Topthemen

Für Android und iOS: Mit diesen 4 Apps lernt Ihr schneller Gitarrespielen

AndroidPIT instrument learning apps2
© nextpit

In anderen Sprachen lesen:

Das Erlernen eines Musikinstruments ist eine enorme Zeitinvestition. Vielleicht habt Ihr schon von der 10.000-Stunden-Theorie gehört – mit den neuesten Apps und digitalen Lernwerkzeugen könnt Ihr Euch die Übungszeit vielleicht nicht verkürzen, aber versüßen. Es ist nie zu spät, die Gitarre in die Hand zu nehmen und mit dem Kitzeln der Saiten zu beginnen. Hier sind die besten Apps für das Gitarrenlernen unter Android und iOS.

Abkürzungen:

  1. Fender Play
  2. Yousician
  3. JustinGuitar
  4. Fret-Trainer

Wie die britischen Rocker von Radiohead bereits 1993 verkündeten, kann jeder Gitarre spielen. Obwohl ich dem ohne Zweifel zustimme, kann der Beginn dieser Reise entmutigend sein. Es gibt hunderte von Apps und Dienste, die versprechen, Euch in kürzester Zeit von Jimmy Riddle zu Jimi Hendrix zu verhelfen, und ich habe mir die Zeit genommen, einige davon auszuprobieren.

Gitarrelernen: Kostenlose oder kostenpflichtige Dienste?

Gitarrenunterricht durch einen Lehrer kann teuer sein, und es gibt viele Möglichkeiten, das Instrument auf eigene Faust zu lernen, ohne einen Cent zu bezahlen. Einige der Apps dieser Liste erfordern dennoch einen Abonnement, um auf alle Unterrichtsinhalte und Funktionen zugreifen zu können.

Fender Play

Im Gegensatz zu Gibson, die inmitten rückläufiger Verkäufe mit dem Bankrott zu kämpfen hatten, ist Fender in die entgegengesetzte Richtung gewandelt. Die legendäre Gitarrenmarke erneuerte ihre Linie und füllte sie mit hochwertigen, aber erschwinglichen Instrumenten. Der zweite Teil dieser Strategie, um mehr Menschen zum Spielen des Instruments zu bewegen, ist Fender Play, ein Online-Lernprogramm samt App.

Fender Play ist wohl das raffinierteste Produkt, wenn es darum geht, digitale Gitarrenstunden auf dem Smartphone oder Tablet zu erhalten. Die Lektionen werden von Fender-Profis erteilt, und das Produktionsniveau ist erstklassig. Das System basiert auf Liedern, so dass Ihr all die langweiligen Wiederholungen und Tonleitern überspringen könnt, die in traditionellen Gitarrenkursen oft schon früh auftauchen. Nutzer der App erhalten auch Tabulatoren (eine einfache und leicht lesbare Version von Noten für die Gitarre), um das Üben ein wenig leichter zu machen. Die App bietet mittlerweile sehr viele Songs und die Auswahl wächst stetig weiter.

Ein Nachteil ist jedoch, dass es kaum Inhalte für bereits fortgeschrittene Gitarrenspieler gibt; die App richtet sich eindeutig an blutige Anfänger. Fender Play wird Eure Fähigkeiten also nicht auf die nächste Stufe bringen, wenn Ihr bereits das Lesen der Tabulatoren und einige Lieblingssongs spielen könnt. Für alle, die dieses Niveau noch nicht erreicht haben, ist die App jedoch bestens geeignet.

Fender Play kostet je nach gewähltem Abomodell zwischen 8,49 Euro pro Monat oder 80,99 Euro pro Jahr. Es ist auch eine dreimonatige kostenlose Testversion innerhalb der App erhältlich. Fender bietet außerdem die kostenfreie Nutzung der App für ein halbes Jahr an, wenn man direkt über den Hersteller ein Instrument kauft. Außerdem erhaltet Ihr zehn Prozent Rabatt auf Gitarren, Verstärker und Zubehör, wenn Ihr bereits ein Fender Play-Abo besitzt.

Fender Play ist im Google Play Store oder dem Apple App Store verfügbar.

Yousician

Die App Yousician verfolgt einen etwas anderen Ansatz als Fender und die App ist viel spielerischer. Das Konzept ähnelt dem der Musik-Rhythmusspiele, die Mitte des 20. Jahrhunderts auf Heim-Videospielkonsolen ihre Blütezeit hatten. Im Gegensatz zu Guitar Hero und Rock Band werdet Ihr bei Yousician jedoch eine echte Gitarre als "Eingabegerät" verwenden.

