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Werbung in WhatsApp: KI soll verschlüsselte Nachrichten analysieren

Update WhatsApp
© BongkarnGraphic/Shutterstock.com

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Facebook sucht aktuell Forscher, die eventuell an Werbung in WhatsApp forschen sollen. Konkret geht es dabei um personalisierte Werbeanzeigen, die auf den Inhalten von Nachrichten basieren. Um auch aus verschlüsselten Nachrichten Informationen zu sammeln, will Facebook eine künstliche Intelligenz einsetzen.

  • Facebook sucht nach Entwicklern, die verschlüsselte Nachrichten per KI analysieren
  • Dabei will das Unternehmen homomorphe Verschlüsselung einsetzen
  • WhatsApp-Chef Will Cathcart dementierte die Vorwürfe bereits auf Twitter

Der Messenger WhatsApp ist trotz wiederkehrender Spekulationen bis heute werbefrei. Nun sind neue Gerüchte zu Werbeanzeigen im Umlauf, die ein wenig mehr Gewicht haben. Denn wie das Magazin The Information berichtet, könnte Facebook personalisierte Werbeanzeigen trotz aktiver Verschlüsselung anzeigen.

Durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist es Facebook bis dato nicht möglich, Inhalte von Nutzer*innen für Werbezwecke zu analysieren. Das bleibt auch erst einmal so, da durch die Verschlüsselung nur Ihr und Eure Chat-Partner*innen die Inhalte zu sehen bekommen. Allerdings behauptet The Information laut Medienberichten, dass Facebook Forscher*innen suche, die eine Analyse trotz Verschlüsselung ermöglichen.

Cathcart widerspricht dem Bericht auf Twitter

Um das zu erreichen, sucht Facebook gezielt nach Analyst*innen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Und ganz grundlegend ist das Auslesen von Daten aus verschlüsselten Systemen in der IT kein neues Thema. Wie das Frauenhofer Institut schreibt, verspreche man sich von sogenannter homomorpher Verschlüsselung sogar einen Zugewinn an Privatheit bei der Analyse von Daten. 

Will Cathcart Twitter
Cathcart dementierte die Vorwürfe bereits auf Twitter. / © Twitter / Will Cathcart

Dass WhatsApp Nutzerdaten für Werbezwecke auswerten will, wird aber dennoch den meisten Nutzer*innen sauer aufstoßen. Dessen ist sich auch WhatsApp-Chef Will Cathcart bewusst, der die Behauptungen bereits auf Twitter dementierte. Cathcart verneint dabei, dass WhatsApp auf homomorphe Verschlüsselung hinarbeite und verlinkt im gleichen Zug ein vergangenes Interview mit The Information, in dem er selbiges schon einmal behauptete.

Fürchtet Ihr um Eure Nutzerdaten bei WhatsApp? Dann haben wir die besten Alternativen zum viel kritisierten Messenger für Euch zusammengestellt.

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Zu den Kommentaren (38)
Benjamin Lucks

Benjamin Lucks
Produkt-Tester

Benjamin arbeitet als freiberuflicher Journalist und ist dabei stets auf der Suche nach Besonderheiten, die neue Handys, Kopfhörer und Gadgets für den Leser interessant machen. Gelingt das nicht, tröstet er sich mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und seiner Digitalkamera.

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38 Kommentare
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  • Torsten 36
    Torsten 06.08.2021 Link zum Kommentar

    So geil hier. Voll die Katastrophennachricht: KI soll auf verschlüsselte Texte zugreifen, WhatsApp soll mit personalisierter Werbung kommen... Und die Diskussion geht ums Gendern 🙈


  • 103
    Tenten 05.08.2021 Link zum Kommentar

    Schon witzig, dass ausgerechnet die, die argumentieren, dass es doch wesentlich wichtigere Dinge gäbe als eine gendergerechte Sprache sich dann am lautesten darüber aufregen.


  • Olaf Gutrun 56
    Olaf Gutrun 05.08.2021 Link zum Kommentar

    Eine Ki die verschlüsseltes so gesehen entschlüsseln kann oder nicht?

    Ja fein 👎

    Finde es schon jetzt erschreckend wie genau Instagramm ständig genau weiss was mich interessiert. Wirklich auf den Punkt genau.

    Keine Ahnung was für Methoden Fb da ein setzt. Bekam auch schon Werbung für Sachen wo ich nicht mach gegoogelt habe sondern nur drüber gesprochen habe!!!

    Und das verwirrt mich schon länger.

