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Wege in die Nachhaltigkeit: Wie der Smartphone-Markt sich bessern kann

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© nextpit by Irina Efremova

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Der ökologische und soziale Fußabdruck von Smartphones ist verheerend. Sowohl die Gewinnung der Rohstoffe für neue als auch die Entsorgung eines großen Teils der alten Geräte geht auf Kosten der Natur und der Gesundheit der Arbeiter. Einen geschlossenen Kreislauf, der dem Begriff von "Recycling" gerecht würde, gibt es nur für einen geringen Anteil der Komponenten. Doch einige Bemühungen machen Hoffnung, dass der Irrsinn sich bremsen lassen könnte.

Ich unterhielt mich mit mehreren Experten auf dem Gebiet Nachhaltigkeit in der Technologie und bin ansatzweise hoffnungsvoll gestimmt. Auch wenn der Raubbau zur Herstellung neuer Smartphones weitergeht, steigt die Zahl der Optionen, mit denen wir uns dagegen entscheiden können.

Regt den Kreislauf an: Smartphone-Pfand

Das hessische Unternehmen Shiftphones zeigt, dass Smartphones keine Massenware sein müssen. Vor allem hat der Hersteller schon von Anfang an einkalkuliert, dass die Geräte am Ende ihrer Nutzungszeit wieder bei ihm landen. Mit rund 20 Euro Pfand pro Smartphone werden die Kunden durchaus dazu ermutigt.

Seit Einführung unseres Gerätepfands konnten wir sehr viele Geräte vor Schubladen retten, die dort vermutlich in Vergessenheit geraten wären. Das Pfand motiviert die Anwender außerdem ihre alten/nicht mehr genutzten Geräte zurückzusenden und nicht irrtümlicherweise über den Hausmüll zu entsorgen.

(Manuel Suhre, Pressesprecher, Shift GmbH)

Für eine längere Beziehung: Smartphones selbst reparieren können

Ganz klar: Display und Akku sind die Schwachpunkte von Smartphones. Ersteres bricht bei Stürzen und Stößen. Letzterer verschleißt aufgrund chemischer Alterungsprozesse. Warum sollten wir sie also nicht schnell und günstig reparieren können?

Bis zum Galaxy S6 im Jahr 2015 waren die Smartphones des damals wichtigsten Herstellers abseits Apple relativ einfach und preiswert zu reparieren. Bei Samsung-Handys konnten wir die Plastikkappe auf der Rückseite ohne Werkzeug mit dem Fingernagel abhebeln und den darunter befindlichen Akku auswechseln. Der kostete bei eBay rund 20 Euro, bei Samsung selbst unwesentlich mehr.

Heute ist das praktisch nur noch bei Shiftphones und Fairphone ohne Hilfe wie bei kaputt.de möglich. Beide Marken sind Underdogs, deren Gesamtumsatz niedriger ausfällt als das Marketing-Budget von Huawei, Samsung oder Apple. Die Hessen sind idealistisch und sagen …

"Als Social Business verzichten wir bewusst auf Marketingmaßnahmen und Werbebudget. Überschüsse gehen in Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Insofern […] verfügt die 'alarmierte Generation' vermutlich nur im Ansatz über die Kenntnis, dass es Unternehmen wir SHIFT (oder andere) gibt."

AndroidPIT fairphone 3 Taken Apart
Öffnen, Akku wechseln, Schließen. Kann Dein Gerät nicht? Selbst schuld! / © NextPit

Doch was macht die restliche Mehrheit, die ein Smartphone mit verklebtem Akku hat?

Repair-Cafés sind im Kommen

Ich habe Philipp Sommer von der Deutschen Umwelthilfe darum gebeten, mir wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer bezüglich nachhaltiger Elektronik zu machen. Er sagte, dass die Zahl der Repair Cafés offenbar stetig zunehme. Bei diesen informellen Treffen beraten Profis oder technisch versierte Menschen mit kaputten Dingen und helfen ihnen dabei, sie wieder zu reparieren.

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Zu Besuch im Repair-Café: "Kaputt? Gibts nicht!" / © NextPit

Nach dem Motto "Wehrt Euch und repariert Eure Smartphones" lassen sich immer mehr Menschen nicht von den Herstellern entmutigen, ihren kaputtgeglaubten, digitalen Begleiter wieder selbst in Stand zu setzen. Auch wenn die Garantie oder Gewährleistung schon längst abgelaufen sind, finden sich noch irgendwo Ersatzteile und Möglichkeiten, den Neukauf zu vermeiden.

Falls Ihr übrigens kein Repair-Café in Eurer Nähe habt oder die Termine Euch nicht passen, bietet kaputt.de online Hilfen, liefert Ersatzteile nach Hause oder repariert Euer Gerät professionell.

Doch was ist mit der Software?

Ein weiterer, heikler Punkt ist die Software. Smartphone-Hersteller haben quasi Alleinherrschaft darüber, ob Euer Gerät noch Updates erhält oder nicht. Das ist kritisch, denn ohne regelmäßige Sicherheitspatches haben es fiese Typen immer leichter, Eure Daten zu klauen.

Leider haben selbst die tugendhaften Hersteller Fairphone und Shiftphones dagegen noch kein Mittel gefunden. Unendlich langen Support durch Android kann es nicht geben, da sowohl die Chipsatz-Hersteller als auch Google irgendwann Restriktionen anwenden. Erstere liefern keine neuen Treiber mehr und lassen somit Sicherheitslücken offen. Letztere stellen Anforderungen für eine neue Android-Version, die die alten Geräte nicht mehr erfüllen können. Ein Sonderfall war das Fairphone 2, das trotz des nicht erfüllten OpenGL-3.1-Zwangs per Sondergenehmigung das Update auf Android 7 Nougat bekommen hat.

Für das Fairphone 3 gilt aktuell "eine fünfjährige Update-Garantie", wie man mir aus der Zentrale in Amsterdam bestätigt. Sie würde also im September 2024 auslaufen. Ersatzteile sollen für dieselbe Dauer verfügbar sein.

Grauzone Ersatzteil-Garantie

Rechtlich ist besonders die Ersatzteil-Situation schlecht geregelt. Nur innerhalb der kurzen Gewährleistungs-Phase kann ein Produkt wirklich repariert werden. Hersteller wie Apple oder Samsung haben oft ein Monopol auf Ersatzteile und bieten sie dementsprechend mitunter zu Wucherpreisen an.