Die Benutzeroberfläche erinnert an die oben erwähnten Videospiele, aber die App verwendet das im Smartphone oder Tablet eingebaute Mikrofon, um die gespielten Noten und Akkorde zu verfolgen. Es gibt auch ein Punktesystem, das Nutzer dazu ermutigt, Lieder für eine bessere Genauigkeit und eine bessere Punktzahl zu üben. Alles ist farbcodiert, damit Anfänger wissen, wo sie ihre Finger auf bestimmte Akkorde legen müssen – etwas, das man beim Üben mit Tabulatoren nicht bekommt – und ein Stimmgerät ist ebenfalls enthalten.

Yousician kostet 179,99 Euro pro Jahr oder 20 Euro pro Monat, wenn Ihr die Möglichkeit haben möchtet, jederzeit zu kündigen. Es gibt auch eine kostenlose 30-Tage-Testversion zum Reinschnuppern.

Die App ist für Android-Geräte im Google Play Store oder für iPhone und iPad im Apple App Store verfügbar.

JustinGuitar

Justin Sandercoe ist einer der berühmten Gitarrenlehrer auf der Videoplattform YouTube. Der in Tasmanien geborene Berufsmusiker ist jetzt in Großbritannien ansässig und gibt seit 2001 Gitarrenunterricht online. Sandercoe bietet eine breite Palette von Gitarren-Lernmaterialien an, von gedruckten Büchern bis hin zu Online-Lektionen. Jetzt hat Sandercoe unter seiner Marke JustinGuitar mehrere Apps sowohl für Android als auch iOS im Portfolio.

Was Ihr mit der App bekommt, sind die Erfahrung und das Wissen eines erfahrenen Profi-Lehrers. Im Gegensatz zu Fender Play, wo viele unterschiedliche Lehrer zum Einsatz kommen, erhaltet Ihr mit JustinGuitar eher eine Eins-zu-eins-Lektion. Einen einzigen Lehrer samt Lehrphilosophie zu haben, kann vorteilhaft sein und wird sich je nach Lernstil im Laufe der Zeit als effektiver erweisen als der Wechsel zwischen mehreren Lehrern und Stilen.

Die JustinGuitar-App ist gut geeignet für diejenigen, die mit der Gitarre loslegen und sofort mit dem Musizieren beginnen möchten. Sie ist als Ergänzung zum Sandercoe-Anfängerkurs gedacht, aber Ihr könnt die App auch ohne begleitenden Kurs nutzen. Justin hat auch tonnenweise Inhalte auf YouTube bereitgestellt, auf die Ihr kostenlos zugreifen könnt.

JustinGuitar gibt's im Google Play Store oder oder im Apple App Store.

Fret Trainer

Für die letzte App auf dieser Liste möchte ich Euch auf ein Lernwerkzeug hinweisen, das sich ein wenig von den anderen unterscheidet. Während das Lernen von Noten und Greifen von Akkorden am Anfang die größten Herausforderungen sind, ist es enorm wichtig, das Wissen über Noten zu vertiefen. Viele Spieler können Lieder lernen und sie genau spielen, haben diese aber Monate später völlig vergessen, wenn nicht konsequent geübt wird. Einer der Gründe dafür ist, dass sie zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich wussten, was sie spielten.

Fret Trainer ist eine App, mit der Ihr jede Note auf dem Griffbrett einer Gitarre lernen könnt. Dieses Wissen wird nicht nur weiterhelfen, wenn Ihr Soli spielt und Lead-Parts in gleicher Tonart improvisiert, sondern es kann auch helfen, den Grundton anderer Akkorde zu identifizieren. Die App Fret Trainer ist für fortgeschrittene Gitarrenspieler geeignet, aber je früher Anfänger mit dem Lernen und Verstehen von Noten anfangen, desto nachhaltiger wird der Lernerfolg sein.

Fret Trainer ist im Wesentlichen ein Spiel. Es zeigt Bund-Saiten auf der Gitarre an und Ihr müsst erkennen, um welche Note es sich handelt. Es gibt verschiedene Formate dieses Spiels, wie zum Beispiel die Identifizierung der Note aus drei Noten, aber das Prinzip ist im Wesentlichen für jeden Spielmodus gleich. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Geschwindigkeit. Wenn Ihr dieses Spiel beherrscht, seid Ihr in der Lage, jede Note auf der Gitarre auf jeder Saite schnell und einfach zu identifizieren.

