Spionagevorwürfe: US-Regierung stoppt Huawei-Smartphones bei AT&T
Um Apple auf lange Sicht abhängen zu können, muss Huawei in den USA einen Fuß in die Tür bekommen. Ein entsprechender Deal mit AT&T stand bereits fest und sollte ein wichtiger und großer erster Schritt sein. Doch die US-Regierung schritt in letzter Minute ein und stoppte den Verkauf der Huawei-Smartphones.
Alles war vorbereitet für den Startschuss, den AT&T und Huawei gemeinsam geben wollten. Endlich konnte Huawei einen Deal mit einem großen US-Provider schließen, um auf dem US-Markt durchzustarten. Doch in letzter Minute wurde das Stoppschild vorgehalten, und zwar offenbar von der US-Regierung. Wie The Information schreibt, existiert ein Brief eines Komitees des US-Senats, der Huawei Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas sowie den dortigen Geheimdiensten vorwirft. "Weitere Erkenntnisse unseres Komitees in dieser Angelegenheit haben die Bedenken bezüglich Spionage von Huawei und China nur bestärkt", so der Inhalt des Briefes, der am 20. Dezember verfasst wurde. Als Konsequenz sagte AT&T den Deal ab, der offenbar auf der CES 2018 verkündet werden sollte.
Der US-Markt ist weit stärker als der deutsche vom Verkauf von Smartphones über die Provider dominiert. Wer bei AT&T, Sprint, T-Mobile und Verizon nicht im Sortiment ist, spielt insgesamt keine große Rolle. Für Huawei sollte der AT&T-Deal auch ein Prestige-Objekt sein, schließlich sollte das aktuelle Spitzenmodell Mate 10 Pro den Anfang beim Verkauf in den USA machen.
Spionage-Vorwürfe bisher nicht bewiesen
Schon früher hatten US-Behörden Huawei und anderen chinesischen Herstellern vorgeworfen, Spionage im Auftrag der chinesischen Regierung zu betreiben. Nachgewiesen wurden diese Vorwürfe allerdings nicht. Ob die nun publik gewordene Intervention mit neuen Regelungen der Trump-Regierung und deren Maxime "America first!" zu tun hat, ist nicht bekannt.
Huawei hat auch ohne den US-Markt einen enormen Aufstieg hinter sich, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Seit dem Einstieg in den Endkunden-Markt unter der eigenen Marke im Jahr 2011 hat es Huawei bis auf den dritten Platz hinter Apple und Samsung geschafft, zeitweise haben die Chinesen gar bereits den zweiten Platz erobert. Doch zufrieden ist man bei Huawei aber wohl erst, wenn man die Spitze erreicht hat – was ohne die USA aber kaum gelingen wird.
Huawei reagiert
Huawei hat mittlerweile ein erstes, kurzes Statement zu der Angelegenheit verlauten lassen: "In den letzten fünf Jahren hat Huawei bewiesen, dass wir erstklassige Geräte weltweit und auf dem US-Markt anbieten. Am Dienstag werden wir neue Produkte für den US-Markt vorstellen, inklusive Details zu deren Verfügbarkeit. Weitere Informationen folgen in Kürze." Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist also noch nicht gesprochen.
Via: Android Police Quelle: WSJ, The Information
Kein großer Verlust für die Amerikaner
Wenn Amerikaner selber spionieren möchten, dann ist es in Ordnung, aber wenn jemand noch mitspielen will, ist es dann nicht mehr in Ordnung =D hmmm.
P.S. Und Sie haben keine Beweise gezeigt, dass Huawei das ja wirklich macht.
Irgendwie traue ich Huawei mehr als Amerikaner.
Amerikaner sind einfach verrückt.
Das was die US-Regierung in anderen Ländern tut, gefällt Ihnen nicht, wenn es jemand von außerhalb in deren Land macht.
Ohne Beweise ist das schwierig. Doch sollte sich mal jeder informieren, was China in den nächsten Jahren geplant hat. Die wollen das komplette Volk überwachen, einfach alles. Jede Internet Aktivität, jeder Platz, Kameras, Gesichts scanning usw.
So abwegig ist es vielleicht gar nicht, das China vielleicht auch Interesse hat, Daten abzugreifen. Sie sind ja AUCH Netzwerkausrüster, in wie weit sie das auch in den USA sind, weiß ich nicht.
Zum Glück kommt das iPhone nicht haus China "hust"
Doch, es kommt =D
...und wie viel Spionage betreibt die US-Regierung?
Bezogen auf uns "Deutsche": Was schadet uns mehr? Spionage aus China oder aus den USA? Ich bin auf ehrliche Antworten gespannt!
Vorher war es einen Skandal, dass amerikanische Regierung in Deutschland spionierte. Sie haben Merkels Telefon mitgehört =D
Die Spionage aus China schädigt uns mehr, da die deutsche Industrie stärker mit der chinesischen Industrie konkurriert. Unsere Autobauer und Maschinenbauer müssen sich vor den chinesischen Konkurrenten fürchten.