Das Gemeine: Wenn ich ein Smartphone kaufe, weiß ich nicht, wie lange Ersatzteile und Software-Updates dafür verfügbar sein werden. EU-Richtlinien zum ökologischeren Design sind noch in der Mache. Philipp Sommer berichtet, dass aber gerade Deutschland sich immer wieder in derlei Bemühungen auf EU-Ebene querstelle.

Frankreich hingegen schreite in gutem Beispiel voran und werde demnächst schon eine neue Kennzeichnung einführen. Ein Reparierbarkeits-Index (ähnlich dem iFixit-Rating) soll dort dem Verbraucher als Anhaltspunkt dienen, ob er das Gerät im Falle eines Defekts auch in eigener Verantwortung wieder in Gang setzen kann.

Wir besitzen, was wir kaufen

Besonders in Bezug auf die Software zeigen sich Smartphone-Hersteller ganz unterschiedlich kulant. Bei Shiftphones, Fairphone aber auch bei OnePlus ist man locker. Manuel Suhre erklärt: "Durch das Öffnen oder Installieren alternativer Betriebssysteme erleidet der Kunde keinen Garantieverlust. Unser Shift-OS (basierend auf Android) wird auch als Light-Version (ohne Google-Services) zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus pflegen wir gute Kontakte zu alternativen OS-Communities (Lineage, UBports [ehemals Ubuntu Phone, Anm. d. Red.]) und leisten hier Custom-ROM-Support." So kommen wir auch nach dem offiziellen Update-Stopp wieder an frische Patches.

Den radikalsten Ansatz verfolgt Purism mit seinem Linux-Smartphone Librem 5. Das US-Start-up hat mit der deutschen Hardware-Entwicklerin Nicole Färber (Interview) ein komplett neues Stück Hardware entwickelt. Es kann eigentlich genau das, was andere Smartphones auch können. Und wenn man naiv ist, denkt man, es könne dies schlechter: Es hat weniger Apps, die Akkulaufzeit ist schlecht, die Performance nicht konkurrenzfähig.

Aber jeder einzelne Schaltkreis der darin verbauten Hardware ist offen dokumentiert. Wir dürfen genau kontrollieren, was im Innern dieses Gerätes vor sich geht. Das ist (seit dem HTC HD2) mit keinem anderen Smartphone auf der Welt möglich. Spätestens bei dem Modem-Treibern schauen wir üblicherweise auf eine Black Box und dürfen nicht nachsehen, welche Daten das Smartphone zu welchem Zeitpunkt wem übermittelt.

Freilich steht bei der Bemühung des Purism-Projektes nicht die Ökologie im Fokus, doch berührt sie dieselbe Maxime: Wenn wir wirklich kontrollieren, was wir besitzen, werden wir es gerne für lange Zeit benutzen. Und die Ökobilanz eines aufwendig hergestellten Gerätes verbessert sich, je später es durch das nächste ersetzt wird.

Die Produktzyklen werden tendenziell kürzer

Leider wird auch diese Asymmetrie von der Gesetzgebung in Kauf genommen: Niemand außer der Hersteller darf die inneren Mechanismen eines Smartphones kontrollieren und alle sind damit einverstanden. Niemand sonst kann die Ersatzteile produzieren oder darf sie verkaufen und auch das scheint okay zu sein.

Inzwischen kosten wirklich gute Smartphones selbst neu nur noch rund 300 Euro. Das ist nur unwesentlich mehr als ein neues Display für das Galaxy S9. Hersteller unterbieten sich preislich mit neuen, guten Modellen in diesem Preissegment, während den Top-Modellen die Argumente für ihren Aufpreis ausgehen. Beide Enden der Preisskala sind gesäumt von Beliebigkeit. Ob die Geräte länger als ein Jahr durchhalten, ist in beiden Fällen eine Frage des Glücks.

Doch auch Konsum ist ein Teil des demokratischen Prozesses, und wir Verbraucher müssen unsere Rolle darin wahrnehmen. Manuel Suhre schließt:

"Letztendlich entscheidet sich immer der Konsument. Mit dem Geld in der Tasche sitzt er am längeren Hebel und kann sich für Mainstream oder 'Alternative' entscheiden. Die Kunst besteht darin, mit dieser Alternative zu ihm durchzudringen."

Die besten Smartphones bis 1.000 Euro im Vergleich und Test

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Zu den Kommentaren (65)
Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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65 Kommentare
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  • 34
    Pit123 19.02.2020 Link zum Kommentar

    Danke Shiftphone 💫


  • Jörg W. 64
    Jörg W. 19.02.2020 Link zum Kommentar

    In 5 Jahren wird uns dann von irgendwelchen Wissenschaftlern erklärt das man alte Phone besser sofort gegen ein neues austauschen soll weil das besser für die Umwelt ist und Nachhaltigkeit falsch ist war doch bei den PKW‘S auch so . Wieviel Leute haben ihren alten PKW jahrelang behalten und ihn regelmäßig teuer repariert nur um Jahre später gesagt zu bekommen die bist eine Umweltsau ,weil dein Auto eine Dreckschleuder ist . Ich sag es ganz offen mir ist das egal ich kaufe das was ich will und wechsele mein Phone so oft wie ich Bock habe . Wie sagte ein Wissenschaftler in einer Sendung die ich im Radio gehört habe : Ohne CO2 wären wir noch im Mittelalter . Heute kam die neuen Zahlen heraus wieviel in Deutschland geflogen wird . Es wird jedes Jahr mehr . Für mich ist das alles Heuchelei alle reden davon das Umweltschutz betrieben werden muß aber selber auf was verzichten will persönlich keiner .


    • 103
      Tenten 20.02.2020 Link zum Kommentar

      "Für mich ist das alles Heuchelei alle reden davon das Umweltschutz betrieben werden muß aber selber auf was verzichten will persönlich keiner ."

      Und das wundert dich? Du hast ja gerade in voller Länge erklärt, dass du es genauso machst und hast die gleichen Ausreden dafür verwendet wie alle.

      Thomas H.Gelöschter Accountgagauuui


    • 77
      Gelöschter Account 20.02.2020 Link zum Kommentar

      Find es eher Umweltbewusstsein sein Auto solange zu fahren wie möglich. Vor allem ein Diesel macht's durchaus möglich...

      Gelöschter Account


      • 75
        Gelöschter Account 20.02.2020 Link zum Kommentar

        @Karsten, nicht dein Ernst oder? Auto und Diesel in Zusammenhang mit Umweltbewusstsein? Das ist wie Atombombe und Weltfrieden.

        Tenten


      • Michael Schulz 14
        Michael Schulz 20.02.2020 Link zum Kommentar

        Ja. Dieselautos haben aktuell die beste Umweltbilanz.

