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Pixel 2: Das Smartphone ist tot. Lang leben unsere Daten.

Google Ai first hero 1
© Google

Okay, Google. Deine Präsentation zum Pixel Phone 2 hatte es in sich. Nein, nicht zwingend inhaltlich. Und auch nicht in der Darbietung. Gerade von Letzterer war ich persönlich zumindest enttäuscht. Vielmehr wurde klar, dass der Abgesang auf das Smartphone nun endgültig eingeläutet zu sein scheint.

Google verabschiedet sich von „Mobile First“ und verschreibt sich „AI First“

Die Pixel-Show war am Ende gar keine. Vielmehr drehte sich die Veranstaltung um Google’s neue Strategie „Not mobile first. But AI first“. Zukünftig soll sich der ganze Konzern und seine Produkte also vorrangig um das Thema künstliche Intelligenz drehen. Eindrucksvoll präsentiert Sundar Pichai, der CEO, was er unter anderem darunter versteht: ein winzig kleiner, markanter Ausschnitt eines Hauses – so klein, dass er einem Menschen wohl gar nicht aufgefallen wäre – reicht der Maschine aus, um das Gebäude eindeutig zuordnen zu können. Es werden Motorräder gezeigt, die als einzelne Objekte wahrgenommen werden können. Aber im späteren Verlauf Kissenmuster, Bilder und Adressen. All das kann die Google-KI nach Angaben des Konzerns mit Leichtigkeit zuordnen und passende Ergebnisse zurückliefern.

Es wird schnell klar, um was es eigentlich geht, als Google dann seine neue Produktpalette auspackt. Die neue Google Home-Familie mit den Lautsprechern Google Home Mini und Google Home Max beispielsweise. Oder dem Pixelbook. Aber auch Google Clips – einer Mini-Cam, die vor allem Bilder der Familie schießen soll.

Es geht um unsere Daten.

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Google schlägt um sich – und greift alle Großen frontal an

Man kann das Google-Event als Großangriff auf mehrere Konkurrenten werten, allen voran Amazon, die mit Echo und Alexa eine Reihe lauschender Lautsprecher im Angebot haben. Gerade der Erfolg der Google Home-Lautsprecher dürften Mountain View besonders am Herzen liegen. Der große Erfolg, den Amazon mit Alexa in diesem Jahr feiern durfte, kann Google nicht gefallen. Jeder Alexa-Kunde macht deren künstliche Intelligenz ein bisschen schlauer und hilft Amazon dabei seine Kunden besser zu kennen.

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Datensammler der Neuzeit: Google Home will Euren Alltag vereinfachen, aber er spioniert Euch auch aus. / © NextPit

Man darf nicht vergessen: Gerade Google, aber auch Amazon leben davon ihre Kunden – also uns – besser zu kennen, als wir uns selbst. Von daher verwundert es nicht, dass die Google Home-Lautsprecher zu echten Kampfpreisen ins Rennen geschickt werden. Am Ende geht es darum mit unseren Daten – Bilder, Videos, Sprache – uns und die Welt um uns herum automatisiert kennenzulernen und Produkte und -vorschläge an unsere Bedürfnisse anzupassen. Wer dieses Rennen verliert, dem könnte in ein paar Jahren die Luft ausgehen. Mindestens aber dürfte selbige dünn werden.

Smartphones beziehungsweise Displays werden obsolet(er)

Und noch etwas hat uns das gestrige Event gezeigt. Nein, nicht nur, dass man Google durchaus Schwächen in seiner Präsentation vorwerfen und Ideenlosigkeit vorwerfen kann. Vielmehr zeigte man uns auf, dass die Displays unserer Smartphones als Eingabemedium langsam ausgedient hat.

google pixel 2 vs pixel 2 xl
Das Smartphone an sich steht nicht mehr alleine im Fokus. / © NextPit

Die großen Treiber künstlicher Intelligenzen für den Massenmarkt – allen voran Google, Apple, Amazon und Microsoft – verführen uns mit Siris, Cortanas, Alexas & Co.. Wir kaufen uns die Augen (zum Beispiel Google Clips) und Ohren (Alexa, Google Home oder Home Pod) der Maschinen und helfen bei deren Training. Unsere zwischenmenschliche Kommunikation dürfte zukünftig immer stärker über genau solche Wege laufen. Telefonie, Chats, Videokonferenzen eingeschlossen. Das Smartphone – oder vielmehr das Display rückt damit immer weiter in den Hintergrund, gerade weil mit eSIMs zukünftig alle Produkte relativ mühelos „always online“ sein können.

Smartphones haben vielleicht nicht gänzlich ausgedient. Ihre beste Zeit scheint aber vorbei. Der Kampf aber um die neuen Produktkategorien – allen voran unserer Daten ist voll entbrannt.

Ist es nicht ironisch, dass das Pixel 2 das zweitteuerste Produkt (nach dem Pixelbook – einem vollwertigen Chrome Book) der Neuvorstellungen war? Nicht wirklich. Der Vorteil der Smartphones erschließt sich uns Kunden und Telefone bleiben ein essentieller Bestandteil des „Mobile First“-Paradigmas und damit auch ein wichtiger Bestandteil des Hardware-Mixes der Hersteller. Im Fokus weiterer Entwicklungen stehen sie aber nicht mehr.

Mobile First war für uns Konsumenten einfach zu verstehen. Was aber heißt AI First für uns?

Künstliche Intelligenzen brauchen Datenfutter für mehr Intelligenz. Google betonte vorgestern, wie komplex dieser Vorgang ist. Nur wenige tausend Entwickler weltweit seien überhaupt theoretisch in der Lage neuronale Netze bauen zu können.

Uns Verbrauchern erschließen sich von daher viele Logiken und damit auch potentielle Auswirkungen gar nicht – auch ein Grund, warum wir hier bei AndroidPIT diesem Thema, wie schon vor einigen Monaten beschrieben, mehr Aufmerksamkeit widmen wollen.

Der Übergang von unseren traditionellen Smartphones hin zu anderen Eingabemethoden, dürften viele Menschen gar nicht bewusst wahrnehmen. Es ist von daher wichtig, einen offenen Diskurs darüber zu starten.