PS: solange Deutschland keine schlagkräftige Armee (wie Frankreich) hat, brauchen wir die USA als Schutzmacht.
Das Huawei Spionage Software einsetzt ist doch kein Geheimnis. Aber es gibt tatsächlich Leute die so was verteidigen nur um paar Euros zu sparen. *facepalm*
Ich find´s immer spaßig, wenn der Saulus plötzlich zum Paulus wird... Ungeachtet von allen Verfehlungen gegen Rechte und Menschenwohl auf BEIDEN Seiten.
Der Gedanke kam mir auch
Die Amis sind nur sauer, dass sie selber auf den Huaweis nicht spionieren...
Aus rein finanziellen Interessen der USA und auf Veranlassung eines gewissen Trumpeltieres werden da hanebüchene Vorwürfe konstruiert. Auf billigste und widerlichste Art und Weise werden US-Unternehmen von deren Regierung unterstützt.
Gleichzeitig lassen diverse US-Unternehmen ihre Produkte in China (und anderen Billiglohnländern) herstellen, sparen dadurch Monat für Monat ein Vermögen und beuten die Asiaten (und andere) regelrecht aus. So sieht's aus!
Ihr habt ja nicht unrecht mit „America First „ aber dennoch traue ich Chinesen nicht über den Weg.
Das paradoxe daran ist doch, dass der Überwachungsstaat Nr. 1, Angst vor Spionage hat. 😁
Muss man noch dabei mal Apple überprüfen.
Ich trau denen mehr als dem Ami.
Die Amis mögen auch spionieren und tue es ganz gerne.
Wirklich? Du weißt, dass in China jeder Bürger einen öffentlichen Score-Wert bekommt?
Nennen wir es doch beim Namen: Wirtschaftskrieg. Wenn man sieht, wie mild US-amerikanische Konzerne behandelt werden, bei Fahrlässigkeit so gut wie keine Strafe bekommen (z. B. defekte Zündschlösser bei GM) und wie nicht-amerikanische Konzerne ausgepresst werden und die größtmöglichen Strafen erhalten. "America first" gibt es nicht erst seit Trump.
Macht Deutschland mit einheimischen Konzernen nicht anders. Siehe VW...
Typisch Amis- immer die ersten Großmäuler, wenn es IM EIGENEN Interesse dienlich ist, verlogenen Pathos und Weltmoral auf der Fahne vor sich her zu tragen. Wenn aber militärische Interventionen vor Ort, waterboarding, Fracking in Naturschutzgebieten oder NSA-Dauerlauschen sogar bei Bündnispartnern den eigenem (wirtschaftlichen) Vorteil dient, dann wird schamlos betont, dass das der "American way of lie... äääh life" sei und bestehen auf völkerrechtliche Souveränität eines "moralisch überlegenen" Systems. Pharisäer!!!
Wenn die Chinesen schon mit smartphone spionieren wollten hättet sie es schon längst getan weil alles was verkauft wird auf der ganzen welt kommt hauptsächlich von china sag nur die Aufschrift (Made in China)
Das stimmt. Heutzutage ist fast alles in China gemacht worden.
Lächerlich was die Amis wieder hier abziehen. Sind doch selbst als die grössten Spione schlechthin bekannt. Da will man nur wieder die einheimische Industrie bevorteilen.
Naja, sie haben halt (die vermutlich gar nicht so unbegründete, warum sollte China sich in dieser Hinsicht nennenswert anders verhalten als die USA) Sorge, die anderen könnten sich wie sie selbst verhalten ;) Warum sollte das lächerlich sein? Daraus, dass sie selbst gern spionieren, folgt doch nicht, dass sie es auch gern haben müssen, wenn andere bei ihnen spionieren.
Nebenbei ist die Begriffswahl in diesem Artikel möglicherweise etwas unglücklich - wenn ich die Nachrichtenmeldungen richtig verstanden habe, dann hat die amerikanische Politik, die Chinesen könnten bei ihnen spionieren ("wir können nicht hinreichend sicher ausschließen, das sie spionieren wollen [stiller Zusatz: wir würden es tun]"), keine Vorwürfe ("die spionieren, wir wissen es!").
Bestreitet ja auch keiner. Nur diese heuchlerische Art nervt.
Heuchlerisch wäre, wenn sie sich in Relation zu den Chinesen als "die Besseren/Guten" dargestellt hätten, also z.B. wenn sie das Risiko chinesischer Spionage betonen, das Risiko eigener Spionage jedoch zugleich abstreiten oder zumindest kleinreden. Haben sie das denn getan? Ich sehe zumindest im Kontext der Meldung nicht, dass sie irgendwas zu ihren eigenen Spionagetätigkeiten gesagt hätten.
Man sieht aber schön wie die US-Regierung von anderen befürchtet, was sie selbst gern betreibt - sie kennen sich ja schließlich damit aus ;)