        Dazu zählt nicht nur der Betrieb, sondern auch die Herstellung und Entsorgung, deren Kosten. Verbunden mit der Langlebigkeit von Dieselmotoren ergibt sich die aktuell beste Umweltbilanz für Autos.

        Gelöschter Account


  • 15
    Norbert Bluhm 19.02.2020 Link zum Kommentar

    "Was lange hält, bringt kein Geld." So die "Marktgesetze". & wer glaubt, das irgendwelche Regierungsmarionetten dem Paroli bieten würden, dem ist nicht zu helfen.
    Ergo: es wird nicht billiger & besser, sondern stets teuer und schlechter - genau in dieser Kombination.

    Reginald BarclayGelöschter AccountA. K.rolli.kHelmut H


    • 42
      rolli.k 20.02.2020 Link zum Kommentar

      @Norbert Blum
      Kurz und knackig beschrieben, stimmt leider sehr oft, danke.
      Aber es gibt noch Ausnahmen, ich habe früher Produkte gekauft, die in der Anschaffung teuer waren aber heute noch in Gebrauch sind.

      Gelöschter Account


      • 15
        Norbert Bluhm 20.05.2020 Link zum Kommentar

        Eben. Die alte/teure Technik, sofern sie kompatibel ist, funktioniert besser/länger als das von Wirtschaftsingenieuren auf Profit/Verderb getrimmte Produkt.


  • 54
    Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

    Toller Artikel, danke. Die Essenz ist momentan leider, dass der Konsument zwar theoretisch die Macht hätte, es aber nicht weiß und vielleicht auch nicht wissen will. Die Marketing-Abteilungen arbeiten aus der Sicht der Hersteller meist überaus gut und so denkt der Kunde, Glück ist ein neues Produkt, das dem alten sehr ähnlich ist, nur besser .... was ja leider meist nicht stimmt, denn die neuen Features werden nicht allzu oft als sinnvoll und nutzbar erachtet.

    Außerdem müssten das kapitalistische System weg von dem Denken "schneller, höher, weiter" Wachstum ist leider eine Sache die als notwendig erachtet wird, was aber zunehmend (oder schon immer) auf Kosten der Umwelt und auch des (vor allem armen) Menschen geht.

    Norbert BluhmGelöschter AccountJulia Froolyks


    • MajorTom 58
      MajorTom 19.02.2020 Link zum Kommentar

      So ist es. Der Mensch ist das Problem. Nicht das Produkt.
      Und da Geld die Welt regiert wird die Heizung im Winter weiter feuern 😋

      Gelöschter AccountGelöschter Account


      • 77
        Gelöschter Account 20.02.2020 Link zum Kommentar

        Oder der Kohleofen...

        MajorTom


  • 69
    Michael K. 19.02.2020 Link zum Kommentar

    "Wir besitzen, was wir kaufen" - nicht nur, sondern wir sind sogar dessen Eigentümer, deshalb lehne ich Pfandregelungen ab, und kaufe, solange das möglich ist, keine Geräte, auf die Pfand erhoben wird.
    Ob ich ein Gerät nach dessen primärer Nutzung durch mich weiterverkaufe, einer Zweitverwertung zuführe, oder jahrelang in der Schublade liegen lasse, um es dann zu verbasteln oder auf dem Recylinghof abzugeben ist alleine meine Sache.
    Eine Pfandregelung schränkt meine Eigentumsrechte ein, oder bestraft ihre Nutzung mit einem Preisaufschlag, das halte ich nicht für aktzeptabel. Solange ein Pfand nicht gesetzlich geregelt ist, kann außerdem niemand garantieren, dass der Hersteller nicht insolvent geht, und das Pfand damit für immer verloren ist.
    Wer ein elektronisches Gerät über den Hausmüll entsorgt, begeht mindestens eine Ordnungswidrigkeit, und von mir aus kann man gerne eine Straftat daraus machen. Aber so was macht ein Erwachsener längst nicht mehr "ausversehen". Ein Pfand auf die Geräte ist daher unnötig.

    rolli.kPhilboTim


  • MajorTom 58
    MajorTom 19.02.2020 Link zum Kommentar

    Das westliche industrielle system funktioniert mit fast allen so.
    Konsumieren was geht um glücklich zu sein. Das ganze industrielle system basiert darauf. Was Greta und alternativ denkende fordern würde das ganze System zum Zusammenbruch führen. Lösungen sind sehr schwierig und ein Langzeit Prozess.


  • Mr. Android 52
    Mr. Android 19.02.2020 Link zum Kommentar

    Guter Bericht von Apit! Aus den oben genanten Gründen war es so schön bei Samsung bis zum Galaxy S5 + Note 4!

    Da konnte man so ziemlich alles selber reparieren, mit entsprechenden Ersatzteilen und die Handys haben sich trotzdem sehr wertig angefühlt!

    Die EU hätte die Macht, verklebte Smartphones zu unterbinden oder die Hersteller dafür mit Geldbuße zu bestrafen!

    Die Autoindustrie muss ja auch pro KFZ Strafzahlungen blechen, wenn die CO2 Norm nicht eingehalten wird!

    Anstatt was zu ändern werden natürlich lieber Elektroautos gepusht, die sogar sehr schwerer Elektro/Akkuschrott nach 10 Jahren werden. Total fürn... 😬

    Gelöschter AccountGelöschter Account


    • Tim 121
      Tim 19.02.2020 Link zum Kommentar

      Leider haben die Leute im Netz und vor allem auch die Tech-Webseiten das "billige Plastik" tausendfach in der Luft zerrissen. Sonst würde Samsung wahrscheinlich heute noch Wechselakkus usw. verbauen.

      Den Vergleich von einer CO2-Norm mit verklebten Akkus, verstehe ich ehrlich gesagt aber nicht. Das ist echt nicht gut vergleichbar... das eine ist ein Verbrauch, das andere dient unter anderem auch zum Schutz (Stichwort IP-Zertifizierung). Ja, ein S5 hat das auch geboten, aber dennoch.

      Und deine Prognose mit dem Elektroschrott ergibt noch weniger Sinn, sorry.

      Helmut HGelöschter Account


      • Mr. Android 52
        Mr. Android 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Wir sprechen über E-Autos in 10-15+ Jahren nochmals, dann wirst du sehen wieviel davon Elektroschrott ist und mit kaputten Akkus nach Afrika transportiert wird.

        Schon heute kosten "neue" Ersatzakkus für KFZ mehr als der Restwert so mancher E-Autos🔋


      • 69
        Michael K. 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Warum sollte es mehr Schrott geben, als jetzt? Die Akkus sind natürlich eine Herausforderung, aber die ist bewältigbar, und die gibt es bei herkömmlichen Autos in Form von Altöl ja auch schon.

