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Sendet Eure Nacktfotos an Facebook - damit sie niemand sieht

AndroidPIT Facebook app vs facebook lite
© nextpit

In Zeiten der Sozialen Netzwerke mutet mancher Vorschlag reichlich skurril an. Auch der aktuelle Testballon von Facebook führt erst einmal zu ungläubigem Staunen: Facebook möchte unsere Nacktfotos geschickt bekommen, damit sie niemand zu sehen bekommt.

Mit der Testaktion ruft Facebook dazu auf, sich Nacktfotos selbst per Messenger zu schicken. Facebook analysiert diese dann mit Hilfe der eigenen, AI-gestützten Bilderkennungs-Mechanismen - und sorgt dafür, dass sie privat bleiben. Wenn jemand versucht, diese Nacktbilder bei Facebook oder Instagram zu posten oder sie mit dem Messenger zu verschicken, wird der Upload unterbunden.

Facebook versucht so, gegen den unschönen Trend des Revenge Porn vorzugehen. Immer wieder kommt es vor, dass private und gemeinsam entstandene Fotos mit pikantem Inhalt veröffentlicht werden, nachdem sich Paare trennen. Die unschöne digitale Schlammschlacht kann richtig hässlich und zu einer großen Belastung werden.

Niemand will seine Nackfotos an Facebook senden

Facebook verspricht, die Fotos selbst nicht zu speichern, sondern nur den Link dorthin. Es geht dem Unternehmen nur darum, das Bild digital zu erfassen, um Duplikate zu erkennen, die von anderen veröffentlicht werden sollen. Das klingt nach edlem Zweck, wenn auch mit zweifelhaftem Einsatz, denn wer will schon solche privaten Dinge ins Netz hochladen, und das auch noch zu Facebook, wenn auch nur als Nachricht an sich selbst?

Man darf sich zudem die Frage stellen, was die Aktion von Facebook für wirkliche Opfer solcher digitalen Machenschaften überhaupt bringt. Klar, Facebook und Instagram haben eine riesige Reichweite. Doch Nacktbilder unterdrückt und sperrt Facebook ja ohnehin bereits, und es gibt zahllose weitere Dienste im Netz, auf denen Jeder hoch- und herunterladen kann, was er mag. Wer mich also wirklich reinreiten will, der schafft das auch auf anderen Wegen.

Zudem hat sich Facebook nicht gerade den Ruf erarbeitet, gerade der Hüter der Privatsphäre zu sein. Die unterschiedlichen Gesetze, die in den einzelnen Ländern gelten, machen die Behandlung solcher Inhalte zusätzlich schwierig. Probleme dürfte es auch geben, wenn mehr als eine Person auf den Nacktfotos zu sehen - das kann im Eifer des Gefechts ja durchaus passieren.

Im Falle von privaten Nacktaufnahmen sollte man, wie bei vielen privaten Dingen, höchste Vorsicht walten lassen. Klar, kann man alles machen, doch es kann als Bumerang zurückkommen. Was nicht existiert, kann auch niemand posten. Das sollte man manchmal im Hinterkopf behalten.

Quelle: ABC, Phandroid

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Zu den Kommentaren (20)
Steffen Herget

Steffen Herget
Senior Editor

Steffen ist seit 2009 in der bunten Welt des Technik-Journalismus aktiv und seit März 2017 bei Android PIT. Android hat eine Weile gebraucht, um sich gegen iOS und vor allem Windows Phone durchzusetzen, gegen die Flexibilität und Vielseitigkeit des Google-Systems ist am Ende aber kein Kraut gewachsen. Gute Displays und Kameras und ordentliche Akkus sind für ihn wichtiger als das letzte Bisschen mehr Taktfrequenz.

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20 Kommentare
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  • MajorTom 58
    MajorTom 12.11.2017 Link zum Kommentar

    LOL...Hirn einschalten.
    Wäre dass hier nicht Realität, dann würde ich die Geschichte für einen Scherz halten. In was für Zeiten leben wir eigentlich?


