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Slack-Streit: Wir klären die Debatte über Handys ohne Ladegerät!

SlackFight
© nextpit / Slack

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Mit oder ohne Ladegerät? Den Planeten retten oder die Verbraucher abzocken? In den Kommentaren von NextPit und auch in der Redaktion tobt die Debatte über Smartphones, die zum Schutz der Umwelt ohne Ladegerät verkauft werden! In unserem neuen Format "Slack-Streit" gehen wir der Sache auf den Grund.

Beim Auspacken des Samsung Galaxy S21 Ultra, das uns die Marke für unseren Test geschickt hat, habe ich mich kurz geärgert und war beim Anblick des enthaltenen USB-C-Kabels dann irgendwie doch erleichtert. Das Handy kommt ohne Ladegerät, aber who cares?. Haben Hersteller wie Apple, Samsung oder Xiaomi, die ihren Flaggschiffen keine Ladegeräte mehr beilegen, mich etwa so gehirngewaschen?

Bin ich wirklich so weit, einem milliardenschweren Unternehmen fast mit Tränen in den Augen dafür zu danken, dass es mir zumindest ein kostenloses Kabel "geschenkt" hat, um das über 1000 Euro teure Smartphone an das Stromnetz anzuschließen?

samsung galaxy s21 no charger box
Das Unboxing des Samsung Galaxy S21+ war sehr, sehr kurz, wie Sie sich vorstellen können. / © NextPit

"Ach, so schlimm ist das gar nicht", ließ mein deutscher Kollege Ben von mir ab, während ich mir schon die fünfzehn bissigen Stimmungsbilder ausmalte, die dieser Branchentrend, der meiner Meinung nach nichts anderes als pures Greenwashing ist, hervorrief.

Aber anstatt einen weiteren Meinungsartikel zu verfassen und mit all meiner Wut auf die Tastatur zu hämmern, schlug Ben die sehr gute Idee vor, darüber auf Slack, unserem internen Unternehmens-Messenger, zu debattieren und diesen hoffentlich produktiven Austausch in einem Artikel niederzuschreiben.

Ich werde daher meine starke Meinung über das Fehlen von Ladestationen als Umweltmaßnahme verteidigen, während Ben, in aller Ehrlichkeit und ohne dabei den Anwalt des Teufels zu spielen, die Stimme der Vernunft spielen wird.

Aber weil der Zweck jeder Voreingenommenheit darin besteht, zu zeigen, warum "Ich" Recht habe und warum "Die anderen" Unrecht haben, habe ich nach jeder Runde dieses Gefechts – dieses Slack-Streits – zwischen Ben und mir eine Umfrage angefügt. Eure Antworten entscheiden also darüber, ob Ben oder ich die besseren Argumente geliefert hat!

Debatte 1: Smartphones ohne Ladegeräte – wirklich besser für die Umwelt?

Ben: Was auch immer die wahren Gründe für die Hersteller sind, keine Ladegeräte in ihre Boxen zu legen, lass uns doch für einen Moment so tun, als wollten sie wirklich die Umwelt retten. Es ist tatsächlich von Vorteil, da es die Menge an Elektroschrott reduziert.

Samsung hat anlässlich der Markteinführung des Galaxy S21 eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Nach Angaben des Herstellers könnten durch den Verzicht auf die standardmäßig mitgelieferten Ladegeräte fast 29.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr vermieden werden. Und das ist nur für eine Firma!

Antoine: Ja, aber wie viele Tonnen an Müll fallen dann wieder an, wenn für die optionalen Ladegeräte separate Verpackungen und Transport-Emissionen entstehen, hm? Produktion, Verpackung, Vertrieb, Logistik, alles wurde früher in einem Rutsch erledigt, jetzt wird es pro Einheit gemacht. Denn die Reduzierung der Abfallmenge hängt nicht nur davon ab, was das Unternehmen verkauft, sondern auch davon, was die Verbraucher kaufen. Und was tun Samsung oder Apple, um die Verbraucher davon abzuhalten, neue Ladegeräte zu kaufen und ältere Modelle wiederzuverwenden und zu recyceln? Sie tun nichts.

Ben: Das kann man natürlich erst wissen, wenn man die Ladegeräte aufgibt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Verkäufe von einzelnen Ladegeräten nicht sooo stark steigen werden. Es ist ja nicht so, als könnten wir aktuell keine Ladegeräte kaufen und dass Hersteller nur zur Vorsicht Millionen Ladegeräte an den Einzelhandel schicken. Ich kann mir vorstellen, dass der Verkauf von Ladegeräten nicht in die Höhe schießen wird und dass das Angebot mit der Nachfrage abnehmen wird. Dies ist ein Thema, das langfristig betrachtet werden muss!

Wer gewinnt die erste Runde?
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Ist das Fehlen von Ladegeräten nur Marketing?

Antoine: Okay ... Wenn die Hersteller ernsthaft den Planeten retten und die Leute dazu bringen wollen, ihre alten Ladegeräte weiter zu benutzen, warum entwickeln sie dann immer neue proprietäre Ladetechnologien, die nur mit einem bestimmten Ladegerät funktionieren? Hm?

Ben: Egal, die Nachfrage in diesem Bereich ist wirklich total "nischig". Wer muss sein Telefon ernsthaft in 10 Minuten komplett aufladen? Das kann in Zukunft durchaus eine Zusatzfunktion für bestimmte Leute sein, die sie wirklich brauchen. Genau wie 5G – die technischen Voraussetzungen sind vorhanden, falls man sie wirklich nutzen möchte.

*Beruhige dich Antoine, atme, sei zivilisiert. Einatmen, ausatmen ...*

Antoine: Ja, aber wir bezahlen das alles. Das ist keine gutmütige Geste des Herstellers. "Oh, danke, dass Sie mir den Zugang zu 5G oder High-Speed-Charging ermöglichen, falls ich mich jemals dafür entscheiden sollte, sie zu nutzen." Nein, wir haben dafür bezahlt und die Hersteller haben es uns mit diesen Funktionen (dem Schnellladen) als Hauptverkaufsargumente verkauft, nicht nur als optionale Extras.

Indem wir also diesen Entzug des Ladegeräts in Kauf nehmen, machen wir indirekt eine Grundfunktion, d. h. eine 60-, 90- oder sogar 125-Watt-Ladung (theoretisch, ich weiß, dass es das noch nicht gibt), zu einer zusätzlichen Funktion, die sich dadurch auszahlt, dass der Verbraucher gezwungen wird, ein separates Ladegerät zu kaufen, weil sein altes Ladegerät nicht kompatibel ist. Aber diese Funktion sollte standardmäßig verfügbar sein, ohne zusätzliche Kosten, da der Kunde das Smartphone bereits gekauft hat.

Warum also nicht ein großes, superstarkes, universelles Ladegerät verkaufen, das mit den verschiedenen Updates und Verbesserungen der Ladetechnik im Laufe der Jahre kompatibel ist?

*Ha, jetzt hab ich ihn!*

Ben: Zunächst einmal ist die Haltbarkeit keine Frage des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Die meisten Menschen zahlen mehr für Produkte, die gut für die Umwelt sind, zumindest wenn man andere Konsumgüter betrachtet.

Unverpackt-Läden sind teurer als Supermärkte, aber die Leute zahlen lieber mehr, um umweltfreundlicher zu sein! Und diese leistungsstarken Ladegeräte könnten eines Tages durchaus Realität werden, wenn der Konkurrenzdruck bei den Ladegeräten steigt!

Es ist natürlich auch ein Problem der Lizenzierung und der unterschiedlichen Standards, aber mit dem x-ten Versuch der Europäischen Union, ein universelles Ladegerät durchzusetzen (Los, Apple!), könnte das irgendwann durchaus Realität werden. Wo wir gerade dabei sind ... Ich benutze gerade etwas Ähnliches!

universal charger vs multiple smartphone chargers
Links, das einzige Ladegerät, das ich brauche. Es lädt mein Telefon, meinen Laptop, meine Kopfhörer, meine True-Wireless-Kopfhörer und... sogar meine elektrische Bohrmaschine. / © NextPit

Mein Notebook-Netzteil ist stark genug, um mein Google Pixel 3 XL schnell aufzuladen. Ich weiß, das ist schon uralt und langsam, aber das Kabel lädt auch alle meine anderen technischen Produkte auf. Und wenn ich mehrere Geräte aufladen muss, kann ich immer meinen Laptop als Daisy-Chain nutzen und die Geräte dort einstecken.

Schnellladen vs. Universallösungen?
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Rettung des Planeten: Kunden verantwortungsvoller als Marken?