Die kostenlose Version der App ist auch gut für Anfänger geeignet, aber sie lässt Euch nur begrenzt in den Gitarrenhals vordringen. Um das gesamte Instrument freizuschalten, muss die Vollversion erworben werden. Für das Lernen von Gitarre zahlt Ihr einmalig 3,49 Euro. Neben Gitarre stehen auch andere Instrumente bereit, etwa Ukulele, Bass, Mandoline und Banjo. 

Ihr könnt Fret Trainer im Google Play Store und Apple App Store herunterladen.

Hier findet Ihr weitere Artikel aus der Reihe:

Die besten Samsung-Smartwatches 2024

  Standardversion von 2023 Classic-Version von 2023 Standardversion von 2022 Pro-Version von 2022 Standardversion von 2021 Classic-Version von 2021
 
  Samsung Galaxy Watch 6 Product Image Samsung Galaxy Watch 6 Classic Product Image Samsung Galaxy Watch 5 Product Image Samsung Galaxy Watch 5 Pro Product Image Samsung Galaxy Watch 4 Product Image Samsung Galaxy Watch 4 Classic Product Image
Test
Zum Test: Samsung Galaxy Watch 6
Noch nicht getestet
 
Noch nicht getestet
 
Zum Test: Samsung Galaxy Watch 5 Pro
Zum Test: Samsung Galaxy Watch 4
Noch nicht getestet
 
Zum Angebot*
Zu den Kommentaren (5)
Hat Dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!
Empfohlene Artikel
Neueste Artikel
Push-Benachrichtigungen Nächster Artikel
5 Kommentare
Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!
Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!

  • 21
    Markus 09.07.2020 Link zum Kommentar

    "Das Konzept ähnelt dem der Musik-Rhythmusspiele, die Mitte des 20. Jahrhunderts auf Heim-Videospielkonsolen ihre Blütezeit hatten. "
    Ich weiß noch genau, wie mein Opa auf der letzten Weihnachtsfamilienfeier von "Gitarren Held" schwärmte. Ein klasse Spiel, welches er stundenlang auf seiner Zuse Z4 gespielt hat...

    Und nun etwas ernsthafter:
    Schade, dass mit keinem Wort begründet/hinterfragt wird, wieso diese Apps als (sehr teures?) Abo vermarket werden. Welche laufenden Kosten hat der Hersteller wenn ich die App benutze damit das gerechtfertigt ist?


    • David McCourt 16
      David McCourt 09.07.2020 Link zum Kommentar

      Im Fall von Fender Play zahlt man für professionelle Musiker und die Erstellung von Video-Lektionen. Die anderen sind weniger gerechtfertigt, aber ich kann mir vorstellen, dass die Hersteller den Künstlern Tantiemen zahlen müssen, da sie echte Songs verwenden, die urheberrechtlich geschützt sind.


      • 21
        Markus 09.07.2020 Link zum Kommentar

        Das rechtfertigt (meiner Meinung nach) trotzdem kein Abo. Die Videolektionen werden einmalig eingespielt, der Musiker spielt mir das ja nicht live vor wenn ich die App benutze.
        Regelmäßige Tantiemen als Grund fände ich seltsam, denn dann hätten Guitar Hero, Rock Band, Singstar und wie sie alle heißen auch als Abo verkauft werden müssen...
        Ich glaube eher, dass die Firmen sich denken: Gitarrenschule = monatlicher Beitrag. Klasse, so machen wir das auch (obwohl wir (fast) nur einmalige Kosten haben).

        Könntet ihr da was in Erfahrung bringen? Wäre ein guter Zusatz für solche Artikel.


      • 103
        Tenten 09.07.2020 Link zum Kommentar

        Schreib doch einfach mal die Entwickler an und frag nach.


    • 19
      Bernhard Feder 14.07.2020 Link zum Kommentar

      Ganz einfach, weil es ein Geschäft ist. Damit will man Geld verdienen. Die Herstellung eines Brötchen kostet auch nur ein paar Cent. Und im Gym musst du auch einen Vertrag (quasi ein Abo) abschließen. Um Kunden zuhalten, bzw. besser kalkulieren zu können. Herrgott, diese deutsche Geiz-Mentalität ist echt fürchterlich. Ist es dir zu teuer? Mach es nicht.

Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!
VG Wort Zählerpixel