  • 29
    Bryan Binder-Reisinger 09.11.2017 Link zum Kommentar

    Von der Idee her ja nicht schlecht. Aber in Zeiten von Fotobearbeitung, die grundsätzlich kostenlos von so ziemlich jedem vorgenommen werden kann, stellt sich mir die Frage, inwieweit Facebook das Bild als Dublikat dann noch erkennt.


  • 15
    Premtim berisa 09.11.2017 Link zum Kommentar

    Ach komm das ist nie ernst gemeint ... ich mein facebook ist nicht so doof die Journalisten wollen sie nur in ein schlechtes licht werfen traurig


    • 25
      Engin Ü. 12.11.2017 Link zum Kommentar

      alle daten zum sklaven system werden zusammengefasst und gesammelt.. jim carrey eir stehen hinter dir


  • 31
    Michael P 09.11.2017 Link zum Kommentar

    Hm. Ich tue mich schwer, das Risiko von "Revenge Porn" abzuschätzen, als "Aussenstehender" kommt es mir marginal vor, jedenfalls so klein, dass das bewusste Einsenden eines Nackbildes an einen Dienst, der dieses als Vorlage zu nehmen anbietet, um das Posten von Nacktbildern der selben Person zu unterbinden (natürlich nur im eigenen "Einflussbereich" möglich), mir nicht sinnvoll erscheint. Zudem ja auch grundsätzlich auf dem Dienst das Posten von Nacktbildern unterbunden werden könnte, egal welche Person darauf dargestellt wird.

    Ob von Revenge Porn betroffene das auch so sehen? Aber selbst diese hätten, bevor es sie traf, das Einsenden eines Fotos "zur Prävention" möglicherweise auch als unsinnig erachtet.

    Der Newstext hier ist allerdings irreführend - "Facebook möchte, dass ihr ihnen Nacktfotos von Euch schickt" klingt so nach einem Aufruf an Leute, das zu tun (und etliche Leser haben es auch so verstanden, als "jetzt will Facebook auch noch Nacktfotos von uns!", wie die Kommentare hier nahelegen).

    Folgt man jedoch den Quellenangaben ein wenig, so findet man

    "Now, Facebook is partnering with a small Australian Government agency to prevent sexual or intimate images being shared without the subject's consent.
    [...]
    How will it work?

    If you're worried your intimate photos will end up on Instagram or Facebook, you can get in contact with the e-Safety Commissioner. They might then tell you to send the images to yourself on Messenger."

    (Quelle: www.abc.net.au/news/2017-11-02/facebook-offers-revenge-porn-solution/9112420)

    Es ist also keine Aufforderung "her mit Eueren Nacktbildern" seitens Facebook, sondern ein Angebot "falls Sie Sorge haben, dass... dann können Sie sich an diese Behörde wenden, und [wohl je nach konkreter Lage des Falls - "they might"] könnten dann den Rat erhalten, an diesem Testprogramm teilzunehmen und ein Bild zu senden.", bei dem Facebook mit einer Behörde kooperiert.

    Das macht es nun vielleicht nicht unbedingt zu einer besseren Idee, da auch tatsächlich ein Nacktfoto von sich zu senden, aber die Intention und das Herantreten an potentielle Nutzer ist schon deutlich anders als der Artikel hier mit Formulierungen wie "Mit der Testaktion ruft Facebook dazu auf, ..." darstellt.

    Dass hier erst mal ein behördlicher Ansprechpartner angesprochen werden soll, der den Fall betrachtet, vermutlich mit den Betroffenen diskutiert, und dann eventuell die Teilnahme an dem Programm vorschlägt (möglicherweise auch mit Beraten zu etwaigen Datenschutzaspekten, darüber wissen wir jedoch nichts), klingt natürlich nicht so aufregungsträchtig wie "Facebook will sensible Daten von Euch!".