Antoine: Nachhaltigkeit bedeutet für die Kunden Recycling oder sogar Upcycling, aber auch Hersteller müssen ein Produkt so nachhaltig gestalten, dass es über Jahre hinweg relevant und wettbewerbsfähig bleibt. Dabei geht es auch um ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wenn die Hersteller weiterhin mit hohen Ladegeschwindigkeiten werben, ist es in meinen Augen völlig heuchlerisch, so zu tun, als wollten sie nicht, dass man ein neues Ladegerät kauft, um von einer bestimmten Technologie zu profitieren.

Nehmt Euch den S-Pen des Samsung Galaxy S21 Ultra. Er ist nicht Bluetooth-kompatibel. Aber das Schlimmste ist, dass die Software des Smartphones selbst die Bluetooth-Funktionen sperrt, sogar auf dem alten S-Pen des Galaxy Note 20, der durchaus Bluetooth-kompatibel ist. All das stinkt natürlich sehr danach, den Kauf des zukünftigen S-Pen Pro anzustacheln, der somit auf dem Galaxy S21 Ultra exklusiv die Bluetooth-Funktionen bietet, die vorher standardmäßig angeboten wurden.

Die gleiche Logik gilt für Ladegeräte, die nicht im Lieferumfang von Smartphones enthalten sind. Wenn Hersteller ein Produkt wirklich langlebiger machen und die Leute davon abhalten wollen, Zubehör zu kaufen, das sie nicht brauchen, dann sollten sie die Produkte nicht so designen, dass sie das Zubehör tatsächlich brauchen, um den vollen Funktionsumfang ihres Smartphones nutzen zu können. Wenn nicht ist das unfair, sie haben ja dafür bezahlt.

Warum hat sich Apple zum Beispiel so vehement gegen die europäische Idee eines universellen Ladegeräts gewehrt? Weil es weiterhin proprietäre Ladegeräte zu einem hohen Preis verkaufen möchte.

Ben: Oh nein, er hat das magische Argument aus dem S-Pen gezogen! Ich stimme zu, viele der von den Herstellern verwendeten Argumente sind heuchlerisch und es gibt sicherlich Praktiken, die nichts anderes als Greenwashing sind.

Aber aus Sicht eines Kunden, der nachhaltiger werden will, ist es eine gute Sache, nicht mit jedem neuen Smartphone ein neues Ladegerät kaufen zu müssen. Und dieser Trend ist, allen anfänglichen Ausreden zum Trotz, eine gute Sache, da die Ladegeräte immer universeller werden. (Nochmals, hallo Apple).

Xiaomi hat eine gute Lösung gefunden und bietet für das Xiaomi Mi 11 in China zwei Optionen an. Diese lässt dem Kunden die Option: Kauft das Gerät mit Ladegerät, wenn Ihr es wirklich braucht – und falls nicht eben das Gerät ohne. Natürlich "verlieren" die Kunden in gewisser Weise Geld und Xiaomi sollte das Mi 11 ohne Ladegerät natürlich billiger machen. Aber wenn es dem Kunden wirklich um die Umwelt geht, sollte das nicht zu viel ausmachen. Doch wenn das nicht der Fall ist, kauft man eben das Gerät mit Ladegerät.

Antoine: Es ist viel zu einfach, von den Verbrauchern zu verlangen, dass sie eine Unannehmlichkeit in Kauf nehmen, um angesichts des Klimanotstandes etwas zu tun, ohne jemals Kompromisse einzugehen. Diese Logik, den Käufer die Kosten für diesen Umweltaufwand tragen zu lassen, ist für mich unerträglich!

Bist du nicht der Meinung, dass die Hersteller eine Gegenleistung erbringen sollten? Wie zum Beispiel den Preis ihrer Smartphones zu senken? Wenn das Ziel wirklich ist, den Planeten zu retten und nicht, mehr Profit zu machen, warum hat Samsung den Preis der Galaxy S21-Reihe gesenkt, während Apple den Preis der iPhones 12 unverändert gelassen hat?

Es kostet einen Hersteller buchstäblich nichts, das Ladegerät nicht mitzuliefern. Es gibt jedoch keine Entschädigung für den Kunden, der zweifelsohne einen Verlust im Vergleich zum Vorgängermodell erleidet. Warum liegt das Opfer nur auf der Seite des Verbrauchers? Ist diese Mikro-Sichtweise auf Nachhaltigkeit, die den Verbraucher, den Einzelnen, in die Verantwortung ziehen, wirklich der beste Weg, um Umweltziele zu erreichen? Ich glaube nicht, dass es so ist.

Ben: Ich stimme zu, dass Umweltschutz sich mehr auf Unternehmen konzentrieren sollte – die von dir erwähnte Makrosicht. Aber ich glaube aber auch wirklich nicht, dass es Technologieunternehmen interessiert.

Bei deren Nachhaltigkeit geht es um viel um das Image und weitere Verkaufsargumente. Apple verwendet sicher kein recyceltes Aluminium, weil sie denken, dass es gut für den Planeten ist, sondern weil mehr Leute ein MacBook kaufen werden, weil es eben cool ist, umweltfreundlich zu sein.

slack fight meme
Ist Ben da etwa ein bisschen zu gutgläubig? / © Antonio Guillem / Shutterstock.com

Der Handlungsbedarf liegt in der Politik und den Kaufentscheidungen, mit denen wir ein Zeichen setzen können. Die Gesetze müssen strenger werden und die Kunden müssen ihre Zustimmung oder Ablehnung in den Produkten zeigen, die sie kaufen.

Was letztlich ein Argument gegen meine Seite ist - Mist! Denn Greenwashing ist auch etwas, wofür man Produkte boykottieren sollte. Das ist ein Argument gegen meine Seite, das ich aber dennoch gerne anführe, da es ein so wichtiges Thema für die Industrie und für uns als Verbraucher ist. Weniger Ladegeräte finde ich dennoch gut und ich bin froh, beim nächsten Smartphone-Kauf hoffentlich keins zu bekommen.

Umweltschutz beim Einzelnen oder bei Unternehmen?
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Natürlich wollen wir auch eure Meinung zu dem Thema hören? Wie würdet Ihr Euch beim Xiaomi Mi 11 entscheiden? Mit oder ohne? Und wie findet ihr diese Richtung, in die viele Unternehmen aktuell gehen?

Was haltet Ihr von diesem Format? Journalisten debattieren oft unter sich, aber diese Diskussionen gehen selten über die private Sphäre von Slack hinaus. Hättet Ihr auch bei weiteren Themen Lust, an unseren Slack-Streits teilzuhaben? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Samsung: Aktuelles Galaxy-A- und Galaxy-S-Line-up im Vergleich

  Samsungs Flaggschiff 2023 Plus-Modell 2023 Basis-Modell 2023 Fan Edition 2023 Fan Edition 2021 Mittelklasse Günstige Mittelklasse Einsteigerklasse
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Bewertung
Zum Test: Samsung Galaxy S23 Ultra
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Zu den Kommentaren (62)
Antoine Engels

Antoine Engels
Head of Editorial nextpit France

Schwarzer Gürtel beim Lesen von Datenblättern. OnePlus-Fanboy in der Remission. Durchschnittliche Lesezeit für meine Artikel: 48 Minuten. Fact-Checker für Tech-Tipps in seiner Freizeit. Hasst es, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen. Wäre in einem früheren Leben gerne JV-Journalist gewesen. Versteht keine Ironie. Head of Editorial bei NextPit France.

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  • 6
    ParallaxusCyber 05.02.2021 Link zum Kommentar

    Direkt zu der Frage "Wie würdet Ihr Euch beim Xiaomi Mi 11 entscheiden? Mit oder ohne?"

    Klar OHNE, mein 27W Ladegerät vom 'One Hyper' lädt das Mi 11 schnell genug.
    Aber schade/doof, das 45W fähige One Hyper hatte kein solches Ladegerät dabei. Dafür geht jedes USB-PD-fähige Netzteil.

    Richtig von den Herstellern wäre ehrlich zu sein und den bis 100W fähigen USB-PD Standard zu nutzen und auch klar so zu bennen anstatt ihn mit TurboPower, QuickCharge (4 und höher) oder sonstwas umzulabeln und den Kunden damit zu verunsichern durch sugerrieren - Es muss vom gleichen Hersteller sein.

    Wenn die Info verfügbar ist hat das nächste Smarte Phone USB-PD zu unterstützen und wird ohne Netzteil geliefert! Hab schon genug Netzteile um schnell genug aufzuladen.