        TentenTim


      • Mr. Android 52
        Mr. Android 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Michael K.
        Verbrenner laufen mit guter Pflege länger als 30 Jahre, daher gibt's ja auch Oldtimer.

        Für E-Autos ist der Preistreiber weiter der Akku, durch mehr Nachfrage nach Lithium wird die Produktion eines Ersatzakkus noch weiter steigen, also was tun mit dem Rest des alten E-Autos?!

        Wasserstoffautos haben kleine Pufferakkus, dafür aber eine Brennstoffzelle die auch mal ersetzt werden muss...

        Unsere Politik denkt über sowas nicht nach, sind ja (ein)gebildete Menschen 😅😜

        Deshalb werden uns Verbrenner auch noch mindestens 30+ Jahre begleiten und könnten dann sogar mit Biokraftstoffen aus Algen betrieben werden 🌐😇 Brumm, brum...

        Die Geschichte zeigt, dass wir keine nachhaltige Elektronik bauen wollen... Wieso sollte es da bei E-Mobilität anders kommen (E-Scooter haben es auch getan).


      • Tim 121
        Tim 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Mr. Android
        Ach ja und Verbrenner werden ja auch so umweltschonend recycelt, richtig? Komische Weltvorstellung hast du... Ein Elektroauto wird am Ende genauso recycelt, wie ein Verbrenner, nur dass ein E-Auto während seiner Lebenszeit umweltschonender ist und auch weniger Wartung braucht und entsprechend billiger ist.

        Dass ein Verbrenner bei "guter Haltung" 30 Jahre halten kann, ist ehrlich gesagt kein gutes Argument. Weißt du, wie lang ein Tesla mit guter Pflege hält? Nö, weißt du nicht. Es ist gut möglich, dass ein Elektroauto deutlich länger hält. Tu mal nicht so, als ob ein Verbrenner keine Verschleißteile hat, die gewechselt werden müssen. Bei einem 30 Jahre alten Auto hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit über diese Lebenszeit das halbe Auto ersetzt und unter Umständen den doppelten Preis des Neukaufs in Ersatzteile und Wartung gebuttert. Aber der Akku, der ist ja so schlimm...

        TentenHelmut HElvedin ČolakovićPhilboMichael K.


      • 42
        rolli.k 20.02.2020 Link zum Kommentar

        @Tim
        Ich habe hier zu Hause noch ein Nokia C7 mit Stahlgehäuse zum Akkutausch und an die Sim/SD-Card zu gelangen. Sollte auch mit Glas gehen, vielleicht.
        Will man aber nicht, verkleben ist schneller und billiger und beim Akkuwechsel kann man nochmals die Hand aufhalten.

        Mr. AndroidGelöschter Account


      • Mr. Android 52
        Mr. Android 20.02.2020 Link zum Kommentar

        @Tim
        Gab schon genug Beispiele wie lange ein Verbrenner KFZ fahren kann bis es soviel CO2 produziert hat wie die Produktion eines kleinen E-Autos mit Lithiumakku...

        Der Glaube die Leute tanken regenerative Energie in Deutschland hat sich auch erledigt, da wir bei uns neue Braunkohlekraftwerke bauen 😬

        Das Beste "heute" für die Umwelt ist ein Kleinwagen-Hybrid, Radfahren, zu Fuß unterwegs sein 🌱

        Sollte der heilige Battarie-Gral gefunden/erfunden werden sind E-Autos die Zukunft...

        Bis dahin haben wir dann aber eher Wasserstoff als Antrieb 🌐✌


  • 39
    Reginald Barclay 19.02.2020 Link zum Kommentar

    Reparieren, würde heißen, die kaputten Teile wieder funktionsfähig zu kriegen. Module auszutauschen, ist nicht reparieren. Beim heutigen Grad der Integration und somit der Notwendigkeit für ausgeklügelte Herstellungsverfahren, ist es micht mehr realistisch, etwas selbst reparieren zu können.

    Gelöschter Account


    • 2
      Daniel S. 19.02.2020 Link zum Kommentar

      Vom Ansatz her gebe ich Dir gerne recht, aber praktikabel ist das Reparieren unterhalb der Module von Hand kaum noch. Wenn ich eine grosse Platine habe, bei der ich per Lötkolben Kondensatoren, Dioden oder Transistoren austauschen kann, sehe ich das noch, aber die Bauteile in Smartphones sind mit dem blossen Auge nicht mehr zu erkennen. Mit meinen Händen bekomme ich auch auf diesen winzigen Platinen nichts mehr gelötet, ohne Schaden anzurichten. Bei meinem alten Siemens S6 konnte ich die beschädigte Antenne noch nachlöten, aber inzwischen lass ich das lieber.
      Wenn die Module normiert wären, wäre das schon ein grosser Schritt.

      Gelöschter Account


  • 36
    Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

    Reparieren zu können ist eine Sache – es zu wollen eine andere. Die meisten möchten oft und gerne ein neues Smartphone. Das alte wird aber nicht zwingend entsorgt, sondern oft weitergegeben. Und irgendwann landet es hoffentlich in der Sammelstelle für Elektroschrott, wo es dann recycliert wird.

    Das ist der Kreislauf der Dinge. Ich kaufe jedes Jahr ein neues iPhone – und habe absolut kein schlechtes Gewissen dabei. Schliesslich werfe ich den Vorgänger nicht ins Meer, sondern verkaufe ihn für gutes Geld, sodass er noch ein paar Jahre älter werden kann.

    Michael S.Eric Ferrari-HerrmannTim


    • Tim 121
      Tim 19.02.2020 Link zum Kommentar

      ich glaube gerade beim Thema selbst reparieren trauen sich viele auch einfach nicht. Und dann wird halt lieber das Gerät verkauft, statt das Risiko einzugehen, am Ende mit einem kaputten Gerät dazusitzen.

      Gelöschter Account


    • Eric Ferrari-Herrmann 44
      Eric Ferrari-Herrmann 19.02.2020 Link zum Kommentar

      Ich glaube, so könnte das gut funktionieren. Noch besser wäre es, könnten alle Menschen mit knappem Budget sich auf die Qualität gebrauchter Geräte verlassen. Dann würden sie keine neue, aber kurzlebige 200-Euro-Massenware kaufen.