    Tenten


    • 103
      Tenten 09.11.2017 Link zum Kommentar

      Allein in Deutschland begeht jeden zweiten Tag ein Teenager Selbstmord. Einer der Hauptgründe dafür dürfte Mobbing sein, zumeist Mobbing von Mitschülern. Dabei geht es nicht immer nur um Nacktfotos, das können auch andere Bilder sein, die den anderen bloßstellen oder blamieren. Sowas passiert ganz schnell, man muss nur mal auf der Party ein bisschen zu viel getrunken haben und eine Kamera hat heute jeder sofort zur Hand. Und gerne wird bei sowas auch von gehässigen "Freunden" nachgeholfen,vor allem dann, wenn man jemanden schon länger als Opfer ausgewählt hatte. Ich denke, auch um solche Fotos dürfte es Facebook gehen, nicht ausschließlich um Nacktfotos. Ich zumindest finde es gut, dass diese Thematik mal jemand angeht. Ansonsten wird nur immer geklagt, aber nichts unternommen. Ob der Ansatz von Facebook der richtige ist, das muss sich zeigen, aber anfangen ist besser als wegsehen.

      FrkGelöschter Account


  • Mario 6
    Mario 09.11.2017 Link zum Kommentar

    Wow! Facebook tut wirklich etwas für die Privatsphäre und das Wohlbefinden der Nutzer!
    ...Ich muss mir jetzt unbedingt die Finger waschen!...

    Entweder mache ich keine Nacktbilder von mir, oder ich nutze eine olle Digicam und lasse die Bilder einfach dort. Am besten noch eine ohne W-Lan :D. Einen ollen Fotoapperat würd ich nicht nutzen - die Bilder müssen ja entwickelt werden...und wer weiß, vllt ist der Fotoshopbesitzer so Kundenorientiert, dass er meine Bilder zur sicherheit an Facebook sendet...

    Wer an die Privatsphäre bei Facebook glaubt, der glaubt auch das die Erde flach ist :D


    • 25
      Engin Ü. 12.11.2017 Link zum Kommentar

      schickt mir eure nacktfotos und ich werde es nicht öffnen und es mir anschauen... es ist reine privatphäre die ich versuche zuhelfen


  • 90
    Gelöschter Account 09.11.2017 Link zum Kommentar

    > und es gibt zahllose weitere Dienste im Netz, auf denen Jeder hoch- und herunterladen kann, was er mag.

    Für die bietet Facebook dann gegen ein geringes Entgeld eine API an, über die AndroidPIT die Bilder im Forum prüfen kann. ;)


  • Michael S. 33
    Michael S. 08.11.2017 Link zum Kommentar

    "Klar, Facebook und Instagram haben eine riesige Reichweite. Doch Nacktbilder unterdrückt und sperrt Facebook ja ohnehin bereits"

    Das Internet vergisst nichts kommt nicht davon das Daten, Bilder oder was auch immer, für immer an dem einen Ort gespeichert/zu finden sind wo sie hinterlassen werden. Bis wie in dieser Art von Fall, FB die Bilder sperrt, haben diese schon einige Leute runter geladen und somit sind sie im Umlauf bzw. gespeichert. Sehr gerne sehe ich die Aktion als gute Lösung an und nehme FB auch gerne den guten Vorsatz ab, nur FB ist nicht alleine im Netz und deshalb, wie auch schon im Artikel erwähnt, hilft das nur im Bezug auf FB aber nicht gegen wirklich böse Absichten.


    • 90
      Gelöschter Account 09.11.2017 Link zum Kommentar

      Ich halte es für technisch machbar, Nacktfotos relativ sicher zu erkennen und gar nicht erst zu veröffentlichen. Der Abgleich mit den selbst geposteten „Negativbildern“ dürfte bei der Masse an Nutzern nicht so schnell möglich sein. Aber dann wird ein Foto eben erst später veröffentlicht, wenn kein „Negativ-Treffer“ gefunden wurde.

      Möglich halte ich das. Für ein Unternehmen wie Facebook allemal! Anfangs dürfte es fehleranfällig sein und damit schon fragwürdig. Aber selbst wenn es weitgehend zuverlässig funktionieren wird, bleiben einige andere Gründe, das Vorhaben nicht zu unterstützen.


  • 28
    Micky 08.11.2017 Link zum Kommentar

    Wie sollen diese Fotos denn mit der Person verbunden werden? Da muss doch theoretisch eine Gesichtserkennung hinterliegen. Wenn das so sein sollte müsste es doch auch reichen sich selbst viele verschiedene normale Fotos von sich selber zu schicken 🤔


    • 90
      Gelöschter Account 09.11.2017 Link zum Kommentar

      Du schickst ein Foto an dich selbst. Damit ist es mit deinem Profil verbunden. Andere gepostet Fotos werden mit den an sich selbst geschickten aller User verglichen und bei einem Treffer nicht veröffentlicht.