  • Andree Bremen 7
    Andree Bremen 30.01.2021 Link zum Kommentar

    Ladegeräte, gerade die kleinen von Samsung, gehen nach einigen Jahren kaputt. Daher fände ich die Beilage eines Ladegeräts bei jedem neuen Smartphone, das man locker 4 Jahre und länger nutzen kann, schon sinnvoll. Für mich aber kein Grund ein gewisses Smartphone nicht zu kaufen.


  • Christian L. 21
    Christian L. 29.01.2021 Link zum Kommentar

    Interessanter Artikel. Ich finde sowohl die Hersteller als auch die Verbraucher müssen in diese Richtung gehen. Ich habe zu Hause so viele gute Netzteile, die nur in der Schublade liegen.

    TentenBenjamin Lucks


  • 20
    Moritz 28.01.2021 Link zum Kommentar

    Dieses Thema ist zum Kotzen.
    Ich kaufe ein Smartphone und möchte ein vollständiges Ladegerät dazu. Fertig.
    Mein OnePlus 5 ist jetzt fast 4 Jahre alt, ich habe genau 1!!!!! orginales Fast Charge Ladegerät von OP.
    Wenn ich mir irgendwann ein neues OP kaufe, möchte ich wieder ein Ladegerät haben.

    Eins im Schlafzimmer, eins im Büro usw.
    Diese Entwicklung geht mir so auf den Sack.


    • C. F. 79
      C. F.
      • Admin
      28.01.2021 Link zum Kommentar

      Schon mal überlegt, an wichtigen Punkten Steckdosen mit USB-Anschuss zu installieren? Dann brauchst Du keine Ladegeräte mehr...


  • Thomas Wolters 9
    Thomas Wolters 28.01.2021 Link zum Kommentar

    Kauft Euch ein Fairphone.Dann wäre Eure Diskussion ernst zu nehmen.So kann man sich nur über die Heuchelei der Konzerne und auch die Eure an den Kopf fassen

    H Haverkamp


    • 103
      Tenten 28.01.2021 Link zum Kommentar

      Ja genau, wer wirklich öko sein will, trägt lange Matte, Jutebeutel und Jesuslatschen. Dir ist schon klar, dass wir nicht mehr in den 80ern leben? 🙄


      • Thomas Wolters 9
        Thomas Wolters 29.01.2021 Link zum Kommentar

        Tja,Tenten.An Deinem Kommentar sieht man ganz offensichtlich,Technik geht doch über Umwelt.Wer hat nun Recht?Mit nur einem kleinen bisschen Recherche findest Du im Internet Ladegeräte aus umweltfreundlichen oder recycelten Materialien.Samsung oder Apple können so etwas nicht fertigen und beilegen?Lasst Euch doch nicht so verdummen.

        H Haverkamp


  • 16
    Olaf Zumhagen 28.01.2021 Link zum Kommentar

    Aus eigener Erfahrung ist es in etwas größeren Familien gerade nicht so, dass reichlich Netzteile zur Verfügung stehen sondern das gefühlt immer eins zu wenig da ist. Es ist wirklich schon Jahre her, dass ich auf ein eBay ein Smartphone MIT Netzteil verkauft habe. Man muss wahrlich kein iPad-Nutzer sein, um festzustellen: Viele alte Netzteile schaffen es auch oft nicht mehr, aktuelle Geräte aufzuladen bzw. brauchen einfach mal 8-10 Stunden. Also kauft man sich doch ein neues. Das Ganze erinnert irgendwie an die stolze Mitteilung der Schule: "Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir druckfreie Schule werden wollen, daher senden wir Ihnen den Elternbrief zum Selbstausdruck."


    • 90
      Gelöschter Account 28.01.2021 Link zum Kommentar

      Murphys Gesetz!

      Bis zum September gab es doch gar keine Geräte, die ohne Ladegerät verkauft wurden. Demnach sollte eigentlich für jedes Gerät auch ein Ladegerät vorhanden sein. Oder habt ihr viel gebraucht gekauft, bei denen es fehlte?

      Ein Tablet hat schon mal einen Akku mit 7000 bis 10000 mAh. So einen vollkommen entleerten Akku mit einem Ladegerät aufzuladen, das maximal 1000 mA liefert, dauert dann auch 7 bis 10 Stunden. Ganz alte Ladegeräte liefern oft nur 500 mA bis 700 mA. Die sind natürlich veraltet. Aber diese Ladegeräte sind 7 Jahre oder älter. Dennoch können sie als Notlösung verwendet werden. Über Nacht ist damit das Smartphone auch geladen.

      Für 12 bis 50 Euro gibt es Multilader, die mehr Strom liefern und teilweise auch QI unterstützen. Wenn man davon ein paar im Haushalt verteilt, benötigt jeder nur das passende Kabel für sein Gerät. Die Dinger kann man 5 Jahre und länger verwenden, selbst wenn die Technik fortschreitet. Somit relativiert sich der Preis.

      Beispiel für eine eierlegende Wollmilchsau:
      https://www.amazon.de/Orangeck-Ladestation-Ladeger%C3%A4t-Bildschirm-Induktives-black/dp/B07Z4GX2B1/

      Natürlich gibt es auch billigere Lösungen. Das kommt halt auf die Anforderungen an und es muss vielleicht nicht überall eine eierlegende Wollmilchsau stehen.

      Da letztendlich jeder vor dem Problem stehen könnte, dass kein Ladegerät mehr mitgeliefert wird, findet man irgendwann solche Lösungen auch in anderen Haushalten. Dann braucht man nur das passende Kabel bei sich tragen.

      Für die ganz stromhungigen ist vielleicht eine Powerbank eine Möglichkeit:
      https://www.amazon.de/Powerbank-Anker-Technologie-Energiedichte-kompatibel-Black/dp/B07S829LBX

      Wenn es um das Thema Akku geht, habe ich den Eindruck, viele beachten den Ladestand nicht oder zu sehr. Die heutigen Akkus auf Lithium-Basis sind im Vergleich zu Nickel-Metallhydrid -Akkus ziemlich unempfindlich. Den sogenannten Memory-Effekt gibt es quasi nicht mehr. Die Ratschläge einen Akku nur zwischen bestimmten Ladezuständen zu halten, ist hingegen mehr akademischer Natur. Man kann jederzeit nachladen, wenn man weiß, man wird heute das Gerät noch länger benötigen und man muss nicht warten, bis 100% angezeigt werden.

      TimTenten


      • 103
        Tenten 28.01.2021 Link zum Kommentar

        Ich hab immer ein kleines, 15 cm langes Kabel dabei und 3 kleine Adapter am Schlüsselbund, damit konnte ich die letzten Jahre praktisch überall laden, egal ob Smartphone oder Kopfhörer.

        Gelöschter Account


      • C. F. 79
        C. F.
        • Admin
        28.01.2021 Link zum Kommentar

        Man könnte jetzt auch mit der Zeit gehen und sich Steckdosen mit USB-Ladebuchsen installieren. Dann braucht man keine Ladegeräte mehr. Nur noch Kabel.

        https://www.conrad.de/de/f/steckdose-mit-usb-1687986.html

        Tenten


      • 69
        Michael K. 28.01.2021 Link zum Kommentar

        Schreib lieber "installieren lassen", was dann aber ins Geld geht. Nach Paragraf 13 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) dürfen Arbeiten an der elektrischen Installation nur von Personen mit geeigneter fachlicher Qualifikation durchgeführt werden, sprich Elektrikern mit Normenkenntnis. Zwar droht dem Heimwerker wohl kein unmittelbares Bußgeld, der Versicherungsschutz des Hauses kann aber verloren gehen, und im Schadensfall drohen zivilrechtliche und ggf. sogar strafrechtliche Konsequenzen.
        Sowas:

        https://www.amazon.de/reVolt-Steckerleiste-mit-230-V-Steckdosenleiste-Mehrfachsteckdose/dp/B071DTPPLR

        sollte aber jeder verwenden können, aber dann kann man gleich einen speziellen Lader anschließen, der ggf. sogar Schnellladung unterstützt.

        https://lxgesetze.de/nav/13


      • C. F. 79
        C. F.
        • Admin
        28.01.2021 Link zum Kommentar

        Oder so. Zumindest gibt es genügend Möglichkeiten, um in Haushalt und Büro auf Netzsteckerladegeräte verzichten zu können.


      • 5
        nibenny 29.01.2021 Link zum Kommentar

        Haben wir seit 3 Jahren


      • 6
        ParallaxusCyber 05.02.2021 Link zum Kommentar

        Nette Ladestation, aber im Jahr 2021 selbst schon wieder veraltet.
        Nur 1 USB-C Ausgang, QC3.0 und max 10W je Port.

