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Unverschämte Preiserhöhung: Krankenkassen zahlen Rücken-App Kaia trotzdem weiter

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© nextpit

Wer in seinem Alltag viel sitzt und kaum Bewegung bekommt, kann schnell an Rückenschmerzen leiden. Spezielle Therapien können hier leicht für Linderung sorgen. Krankenkassen unterstützen dabei nicht nur konventionelle Angebote sondern ebenfalls die Therapie-App Kaia – das soll auch trotz drastischer Preiserhöhung so bleiben.

Gründe für Rückenschmerzen gibt es viele und nicht immer weiß man woher sie kommen. Helfen können hier sogenannte multimodale Therapien, die sich oft über mehrere Wochen ziehen und ganze Tage in Anspruch nehmen. Wer nicht auf einen Platz warten möchte, kann ebenfalls zur Therapie-App Kaia greifen. Diese wird auch nach ihrer Preiserhöhung von 96 Euro im Jahr auf 99 Euro pro Monat (!) von den Krankenkassen getragen.

Kaia: Das liefert Euch die Therapie-App

Kaia stammt aus den Händen des Münchener Unternehmens Kaia Health, das zusammen "mit führenden Medizinerinnen und Medizinern auf Basis der multimodalen Schmerztherapie" das Konzept entwickelt hat. Die App enthält ein reiches Programm aus Bewegungs- und Sporttherapien, die sich auf Bereiche wie Pilates oder Kieser-Training beziehen. Daneben klärt die App über Schmerzentstehung auf und bietet Programme gegen den Stress an. 

Die App selbst stellt besonders die Patienten und Patientinnen in den Fokus, die von einem chronischen oder aber von einem wiederkehrenden Rückenleiden betroffen sind. Mittels der App kann ganz ohne Warten trainiert und gegen die Rückenschmerzen angegangen werden. Dass Krankenkassen die App weiterhin bezuschussen oder Kosten gänzlich übernehmen, liegt wohl auch an einem Bericht des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWI). KI-Experten des Ministeriums haben einen Bericht veröffentlicht, in dem im Bereich "Gesundheit" die App Kaia als Vorzeigebeispiel aufgeführt wird: 

"Unter Zuhilfenahme der App durchlaufen Patientinnen und Patienten täglich ein 15- bis 30-minütiges Training, das sich stetig an deren individuelle Bedürfnisse anpasst. Diese Anpassung erfolgt durch einen Therapiealgorithmus, welcher mithilfe von künstlicher Intelligenz die optimale nächste Übung für Patientinnen und Patienten bestimmt. Anwenderinnen und Anwender der Therapie berichten in der Regel nach fünf bis sieben Tagen von einer ersten Besserung, nach 20 Therapietagen von einer merklichen Reduzierung des Schmerzniveaus. Die App ist auf dem Markt erhältlich. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen wird angestrebt." - BMWI

Kaia-App: Krankenkassen tragen Kosten trotz Preiserhöhung

Die zuvor bereits mit 96 Euro im Jahr durchaus teure Therapie-App wurde ab dem 1. März preislich auf 99 Euro pro Monat um mehr als das Zwölffache nach oben korrigiert. Bisher unterstützen rund zwölf Krankenkassen die App-Nutzung (meistens für zwölf Monate). Das Gute für die Nutzer: Dies soll auch nach der Erhöhung so bleiben, wie das Unternehmen gegenüber Golem.de bekannt gab.

Zu den Krankenkassen, die die App unterstützen gehören unter anderem:

  • AOK
  • Barmer
  • Huk-Coburg
  • Pronova BBK
  • PBeakk

Im App Store wüten derweil Nutzer der App aufgrund der Preiserhöhung. Das Unternehmen verteidigt den Preisanstieg gegenüber "Gründerszene" mit einem Statement: 

„Anders als viele Fitness- oder Yoga-Apps im App-Store ist Kaia ein zertifiziertes Medizinprodukt, das mehr Kosten verursacht als üblich." - Kaia via Gründerszene.de

Aufgrund der Kostenübernahme durch Krankenkassen kann sich das Unternehmen die Nutzer-Verärgerung wohl leisten. Wollt Ihr die App für Eure Rückengesundheit nutzen, solltet Ihr vorab Eure Krankenkasse kontaktieren und nach möglichen Kostenübernahmen fragen. Die App gibt es sowohl für iOS- als auch für Android-Geräte:

  • Hier könnt Ihr Euch die Kaia-App für Android herunterladen
  • Hier könnt Ihr Euch die Kaia-App für iOS herunterladen

Ihr wollt fit in den Frühling starten? In diesem Artikel stellt Euch unser Power-Paket Eric einige Fitness-Apps für Android vor:

 

Quelle: Golem, Gründerszene

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Zu den Kommentaren (15)
Kirsten Holst

Kirsten Holst
Redakteur

Ursprünglich in Hannover geboren, hat es mich letztendlich nach Berlin verschlagen, und frei nach dem Spruch „Ich bin gekommen, um zu bleiben”, bin ich dann eben auch einfach geblieben. Ich bin ein total audiophiler Mensch – „Ein Tag ohne Musik, ist ein vergeudeter Tag!”

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15 Kommentare
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  • 22
    engländer 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Die Krankenkassen haben keinen Einfluss auf die Kostenübernahme. Wenn die App zertifiziert und vom Arzt verschrieben wurde, müssen die Kosten übernommen werden. Das Problem liegt an der lückenhaften Gesetzgebung.


  • 54
    Gelöschter Account 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Wieder ein kleines Beispiel wie ein privates Unternehmen die Krankenkassen abzockt. Genau das findet, so denke ich, auch bei vielen anderen Dingen im Medizinsektor statt. Letztendlich zahlt das aber der Versicherte und das ist schlecht.

    Ich vermute auch das Lobbyarbeit zu der Empfehlung geführt hat. Das Gesundheitssystem ist richtig KRANK.

    Gelöschter AccountThe HanselDamian SanderThor217Thomas H.


  • 27
    Damian Sander 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Unter dem Vorwand der medizinischen Zertifizierung so zu tun als wäre der Preis gerechtfertigt, obwohl in den absolut meisten Fällen einfachste Übungen ausreichen, sowas regt mich wirklich auf. Zeitgleich legen immer mehr Physiotherapeuten ihre Berufung nieder und schulen sich um, weil die Kassen nicht zahlen wollen.

    Diese Informationen werden übrigens seit Jahren *kostenlos* im Netz zur verfügung gestellt, auch von zertifizierten Sportmedizinern. Wie wäre es, wenn die Kassen einfach zu den entsprechenden Infos bzw. Videos verlinken? Ach stimmt, das wäre ja viel zu pragmatisch, ein absolutes Fremdwort in diesem Land. Da lässt man lieber echte Praxen ausbluten.

    Gelöschter Account


    • 36
      Gelöschter Account 03.03.2020 Link zum Kommentar

      Wenn du über solche Informationen verfügst, wäre es hilfreich, sie hier auch zu verlinken, anstatt sich nur auszukotzen. Ich bin sehr an deinen Infos und Videos interessiert und möchte dich bitten, die Links nachzureichen.


      • 27
        Damian Sander 03.03.2020 Link zum Kommentar

        Auf eine unspezifische Bitte kann ich nur eine unspezifische Antwort geben:

        orthop.washington.edu/patient-care/patient-articles

        Falls du mit YouTube irgendwas anfangen kannst, dort habe ich einige Playlists öffentlich gemacht. Ist zwar überwiegend nur für mich relevante Info, bei den Leuten, insbesondere Jeff Cavaliere (AthleanX), findest du aber noch mehr.

        youtube.com/channel/UCtbxda52idk0VoG_YkGWDvg?view_as=subscriber

        Spricht mMn. nichts dagegen, es denen gleichzutun oder vorhandene Info zu Peer Review-en und dann für Patienten zugänglich zu machen. Bei so vielen Menschen mit Rückenbeschwerden durch Bewegungsmangel wird sich das bestimmt schnell amortisieren. Der Physio macht dann nur den Befund und Kontrolle, sodass man die lächerlich engen Zeitpläne lockern und Patienten, die tatsächlich Hilfe benötigen, mehr Aufmerksamkeit einräumen könnte.

        Gelöschter Account


      • 36
        Gelöschter Account 03.03.2020 Link zum Kommentar

        Danke. Ich werde es mir ansehen.