      TimGelöschter AccountGelöschter AccountGelöschter AccountTenten


      • 69
        Michael K. 19.02.2020 Link zum Kommentar

        200 € Massenware muss nicht kurzlebiger als teure Geräte sein. Solche Geräte mit Android One können sogar von einer langen Updateversorgung profitieren.
        Und auf diese Massenware gibt es zwei Jahre gesetzliche Gewährleistung und meist auch noch Herstellergarantie.
        Das Problem bei gebrauchten Geräten ist, dass diese durchaus noch von guter Qualität sein können, aber das kann man kaum beurteilen, der Kauf bleibt diesbezüglich ein Risiko.
        Wer ein instabiles Gerät von einem Privatverkäufer kauft, hat so gut wie keinen Schutz durch den Gesetzgeber, der Privatverkäufer behauptet einfach, vor dem Verkauf war das Gerät einwandfrei, und da sich das Gegenteil kaum beweisen lässt, war der Kauf für den Ar....
        Und Updates bekommt man bei Gebrauchtgeräten i.d.R. und wenn sie nicht gerade von Apple sind, oft auch nicht mehr oder nur noch kurze Zeit.
        Einen Ausweg aus dieser Nichtbestimmbarkeit der Vorgeschichte könnte es durchaus geben. Das Smartphone könnte selber besondere Ereignisse wie Stürze, hohe oder sehr tiefe Temperaturen, den Zustand des Akkus und Resets in einem nur auslesbaren Teil des Speichers dokumentieren, der dann auch bei Werksresets nicht gelöscht werden darf. Die nötigen Sensoren sind meist ohnehin schon vorhanden.
        Leider ist das so nirgends realisiert, bei iPhones lässt sich immerhin die Akkuleistung eines Gebrauchtgerätes abschätzen.

        Mr. Android


      • Helmut H 18
        Helmut H 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Warum soll ein 200€-Handy kurzlebig sein?
        Sorry, aber das ist Blödsinn!
        Ganz im Gegenteil: meine sämtlichen Handys hatten alle unter 200€ gekostet, derzeit habe ich seit fast 3 Jahren ein Moto G5 und das funktioniert noch bestens, genauso, wie am ersten Tag.
        Und dank Wechselakku, den alle meine Handys hatten und den man bei hochpreisigen Handys gar nicht findet, leben fast alle meine Handys noch...

        Mr. AndroidMarcelMichael K.Gelöschter Account


      • 75
        Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Massenware sind alle Smartphones. Egal ob unter 200€ oder über 1500€. Außer es handelt sich um eine limitierte Sonderedition.

        Mr. AndroidMarcel


    • 77
      Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

      Ein iPhone lohnt sich, es länger zu behalten.

      Gelöschter Account


    • 39
      Reginald Barclay 19.02.2020 Link zum Kommentar

      ".. kein schlechtes Gewissen dabei. Schliesslich werfe ich den Vorgänger nicht ins Meer, sondern verkaufe ihn für gutes Geld...."

      Gut, daß es den armen Pöbel gibt, dem du deine ausgedienten Teile zuwerfen kannst. Stell dir vor, alle Leute würden derselben Kaste angehören. Dann hättest du keine Argumente und müßtest dein Telefon doch ins Meer schmeißen!

      Marcel


      • 36
        Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Der “arme Pöbel”, wie du ihn nennst, erhält von mir ein iPhone, das aussieht wie aus dem Ei gepellt, in OVP und mit Garantie – nur deutlich günstiger, als es zu Beginn war. Und du hast also ein Problem damit?

        Helmut HPhilboTimJulia Froolyksholladiewaldfee


      • 39
        Reginald Barclay 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Es geht um Nachhaltigkeit. Nicht um Scheinheiligkeit. Weil du jedes Jahr etwas Neues haben willst, müssen andere da sein, um es "ein paar Jahre" zu nutzen. Es stehen in der Kette genauso viele unter dir, wie es Jahre halten soll. Wohlgemerkt 'Kette', nicht Kreislauf!

        Marcel


      • 69
        Michael K. 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Niemand muss "in der Kette unter mir stehen", um sich über ein gut erhaltenes und langlebiges Gerät zum günstigen Preis zu freuen. Gerade im Familien- und Bekanntenkreis kann man in den Vorbesitzer, den man schließlich kennt, ein gewisses Vertrauen haben. Nicht nur bezüglich seiner Behandlung der Geräte, sondern auch bezüglich seines Verhaltens, wenn das Gerät unerwartet Probleme macht. Ein Freund oder Familienangehöriger wird in so einem Fall kaum auf der Gesetzeslage bestehen.
        Und gibt der letzte Nutzer das Gerät auf dem Recylinghof ab, dann ist die Kette auch geschlossen, - zumindest hat man selbst das Mögliche getan, dass sie das ist.

        Helmut HTimGelöschter Account


      • 39
        Reginald Barclay 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Jeder, der von dir gebrauchtes nimmt, steht in der Kette unter dir, weil er nicht derjenige ist, der es neu kauft und an dich weitergibt, sondern umgekehrt. Es ist auch nicht relevant, in welcher Beziehung er zu dir steht und ob das "langlebige" Gerät noch gut erhalten ist. Es jedenfalls nicht gut genug für dich. Sonst könntest du es selbst behalten. Auch hätten alle die Bekannten die gleiche Haltung, würdest du es nicht so leicht loswerden.

        Marcel


      • 36
        Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Reginald Barclay: Absoluter Blödsinn, den du verzapfst. Ich kaufe aus Prinzip keine neuen Autos – weil die Abschreibung in der ersten Zeit mörderisch ist.

        Aber ich habe mich dabei noch nie “in der Kette unter dem Erstkäufer” gefühlt. Oder als Mensch zweiter Klasse, wie du es vermutlich suggerieren willst.

        Stattdessen habe ich schon manches tolle Schnäppchen gemacht, das mich sehr gefreut hat.

        Helmut HTim


      • 39
        Reginald Barclay 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Autos jetzt auch noch? Ich kaufe gar keine Autos! Ich hab' 'ne Bushaltestelle vor der Tür!
        Der Punkt, den du nicht einsehen willst, ist der, daß es nicht Du bist, der nachhaltig handelt, sondern andere.