        Mutlilader für morgen brauchen >60W pro Port, USB-A kann das nicht, also 50:50 für den Steckertyp, QC4+ und USB-PD Ladestandard.
        Eher die Richtung (Links verboten)
        ASIN B08L8NYZPV
        ASIN B08LVKSF26

        Multiport ist auch nützlicher als: es kann nur ein Gerät angeschlossen werden ;P


  • 43
    A. K.
    • Mod
    27.01.2021 Link zum Kommentar

    Unterm Strich müssen natürlich für zusätzliches Zubehör zusätzliche Ressourcen verbraucht werden. Daher ist jedes weniger hergestellte Zubehör auch eine Entlastung für die Umwelt. Hinzu kommt, dass insgesamt durch den geringeren Platzbedarf die Verpackungen kleiner und der Transport effizienter wird. Daher sehe ich es auf lange Sicht auf jeden Fall als eine sinnvolle Entwicklung an, Zubehör nach Bedarf zu erwerben. Auch wenn es heißt, dass Anfangs kein großer Unterschied da sein wird, kann man es schon als gegeben nehmen, dass viele Leute ihr altes Zubehör über einen längeren Zeitraum als sonst nutzen werden, sei es aus Kosten- oder Faulheitsgründen. Die Produktion wird sich sicher an diese Gegebenheit anpassen.

    Dennoch hat es für mich ein Geschmäckle, wenn ich im Endeffekt weniger kriege und genau so viel dafür bezahlen soll. Im Bioladen weiß ich wenigstens, dass Biolebensmittel teurer in der Herstellung und gesünder (ok das weiß ich nicht, hoffe aber drauf) sind und daher weiß ich, wo zumindest ein Teil des Aufpreises hingeht.

    Klar ist der Umweltgedanke nicht mit dem Spargedanken vereinbar. Aber in dem Fall "fehlendes Zubehör" sehe ich den Nutzer als einzigen Verlierer. Um Mal beim Vergleich mit Bio Lebensmitteln zu bleiben, da haben auch die Hersteller mit höheren Kosten und Einhaltung strengster Regeln zu kämpfen. Zubehör wegzulassen und davon Marketing technisch und finanziell zu profitieren, während der Kunde alleine die negativen Aspekte schultert, ist mir ein wenig zu simpel gedacht.

    Ein Gutschein für den Shop o.Ä., da gibt es unendlich Möglichkeiten. Oder eine Hülle, die sich sowieso viele Leute zulegen und direkt beim Kauf ausgewählt werden kann. Das wäre mMn eine adäquate Entschädigung.

    Wenn ich so zurück denke, habe ich bis vor Kurzem noch ein Sony Ericsson Ladegerät genutzt, und dieses nur in die "Rente" geschickt, weil meinem neuesten Smartphone ein USB C auf USB C Ladekabel (plus passendes Netzteil) beigelegt war. "Rente" auch nicht direkt, weil ich es fur andere Geräte weiter nutze. Das alte Ladegerät war mit seinen 1.5A seinerzeit (2012) schon richtig stark und konnte lange zufriedenstellend seinen Job verrichten. Heißt für mich, dass hochwertiges Zubehör durchaus über einen längeren Zeitraum genutzt werden kann.

    Richtig starker Artikel übrigens, danke dafür!

    Die Debatte geht aus meiner Sicht 2 zu 1 für Antoine aus. Um es Mal kurz zu halten:

    Zu Punkt 1: Auch ohne genaue Zahlen zu kennen, kann man davon ausgehen, dass nun weniger neues Zubehör gekauft wird. Daher sollte Ben schon Recht behalten, fehlendes Zubehör ist gut für die Umwelt, ohne Wert auf genaue Quantifizierung des Umweltvorteils zu legen.

    Punkt 2: Um Mal beim prominenten Beispiel Apple zu bleiben... Es muss schon ein (aus Sicht des Nutzers) doofer Zufall sein, dass mit Einzug der "wir lassen das Netzteil weg für die Umwelt" Strategie ein Kabel mitgeliefert wird, welches zu den alten Ladegeräten nicht kompatibel ist (USB C zu Lighting). Insofern für mich rein aus Unternehmenssicht pures Marketing und somit Punkt für Antoine.

    Punkt 3: Klar ist Umweltschutz nicht günstig aber die Unternehmen sollten den Umweltschutzgedanken seiner Kunden nicht ausnutzen. Das ist keine Verantwortung, die allein der Kunde zu tragen hat. Daher auch hier Punkt an Antoine.

    TentenMichael K.Benjamin LucksTim


    • Tim 121
      Tim 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Eine mitgelieferte Hülle würde aber den Umweltfaktor von weggelassenem Netzteil usw. wieder zunichte machen, denn es würde bei weitem auch nicht jeder dieses Case benutzen. Erstens funktionieren solche Hüllen quasi immer nur exakt für dieses Gerät und sind nicht "übertragbar", wie eben Netzteile. Zum anderen wollen viele ja auch eigene Hüllen nutzen, sei es aus (Kunst)Leder, aufklappbar oder ganz ohne Hülle.

      Gebe dir aber recht, dass man da mit einer Art Gutschein sicherlich irgendwo einen Ausgleich für den Käufer schaffen könnte. Aber eben NICHT für ein Netzteil, weil das würde absolut gar nichts bringen. Natürlich würden die meisten dann den Gratis Gutschein nutzen und sich das Netzteil holen und damit ist der Sinn vom Weglassen wieder futsch. Da wäre ein Play- oder iTunes-Gutschein (oder ähnliches) denke ich eine bessere Idee.

      Tenten


      • 69
        Michael K. 28.01.2021 Link zum Kommentar

        Warum sollten die, die schon ein Netzteil haben, den Gutschein für ein weiteres nutzen? Ich würde das nicht machen. Aber die, die ein Netzteil brauchen, könnten den Gutschein ohne Nachteile dafür nutzen.
        Man sollte den Gutschein sogar gegen Geld eintauschen können, sonst besteht immer die Gefahr, dass er gegen etwas eingetauscht wird, was nicht benötigt wird, was ebenso umweltschädlich wäre. Dann kann man aber auch gleich einen Preisnachlass gewähren. Gut, der Gutschein würde bei einer sonst kaum durchschaubaren Preisgestaltung (ein Gerät, das eigentlich deutlich teurer werden müsste, aber wegen des fehlenden Laders weniger teurer wird, ist dem Käufer kaum zu vermitteln), dem Käufer vermitteln, dass er für seinen Beitrag zum Umweltschutz nicht bestraft wird, sondern ihm der Netzteilverzicht angemessen ausgeglichen wird.

        A. K.


      • 43
        A. K.
        • Mod
        28.01.2021 Link zum Kommentar

        Ich würde den Gutschein für eine Hülle nutzen oder bei Kleinanzeigen verhökern, wodurch ich zwar mehr Umstände aber auch gleich einen finanziellen Vorteil hätte. Ich kann halt nur aus meiner Perspektive sprechen, eine Lösung, die einen breiten Teil der Masse anspricht, sollte aber nicht schwer zu finden sein. Das pure Weglassen spricht halt nur den Hersteller an und nichts anderes wollte ich aussagen, da muss man sich nicht an dem Beispiel mit der Hülle versteifen, welches aus der Hüfte entstanden ist.


  • Tim 121
    Tim 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Beim Punkt 1 bzw. Debatte 1 gewinnt Ben ehrlich gesagt leicht. Antoines Annahme ist so ziemlich, dass quasi jeder, der ein Smartphone ohne Netzteil kauft, eins nachkauft. Das ist aber definitiv nicht der Fall. Ohne jetzt eine Studie zu haben, aber ich bin mir sicher, dass bestenfalls 10% der Käufer wirklich ein Netzteil nachkaufen und das heißt nun mal, dass es 90% weniger Netzteile zu produzieren und ausliefern gibt.

    Gleiches für den zweiten Punkt... Genau genommen kauft man nur das Smartphone, nicht mehr. Nirgends steht gesetzlich vorgeschrieben, dass zu einem Smartphone zwingend ein Schnellladenetzteil mitgeliefert werden muss, weil das Teil eines Smartphones ist. Sowas sind Zusatzfunktionen. Und kein Hersteller war jemals verpflichtet, sowas direkt mitzuliefern, nur weil man das Smartphone gekauft hat ^^

    Frage mich auch, wie Smartphones bitte langlebiger werden sollen, indem man ein Schnelllladenetzteil mitliefert. Da werden zwei völlig verschiedene Punkte miteinander vermischt. Zumal Langlebigkeit und Schnellladen in sich sogar schon Widersprüche sind. Es hat seine Gründe, wieso Apple maximal mit 20W laden lässt, Samsung mit 25W und nur Hersteller, denen Langlebigkeit nicht wirklich etwas bedeutet, mit 60-80 oder gar über 100W Laden werben.