  • Lefty 42
    Lefty 08.11.2017 Link zum Kommentar

    Die Frage ist doch, welcher halbwegs normale Mensch kommt überhaupt auf die Idee Nacktfotos von sich zu machen und die ins Internet hochzuladen?
    Wie muss man sich das vorstellen? Ich wach morgens auf, steh vor dem Spiegel und denke : "Wow, das muss die Welt sehen", oder wie? Und dann schicke ich die fleißig in meinem Bekanntenkreis rum?
    Vielleicht werde ich echt langsam zu alt für diesen Schwachsinn aber manchmal denke ich, es wäre nicht schlecht wenn man ne Prüfung auf geistige Reife für das Internet ablegen müsste, bevor man einen Zugang bekommt. Würde der Welt bestimmt nicht schlecht bekommen.

    Bryan Binder-ReisingerFred


    • 90
      Gelöschter Account 09.11.2017 Link zum Kommentar

      Pärchen machen vielleicht gegenseitig Nackfotos von sich oder die Liebste schickt ihm einen Gruß auf die Dienstreise. Nach dem Ende der Liebelei postet dann einer der beiden in kompromittierendem Kontext auf Facebook.

      Auch „Freunde“ haben schon Fotos von betrunkenen Mitzechern gemacht und gepostet.

      Alles bereits vorgekommen!

      Facebooks Idee ist nun, diese Bilder von dir intern, ohne Veröffentlichung, zu speichern, wenn du sie ihnen schickst (oder Merkmale/Hashes, die Fotos selbst sollen ja nicht gespeichert werden). Werden Nacktfotos hochgeladen, werden diese mit bildanalytischen Methoden mit den internen verglichen und bei einem Treffer mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit nicht angezeigt.

      Das Problem ist, dass Facebook die Bilder auch anders verwenden könnte. Auch zu Zwecken, die heute noch weit hergeholt wirken wie scannen nach möglichem Hautkrebs und melden an die Krankenkasse. Außerdem könnten solche Bilder durch Hacks, Programmierfehler oder Sabotage (siehe Trumps gelöschter Twitter-Account) doch veröffentlicht werden.

      Das Aussehen verändert sich ja auch im Laufe der Zeit. Es ist daher fraglich, wie lange eine Erkennung wirklich möglichst ist.


  • 75
    Gelöschter Account 08.11.2017 Link zum Kommentar

    Naja.. Solange man keine prominente Karriere plant oder gar eine wichtige Persönlichkeit ist sind es nur belanglose Nacktfotos. Und an Minderjährige sollte man sowas natürlich auch nicht verschicken.
    Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone haben in ihrer früheren Zeit auch Nacktfotos bzw. sogar SoftPornos gedreht. Hat ihrer Karriere auch nicht geschadet. Aber ok. wenn Facebook hier sogar eine Sperre ermöglicht um diese privaten Fotos zu schützen ist es ja in Ordnung so. Am. besten gar nicht verschicken, dann braucht man nicht nervös zu werden.


  • 52
    Gelöschter Account 08.11.2017 Link zum Kommentar

    Wer so dumm ist und das macht, dem ist echt nicht mehr zu helfen.


  • 1
    Peter 08.11.2017 Link zum Kommentar

    Was denn jetzt? Die Überschrift sagt mir ich soll Nacktfotos an Facebook senden, der Artikel sagt ich soll sie garnicht erst machen.


    • Sophia Neun 75
      Sophia Neun 08.11.2017 Link zum Kommentar

      Facebook sagt ersteres, wir sagen zweiteres. ;)

      Mr. Android


    • Michael S. 33
      Michael S. 08.11.2017 Link zum Kommentar

      So ein wenig sinnerfassendes lesen wäre schon äußerst hilfreich gewesen, der Artikel relativiert die Überschrift und erklärt sich quasi auch von selbst.;-) :D

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