        Marcel


      • 69
        Michael K. 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Das "unter mir stehen" ist zumindest missverständlich, denn ich sehe auf niemanden herab, der ein gebrauchtes Gerät von mir kauft. Hierarchisch könnte das sogar mein Chef sein, der dann über mir stände.
        Wenn jemand sein Modell jährlich wechselt, weil er immer das neuste Modell will, und bereit ist, für diese Haltung die entstehenden Kosten zu tragen, dann ist das aus meiner Sicht o.k., selbst wenn das gebrauchte Gerät für ihn "nicht mehr gut genug ist". Es wird immer Käufer geben, die ein gut erhaltenes Gerät zu einem ordentlichen Preisabschlag nehmen, es entsteht ggf. tatsächlich eine "Win-Win-Situation", da sowohl Verkäufer als auch Käufer ihre jeweils spezifischen Vorteile in dem Deal sehen. Ob der Käufer dann ebenso handelt, oder das gebrauchte Gerät bis zum Ende seiner Lebenszeit nutzt, dürfte unterschiedlich sein, es ist auch völlig irrelevant.
        In welcher sozialen Beziehung der Verkäufer zu mir steht, halte ich dagegen für sehr relevant. Kaufe ich von jemand völlig Unbekanntem, weiß ich nichts über die Vorgeschichte des Gerätes und auch nichts über die Motivation des Verkäufers. Vielleicht will er es ja nur deshalb verkaufen, weil es "spinnt", also z.B. sporadisch abstürzt. Der Schutz durch den Gesetzgeber ist da nur von theoretischer Natur. Bestreitet der Verkäufer den mangelhaften Zustand vor dem Verkauf, steht Aussage gegen Aussage, und das hohe Prozesskostenrisiko macht den Gang vor den Kadi völlig unattraktiv. Kenne ich den Verkäufer, kann ich mir nicht nur ein Bild davon machen, wie er das Gerät behandelt hat, und wie ehrlich er zu mir ist. Im Fall von nachträglichen Problemen damit ist eine außergerichtliche Einigung mit dem Verkäufer zudem viel wahrscheinlicher. Ein Freund, der mir vertraut, wird einsehen, dass die Probleme auch bei ihm aufgetreten wären, wenn er das Gerät weiter genutzt hätte. Er wird mir einen Teil des Preises zurückerstatten oder den Deal rückgängig machen, sonst ist er kein Freund, oder war spätestens dann einer.
        Wie gesagt, Käufer und Verkäufer können völlig unterschiedliche Motive haben, es ist weder verwerflich, immer das neuste Modell haben zu wollen, noch, ein Vorjahresmodell günstig erstehen zu wollen.

        Tim


      • MajorTom 58
        MajorTom 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Interessante Meinungen.
        Aber am Ende drücken wir uns alle um das eigentliche Problem. Wir drehen uns im Kreis um das etablierte Verhalten im System zu erhalten. Auch ich bin ein Produkt meiner gesellschaftlichen Umwelt die mir sagt wie ich glücklich bin und wie und was ich kaufe. Und ich habe keine Lösungen die am Ende wirkungsvoll greifen würden. Denn es würde bedeuten unser komplettes system zurückzufahren. Sind wir dazu bereit ? Ich glaube nicht.


      • 39
        Reginald Barclay 19.02.2020 Link zum Kommentar

        "...Das "unter mir stehen" ist zumindest missverständlich,..."

        Mit meiner übertriebenen Wortwahl wollte ich einen Hauch Sarkasmus dazugeben.
        Es ist jedoch nicht bestreitbar, daß stark differierende ökonomische Verhältnisse zu wesentlichen Unterschieden im 'Lifestyle' führen. Der eine reißt die Neuverpackung auf, der andere blättert sich durch Zweite-Hand-Annoncen.
        Derjenige mit gehobenen Ansprüchen kann sein Zeug nur unter der Voraussetzung verkaufen, daß sich jemand mit Gebrauchtem abgibt. So ist es, ob man sich in seiner Rolle nun gefällt oder nicht.

        Marcel


      • 69
        Michael K. 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Sicher sind unterschiedliche ökonomische Verhältnisse unbestreitbar, und teilweise auch ungerecht und kaum rechtfertigbar. Anderseits herrscht über das Leistungsprinzip weitgehends Konsens, aber das bedingt nun mal solche Unterschiede. Nimmt man die mal als gegeben, kann man dem Ganzen dennoch etwas Positives abgewinnen:
        Wer wenig verdient und dennoch ein High-End-Gerät erwerben will, kann das eben auf dem Gebrauchtmarkt machen, ohne anderswo übertrieben einsparen zu müssen. Und je mehr Leute ihr Gerät schon nach einem Jahr wieder abstoßen wollen, umso vorteilhafter gestalten sich die Preise dafür für genau jenen Personenkreis.
        Aber auch wer besser verdient kann an günstigen neuen oder gebrauchten Geräten interessiert sein.
        Wirtschaftliches Denken ist nicht nur eine Frage des Einkommens. Wie "BlackMac" schon schrieb, kann man gerade bei hochpreisigen Gütern wie Autos enorme Wertverluste dadurch verhindern, und dass Gutverdiener zu Jahreswagen greifen, ist gar nicht so selten.

        Gelöschter Account


      • 33
        Philbo 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Reginald Barclay Was hat das mit Scheinheiligkeit zu tun? Wer sich ein neues iPhone zum Originalpreis leisten kann, der kauft es sich und gut. Wer den Preis nicht zahlen kann oder auch möchte, wartet bis es günstiger wird oder kauft es gebraucht. Gerade Plattformen, wie rebuy erfreuen sich großer Beliebtheit. Es ist doch gut, wenn das "alte" Handy nicht in der Schublade versauert, sondern weiterverkauft wird. Scheinheilig ist es eher, den Leuten vorzuwerfen, dass sie sich regelmäßig ein neues Gerät kaufen, weil sie Interesse daran haben. Aber es wird ja gleich draufgehauen, weil diese Leute ja abgehoben sind....Niemand ist schlechter oder besser, weil er für sich das kauft, was am Ehesten den eigenen Wünschen und Vorstellungen entspricht.

        Ich hatte auch selbst schon Gebrauchtwagen und auch Neuwagen. Beim gebrauchten habe ich mich gefreut, dass ich ein günstigeres Auto bekommen habe, weil es mir einfach darum ging, mobil zu sein und nicht auf die Ausstattung geachtet habe. Beim Neuwagen habe ich mich gefreut, dass ich alles so zusammenstellen konnte, wie es mir gefällt. So, wie du das beschreibst, klingt es, als willst du aus einem solchen Sachverhalt eine Zweiklassengesellschaft sugerieren... So einfach geht das meiner Meinung nach nicht.

        TimMichael K.Gelöschter Account


      • 39
        Reginald Barclay 19.02.2020 Link zum Kommentar

        "...Was hat das mit Scheinheiligkeit zu tun? Wer sich ein neues iPhone zum Originalpreis leisten kann, der kauft es sich und gut. .."

        Das ist auch gar nicht der Punkt. Am besten nochmal lesen!