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Zu den Kommentaren (51)
Fabien Röhlinger

Fabien Röhlinger
Co-Founder

Smartphones und ich – das ist seit 2007 eine echte Symbiose. Mobiltelefone haben mich an sich schon immer interessiert. Aber der Start des iPhones hat bei mir sowas wie einen Booster gezündet. Im Jahr 2009 habe ich dann AndroidPIT gegründet. Die Idee war, dass Android das Gegengewicht zu Apple und iOS schaffen würde. Aus AndroidPIT wurde dann im Jahr 2019 NextPit. Es gab tatsächlich noch keine Generation des iPhones, keine der Apple Watch oder des iPads, die ich ausgelassen hätte. Viele meiner Arbeitsprozesse basieren auf den vielen Möglichkeiten, die Apple-Geräte bieten.

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51 Kommentare
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  • Takeda 53
    Takeda 29.10.2017 Link zum Kommentar

    Mit einem habt ihr recht, das Pixel 2 ist tot 😉


  • 39
    Reginald Barclay 17.10.2017 Link zum Kommentar

    Was soll der Quatsch von wegen das Display habe ausgedient. Das hieße keine Videos, keine Spiele und jeder im Zug oder Restaurant labert die ganze Zeit auf sein Telefon ein. Das würde aber extrem nerven. Ich kann mir nicht vorstellen wie das gehen soll. Und nebenbei bemerkt, 'obsolet' hat keine Steigerungsform.


    • Fabien Röhlinger 72
      Fabien Röhlinger
      • Admin
      • Staff
      18.10.2017 Link zum Kommentar

      Ich behaupte nicht, dass Displays im Allgemeinen obsolet sind. Die Hardware verändert sich nur. In der vergangenen Woche war ich zu Gast bei Qualcomm in den USA, die eine ganz ähnliche These vertreten. Gerade in den entwickelten Ländern werden Smartphones anderen Geräten weichen – zum Beispiel dem Thema AI und VR (weil Du auch Spiele genannt hast). Man entwickelt dort schon an einer Reihe neuer Produkte, die allesamt neue Visualisierungsformen haben und Aufgaben der Smartphones übernehmen. Bitte vergesse nicht: ein Tag hat nur 24 Stunden und jede Minute, die wir in unserem Alltag anders aufwenden als bisher, ändert unweigerlich unser Nutzungsverhalten.

      Vor 10 Jahren hätten die allerwenigsten Branchenkenner eine Wette darauf abgeschlossen, dass Digitalkameras im privaten Bereich nahezu gänzlich verschwinden würden. Oder Navigationssysteme im Auto. Oder die SMS. Nur um mal drei Beispiele zu nennen...

      Ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass neue Geräteklassen gegebene Märkte in kurzer Zeit sehr radikal umkrempeln können. Beispiele dafür gibt es wirklich zuhauf.


  • 42
    Gelöschter Account 08.10.2017 Link zum Kommentar

    Da ich sicher keinen Lautsprecher mit Alexa unterwegs mit herumschleppen werde, bleibt das Smartphone so wichtig wie immer. Und so ein Alexa oder Siri Dings kommt mir bestimmt nicht in die Wohnung, auch wenn man sich der Datensammelwut sicher kaum erfolgreich erwehren kann, muss ich nicht noch unnötiges Equipment anschaffen, das es den Lauschern noch bequemer macht. Ich sehe mich nicht in der Lage, zu kontrollieren, was so ein Ding wohin nach außen gibt und werde mich nicht selbst verwanzen. Das Smartphone an sich ist schon gefährlich genug. Missen kann und will ich es aber auch nicht.
    Es ist nur naiv, zu gleuben, dass das alles nur unserer Bequemlichkeit dient, es dient in erster Linie dem Kommerz, schlimmstenfalls den Diensten die uns möglicherweise irgendwann einmal übles wollen. Ein wenig Privatsphäre im Rahmen des möglichen hat schon noch immer etwas für sich.

    MajorTomKarstenFrk


  • 23
    Karsten 07.10.2017 Link zum Kommentar

    Leider bestimmt das Smartphone immer mehr unseren Alltag und das nervt. Egal wo du Hinguckst... Jeder muss sein Handy in der Hand haben und facebooken damit man auch ja nix verpasst.... Und noch schlimmer... Viele machen das auch beim Kinderwagen schieben. (Was auch mit einem Bußgeld bestraft werden müsste)... Und wenn was passiert ist das Geschreie groß... Genauso im Auto oder auf dem Fahrrad... Generation Kopf unten... Ich mach meines ab 20 Uhr aus dann will ich meine Ruhe haben und schlafen.
    Mal ehrlich... Wenn man unterwegs ist kann das Handy auch in der Tasche bleiben und wenn was ist kann man kurz stehen bleiben aber nicht mit dem Ding in der Handy rumlaufen. Handy ist kein statusangebersymbol. Ich hatte es neulich gesehen wie eine mit Kinderwagen und Blick aufs Handy fast bei Rot über die Straße wollte und wäre mir einer Straßenbahn kollidiert....

    SarahBenny


    • Sarah 51
      Sarah 09.10.2017 Link zum Kommentar

      Fast das Gleiche ist uns vor ein paar Tagen auch passiert. Ein Typ latscht den Blick fest auf Smartphone geklebt und an einem Kuchen kauend bei Rot über die Straße. Vollbremsung, trotzdem hätte nicht viel gefehlt und wir hätten ihn erwischt. Aber der Typ hat es nicht mal mitbekommen, ist einfach weiter. Mit Smartphone und Essen waren seine geistigen Kapazitäten offenbar zu 100% ausgelastet. :/

      Reginald BarclayKarsten


      • 23
        Karsten 09.10.2017 Link zum Kommentar

        Muss erst was passieren... Heut auch wieder in Leipzig...da schiebt ne jüngere ihren Kinderwagen mit der linken Hand... Rechts das Handy mit Blick drauf und kollidiert fast auch mit einem Radfahrer selber sein Klingelfon in der Hand hatte

        Sarah


    • 25
      Engin Ü. 12.10.2017 Link zum Kommentar

      nimm doch beim laufen mit kinderwagen den Führerscheinweg...lächerlich wir nie zuvor


  • 41
    Gelöschter Account 07.10.2017 Link zum Kommentar

    Also die Aussage "Das Smartphone hat ausgedient" halte ich für falsch. Nur weil es derzeit kaum neue Innovationen gibt, wird in den nächsten (vielen) Jahren, u.a. auch wegen der Mobilität, niemand auf ein Smartphone verzichten wollen oder können. Auch das Display als Eingabemethode wird nicht sterben. Wer spricht/telefoniert denn heute noch viel oder gern?