    Und zum Preise senken:
    Samsung hat das S21 nicht günstiger, sondern schlechter gemacht. Apple hat das iPhone 12 nur verbessert und nirgends verschlechtert. Man bekommt mehr für's gleiche Geld. Bei Samsung zahlt man weniger, bekommt aber auch weniger.
    Wenn man mal ehrlich vergleicht, dann ist das S21 eher ein Nachfolger des S20FE und nicht des S20. Und wenn man so herangeht, dann wurde auch das S21 teurer, nicht günstiger.

    Ich für meinen Teil finde es nur heuchlerisch, mit dem Weglassen des Netzteils einen auf "Pro Umwelt" zu machen, gleichzeitig aber unzählige Smartphones, teilweise buchstäblich im Wochentakt, auf den Markt zu schmeißen, die dann meistens nur ein Jahr oder weniger Support kriegen. Apple bietet ohnehin längst einen herausragenden Support an, der deren Herangehensweisen stark unterstützen und Samsung bewegt sich zumindest teilweise in diese Richtung, wenn auch mit sehr großem Verbesserungsbedarf, da auch Samsung den Markt mit kurzlebigen Mittelklassegeräten flutet.

    MonzaGelöschter Account


    • 90
      Gelöschter Account 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Ich stimme Dir zu, aber Du solltest mit aus der Luft gegriffenen Prozentangaben vorsichtig sein.

      NobodyTim


      • Tim 121
        Tim 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Ist mir bewusst, deshalb habe ich extra geschrieben, dass ich keine Studie dazu habe. Trotzdem bin ich mir sicher, dass sich höchstens jeder zehnte Käufer ein Netzteil extra kauft, weil er eins braucht. Und selbst wenn es 20 oder 25% wären, sind das immer noch 80 bzw. 75% weniger Netzteil-Müll, der sonst zu ALLEN Käufern in größeren Boxen hätte geliefert werden müssen.
        Das wird bei der Argumentation eben oft vergessen und das ist auf Dauer schon en wenig nervig ^^


      • 69
        Michael K. 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Da vermutlich nicht wenige ihr Gerät mit Netzteil verkaufen, und für das neue Gerät wieder ein Netzteil benötigen, halte ich auch diese Zahlen für zu hoch gegriffen, aber sei's drum.
        Man müsste Kunden, die keines brauchen, nicht unbedingt ein Netzteil mitverkaufen. Der Verzicht darauf sollte ihm dann aber auch entsprechend durch Preisnachlass vergütet werden. Der Umwelteffekt wäre dadurch nicht geringer und der Käufer könnte mit dem eingesparten Geld der Umwelt durch den Kauf hochwertiger regionaler Lebensmittel, einer Spende für Baumpflanzer usw. sogar noch weiter helfen.
        Wer aber keinen Lader hat, kann dann das Gerät mit Lader, oder auch den Lader separat, zu einem marktüblichen Preis kaufen.
        Nur dann wird offensichtlich, dass sich Unternehmen keinen grünen Anstrich geben, der Kunde aber alleine die Kosten des Umwelteffekts trägt, bzw. dem Unternehmen etwas bezahlt, was dieses nicht leistet, denn der Umwelteffekt selber, etwas nicht zu bauen, was nicht benötigt wird, kostet niemanden etwas.

        Nobody


  • 7
    Margarethe Reifinger 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Eure Debatte war sehr interessant, weil sie auch meine innere Debatte widerspiegelt. Wobei ich immer wieder zu dem Ergebnis komme: ich habe nicht viel Macht um etwas zu ändern. Aber wenn das dazu führt, dass ich die Veränderung von anderen abwarte, wird sich nie etwas ändern. Ich kann nur für mich etwas ändern. Das heist: Ja, auch die Firmen sind in der Verantwortung. Und sie nutzen sie oft nur, wenn es ihrem Image dient.
    Ich würde, wenn ich schon ein Ladegerät besitze, welches passt, immer das Smartphone ohne Ladekabel nehmen und kann nur hoffen, dass auch Andere sich ihrer Verantwortung stellen.

    loloTimGelöschter AccountBenjamin LucksTenten


    • Benjamin Lucks 33
      Benjamin Lucks
      • Admin
      • Staff
      27.01.2021 Link zum Kommentar

      Hallo Margarethe,

      ich verstehe Dein Gefühl der Machtlosigkeit, das geht mir auch oft so.
      Aber dabei laufen wir natürlich Gefahr, dass alle das Gefühl haben, dass sich eh nichts ändern kann. In einer Demokratie wäre das fatal und so einen kleinen Einfluss haben wir alle mit unserer geringen Kaufkraft ja schon.

      Einige Trends in Richtung Nachhaltigkeit sieht man ja schon in den letzten Jahren. Weniger Fleischkonsum, mehr Griffe zu Glasflaschen usw. Das haben auch Wenige angefangen und bestimmt auch einige mit dem Gefühl, dass es eh nichts ändern wird!

      Schönen Abend Dir!

      Margarethe ReifingerJohanna SchmidtGelöschter AccountTenten


      • 7
        Margarethe Reifinger 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Hallo Benjamin,
        viele kleine Schritte führen auch ans Ziel. Viele kleine 'Machtlose' bewirken dann doch etwas :-)

        Tenten


  • 69
    Michael K. 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Ich fände die Xiaomi-Idee, Geräte wahlweise mit oder ohne Ladegerät anzubieten, eigentlich gut, wenn sie mit einem angemessenen Preisnachlass verbunden wäre.
    Ein Hersteller, der dem Kunden die Möglichkeit lässt, das Gerät auch ohne Lader zu kaufen, macht selber eigentlich nichts für die Umwelt, er lässt nur den Kunden die Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun. Gibt er dabei keinen Preisnachlaß, lässt er sich dafür bezahlen, dass der Kunde etwas für die Umwelt tut.
    Ich würde in dem Fall immer die Version mit Lader nehmen, denn die Lader kann man immer gebrauchen, solange sie nicht defekt sind, entsorge ich sie auch nicht. TV-Sticks, ESP-Boards, vieles kann braucht diese Lader gebrauchen, und bei vielem sind keine dabei.
    Auch welche in Reserve zu haben ist kein Schaden, schließlich kann mal einer kaputt gehen oder verlegt werden. Dann ist ein Reservelader wie eine Versicherung, deren Sinn man ja auch nicht generell in Frage stellt.
    Im Wesentlichen kann ich Antoines Argumentation schon folgen, allerdings halte ich die Forderung, generell Schnellladegeräte beizulegen, doch etwas zu weitgehend. Smartphones sind Universalgeräte mit vielen Möglichkeiten, die immer mitbezahlt, aber nicht immer genutzt werden. Nicht jeder nutzt eingebaute Bewegungssensoren oder sogar das GPS-Modul.
    Und nicht jeder, der ein 5G-fähiges Gerät erwirbt, schließt einen 5G Vertrag ab. Und wie diese Optionen, die nicht immer genutzt werden, ist die Schnelllademöglichkeit eine weitere Option, auf die viele verzichten können, was dann sogar noch den Akku schont. Nur überhaupt zu Laden ist halt unverzichtbar und essentielle Voraussetzung, ein Gerät das man erworben hat, nutzen zu können.
    Zwar sind 26000 Tonnen weniger Elektroschrott als absolute Zahl durchaus eine Hausnummer, im Verhältnis zum gesamten anfallenden Elektrischrott aber nur ein winziger Bruchteil.
    Zudem gehört nur ein kleiner Teil der Smartphones zur 1000 € Klasse. Bei einem Gerät für 150 € machen 30€ mehr oder weniger für einen Lader durchaus einen eklatanten Preisunterschied aus, und hier wird die Masse der Lader eingesetzt.
    Um "den Planeten zu retten" muss man an ganz anderen Rädern drehen.
    In den entwickelten Ländern wird man sich fragen müssen, ob ein Wirtschafts- und Sozialstaatsmodell zukunftsfähig ist, das weitgehende Beschäftigung nur dann garantieren kann, wenn die Wirtschaft wächst, also immer mehr Güter, oder zumindest immer wertvollere produziert werden.
    Wenn sich zudem die Wohlstandschere immer weiter öffnet, also ein immer kleinerer Personenkreis von diesem Wirtschaftswachstum profitiert, berechtigt das diese Infragestellung umso mehr.
    Ausserhalb davon muss ein Einsehen dafür entstehen, dass durch permanentes Bevölkerungswachstum nicht nur nie individueller Wohlstand zu erreichen ist, sondern die Bürde für den Planeten und seine Umwelt permanent steigt.
    Natürlich macht auch Kleinvieh Mist, aber letztlich sollte sich jeder fragen, ob der Verzicht auf ein Ladegerät nichts weiter ist, als "Greenwashing" für das Gewissen.