        ".. Scheinheilig ist es eher, den Leuten vorzuwerfen, dass sie sich regelmäßig ein neues Gerät kaufen,..."

        Das habe ich mit keinem Wort getan!
        Darum geht es gar nicht!


        "..Ich hatte auch selbst schon Gebrauchtwagen und auch Neuwagen. .."

        In der Artikelüberschrift geht es um Nachhaltigkeit am Smartphone-Markt!


      • 33
        Philbo 20.02.2020 Link zum Kommentar

        Ich habe auch nicht geschrieben, dass diese Vorwürfe von dir kamen. Das war eine Allgemeine Aussage!

        Reginald Barclay


  • 56
    Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

    Zum Thema Akku hätte der Gesetzgeber das Elektrogesetz so formulieren müssen, dass Akkus auf jeden Fall durch den Endverbraucher hätten wechselbar sein müssen. Und der Witz: ein einziges Modalverb hätte da gereicht.
    Originaltext:
    "Elektro- und Elektronikgeräte, die vollständig oder teilweise mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben werden können, sind möglichst so zu gestalten, dass Altbatterien und Altakkumulatoren durch Endnutzer problemlos entnommen werden können."
    Mein Vorschlag:
    "Elektro- und Elektronikgeräte, die vollständig oder teilweise mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben werden können, sind so zu gestalten, dass Altbatterien und Altakkumulatoren durch Endnutzer problemlos entnommen werden können."

    Helmut HGelöschter AccountMichael K.H GGelöschter AccountGelöschter Account


    • Eric Ferrari-Herrmann 44
      Eric Ferrari-Herrmann 19.02.2020 Link zum Kommentar

      Schon einmal Deinem Abgeordneten geschrieben?

      Gelöschter AccountTenten


      • 56
        Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Eric Ferrari-Herrmann
        Habe ich sowohl auf "offiziellem" Wege als VDE-Mitglied als auch als Privatperson. Dieses Thema scheint beim Abgeordneten nicht auf der Prioritätenliste weit oben zu stehen.

        Helmut HTentenEric Ferrari-HerrmannGelöschter AccountMichael K.


    • 36
      Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

      Ich will aber ein schlankes, staub- und wasserdichtes Smartphone, das möglichst hermetisch abgeriegelt ist. Der Akku ist egal, den soll einfach der Hersteller wechseln. Der kann das sowieso am besten.

      Gelöschter Account


      • Eric Ferrari-Herrmann 44
        Eric Ferrari-Herrmann 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Beim Galaxy S5 kriegst du beides. (Aber ja, ich habe deinen Witz verstanden.)

        Gelöschter AccountGelöschter Account


      • 36
        Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @ Eric: Diese alte hässliche Schwarte von 2014? 😉

        Du kannst dir heute auch ein Samsung XCover 4s kaufen, dort lässt sich der Akku wechseln – aber genauso sieht es auch aus. Wem’s gefällt …


      • 75
        Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Genau das sind die Kunden die die Hersteller lieben. Es geht vorrangig ums Design. Funktionalität wird hinten angestellt. Ich hätte gern wieder eine abnehmbare Rückseite bei allen Smartphones wie es beim Galaxy s5 der Fall war. Ein schlankes Smartphone? Nein danke!

        Helmut HH G


      • Tim 121
        Tim 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Peter
        Das S5 war aber schlank? ^^ Das S5 hatte eine Gehäusedicke von 8,0 mm und war damit auf einem Niveau, mit S8, S9, S10 und auch der S20-Reihe.
        Ich würde aber gar nicht mal unbedingt mit dem Design argumentieren. Ein verschlossenes System hat durchaus auch seine Vorteile. Das S20 ist zum Beispiel in etwa so groß, wie das S5. Und trotzdem ist es besser gegen Wasser und Staub geschützt und hat mal eben so einen fast 50% größeren Akku (2800 vs 4000 mAh).
        Bei einem Wechselakku braucht das Smartphone buchstäblich zwei Rückseiten, damit man beim Abnehmen der Rückseite nicht an die Komponenten kommt. Auch der wechselbare Akku braucht eine zusätzliche Schutzhülle (aus Aluminium), damit man ihn überhaupt gefahrlos entfernen kann. Das braucht alles eine ziemliche Menge Platz.
        Klar, dir ist es vielleicht nicht wichtig, wenn Smartphones riesig sind. Aber das ist bei der Masse nun einmal anders.
        Es hat seine Gründe, wieso sich sämtliche Hersteller auf eine Gehäusedicke von etwa 8mm eingependelt haben. Das machen die definitiv nicht, weil sie einfach Bock drauf haben, sondern weil das der beste Kompromiss ist.

        Gelöschter Account


      • 75
        Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Tim, mir ist schon klar das die Größe und Dicke ein Kompromiss sein muss um möglichst viele Kunden zufrieden zu stellen. Trotzdem sehe ich diese IP Zertifizierung mehr als Vorwand der Hersteller um ja das Gehäuse so fest wie möglich zu verkleben. Heute in 2020 würde sicher ein größerer Akku Platz haben, da sich seit dem S5 viel getan hat.
        Gut ist das der Trend aktuell zu größere Akkus und mehr Laufzeit geht. Und die Akkus können immer schneller geladen werden, was aber wegen Lebensdauer eine andere Sache ist.


    • 5
      Peter Wehrli 20.02.2020 Link zum Kommentar

      " Ob die Geräte länger als ein Jahr durchhalten, ist in beiden Fällen eine Frage des Glücks" - mir bleibt die Spucke weg. Als praktisches Beispiel, was eigentlich als Lebensdauer möglich wäre: Am 8. August 1991 habe ich mir einen HP 19B Taschenrechner gekauft. Nächstes Jahr wird das Ding also 30-jährig. Es ist im regelmässigen Einsatz und läuft wie a am ersten Tag. Aber ja: die Kontakte z.B. sind vergoldet und oxydieren halt nie.

      Michael K.


  • 9
    Drielander 19.02.2020 Link zum Kommentar

    "Der Smartphone-Markt wird tendenziell zum immer größeren Umweltsünder."
    Hat das schon Jemand den hüpfenden FfF-Kindern und -Jugendlichen erzählt? Die sind doch gerade Diejenigen, die diese Dinger exzessiv nutzen - ohne ihre Smartphones können die doch gar nicht leben. Deren "Fußabdruck" ist gewaltig!
    Wenn die FfF-Hüpfer ihre Smartphones ausschalten bzw. so damit umgehen würden, wie sie es Freitags auf der Straße immer von den Anderen verlangend rausschreien, wäre schon viel gewonnen!
    Nebenbei: ich bin in einer Zeit aufgewachsen, wo Reparieren noch völlig normal war. Mein durch Unachtsamkeit defekt gegangenes, aber wieder repariertes Nexus N7-2013 und mein S2 sind immer noch im Betrieb.