    • 23
      Karsten 07.10.2017 Link zum Kommentar

      Ich telefoniere sehr gern und mag diese Sprachnachricht bei Whatsapp nicht. Wer was will ruft an.


      • Sarah 51
        Sarah 09.10.2017 Link zum Kommentar

        Und ich mag telefonieren gar nicht, kommt fast immer im falschen Moment. Wer was will soll auf WA schreiben/sprechen oder eine Mail schicken, das beantworte ich dann wenn es passt.

        Tenten


      • 103
        Tenten 09.10.2017 Link zum Kommentar

        Sehe ich auch so. Das ist ja fast wie Überraschungsbesuch am Sonntag Vormittag xD

        Sarah


      • 23
        Karsten 09.10.2017 Link zum Kommentar

        Sieh es Mal so... Kommt drauf an mit wem man telefoniert...


  • omi uhr 26
    omi uhr 07.10.2017 Link zum Kommentar

    1984 George Orwell, Big Brother is watching you.

    Karsten K.


  • 103
    Tenten 07.10.2017 Link zum Kommentar

    Hier übrigens ein Artikel dazu, wie schnell leichtfertig verteilte Daten gegen einen verwandt werden können:

    https://www.heise.de/newsticker/meldung/Aegypten-Verhaftungswelle-gegen-LGBTQ-Bewegung-dank-Internet-und-Dating-Apps-3850742.html

    Jetzt kann man natürlich einwerfen, wir leben ja in einem anderen politischen System. Aber wie die Türkei, England und die USA zeigen, kann sich sowas auch ganz schnell ändern.

    MajorTomSarahFrkKarsten K.rolf telleromi uhrBennyThomas Mundt


  • Sven 7
    Sven 07.10.2017 Link zum Kommentar

    Ein bunter Kaiserschmarrn-Artikel der seinesgleichen sucht.

    Bester Kommentar dazu:
    "Man darf nicht vergessen: Gerade Google, aber auch Amazon leben davon ihre Kunden – also uns – besser zu kennen, als wir uns selbst".

    Also ich sag es mal so: Niemand wird jemals mehr über mich selbst wissen, als es mein Herz und Verstand mir jede Sekunde meines Lebens bereits seit Kindheit vorzeigten. Nicht einmal der beste Psychologe auf dieser Welt kann mir zu 100% genau versichern, wer ich bin, wie ich bin und was ich gerade denke. Auch keine KI mit übertriebenen 1000 IQ Punkten könnte das.

    Und das Google Daten sammelt, wie jedes andere Unternehmen auch, ist schon seit einiger Zeit bekannt, deswegen erschließt mich der Inhalt und auf was der Artikel genau hinaus will, nicht so ganz.

    Ich finde das Design und die Präsentation von Google einfach einzigartig und nein ich bin kein Fanboy oder etwaiges!

    Und ja ich werde Google schön weiter mit Daten füttern, damit die KI die dort dahinter steckt, mal alles über uns weiß und unserer Menschheit hoffentlich endlich mal aufzeigt, wie dumm wir eigentlich sind und wo überall unsere Fehler liegen, die wir zu 100% gewissenhaft jeden Tag verüben.
    Ich sehe keine Gefahr in einer künstlichen Intelligenz ala Google, Siri ect. aber wie immer wird der große Teufel an die Wand gemalt und der Schuldige ist dann plötzlich der wo es eigentlich nur gut meinte.

    Google will unseren Alltag vereinfachen, nicht mehr und auch nicht weniger. Denn die Macht, Daten zu besitzen ist hier zweitrangig, da andere Spionage Dienste weltweit mehr Daten und vernetzte Server besitzen, als Google sich es sich jemals zu erträumen wünscht.

    Damit wäre der Artikel an den Nagel gehängt ...

    KarstenDanielAribtommy


    • Fabien Röhlinger 72
      Fabien Röhlinger
      • Admin
      • Staff
      07.10.2017 Link zum Kommentar

      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Er ist ein Teil des Diskurses, den ich mir wünsche. Denn es ist gibt aktuell keine absolute Wahrheit. Vielmehr brauchen wir Thesen – aber eben auch Recherche unsererseits – die uns schlauer machen. Beides ist selbstverständlich richtig: Die Services sind grandios und helfen uns. Und gleichzeitig gibt es die Gefahr des Missbrauchs. Als AndroidPIT startete war es einfach: Wir mussten über neue Hardware und Apps diskutieren. Über deren Vor- und Nachteile. Beide waren selbst für Laien schnell ersichtlich. Heute ist das anders. Etwas so Abstraktes, wie eine AI und die potentiellen Gefahren zu beschreiben, ist außerordentlich herausfordernd. Es aber nicht zu tun, wäre aus meiner Sicht grob fahrlässig.

      SarahFrkKarstenGelöschter AccountGelöschter AccountWladi von Löwen


    • 103
      Tenten 07.10.2017 Link zum Kommentar

      "Also ich sag es mal so: Niemand wird jemals mehr über mich selbst wissen, als es mein Herz und Verstand mir jede Sekunde meines Lebens bereits seit Kindheit vorzeigten."

      Ich glaube, hier liegt der große Trugschluss vor. Es geht nicht darum, einzelne Details über jemand zu wissen. Lieblingsfarbe, Adresse, Gewicht, Einkommen, usw., das wird sicher gesammelt, aber als einzelne Daten sind diese irrelevant. Entscheidender ist das Verhalten und das kann man durch das Sammeln und Auswerten sehr großer Datenmengen immer präziser bestimmen und vorhersagen (als ein Beispiel sei hier mal die bereits praktizierte Verbrechensvorhersage erwähnt). Man kann es irgendwann derart genau vorhersagen, dass selbst der Einzelne, dessen Verhalten prognostiziert wird, sich dieses Verhaltens noch gar nicht bewusst ist. Somit weiß die KI schon wesentlich mehr über dich als du selbst. Natürlich nie zu 100 % sicher, aber doch annähernd genau, sodass man sicherlich in 999 von tausend Fällen sich so verhalten wird, wie die Maschine es vorhersieht.