    Benjamin Lucks


    • Tim 121
      Tim 27.01.2021 Link zum Kommentar

      "Zwar sind 26000 Tonnen weniger Elektroschrott als absolute Zahl durchaus eine Hausnummer, im Verhältnis zum gesamten anfallenden Elektrischrott aber nur ein winziger Bruchteil."
      Auch hier gilt: Besser wenig, als gar nichts. Irgendwo muss ja angefangen werden und jeder kleine Schritt hilft. Zumal wir hier nach wie vor von nur EINEM Unternehmen bzw. sogar nur einer Branche in einem Unternehmen sprechen.


      • 69
        Michael K. 28.01.2021 Link zum Kommentar

        Mag sein, aber Netzteile die verkauft werden, ohne dass sie benötigt werden, sind nicht automatisch Elektroschrott. Ich schmeiß grundsätzlich keine funktionierenden Geräte auf den Recyclinghof und kenne auch niemanden, der das macht. Etliche werden auch auf Platformen wie "Ebay" angeboten, und einer sinnvollen Verwendung zugeführt. Aber sicher wird es auch viele geben, die ältere, noch funktionsfähige Netzteile ersetzen, welche dann auf dem Schrottberg landen. Aber auch bei den Netzteilen macht der Fortschritt nicht halt.
        Möglicherweise gibt es schon, oder zumindest schon bald solche Netzteile, die mit Halbleitern mit weitem Bandabstand wie GaN oder SiC realisiert werden.
        Die Wirkungsgrade solcher Netzteile können dann durchaus 97 bis 99% erreichen, wobei ein 5 Jahre altes Netzteil vielleicht 80% erreicht. Ob es aber sinnvoll ist, ein altes Produkt, das 18% der zugeführten Energie verschwendet, jahrelang weiter zu nutzen, obwohl es Produkte mit weitaus höheren Wirkungsgrad gibt, hängt davon ab, ob die Herstellungskosten des neuen Netzteile teurer sind, oder die verschwendete Energie des alten in der geplanten Nutzungszeit. "Teuer" muss hierbei nicht in Euro bemessen sein, sondern auch beispielsweise in CO2-Emissionen. In bestimmten Fällen kann es umweltschonender sein, ein altes Gerät durch ein neues zu ersetzen. Das trifft für Autos zu, für Haushaltsgeräte und auch für große Energiewandler wie Wechselrichter oder große Netzteile, Heizkessel, aber auch (echte) Glühbirnen.
        Bei den kleinen Ladern will ich mich zwar diesbezüglich nicht festlegen, ausschließlichen würde ich es aber auch nicht.

        A. K.


  • Siodhachan 19
    Siodhachan 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Ich verkaufe alte Geräte wieder oder gebe sie weiter - samt Ladegerät. Das ist besonders gut für die Umwelt, weil die Geräte nicht als Müll anfallen und erst mal nicht entsorgt werden müssen. Aber nun muss ich mir die Ladegeräte wohl immer separat kaufen. Finde ich auch nicht so prima. Ich bin der Meinung, dass die Firmen damit nur das eigene Gewissen beruhigen und die Kassen etwas voller machen wollen. Da steht wohl kaum der Gedanke der Umweltfreundlichkeit dahinter. Sonst wäre nicht alles noch mal in Plastik gehüllt.

    loloHolgerBenjamin LucksMichael K.


    • Tim 121
      Tim 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Bei Apple ist außer die generelle Umverpackung nichts mehr in Plastik gehüllt. Dort ist seit Jahren alles nur noch Pappe. Mittlerweile sogar die "Folie" auf dem Display.


  • 3
    J. Claude Rohner 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Ich habe eine Schublade voller Ladegeräte... Warum geben die Handyfirmen nicht einfach einen Gutschein mit, mit dem man das Netzteil zum Selbstkostenpreis kaufen kann, wenn man wirklich noch keines hat?

    HolgerBenjamin LucksMichael K.Tenten


    • 69
      Michael K. 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Der Gutschein sollte aber auch für andere Geräte oder gegen seinen Wert eintauschbar sein, denn sonst verfällt er ggf. ungenutzt, wurde aber dennoch mitbezahlt.

      Benjamin Lucks


  • 36
    Gelöschter Account 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Die Sache hat doch wieder 2 Seiten.

    1. es schont evtl die Umwelt. Aber. In den Produktionsstandorten werden die ja ohnehin am laufenden Band hergestellt. Ich denke nicht dass die Hersteller dessen Produktion runtefahren. D.h es wird weiterhin soviel Strom verbraucht sowie Ressourcen wie wenn die Geräte schon bei liegen. Also zieht der Deckmantel Umweltschutz nicht wirklich.

    Zum anderen hat zwar jeder mittlerweile wohl genug Ladegeräte zuhause, aber oft von älteren Geräten die im Gegensatz zu neuen kein Schnellladen unterstützen oder nur mit der jeweiligen Marke kompatibel sind. Bedeutet unterstützt das neue Handy schnellladen und man möchte davon Gebrauch machen muss man zwangsläufig ein Netzteil nachkaufen.

    Solange jeder seine eigene Suppe kocht bringt das alles nicht wirklich was. Da müsste es dann schon einen Standard geben. So dass wirklich jedes Netzteil die Schnelllade Funktion des jeweiligen Gerätes unterstützt.

    Benjamin LucksDeyvid T.J. Claude Rohner


    • Tim 121
      Tim 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Wenn ein Hersteller bei sämtlichen, angebotenen Geräten die Netzteile weglässt, was Apple halt macht (auch das iPhone SE, XR und 11 kommen jetzt ohne Netzteil), dann wird dabei ziemlich sicher die Produktion der Netzteile heruntergefahren, denn Apple wird niemals auch nur ansatzweise so viele Netzteile separat verkaufen, wie sie vorher mitgeliefert hätten. Und kein Hersteller produziert unnötig viel, wenn es nicht gekauft wird.


      • 36
        Gelöschter Account 29.01.2021 Link zum Kommentar

        Dann ja aber bisher sind es zumindest bei Samsung und Xiaomi nur die Topgeräte. Bis alle Geräte davon betroffen sind ohne Netzteil ausgeliefert zu werden wird dauern.
        Ingesamt aber ist das auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.


  • 5
    nibenny 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Ich habe ein Huawei 45w Ladegerät,und was bringt es mir bei meinem s21 ultra? Fast nix da es gegenüber dem 25w samsung Ladegerät doppelt so viel Zeit benötigt um das Phone aufzuladen. Mein mate 20pro ist in 60min voll.
    Es sollte einheitliche Standards geben die abwärts kompatibel sind. Also jede neue Generation alle alten voll unterstützt.

    loloMichael K.


  • 46
    Gelöschter Account 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Ich bin da sehr einfach gestrickt.

    Ja, weniger Zubehör (was letztlich meistens irgendwo ungebraucht rumliegt) entlastet die Umwelt.

    Aaaaber...

    ...dann sollen die Unternehmen diese Einsparungen auch an die Kunden weitergeben.

    SAMSUNG gilt für mich persönlich derzeit als das beste Beispiel für Endkunden-Verarsche.

    Seit der 10er Galaxy-Serie fällt immer mehr Hardware-Ausstattung deren Rotstift zum Opfer. Jetzt sparen die sich noch das Zubehör, maximieren weiterhin ihre Erträge und stellen sich als Umweltschützer hin.

    Ein Hoch auf diejenigen, die den Stuss glauben.


    • 36
      Gelöschter Account 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Aber das tun sie doch! Das iPhone 12 hätte ursprünglich 902 Euro kosten sollen. Aber weil das Ladegerät weggelassen wurde und die Verpackung geschrumpft ist, bekommst du es jetzt für 899 Euro. Zufrieden?

      loloTim


      • 46
        Gelöschter Account 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Nee, warum?

        Mir war auch gar nicht klar bisher, dass die iPhones von SAMSUNG kommen...

        Faszinierend....


      • 69
        Michael K. 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Nein, nicht mit 3 € Nachlass! 30 € wäre eine Hausnummer, und auch eine realistische Größe, wenn man wirklich ein Ladegerät braucht.


      • Benjamin Lucks 33
        Benjamin Lucks
        • Admin
        • Staff
        27.01.2021 Link zum Kommentar

        Wenigstens findet man so endlich mal heraus, was die iPhone-Ladegeräte eigentlich kosten sollten :P

        Michael K.


