vergleich zu heutigen Autos? Und ich möchte mal sehen, wie schnell all diese "Samariter" ihre Meinung ändern werden, wenn ihre dreijährige Tochter im Krankenhaus liegt, weil sie den Nachbarn nicht gehört hat, als der eilig aus der Garage gefahren ist. Oder wenn ihnen auf der Landstraße ein Reh vors Auto gelaufen ist, weil sie nicht mehr zu hören waren. Ich lasse diese Argumente, die du anführst, gerne gelten, aber nur von Betroffenen, die tatsächlich hinter einer Lärmschutzwand wohnen. Alle anderen haben nicht wirklich stichhaltige Gründe.

— geändert am 10.06.2019, 12:07:13

Antworten
René H.
  • Forum-Beiträge: 525

10.06.2019, 12:18:12 via Website

Ich bin nicht gegen das Fahrgeräusch die E-Autos erzeugen sollen. Ich bin gegen die vielen Meckerer, die einerseits Lärm loswerden wollen und andererseits meckern wenn sie ein Auto nicht hören. Dabei gehören Geräusche zum Leben. Man kann auch lernen Geräusche zu überhören.

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Antworten
Pippi
  • Mod
  • Forum-Beiträge: 9.311

10.06.2019, 12:44:47 via App

René H.

Dabei gehören Geräusche zum Leben. Man kann auch lernen Geräusche zu überhören.

ja das geht durchaus. ich lebte zeitweise in der Stadt, zwischen haus und Bahnschiene war eine stark befahrene Straße. irgendwann könnte ich bei geöffneten Fenster schlafen, auch wenn ein Güterzug vorbei ist.
deswegen finde ich die Meckerer die in die Stadt oder aufs Land ziehen, und dann über alles mögliche meckern und auch klagen für Mitmenschen die kein Mensch braucht. auf solche Leute kann ich gerne verzichten.

Antworten
Tenten
  • Forum-Beiträge: 2.547

10.06.2019, 13:04:05 via Website

Hier werden aber jetzt 2 Sachen vermischt. Das eine sind Leute, die sich in irgendeiner Form durch Lärm belästigt fühlen und sich damit arrangieren können oder auch nicht. Und das andere ist die Diskussion hier über ein Betriebsgeräusch für Elektroautos. Das Argument für das Geräusch ist das der Sicherheit, das man wohl kaum von der Hand weisen kann. Das Argument dagegen ist ziemlich schwammig, nämlich der Einwurf, dass es Leute gebe, die sich ja durch alles mögliche gestört fühlen würden. Das hat doch überhaupt nichts miteinander zu tun, zumal es ja noch überhaupt keine Klagen diesbezüglich geben kann, da Elektroautos im Moment ja noch kein Geräusch verursachen.

Antworten
trixi
  • Forum-Beiträge: 27.497

10.06.2019, 14:20:02 via App

Also ich bin definitiv dafür, bin aber der Meinung, das 20 km/h als Grenze zu tief angesetzt ist. Meiner Meinung nach wäre ein Geräusch bereits ab 30 km/h angebracht. In den Innenstädten und vor Schulen und Altenheimen etc. ist das die normale Geschwindigkeit.

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Bastian Siewers

Antworten
KathaComp
  • Forum-Beiträge: 22

04.10.2019, 17:16:14 via Website

Auch wenn ich absolut nachvollziehen kann, dass es einen solchen Geräuschpegel geben soll, um Unfälle zu vermeiden, so sehe ich es doch nicht als zwangsläufig notwendig. Ich wohne in einer Großstadt, in der E_Autos im Alltag überall zu sehen sind, ob als Taxi oder Privatauto. Bisher habe ich immer die Erfahrung gemacht, dass man trotz fehlenden Verbrennungsmotor die E-Autos gut zu hören sind. Der E-Motor gibt ein leises aber gut hörbares Geräusch ab, wie ich finde und zu dem sind die Reifengeräusche auf dem Asphalt auch gut zu hören.

Antworten
Pippi
  • Mod
  • Forum-Beiträge: 9.311

04.10.2019, 18:23:56 via Website

Du bist vermutlich jung, aber nicht zu jung. Kinder nehmen Geräusche anders wahr, ältere Menschen sind evtl beeinträchtigt und hören das nicht. Und so wirklichaut sind diese Geräusche sind, hört man oft erst kurz zuvor.

Antworten
KathaComp
  • Forum-Beiträge: 22

05.10.2019, 12:52:21 via Website

Stimmt, da hast du natürlich recht. Das ein Grundgeräusch vorgegeben wird von E-Autos kommt ja auch nicht von irgendwo her. Aber kommen Unfälle dieser Art echt so häufig vor? Ich hab bisher erst nicht so viel davon mitbekommen. So als Vergleichsfrage, kommen solche Unfälle häufiger vor als Unfälle mit Straßenbahnen zum Beispiel? Die Frage mag etwas makaber klingen, aber Straßenbahnen hört man ja zum Beispiel wirklich gut, selbst mit Kopfhörern und Musik auf voller Lautstärke. Und dennoch gibt es jährlich fast 60.000 Unfälle mit Straßenbahnen in denen allein Jugendliche verwickelt sind.
Daher meine Überlegung warum die Unfallszahl (zum Glück!!!) nicht so hoch ist bei E-Autos. Oder bin ich zu schlecht informiert (thinking)

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Maik45
  • Forum-Beiträge: 54

03.03.2020, 11:38:39 via Website

Natürlich ist es für eine Unfallvermeidung sinnvoll, Geräusche einzubauen. Solange diese nicht zu unangenehm und laut sind natürlich.

Michael K.

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Müli
  • Forum-Beiträge: 6.959

03.03.2020, 12:08:39 via Website

Ach gegen den Sound eines Shelby Cobra, Chevrolet Corvette Sting Ray oder meinetwegen auch Bugatti Veyron, eines Porsches oder Ferrari hätte ich nichts auszusetzen. :)

Mein Mainframe -> HP16C
Samsung Galaxy S23Ultra 512GB Edition
Troubleshooting-Probleme? -> Kepner Tregoe!

Michael K.

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.154

03.03.2020, 12:23:32 via Website

Nachdem ich schon viel dazu geschrieben habe, noch eine Anmerkung: kein (!) Elektroauto, das ich gesehen bzw. gehört habe, fährt geräuschlos. Spätestens ab Tempo 30 sind die Fahrgeräusche wie bei einem herkömmlich angetriebenen Auto. Darunter hört man mindestens eine Art Pfeifen bzw. sonstige mechanische Geräusche - und die sind m. E. nicht weniger bzw. leiser als bei einem herkömmlich angetriebenen Auto (bis auf Ausnahmen wie kalter Motor, Sportauspuff usw.).

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Pippi
  • Mod
  • Forum-Beiträge: 9.311

03.03.2020, 12:25:30 via App

ich finde schon dass die leiser sind - bedeutend leiser.
ich höre sehr gut, und bin vor einem solchen Auto auf einem Parkplatz ziemlich erschrocken als es an mir vorbei gefahren ist.

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 13

27.08.2020, 10:20:04 via Website

Hallo, alle miteinander

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