      Das perfide dabei ist, dass man nicht einfach so auf seine Daten achten kann. Natürlich könnte man versuchen, sich der Datensammelei zu entziehen, indem man nicht mit Karte bezahlt, das Internet meidet, WhatsApp verbannt oder was auch immer so als Tipps zu finden ist. Nur wird all das nichts nützen, denn die für die präzise Vorhersage des Verhaltens notwendigen Daten können einem Nutzer so unwichtig und unbedeutend erscheinen, dass man sie völlig sorglos preisgibt. Zum Beispiel Musikgeschmack. Eine Playlist mit 20 Lieblingsstücken kann mehr über dein Verhalten bei Wahlen oder in anderen Situationen aussagen, als zum Beispiel die Kenntnis über dein Einkommen oder deinen Beruf. Es hängt nur davon ab, wie große Datenmengen miteinander verknüpft werden. Man muss dich nicht mehr fragen, ob du für oder gegen eine bestimmte politische Entscheidung bist, denn man weiß es längst aufgrund der Tatsache, welchen Film du letztes Wochenende gestreamt hast, welches Buch du bei Amazon länger angesehen hast, in welchem Urlaubsort du den letzten Sommer verbracht hast und noch einem anderen Dutzend Daten, die, jedes für sich betrachtet, einem völlig unwichtig erscheinen.

      SarahFrkrolf tellerGelöschter AccountBennyGelöschter AccountFabien RöhlingerPeter LEICHtommy


    • Pollux 23
      Pollux 07.10.2017 Link zum Kommentar

      Du glaubst nur dich zu kennen, aber in Wirklichkeit bist du auch nur ein Produkt, dass aus Verkettungen zufälliger Ereignisse entstanden ist. Vielleicht ist dein jetziger Beruf gar nicht deine Berufung, vielleicht haben dich die falschen Leute geprägt wo du aufgehört hast du selbst zu sein, vielleicht vielleicht ... Also wer bist du, möglicherweise jemand ganz anderer als du glaubst zu sein...Vielleicht bist du auch der, der du schon immer sein wolltest, nur hast du dir selbst nie die Chance dazu gegeben.

      Thomas MundtBennyFabien Röhlinger


    • 10
      Jan 07.10.2017 Link zum Kommentar

      Vielleicht ist dein Nagel einfach zu kurz Tommy...
      Du schreibst:

      "Google will unseren Alltag vereinfachen, nicht mehr und auch nicht weniger. Denn die Macht, Daten zu besitzen ist hier zweitrangig, da andere Spionage Dienste weltweit mehr Daten und vernetzte Server besitzen, als Google sich es sich jemals zu erträumen wünscht."

      Wer spricht hier von Spionage?
      Google möchte im Endeffekt doch nur eins. Geld verdienen. Und als Nummer 1 bekommt man davon nun mal am meisten.

      Also schenkt man den Leuten was, so mal zum Anbeißen, eben ein schönes Betriebssystem, die Endgeräte oder auch Kommunikationsmaschinen kaufen sie ja selbst... Wie dumm nur von den Leuten. Und schon geht die jedes Jahr perfekter gemacht Sammelleidenschaft los.
      Ach ja. Die Telefone werden immer teurer und anspruchsvoller... Das merkt hier niemand, oder? Mein erstes Nexus 4 war noch ein richtiger Schnapper, so günstig, dass bei Google nach dem ersten Verkaufsstart alle Server zusammen gebrochen sind...
      Jetzt verdienen sie halt in jeder Sparte...

      Aber am gewaltigsten ist die Daten Macht Kralle. Nur darum geht es!
      Wer das nicht kapiert...
      Der macht sich selbst das Leben zu bequem! Das verödet den Rest vom Hirn und hinter her heißt es, konnte man das und nicht vorher sagen!
      Das Leben ist heute schon zu bequem, da muss man niemand mit Daten füttern.
      Android Pit war nur mal etwas ehrlich...
      Danke dafür

      FrkGelöschter AccountThomas MundtTakeda


      • Takeda 53
        Takeda 07.10.2017 Link zum Kommentar

        Sehe ich auch so und es wird schlimmer. Ich persönlich nutze so wenig wie möglich Google, lieber versuche ich es selber heraus zu finden. Ich bastle viel im Hard und Software Bereich und versuche jedes Problem selber zu lösen oder eine Lösung zu finden, nur wenn es nicht mehr geht greife ich auf Google zu.


      • 20
        Benny 07.10.2017 Link zum Kommentar

        Falls du doch Mal Infos zu irgendetwas brauchst, könnten dir bei der Recherche Ixquick oder Duck Duck Go behilflich sein. Um zu kontrollieren, ob und wer dich trackt, f-secure, Klar Browser oder auch Self-Destructing Cookies als Add On für andere Browser. Wenn dir all das noch zu unsicher sein sollte, kannst du auf eine gute Enzyklopädie (Print) zurück greifen (aber nicht online bestellen - muss nicht jeder wissen, wie wissbegierig du bist). Übrigens, ich meine alle Ratschläge ernst. Na ja, den letzten nicht so ganz.


  • Michael S. 33
    Michael S. 07.10.2017 Link zum Kommentar

    Bei mir ersetzte das Smartphone mit der Zeit den MP3-Player, die Taschenlampe im Rucksack, den Brief, den Amtsweg, die Benachrichtigung vom Postboten, die Stadtkarte wenn ich mal nicht weiß wo eine Straße ist die ich nicht kenne, in 95% der Fälle den weg zur Bank, teilweise den PC bzw. ermöglicht es mir Zeitnah zu reagieren ohne diesen zu brauchen, ich habe immer eine Kamera mit und so könnte ich noch einiges aufzählen. Das mit der KI-Anwendung irgend wann mal so einiges erledigt wird ist Sicher im Bereich des möglichen und doch gibt es so einiges was einem Smartphone immer eine Daseinsberechtigung geben wird. Bilder z.B. sind ein wichtiger Bestandteil in unserer Welt und haben durch das Smartphone einen sehr hohen Stellenwert bekommen, es ist eigentlich undenkbar das dieser Teil verschwinden soll. Die Kommunikation hat sich grundlegend verändert, die Ausnahme bestätigt die Regel aber was ich so mitbekomme und so ist es auch bei mir, die meisten schreiben miteinander und dies ist gleichzeitig auch die diskreteste Form der Kommunikation im unmittelbaren Umfeld wo sich vielleicht auch noch fremde Personen aufhalten.
    Wir sind optische Lebewesen und ohne Optik, sprich Display, würde da doch etwas fehlen. Ich sage ja, es wird sich die KI, die ganzen Assistenten & Co mit ihren Anwendungen in vielen Bereichen etablieren aber das Smartphone in irgend einer Form und vor allem mit Display werden sie nicht, zumindestens nicht Vollständig und dabei vor allem auch nicht Mobil, verdrängen können.