      • Tim 121
        Tim 27.01.2021 Link zum Kommentar

        3€ ist eine ziemlich akkurate "Ersparnis", die man bekommen würde. Was manche erwarten ist so realitätsfern. Nur weil Apple und ALLE anderen ihre Netzteile für 20, 30 oder noch mehr Euro verkaufen, würde man doch niemals so eine Ersparnis bekommen, wenn das Netzteil wegfällt.


      • 69
        Michael K. 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Das glaub ich auch. Wenn ich aber doch einen Lader brauche, selbst von gleichen Hersteller, der ihn weggelassen hat, und den separat kaufe, zahle ich halt die besagten 30 €, weil ich dann eben Gewinn von Hersteller, Zwischenhändler usw. mitbezahlen muss.
        Aber auch der Hersteller selber erhebt natürlich auf die Kosten, die er für den Lader selber hat, einen Gewinnaufschlag und einen Allgemeinkostenaufschlag (für Kosten, die mit dem Gerät selber nichts zu tun haben, wie Mieten usw.) von vielleicht 100%. Ist es da zu viel verlangt, auch auf diesen Gewinnaufschlag für etwas, das er gar nicht verkauft, zu verzichten? Wenn ein Hersteller also ein zum Betrieb unabdingbares Zubehörteil weglässt, erwarte ich, dass mir dadurch kein finanzieller Nachteil entsteht, wenn ich doch einen Lader brauche. Das ist aber der Fall, wenn der Hersteller weniger als die besagte Summe nachlässt. Die entstandene Loos-Loos-Situation, der Preisnachlass deckt ja nicht meinen eigenen Aufwand, den extra Lader zu besorgen, hat aber alleine der Hersteller durch seine Produktpolitik zu verantworten.

        Wenn der Hersteller, wie Du andeutest, selbst unter Berücksichtigung des Gewinnes aber weniger als die 30 € am Preis nachlassen könnte, die Geräte separat aber trotzdem zu dem Preis verkauft, erhärtet das eher den Verdacht, dass an eine Gewinnmaximierung gedacht wird:
        Man verliert an den nicht mitgelieferten Ladern bei einem Preisnachlass ein wenig Gewinn, holt sich das aber mehrfach bei den separat verkauften Ladern wieder und steht als großer Umweltfreund da.

        Nobody


  • 90
    Gelöschter Account 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Für mich beginnt alles beim Verbraucher. Solange wir ein Ladegerät fordern, wird es nicht lange anhalten, dass Hersteller beginnen, keines mehr beizulegen. Das Argument der Hersteller ist dann, der Kunde verlangt es.

    In der Vergangenheit lagen Ladegeräte bei und es wurden dennoch die kabellosen Ladegeräte zusätzlich gekauft. Oft für teuer Geld! Das beiliegende Ladegerät ist vielleicht nie aus dem Karton genommen worden. Eine geforderte Preissenkung ist also eher eine vorgeschobene Forderung.

    Es geht ja noch weiter, denn auch die Verpackung kann kleiner werden und bei den Massen an jährlich produzierten Smart Devices summieren sich mm in den Abmessungen einer Schachtel zu Tonnen über Tonnen weltweit auf ein Jahr gerechnet.

    Den Firmen kann man nicht vorwerfen, Geld zu verdienen. Das ist deren Existenzberechtigung! Jeder von uns will ja auch ein Einkommen haben. Als Angestellter oder Selbstständiger ist es dafür unerlässlich, dass das Unternehmen ausreichend Gewinn macht. Es mit dem Begriff Green Washing abzuwerten, wenn Hersteller keine Ladegeräte mehr beilegen, ist eine engstirnige Sicht. Zudem verlogen, wenn man Akkus mit 4000 oder 5000 mAh fordert. Denn die dafür benötigten Rohstoffe haben nicht nur einen schlechten Öko-Fußabdruck sondern sind zudem meistens unter unmenschlichen Bedingungen gewonnen.

    Klimaschutz beginnt nicht bei den Konzernen, sondern im kleinen beim Verbraucher. Das gilt nicht nur für Smart Devices.

    Ich persönlich brauche kein Ladegerät. Ich habe schon vor vier Jahren auf Mehrfachlader umgestellt, die verteilt in Heim und Büro sind. Die können zwar noch keine Schnellladung, aber die vermisse ich bisher auch nicht. Wenn man nämlich seine Akkus nach Möglichkeit nicht leerlaufen lässt und nicht immer 100% Ladung erwartet, wenn man das Gerät vom Ladegerät trennt, kommt man auch bei intensiver Nutzung mit der alten Ladetechnik zurecht. Je nach Möglichkeiten und Anforderungen gibt es zahlreiche Lösungen von eigenen Kästen über kombinierte Steckdosenleisten bis zu USB-Buchsen in Unterputz-Steckdosen. Busse und Restaurants haben mittlerweile auch immer öfter USB-Ladebuchsen an den Plätzen und mit einem PC konnte man schon immer laden. Wenn auch langsam, aber es reicht oft, um für dem Heimweg genug Strom zu haben.

    Wenn ich die Wahl habe, würde ich die Version ohne Ladegerät nehmen, selbst wenn der Preisunterschied nur einige Euro ausmacht oder gar nicht existiert. Einmal aus Umweltschutzgründen, aber auch aus Gründen der Übersicht in meiner Technikschublade.

    TimFabien RöhlingerTenten


    • DeepBlue 16
      DeepBlue 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Nur nebenbei: Öffentliche USB-Ports würde ich nie nutzen - man weiß nämlich nie, was für eine Elektronik dahinter steckt.


      • 90
        Gelöschter Account 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Dafür gibt es doch die Voreinstellung „nur laden“, wenn man keinen Hersteller hat, der das zugunsten des „Nutzererlebnisses“ anders voreingestellt hat.

        TimBenjamin LucksTenten


      • 69
        Michael K. 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Vielleicht spielt er auch darauf an, dass insbesondere bei Fahrzeugen auch Spannungsspitzen (Loaddump) oder Spannungseinbrüche auf solchen Ladeanschlüssen vorkommen könnten, wobei erstere sogar zur Zerstörung des Gerätes führen könnten. Und in den AGB's des Verkehrsbetriebes heisst es dann, die Benutzung sei auf eigene Gefahr.


      • DeepBlue 16
        DeepBlue 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Sowohl als auch, zu einem wäre ich mir nicht sicher, ob diverse Schutzmaßnahmen nicht doch umgangen werden können, zum anderen können halt auch die von dir beschriebenen Schäden entstehen. Zudem gibt es ja Technik, die es genau darauf anlegt, die Elektronik zu zerstören (siehe "USB Killer" etc.)


      • 90
        Gelöschter Account 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Wenn USB Debugging an ist, kann man es umgehen. Andererseits verlangen auch da die Geräte eine Bestätigung für jedes neue Gerät. Zusätzliche Sicherheit bekommt man, wenn man diese Bestätigung nicht dauerhaft abspechert.

        Ein zusätzliches Datenschutzrisiko ist bei fremden USB-Buchsen sicher nicht ganz auszuschließen, aber hier ging es ja in erster Linie um die Aufzählung, wo mittlerweile überall geladen werden kann. Außerdem sehe ich ein viel größeres Datenschutzrisiko in den ganzen Apps und Diensten, die nach meiner Erfahrung viel zu sorglos verwendet werden und viel mehr Daten abgreifen.


  • 103
    Tenten 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Das ist das Problem mit dem Umweltschutz: Jeder findet ihn gut, jeder sagt, es müsse endlich was getan werden! Nur, man will es nicht selbst sein, der etwas tun muss. Selbst bei so einem einfachen und billigen Produkt wie einem Ladegerät geht ein Sturm der Entrüstung durch die Reihen, man fühlt sich über den Tisch gezogen, ist plötzlich zum Entsorgungsexperten geworden und weiß natürlich, dass das alles nichts bringt oder lehnt es einfach nur ab, weil man die Begründung der Hersteller für verlogen hält. Alles, wirklich alles wird zum Argument, das nicht gut zu finden, mitzumachen und endlich mal anzufangen mit dem Umweltschutz. Und nein, nur weil man vielleicht bereits an anderer Stelle etwas für die Umwelt tut, ist das kein Freibrief, hier nichts zu tun. Aber wie gesagt, so ist das mit dem Umweltschutz, machen sollen es die anderen und zahlen natürlich auch.

    Ich erinnere mich gut an viele Momente unter dem Weihnachtsbaum, als man als Kind das neue Spielzeug nicht nutzen konnte, weil natürlich die Batterien nicht mit in der Packung waren. Niemand hat sich damals darüber aufgeregt, das war einfach normal und außer bei den enttäuschten Kindern gab es auch kein großes mimimi, weil einen die bösen Hersteller doch so fies über den Tisch gezogen haben. Heute kauft man ein Smartphone für etliche hundert Euro und bekommt Schnappatmung und Zornesröte, weil man sich für lumpige zwanzig Euro noch Zubehör kaufen muss.