  • Thomas H. 56
    Thomas H. 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Also ich kenne keine App im Sportbereich die einen solchen Preis wirklich wert wäre. Alles was über Ernährungs und Bewegungstraking hinausgeht ist sehr fragwürdig.
    Ein schönes Beispiel war mal meine Android Wear Uhr die Liegestütze zwar erkannt hat, aber nur in einem sehr ungünstigen Winkel für die Schulterrotatoren, was auf lange Sicht zu vielen Problemen führt.

    Mein Tip : Jedes gute Sportstudio bietet Rückenkurse mit Trainer für weitaus weniger Geld pro Monat. Ein guter Trainer wird jeden Ausführungsfehler sofort erkennen und korrigieren. Besonders Anfänger meinen immer Kraftsport, da bewegt man ein Gewicht von A nach B, mehr ist das nicht ! In der Regel dieselben Leute die sich mit Elan am Latzug die Stange in den Nacken knallen und beim Bizeps Curl viel zu viel Gewicht munter aus dem Bandscheibenbereich nach oben schleudern. ( Die brauchen nach 6 Wochen dann die Rücken App, obwohl diese Typen fragen eh niemanden, denn Trainer haben per se keine Ahnung. 😋).

    Egal wie gut diese App vom Programm auch sein man, keiner steht dabei und kontrolliert Haltung und Ausführung und ab da machen solche App´s in meinen Augen wenig Sinn. Besonders weil ungeübte auch einen ganzen Parcours an Ausweichbewegungen am Start haben, die die App nicht sieht.

    Damian Sander


  • 7
    horst schlösser 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Hier muss gesetzlich vorgeschrieben werden, dass Medizindienstleistungen und -Produkte ihre Kosten komplett offenlegen müssen, damit sie von den Krankenkassen übernommen werden dürfen. Möglicherweise nicht öffentlich, aber einem zuständigen Gremium.
    Natürlich darf ein einzigartiges, neues Produkt (falls es das ist) einen gewissen Premiumaufschlag verlangen, aber das ist Wucher und damit pure Abzocke des Beitragszahlers, die wieder mal einfach hingenommen wird, da sie im großen Ganzen nicht auffällt.
    1200€ im Jahr für eine App, die von vielen dann wahrscheinlich 10x genutzt wird.


  • Hobl 48
    Hobl 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Für 99 Euro würde ich lieber ein paar mal zur Physio gehen. Im Gegensatz zur App kann der Physiotherapeut ggf. korrigierend eingreifen.

    NobodyDamian SanderGelöschter Account


    • 36
      Gelöschter Account 03.03.2020 Link zum Kommentar

      Knapp 1 1/2 Stunden Physiotherapie pro Jahr gegen 15 - 20 Minuten täglich per App für das gleiche Geld? Ich wüste, was ich wähle.


  • Jörg W. 64
    Jörg W. 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Ist doch klar wenn die Kasse das zahlt und viele Abos gemacht wurden ,daß der Preis drastisch erhöht wird . Einfach nicht mehr nutzen dann geht der Preis in den Keller . Aber solange es für lau ist wird die App auch weiterhin genutzt .

    Manuel S.


  • 103
    Tenten 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Ich kenne die App nicht, habe aber schon von einigen gehört, dass die dort gebotene Hilfe durchaus sinnvoll ist. Dennoch hat eine derart drastische Preiserhöhung schon ein "Gschmäckle", denn sehr viele Nutzer werden sich aus eigener Kasse keine App für 99 € pro Monat leisten können oder wollen. Also hat man hier von vornherein auf die Krankenkassen spekuliert, was ich persönlich als Betrug empfinde. Natürlich muss so eine App ganz anders gepflegt werden als eine für Notizen oder Kochrezepte, aber für einen derart hohen Preis sollten sich die Krankenkassen eine Alternative suchen. Letztlich zahlen diesen Wucher eines gierigen Start-Ups alle Versicherten mit.

    Gelöschter AccounttrixiManuel S.Tim


    • 36
      Gelöschter Account 03.03.2020 Link zum Kommentar

      96 € pro Jahr, nicht pro Monat.


  • 20
    Gelöschter Account 03.03.2020 Link zum Kommentar

    Dafür sparen die Krankenkassen dann bei benötigten Gehilfen.

    Gelöschter Account


    • 22
      engländer 03.03.2020 Link zum Kommentar

      Der Preis für ein Paar Standard-Unterarmgehstützen liegt unter 20 Euro

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