    Thomas B.tommySvenFabien Röhlinger


  • 26
    DieselHERZ 06.10.2017 Link zum Kommentar

    Finde diese ganze KI auf meinem Smartphone einfach nutzlos.😈

    Gelöschter Account


    • Thomas Mundt 1
      Thomas Mundt 07.10.2017 Link zum Kommentar

      AI sehe ich als Chance, lästige Dinge automatisch erledigen zu lassen (menschliches Bedürfnis nach Bequemlichkeit). Wie weit das gehen soll, hängt doch von einem selber ab, ich meine gesunde Selbstverantwortung und Kritik an Grenzen und Nutzen. Das Denken soll mir AI und Google bitte nicht abnehmen, damit ich ein selbst bestimmtes Wesen bleiben kann (utopische Vorstellung bei unserer interaktiven Welt?)


  • Mr. Android 52
    Mr. Android 06.10.2017 Link zum Kommentar

    Falls sich jemand für eine Blick auf eine mögliche KI Zukunft interessiert, dann empfehle ich den Film "Her" 😉

    So könnte durchaus Mal unsere Welt aussehen, ich persönlich möchte darin aber ohne diesem Begleiter leben...

    Aber vielleicht wird uns ja auch in Zukunft ne KI als Boss aufgezwungen und mahnt, bzw. entlässt Mitarbeiter die nicht effizient genug arbeiten?! 🤔😂

    Derzeit kämpfen Amazon und Google um die ganzen Daten dieser Welt, um Siri ist es sehr ruhig geworden...

    Am Ende wird mit den Daten überall Geld gesammelt 💶 Also Augen auf im WWW und bei der Apps Wahl... Mfg

    Benny


    • 103
      Tenten 07.10.2017 Link zum Kommentar

      Person of Interest wäre vermutlich die realitätsnähere Empfehlung.


    • 20
      Benny 07.10.2017 Link zum Kommentar

      Danke für den Tipp, werd ich mir ansehen. Was mich ja brennend interessiert, ist, ob Frauen oder Männer mehr Interesse an (Meta)Daten haben.

      Mr. Android


  • 50
    Gelöschter Account 06.10.2017 Link zum Kommentar

    Google versucht Jarvis zu bauen. Eine KI die uns den Alltag erleichtert und das Leben für viele besser macht.

    Allein die Möglichkeiten rund um das Thema Gesundheit und Bildung sind so umfangreich.

    Ich begrüße den Versuch Vorreiter zu spielen. Irgendeiner muss ja den ersten großen Schritt machen. Ausser Apple und Microsoft fällt mir jetzt auch keine andere große Firma mit dem Knowhow ein.

    Wir sollten keine Angst vor der Veränderung haben und eher die Chancen und Möglichkeiten ergreifen die sich ergeben.

    Michael S.Dänu


    • Fabien Röhlinger 72
      Fabien Röhlinger
      • Admin
      • Staff
      06.10.2017 Link zum Kommentar

      Da bin ich übrigens völlig dabei. Mir geht es aber um eine sinnvolle Unterhaltung über die Vor- und Nachteile, aber auch die Implikationen der neuen Welt. Und zwar faktenbasierend – ganz ohne Euphorie. Letztere birgt nämlich die Gefahr, dass man die Probleme gänzlich ausklammert.


      • 50
        Gelöschter Account 06.10.2017 Link zum Kommentar

        Man wird es nie jedem Recht machen können und die was für einen Nachteile sind, könnten aus einem anderen Betrachtungswinkel wiederum Vorteile sein.
        Totale Überwachung und Vernetzung bringt sehr viel Kontrolle für einen Nutzer. Datenschützer würden das nun jedoch als Problem sehen da es jemand missbrauchen könnte.
        Um bestimmte Visionen umzusetzen müssen Grenzen ignoriert werden. Man muss sich austoben können ohne Regeln, um ein perfektes Ergebnis präsentieren zu können. Danach kann immer noch entscheiden ob die Vorteile für den einzelnen überwiegen.

        Dänu


      • Fabien Röhlinger 72
        Fabien Röhlinger
        • Admin
        • Staff
        06.10.2017 Link zum Kommentar

        Mir geht es _aktuell_ aber auch um die Tatsache, dass vor allem Amazon und Google von unseren Daten anders leben, als es beispielsweise Apple tut. Apple lebt von der Hardware. Google wiederum lebt von der Genauigkeit der ausgespielten Werbung (u.a.). Amazon lebt davon plus von den perfekten Verkäufen.


      • Dänu 55
        Dänu 06.10.2017 Link zum Kommentar

        Wenn Apple keine Daten sammelt, dann sind sie ganz einfach in 2 Jahren weg vom Fenster.
        Google tut nichts anderes als Fortschritt. Wer rastet rostet. Apple tut das gleiche. Sie wandeln es nur nicht in Werbung um. Wissen ist Macht. Hardware hat keine Macht.

        Gelöschter Account


    • Michael S. 33
      Michael S. 07.10.2017 Link zum Kommentar

      @Björn N.
      Da ist doch schon so, Google macht es ja schon mit Google Flu Trend, mit der Software wird über die Suchmaschine erkannt wo sich z.B. Grippeviren konzerntrieren und die haben auch eine eigene Forschungsabteilung wo an verschiedensten Techniken gearbeitet wird um auf dem Gesundheitssektor innovative Fortschritte zu erzielen, das es dabei ums Geld geht ist klar aber dies könnte auch der Menschheit so einiges bringen.
      Wir spielen doch alle ständig Vorreiter und machen mehr oder weniger die Entwicklung mit, man kann sich da zumindest versuchen aus zu nehmen aber damit ist man doch schon im Abseits. Bei vielen ist es von Berufswegen schon gar nicht möglich dem zu entgehen und so marschieren wir mit der Technik mit...mehr oder weniger.