    Wenn wir nicht endlich begreifen, dass Umweltschutz bedeutet, dass wir alle aus unserer Komfortzone raus müssen, dann wird auch die nächsten Jahrzehnte nicht viel passieren.

    TimJ. Claude RohnerFabien Röhlinger


    • Nobody 50
      Nobody 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Das Problem sehe ich nicht im Unwillen zum Umweltschutz allein. Der Hersteller spart sich an allen enden die Kosten. An der Verpackung(sie ist kleiner,das heißt sie ist auch billiger), am Transport (es passen mehr Handys auf eine Palette), und sie sparen sich das Ladegerät. Warum wird dann das Handy nicht günstiger verkauft ? Stattdessen ist es mit Glück gleich teuer aber meistens leider teurer. Auf diese Weise glaubt halt den Firmen keiner das sie es aus Umweltschutz machen. Sondern sie denken das es zur Gewinnmaximierung dient. Ich denke das ist das größte Problem daran. Der Kunde fühlt sich veralbert. Und wenn man sich verarscht fühlt rückt auch der Umwelt Gedanke in den Hintergrund.

      HolgerMichael K.


      • 103
        Tenten 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Ja, aber kann man nicht einfach mal was für die Umwelt um der Umwelt Willen tun? Braucht es immer eine Gegenleistung? Da sehe ich dann schon einen Unwillen zum Umweltschutz. Natürlich ist es von den Herstellern verlogen, selbst keinen Beitrag zu leisten, aber das entbindet einen ja nicht von der eigenen Verantwortung der Umwelt gegenüber.

        Tim


      • Benjamin Lucks 33
        Benjamin Lucks
        • Admin
        • Staff
        27.01.2021 Link zum Kommentar

        Ha, stimmt ja doch noch jemand meinem Argument zu, dass Umweltschutz und Geldsparen nicht so richtig zusammenpasst.

        Ich habe damals nie verstanden, warum Menschen für Bio oder unverpackte Lebensmittel mehr Geld ausgeben - wenn man sich aber näher damit beschäftigt und ein bisschen herausfindet, wo die Mehrkosten am Ende auch wirklich zu weniger Müll oder durch bessere Arbeitsbedingungen / bessere Emissionswerte führen, zahlt man die zusätzlichen Kosten auch selbst gerne.

        Auch in anderen Branchen werden Unternehmen im Grunde genommen am Image als Umweltmarke reich. Wenn sie es aber auch gut und effizient machen, kann man ihnen das nicht wirklich vorwerfen.

        TimTenten


      • Tim 121
        Tim 27.01.2021 Link zum Kommentar

        @Nobody
        Nur weil die Geräte nicht günstiger werden, glaubt man es den Unternehmen nicht, dass sie das der Umwelt wegen machen? Ja, das wird sich so eingeredet. Samsung hat seine Geräte "günstiger" gemacht und die Leute regen sich genauso auf. Das hat mit dem Preis nichts zu tun. Es wird sich aufgeregt, weil ICH ja was weniger habe. Bei den anderen ist das egal, aber ICH will nicht.
        Ich persönlich kaufe es den Unternehmen ab, wenn das generelle Konzept des Unternehmens auch in diese Richtung geht.
        Ich kaufe es ab, dass das Weglassen des Netzteils für die Umwelt ist, wenn die Geräte lange unterstützt, die Verpackung aus Pappe, die Hard- und Software so effizient wie möglich arbeitet usw.
        Wenn ein Unternehmen aber nur eins davon macht, aber ansonsten völlig auf den Rest pfeift, DANN kaufe ich es dem Unternehmen ab.


      • 69
        Michael K. 27.01.2021 Link zum Kommentar

        Das Beispiel von Xiaomi, ein Gerät wird mit Lader zum gleichen Preis angeboten wie ohne, zeigt doch, dass die Unternehmen einen größeren Gewinn machen (können), wenn sie Geräte ohne Lader zum gleichen Preis anbieten, denn sonst dürfte sie das Netzteil nichts kosten, was dann doch unwahrscheinlich ist.
        Warum sollte das bei anderen Unternehmen anders sein?
        Bei den Samsung-Geräten habe ich mich mit Kritik zurück gehalten, weil ich den Preisnachlass für das Weglassen des Laders für fair halte, auch wenn vielleicht noch an anderer Stelle eingespart wurde.
        So kann eine Win-Win-Situation entstehen, vor allem, wenn ein Lader bereits vorhanden ist. Das Unternehmen spart, macht allerdings auch etwas weniger Gewinn (wie Du ja an anderer Stelle selber festgestellt hast, kostet das Unternehmen der Lader wohl weit weniger als 30 €, zumindest bei einem Standard-Lader), vor allem kann es sich ein grünes Image verschaffen, Kunden die einen Lader brauchen, haben zumindest keinen Nachteil, von eigenen Aufwand abgesehen, einen selber zu besorgen, und die, die einen haben, partizipieren durch gespartes Geld, und die Umwelt kann sich auch freuen.


      • 69
        Michael K. 28.01.2021 Link zum Kommentar

        @Tenten:
        Wo siehst Du eine Gegenleistung, wenn mir ein Hersteller keine Kosten für etwas berechnet, was er auch nicht liefert?
        Ein positiver Umwelteffekt entsteht, das ist unbestreitbar, wenn ein Netzteil nicht gebaut wird, das auch nicht gebraucht wird, ob der jetzt bedeutend ist, oder eher nicht, sei mal egal. Aber warum sollte dann ein Hersteller keinen Preisnachlass gewährleisten, wenn er selber dadurch spart? Oder aus Kundensicht gefragt, warum sollte der Kunde, der der Umwelt helfen will und Verzicht übt, für etwas bezahlen was er nicht erhält, und somit quasi eine Strafe für sein umweltädequates Verhalten bezahlen?
        Ohne Preisnachlass bezahlt der Käufer dem Hersteller nicht nur Kosten, die dieser nicht hat, sondern zudem einen eingepreisten Gewinnaufschlag für etwas, das er gar nicht kauft.
        Gewährt der Hersteller einen Preisnachlass, entsteht ein positiver Umwelteffekt, der niemanden etwas kostet, weil etwas nicht produziert wird, was nicht gebraucht wird.
        Wird kein Preisnachlass gewährleistet, entsteht der Umwelteffekt genauso, aber der Kunde bezahlt für etwas, was er nicht erhält, weil es nicht produziert wird. Das Unternehmen bekommt den Umwelteffekt attraktiv vergütet, der Kunde bezahlt für etwas, was er genauso umsonst haben könnte. Anders als bei gelieferten Netzteil gibt es eben keine Gegenleistung, nur unnötige Kosten für den Käufer.

        Nobody


      • Nobody 50
        Nobody 29.01.2021 Link zum Kommentar

        Danke. Genau meine Meinung. 👍

        Michael K.


  • 6
    Jarod Vander 27.01.2021 Link zum Kommentar

    Ein sonst stiller Mitleser:

    Solche Formate sind toll.
    Gerade weil man so in den Entstehungs-/Diskussionsprozess des journalistischen Themas eingebunden wird und nicht nur einen fertigen Artikel aus einem Guss liest. Gerade die Gedanken einzelner dabei, finde ich für die eigene (Fort-) Bildung interessanter, weil ich mich so angeregter und konstruktiver mit dem Thema selbst beschäftige!

    NobodyTimHolgerBenjamin LucksGelöschter AccountJohanna SchmidtChristoph B.Fabien RöhlingerTenten


    • 103
      Tenten 27.01.2021 Link zum Kommentar

      Da schließe ich mich an, ich finde das Format sehr interessant.

      @Jarod Vander Der erste Schritt ist getan. Willkommen in den Kommentaren :)

      Jarod VanderFabien Röhlinger


    • Benjamin Lucks 33
      Benjamin Lucks
      • Admin
      • Staff
      27.01.2021 Link zum Kommentar

      Hey Jarod!

      Das freut mich zu hören! Du bist natürlich herzlich dazu eingeladen, auch bei anderen Themen mitzudiskutieren. Wir versuchen in Zukunft weiterhin, ein wenig mehr Transparenz in unsere Prozesse und Arbeitsweisen zu geben. Das finde ich zunehmend wichtiger, da Berichterstattungen viel zu oft Blackboxes sind, wo nicht einmal mehr eine Quelle aufgeführt wird. Vielen Dank also für das positive Feedback =)

      Jarod Vander

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