    Gelöschter Account


    • Tim 121
      Tim 19.02.2020 Link zum Kommentar

      War ja klar, dass direkt wieder jemand mit den bösen bösen "FfF-Kindern" ankommen muss und Schwachsinn von sich gibt...
      Dass du nach wie vor ein S2 nutzt, ist löblich. Das sonstige Gebrabbel eher weniger...

      Helmut HPhilboElvedin ČolakovićTentenGelöschter Account


    • Eric Ferrari-Herrmann 44
      Eric Ferrari-Herrmann 19.02.2020 Link zum Kommentar

      Also "die neue Generation ist doof" und "früher war alles besser", oder wie soll ich Deinen Post verstehen? Für wie selbstbestimmt hältst Du Teenager, die weder wählen gehen dürfen noch sich ihre eigenen Smartphones leisten können? Wenigstens erheben sie ihre Stimme und wollen die Verhältnisse in der Zukunft ändern. Was machst Du?

      Helmut HPhilboElvedin ČolakovićTimTentenGelöschter Account


      • 77
        Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Recht hat er einerseits. Jede Generation hat irgendwelche Dinge die ein "Muss" sind und wer die nicht hat ist "Out"leider. In dem Fall sind es die Smartphones im letzten Jahrzehnt.


      • 69
        Michael K. 19.02.2020 Link zum Kommentar

        Die neue Generation ist natürlich nicht doof, aber früher wurde bei vielen Konsumergeräten tatsächlich auf leichtere Reparierbarkeit geachtet. So waren bei alten Käfermodellen noch viele Teile verschraubt, und somit leicht reparabel, die bei späteren Modellen verschweisst waren.
        Und selbstverständlich dürfen Jugendliche für ihre Zukunft demonstrieren, das ist unbestritten. Wenn sie dabei allerdings Berge von Müll hinterlassen, und das ist nachweislich verschiedentlich passiert, dann hinterlässt das nicht nur Zweifel an der Motivation ihres Handelns, es lässt es zutiefst inkonsequent erscheinen.
        Wenn dann auch noch öffentliche Verkehrsmittel, so in Berlin Busse, blockiert werden, und die Leute reihenweise Taxis rufen, um die Blockaden zu umfahren, kontrastiert das den Umweltgedanken völlig. Letzteres habe ich vor einigen Wochen in Berlin selbst erlebt.


      • 33
        Philbo 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Karsten Nur leider hat es nichts mit dem betreffenden Thema zu tun, finde ich. Nur weil sie die Smartphones haben, heißt es nicht, dass sie nicht verantwortungsvoll damit umgehen können bzw. nicht nachhaltig denken.

        TimHelmut H


      • Tim 121
        Tim 19.02.2020 Link zum Kommentar

        @Michael K.
        Der Vergleich von der Reparierbarkeit von Autos und Smartphones ist aber schon ziemlich vage... dein Auto kannst du heute auch (wenn du Ahnung hast) gut selbst reparieren, zumindest "gröbere" Dinge. Andererseits glaube ich kaum, dass Handys von vor 30 Jahren wirklich gut vom Nutzer zu reparieren waren. Oder jegliche andere Elektronik wie Fernseher o.Ä...

        Die Negativbeispiele bei den Demos fallen leider Gottes immer am ehesten auf, gerade auch weil sich etwaige Klatschpresse natürlich nur darauf stürzt. Es ist jedoch auch falsch anzunehmen, dass sich alle Menschen bei solchen Demos so verhalten. Das hast du jetzt nicht getan, aber so "argumentieren" ja viele. Da macht einmal irgendeine Demo-Gruppe ziemlichen Mist und schon sind sämtliche FFF-Demonstranten Felder-Zerstörer, schmeißen überall rücksichtslos ihren Müll hin und so weiter.
        Dass mit den blockierten Bussen habe ich so nicht mitbekommen, klingt aber irgendwie ziemlich nach der (zumindest mir eher negativ aufgefallenen) Extinction Rebellion? Und die haben soweit ich weiß recht wenig mit bspw. FFF zu tun und sind oftmals eher deutlich radikaler gegen gefühlt alles. Wie gesagt, das ist nur mir bisher so aufgefallen - kann auch anders sein.


      • 69
        Michael K. 20.02.2020 Link zum Kommentar

        Fernseher ließen sich vor 20 oder 30 Jahren ziemlich gut reparieren - wenn man sich damit ausgekannt hat. Dokumente wie Schaltbilder hat man auch dazu erhalten, was heute so gut wie gar nicht mehr der Fall ist. Teilweise waren die sogar modular aufgebaut, d.h. man konnte ganze Baugruppen auf Verdacht austauschen, und die als defekt identifizierte wurde dann näher untersucht. Später waren die Fernseher dann höher integriert (statt hunderter von Einzelbauteilen fanden sich viel weniger darin, aber eben auch hochintegrierte IC's), was die Geräte zwar schlechter reparabel, aber eben auch weniger anfällig für Defekte gemacht hat.

        Ja, das in Berlin war "Extinction Rebellion". Die haben auch nicht speziell Busse blockiert, sondern ganze Straßenkreuzungen. Während die PKW's solche Blockaden aber leicht umfahren konnten, zumindest wenn sie über ein Navi verfügten oder der Fahrer sich in Berlin auskannte, fuhren die Busse dann entweder gar nicht, mit riesigen Verspätungen oder zu ganz anderen Zielhaltestellen.
        Viele Freunde dürften sie mit den Aktionen nicht gewonnen haben, die meisten Fahrgäste, so mein Eindruck, waren eher stinksauer, als verständnisvoll.
        Viele sind dann, wie schon geschrieben, mit dem Taxi gefahren.

        Gelöschter Account


    • 103
      Tenten 19.02.2020 Link zum Kommentar

      Immer die gleiche Leier, erstmal auf andere zeigen und schimpfen, anstatt mal selbst was zu tun. Egal worum es geht, es spielt nie eine Rolle, ob andere etwas noch schlechter machen oder nicht. Wer so argumentiert, will nur vom eigenen Versagen ablenken.

      Helmut HPhilboElvedin ČolakovićTim


  • 77
    Gelöschter Account 19.02.2020 Link zum Kommentar

    Ich kann zu dem Thema refurbed.de gut empfehlen.

    PhilboDianaEric Ferrari-HerrmannClaude Millot

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