  • Stefan Weiss 12
    Stefan Weiss 06.10.2017 Link zum Kommentar

    Oh WoW. Google lebt von Daten. Apple wohl auch. Wohl sehr viele. Mh was macht man da bloß wenn einem das nicht passt? Daten können auch einen positiven Effekt haben, zum Beispiel deinen Arbeitsplatz sichern oder Unwetter berechnen usw. Nicht zu guter letzt werden Sie helfen Krankheiten auszurotten oder uns vor Mord, Terror oder ähnlichem schützen. Solche Artikel von jemanden mit FB Account finde ich immer sehr lustig. Sorry.

    Thomas MundtOliver W.


    • 52
      Gelöschter Account 06.10.2017 Link zum Kommentar

      Du hast überhaupt nicht verstanden, worum es geht, das steht fest.

      Was du zu Hause oder sonst wo mit deinem Smartphone oder sonstigen "intelligenten" Geräten machst, hilft weder Krankheiten zu heilen oder das Wetter zu berechnen, noch hat es irgendeinen anderen positiven Einfluss auf die Welt. Es sichert auch nicht deinen Arbeitsplatz. Es verhindert auch keinen Terror. Es hilft nur, den Gewinn von einigen wenigen Unternehmen zu optimieren.

      rolf tellerTentenMr. AndroidPit123Fabien Röhlinger


      • Stefan Weiss 12
        Stefan Weiss 06.10.2017 Link zum Kommentar

        Ich habe das sehr wohl verstanden. Rede ich irgendwo von meinen Daten zuhause? Nein. Ich rede von Daten allgemein. Wenn einer an meine persönlichen Daten will, dann bekommt er die so oder so. Aber glaube mir die Firmen heißen dann nicht Google oder Microsoft oder sonst wer und das sind auch keine Firmen.


      • Fabien Röhlinger 72
        Fabien Röhlinger
        • Admin
        • Staff
        06.10.2017 Link zum Kommentar

        Deine persönlichen Daten, wie Telefonnummer und Adresse, sind gar kein Problem. Die Daten aber, die ich meine, sind vielmehr Metadaten, an die Du vielleicht gar nicht denken würdest. Wohin willst Du eventuell in den Urlaub? Was ist Deine Lieblingsfarbe? Welche Vorlieben hast Du? Je mehr Datenpunkte man bekommt, desto akkurater lässt sich ein Profil – also Deines als Individuum – bauen. Das halte ich schon für ein Problem und nicht zwingend für einen Mehrwert.

        MajorTomGelöschter AccountThe HanselTentenMichael S.H GDavid B.Pit123


      • Stefan Weiss 12
        Stefan Weiss 06.10.2017 Link zum Kommentar

        Wenn das für dich ein Problem ist, musst du für dich eine Lösung finden. Der radikalste wäre Firmen die mit Daten - egal welcher Art auch immer - Geld verdienen zu meiden. Ich sag mal so. Wird schwierig.


      • Fabien Röhlinger 72
        Fabien Röhlinger
        • Admin
        • Staff
        06.10.2017 Link zum Kommentar

        Ich bin da völlig bei Dir. Eine perfekte Lösung habe ich nicht. Aber wie ich schon im letzten Satz geschrieben habe: wir brauchen einen Diskurs.

        MajorTomThe HanselTentenDavid B.


      • Michael S. 33
        Michael S. 07.10.2017 Link zum Kommentar

        @Fabian
        Da muss ich doch mal den Jean-Jacques Rousseau zitieren:
        "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will."
        Also ist die Freiheit des Internets gar nicht so Frei, weil alle darin tun können was sie wollen. Vielmehr ist es doch so, dass wir in gewisse Schemen gezwungen werden und nicht mehr nicht tun können was wir nicht wollen, wenn wir so halbwegs am Ball bleiben und dabei sein wollen...am Leben teil haben wollen.
        Die Münze hatte aber schon immer zwei Seiten und von Industrialisierung über Telefon und Automobil, hin zu PC, Internet und Smartphone etc. gab es doch auch immer die Kehrseite. Aber auch das Wissen über diese hat dann irgendwann und dann maximal Verbesserungen gebracht, mitmachen musste man, um dran zu bleiben, immer schon.


      • C. F. 79
        C. F.
        • Admin
        07.10.2017 Link zum Kommentar

        Der Sammlung persönlicher Daten kann man sich nicht entziehen. Das steht fest. Aber jeder einzelne hat es fest in seinen eigenen Händen, sich nicht in Schemen pressen zu lassen. Sprich jeder hat viele Möglichkeiten einzuschränken, was er an Daten tagtäglich nach "außen" ins www gibt. Doch leider bleiben Vernunft, Verstand und das (notwendige) Gefühl für Privatsphäre zum großen Teil auf der Strecke. Auf der einen Seite ist der Herdenzwang, dem sehr viele leider unterliegen (siehe WhatsApp, facebook, Twitter, etc...obwohl es für alles Alternativen gibt, deren Leitungen nicht zu den größten Datensammler führen) und andererseits ist es das Verpacken der Produkte der entsprechenden Konzerne in ein buntes schillerndes und blinkendes Päckchen, das wie bei kleinen Kindern den will-unbedingt-haben-Effekt auslöst und den Verstand abstellt. Da liest man dann nur die headline mit den tollen und viel versprechenden features, zum Kleingedruckten kommt man schon gar nicht mehr. Leider wurden wir von diesen Konzernen schon vor langer Zeit angefüttert und quasi abhängig gemacht, und wir haben Angst, vorgegebene gut ausgebaute Wege mit Leitsystem zu verlassen und neue Pfade ins Unbekannte zu betreten. Das funktioniert aber sehr gut und man merkt recht schnell, daß diese neuen Wege schon viele andere gehen.


  • Tim 121
    Tim 06.10.2017 Link zum Kommentar

    Also meiner Meinung nach hat das Smartphone ganz sicher noch nicht ausgedient. Auch nicht "langsam". Im Gegenteil. Viel mehr ist das Smartphone DAS Tool bzw. Zwischenstück der ganzen AI-, Smart Home-Spielereien.
    Es wird mittlerweile quasi alles mit dem Smartphone bedient (wenn man Deutschland mal nicht als Standard sieht ^^), alle Geräte, die im Internet sind, kommunizieren mit was? Genau, dem Smartphone.
    Das ist quasi so, als sagt man, die CPU in einem PC hat ausgedient, weil es ja mittlerweile so schnellen RAM und gute GPUs gibt. Ohne das Smartphone klappt bei Smart Home und Co. quasi nichts.

    Und Sprachsteuerung ist auch nicht die Zukunft. Die meisten haben nämlich keine Lust, in der Öffentlichkeit das sprechen zu müssen, was sie irgendjemandem Schreiben wollen usw. ;)

    Auch Displays sind nicht obsolet(er). Vor allem nicht in 2017, wo hauptsächlich mit dem Display geworben wird. Und mit das meiste, was es auf der IFA zu sehen gab, waren Fernseher...
    Nur weil Google es verbockt, heißt das ja nicht, dass es nicht mehr wichtig ist...

    Nico PKarstenTentenbliblablSvenBodo P.Gelöschter AccountMichael K.David B.Michael S.Mr. Androidm7934Oliver W.


    • Fabien Röhlinger 72
      Fabien Röhlinger
      • Admin
      • Staff
      06.10.2017 Link zum Kommentar

      Ich habe erwartet, dass dieses Argument "nein, das Smartphone verschwindet nicht so schnell" natürlich erwartet. Der große Witz an solchen Neuerungen ist, dass die meisten Menschen solche Trends gar nicht vorhersehen können. Sieht man übrigens auch sehr gut am Brexit und bei der Trump-Wahl: viele Leute hätten sich ein solches Szenario gar nicht vorstellen können. Selbst Branchenkenner, wie damals Steve Ballmer, konnten sich nicht vorstellen, wie erfolgreich echte Smartphones wirklich werden könnten. Ein Kommentar, wie der meine gerade, ist selbstverständlich nur meine persönliche Meinung. Und natürlich kann es in Zukunft anders kommen. Allerdings ist dieser Artikel nicht aus einer kurzen Momentaufnahme, sondern vielmehr durch viele persönliche Gespräche auch mit echten Branchenkennern entstanden.

      KarstenPit123


      • Tim 121
        Tim 06.10.2017 Link zum Kommentar

        Na ob Steve Ballmer wirklich ein Branchenkenner ist ...? :D

        Außerdem glaube ich der Vergleich vom Ablösen der Smartphones mit sowas wie der Wahl von Trump zum Präsidenten hinkt etwas...
        Bei den Wahlen konnten die Amerikaner ja quasi nur zwischen Pest und Cholera wählen, von daher... Smartphones findet man aber weltweit und in enorm hoher Verbreitung. Und allein deswegen bezweifle ich extrem stark, dass Smartphones all zu bald abgelöst werden. Erst recht nicht von sowas wie Sprachsteuerung. Mit einem Smartphone macht man wesentlich mehr, als nur mit Leuten zu schreiben. Man sieht sich Filme/Videos an, hört Musik, liest Artikel, Blogs und vieles mehr. und nichts davon lässt sich mit einem nur auf Sprache basierenden System umsetzen. Dazu dann noch Tools wie Taschenlampen, Taschenrechner und so weiter. Versuch mal eine Unterwegs, also nicht zuhause, mit der Sprache irgendwie Licht zu machen.

        Smart Home wird immer mehr Zuhause Einzug halten, aber kein System wird all zu bald das Smartphone ablösen. Unter Garantie nicht.
        Smartphones sind einfach VIEL zu verbreitet, um "mal eben" von irgendeinem neuen System beerbt zu werden.

        Nico PGelöschter AccountTentenSvenBodo P.Gelöschter AccountMichael K.


      • Fabien Röhlinger 72
        Fabien Röhlinger
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        06.10.2017 Link zum Kommentar

        Time will tell...


      • 69
        Michael K. 07.10.2017 Link zum Kommentar

        @Tim:
        Da stimme ich vollkommen überein. Das Smartphone ist ein mobiler Computer, mit dem man auch telefonieren kann. Dazu war die Entwicklung des Touchscreens unabdingbar, um die hohe Leistungsfähigkeit der Tastatur-Maus-Displaykombination für die mobile Verwendung in verdichteter Form weiter verfügbar zu haben.
        Das Auge kann weitaus mehr Informationen als das Ohr gleichzeitig aufnehmen und verarbeiten (lassen), interaktive, visuelle Eingabemenüs sind intuitiv bedienbar und ebenfalls viel leistungsfähiger als ihre akustischen Pendants (wer die nervige Fragerei von Telefoncomputern kennt, weiss was ich meine).
        Augmented Reality wird die Möglichkeiten dieser Schnittstelle zusätzlich erweitern.
        Auf einer technischen Zeichnung kann man hunderte von Informationen in kurzer Zeit auf einmal erfassen, wer mal versucht hat, solche Zusammenhänge nur mit Worten zu erklären, weiss, wie man daran verzweifelt.
        Regenradar oder Kurvendiskussionen ohne Bildschirm? Navigation kann man wunderbar durch Sprachsteuerung ergänzen, aber ein Navi ohne Strassenplan? Und wie sollen rein sprachgesteuerte Spiele funktionieren? Vielleicht auf dem Niveau vom "heiteren Beruferaten"?

        Und wozu eine weit überlegene Technik durch eine schwächere ersetzen? Um kein Smartphone mehr zu brauchen und sich mit wem zu unterhalten? Der Krawatte oder der Unterhose?

        Unterwegs mögen nur wenige die Sprachsteuerung nutzen, im Gegenteil, hier wird Sprache sogar verdrängt, Telefonie durch Messenger ersetzt, sind diese doch weit mehr in der Lage, die Kommunikation nicht der Allgemeinheit preiszugeben.

        http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.bitkom-umfrage-deutsche-wollen-mit-sprachassistenten-vor-allem-den-haushalt-steuern.aca19b46-c8b0-4d98-877c-9adb95bdc40f.html

        Wenn die Sprachsteuerung derzeit im Heimbereich triumphiert, dann deshalb, weil sie für die trivialen Bedienvorgänge eines Smarthomes völlig reicht. Das Licht per Sprachbefehl einzuschalten, oder die Rolladen zu bewegen sind simple Vorgänge, und die Sprachsteuerung hat einen hohen "Posing-Faktor" ("seht mal, bei uns ist es wie auf der Enterprise"). Ausserdem sind die Boxen kostengünstig.
        Wer mal versuchen würde, eine industrielle Prozesssteuerung per Sprachsteuerung zu realisieren, würde dabei verzweifeln.
        Ein Display kann dutzende von Messwerten gleichzeitig anzeigen, soll eine Sprachsteuerung die ständig runterrattern? Oder soll man alle im Kopf haben, um gezielt nach einem bestimmten zu fragen, und den entscheidenden dann doch zu vergessen?

        AI ist auch keineswegs ein Privileg der Sprachsteuerung, sie lässt sich mit Touchsteuerungen genauso verwenden.

        Ich vermute, wenn Branchengrössen den Abgesang auf die Smartphones anstimmen, dann machen sie das ihren Aktionären zu liebe. Die kaufkraftstarken gesättigten westlichen Märkte generieren zwar noch ordentliche Umsätze, aber mit enormen Wachstum kann man dort eben nicht mehr prahlen. In vielen wachstumsstarken "Emerging Markets" stimmt zwar das Wachstum, die mangelnde Kaufkraft lässt das aber vor allem in der Mittelklasse und im Einsteigersegment stattfinden.
        Der Markt smarter Lautsprecher und anderer Assistenten dagegen verspricht noch Wachstum, hier sind die Märkte noch "hungrig".
        Dass eine prinzipiell schwächere Technologie die überlegene verdrängt, kommt eher selten vor.

        Um noch ein Wort zur Datensicherheit zu sagen:
        Touchscreens werden viel bewusster bedient. Zumindest die aktiv preisgegebenen Informationen nimmt man im Moment ihrer Eingabe wahr. Bei Sprachsteuerungen soll das Triggerwort sicherstellen, dass nicht ständig mitgelauscht wird. Das kann fälschlicherweise verstanden werden, und Malware kann zumindest theoretisch ein permanentes Mithören und Umleiten der mitgehörten Gespräche oder sonstiger Geräusche ermöglichen.

        Quelle: Stuttgarter Nachrichten

        Nico PFabien RöhlingerWladi von LöwenTentenTim


      • 14
        user0815 07.10.2017 Link zum Kommentar

        Also, Steve Balmer war damals immerhin Chef des Marktführers mobiler Betriebssysteme, auch wenn man sich das heute nicht mehr so richtig vorstellen kann...

        Fabien stellt lediglich die Theorie auf, dass das Smartphone seine besten Zeiten hinter sich hat, sich gerade auf dem Zenit befindet oder diesen demnächst erreicht. Mehr nicht...
        Dem stimme ich voll zu.

        Andererseits wird es das Smartphone noch lange geben, genauso wie die längst tot gesagten PCs. Es ist aber keine Revolution sondern​ nur noch Evolution zu erwarten. Es werden halt neue Geräteklassen mit mehr oder weniger KI dazu kommen.
        Klar kann man das Smartphone heute wie eine Fernbedienung für alles benutzen, aber eigentlich ist das doch viel zu umständlich.
        Mit dem Smartphone kann ich meine "Smart"-Tür öffnen. Toll, dann muss ich das Smartphone genauso wie meine Schlüssel hervor kramen. Das ist umständlich. Besser wäre es wenn die Tür Dich automatisch erkennt und dann nur noch ein biometrisches Merkmal abfragt und Dich dann einlässt. Den Schlüssel kann man dann nicht mehr vergessen.
        Im Auto kannst Du mit dem Smartphone Musik abspielen. Viel zu umständlich. Besser wäre es, wenn das Smartphone erkennt wer da einsteigt und anhand Deines Gedichtausdrucks und anhand Deines Verhaltens Rückschlüsse​ auf Deine Gemütslage schließt und Dir die Musik abspielt, die Du in so einer Situation üblicherweise hörst...
        Das ist gemeint. Du sollst nicht mit Deinem Kühlschrank reden, denn der weiß dann sowieso schon was Du von ihm willst.

        Klar, das bietet neben Vorteilen auch Risiken, denn damit KI funktioniert, müssen unglaublich viele Daten gesammelt, gespeichert, ausgewertet und miteinander verbunden werden. Auch Daten, die wir eventuell für unrelevant halten, die aber verbunden mit anderen Daten und schlaue Algorithmen intimsten​ Einblicke in unser Leben geben. Schon vor über 15 Jahren konnte eine amerikanische Supermarktkette anhand von einer handvoll Waren im Einkaufskorb genau voraussagen, ob die betreffende Kundin schwanger war oder nicht.

        Das Display wird nicht verschwinden, aber es wird zukünftig andere Formen annehmen. Ob jetzt als Holo-Glasplatten wie in der Netflix-Serie "The Expanse" oder als Datenbrillen, spezielle Kontaktlinsen, Netzhautimplantate, schaltbare Tattoos oder als Nanoschichten auf beliebigen Oberflächen...

        Fabien RöhlingerWladi von Löwen


      • 23
        Karsten 07.10.2017 Link zum Kommentar

        Star Trek hatte schon mit Kirk ein Smartphone und viele Techniken daraus sind heute Alltag... Star Trek spielt mit Kirk im 21. Jahrhundert also wird es auch da noch Smartphones geben


      • 14
        user0815 07.10.2017 Link zum Kommentar

        Ähm, der Communicator aus Star Trek (TOS, TNG, DSN...) hat kein Display...


  • C. F. 79
    C. F.
    • Admin
    06.10.2017 Link zum Kommentar

    Danke für diesen sehr guten Artikel. Die Entwicklung der Datensammelwut ist doch mit Schrecken zu verfolgen. Noch erschreckender ist die teils monotone Gleichgültigkeit der Menschen ob dieser Thematik. Klar - ich kann Daten nicht sehen, fühlen, schmecken oder hören. Sind sind eben irgendwie einfach nur da. Aber in einem gläsernen Haus möchte keiner wohnen, da kann man ja alles sehen, die ganz persönliche Privatsphäre und Schamgrenze sind direkt betroffen. Nur im www sind wir (oder die meisten) schamlos unterwegs. Paradox...man muß es nur schön bunt verpacken und anpreisen. Der Rattenfänger von Hameln fällt mir da spontan ein...

    KarstenGelöschter AccountDavid B.Fabien RöhlingerYirumaWerner W.

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