    Beispiel: Ich rede mit einem Kumpel üner den Kauf eines Gaming Laptops und habe definitiv nicht im Internet danach geguckt.

    Ein Tag Später: Direk 3 Werbe Schaltungen hintereinander bei Insta für Gaming Laptops...

    Gruselig

    U Mü


  • 61
    René H. 05.08.2021 Link zum Kommentar

    Also gibt es doch eine Möglichkeit, die Verschlüsselung zu umgehen? Die NSA wird sich freuen, und bei Facebook nachfragen ob sie sich einklinken darf.


    • 90
      Gelöschter Account 05.08.2021 Link zum Kommentar

      Nicht bei der aktuellen Verschlüsselung. Aber die kann man ja ändern.


      • Olaf Gutrun 56
        Olaf Gutrun 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Bist du dir sicher das das nicht geht?
        Klar und quantencomputer werden nur zur Forschung benutzt 😅

        So ein Ding entschlüsselt wahrscheinlich Eine Millionen Chats gleichzeitig in unter einer Sekunde.

        Als ob die Tech Riesen da nichts haben, das glaube ich nicht.


      • 90
        Gelöschter Account 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Keine Verschlüsselung der Welt schützt vor Durchspielen aller möglichen Kombinationen. Das nennt sich Brute Force. Eine Verschlüsselung gilt dann als sicher, wenn die durchschnittliche Zeit für einen Brute Force-Angriff mit der leistungsstärksten Hardware länger als ein vom Anwender der Verschlüsselung definierter Zeitraum dauert. So ein definierter Zeitraum könnte ein durchschnittliches Menschenleben sein.

        Deshalb muss von Zeit zu Zeit die Schlüssellänge erweitert werden. Das passiert schon seit Beginn der Verschlüsselung und Experten wie Bruce Schneier veröffentlichen regelmässig, welche Schlüssellängen sie aktuell für sicher halten.

        Eine Verlängerung des Schlüssels um 1 Bit führt zu einer Verdoppelung der nötigen Durchläufe, um einen Schlüssel zu knacken. Ein zusätzlicher Hexadezimalwert führt bereits zu einer versechzehnfachung der Durchläufe. Ob Quantencomputer oder andere Technik, ist dabei egal.

        Die Taktfrequenz kann man mit bisheriger Technik nicht mehr weit erhöhen. Auch immer mehr Kerne sind mit der aktuellen Technik Grenzen gesetzt, an denen man ziemlich nah dran ist. Daher wird der nächste Innovationssprung in Quantencomputern gesehen und nur deshalb wird derzeit überall von ihnen geschwärmt.

        Torsten


    • 69
      Michael K. 05.08.2021 Link zum Kommentar

      Es geht nicht darum, vertrauliche Inhalte zu entschlüsseln, sondern auf verschlüsselten Inhalten bestimmte Berechnungen so durchführen zu können, als wären sie unverschlüsselt. Das geht nicht immer, sondern erfordert eine bestimmte Form der Veschlüsselung, die homomorphe Verschlüsselung. Dabei sind Datenobjekte zwar verschlüsselt, die Beziehungen zwischen ihnen bleiben aber erhalten, da die Verschlüsselung eine homomorphe Abbildung darstellt. Das Thema ist wohl mathematisch ziemlich anspruchsvoll, im folgenden Blog ist aber ganz gut erklärt, worum es geht:

      https://www.venafi.com/de/blog/was-ist-homomorphe-verschluesselung-und-wie-wird-sie-verwendet

      Quelle: venafi.com

      Pure★Aqua ツTenten


      • Torsten 36
        Torsten 06.08.2021 Link zum Kommentar

        Hab den Artikel mal gelesen, danke. Aber ganz verstanden habe ich es nicht. Wenn das für KI so gut funktioniert, dass mir die personalisierte Werbung anzeigen kann, ist das für mich trotzdem so als wäre es unverschlüsselt. Ich will das nicht.


      • 69
        Michael K. 06.08.2021 Link zum Kommentar

        Mir ging es ganz ähnlich. In dem verlinkten Blog wird, wenn ich mich richtig erinnere, auf personalisierte Werbung gar nicht eingegangen. Es ist überwiegend davon die Rede, die verschlüsselten Daten bearbeiten zu können, also z.B. einem verschlüsselten Datensatz Daten hinzufügen zu können, ohne die Daten selber dafür kennen zu müssen. Personalisierte Werbung würde es aber erforderlich machen, Informationen aus verschlüsselten Chatnachrichten zu gewinnen, was den Sinn der Verschlüsselung in Frage stellen würde.
        Aber auch das soll möglich sein, wie sich aus folgendem Artikel ergibt:

        https://www.computerwoche.de/a/daten-insights-trotz-verschluesselung,3549693

        Demnach kann ein Arzt, als ein Anwendungsfall, verschlüsselte Patientendaten analysieren, ohne Details aus den Daten entnehmen zu können, also z.B. ohne den Namen des Patienten oder sein Alter aus den nach wie vor verschlüsselten Daten entnehmen zu können.
        Gibt es diese Zuordnung aber doch irgendwo, stellt das eine Schwachstelle dar, die es zumindest ermöglicht, bestimmte Informationen zu gewinnen.
        Bei Chats in einem Messenger gibt es die Zuordnung natürlich, denn der Dienst muss ja anhand der Metadaten wissen, wer mit wem spricht.
        Kann man z.B. mit einer KI durch Vergleich der Datenstrukturen mit denen eines unverschlüsselten Chats feststellen, das es in einem Chat um Computerspiele geht, und man bekommt dann Werbung für Spieleconsolen, ist das auch nicht das, was ich mir von Verschlüsselung verspreche.

        Quelle: computerwoche.de


  • deltakula 22
    deltakula 05.08.2021 Link zum Kommentar

    Sorry, liebes Nextpit-Team. Aber: Das Gendern nervt!

    SaschaSebastianGelöschter AccountOlaf GutrunDieselPure★Aqua ツ


    • 50
      paganini 05.08.2021 Link zum Kommentar

      Seh ich auch so! Ich fühle mich auch diskriminiert bei so Wörtern wie DIE Sonne, DIE Herdplatte, DIE Wärme….
      Wieso heißt das nicht DER? Unfassbar 😱

      Es ist einfach nur noch lächerlich geworden. Genauso mit dem Wort Indianer etc.

      U MüOlaf GutrunDieselPure★Aqua ツ


    • Benjamin Lucks 33
      Benjamin Lucks
      • Admin
      • Staff
      05.08.2021 Link zum Kommentar

      Was genau nervt Dich daran? Dass es den Lesefluss unterbricht oder fühlst Du dich nicht mehr angesprochen ohne das generische Maskulinum?

      TimGelöschter AccountTentenCarsten Drees


      • 50
        paganini 05.08.2021 Link zum Kommentar

        @Benjamin
        Finde es nicht mehr so „flüssig“ zum lesen. Und wieso macht man das seit kurzem, war doch Jahrhunderte auch in Ordnung 🤔

        Michael K.DieselPure★Aqua ツ


      • Benjamin Lucks 33
        Benjamin Lucks
        • Admin
        • Staff
        05.08.2021 Link zum Kommentar

        "Und wieso macht man das seit kurzem, war doch Jahrhunderte auch in Ordnung"

        Au weia, da bringst Du aber ein Argument, das mit äußerster Vorsicht zu genießen ist. 😄

        TorstenGelöschter AccountTimGelöschter AccountTentenCarsten Drees


      • 50
        paganini 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Finde ich nicht. Für mich ist das nur lächerlich, wieso stellt man zum Beispiel Homosexuelle Paare nicht gleich mit Ehepartnern? Es gibt so viele andere Baustellen die wichtiger sind. Es gibt auch Menschen die sehen sich selbst als Tiere zum Beispiel Hunde, soll man jetzt bei Stellenbeschreibungen auch noch explizit „auch für Hunde geeignet“ schreiben weil „divers“ nicht gut genug passt?

        Aber nun gut ich glaube dazu hat jeder seine Meinung

        DieselPure★Aqua ツ


      • 90
        Gelöschter Account 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Und das ist das typische Gegenargument der Gender-Befürworter. Fehlt noch "Sprache entwickelt sich"

        Apropos Mensch (der)!
        Machen wir davon jetzt das Mensch:in?

        Olaf GutrunPure★Aqua ツDieselpaganini


      • Carsten Drees 28
        Carsten Drees
        • Staff
        05.08.2021 Link zum Kommentar

        Hexen verbrennen war auch echt lange in Ordnung oder Frauen nicht wählen lassen. Verrückt, wie sich manche Dinge einfach so ändern, obwohl es ewig lange anders ging.
        Auch die Argumentation mit Begriffen wie "die Sonne" geht komplett ins Leere, weil es ja den Kern der Gender-Debatte nicht im Ansatz berührt. Es wird ja nicht jedes maskuline Wort ins feminine umgewandelt – "der Stuhl" wird also nicht bald "die Stühlin" sein.
        Es geht um Inklusion und darum, dass wir alle doch bestrebt sein sollten, so viele Menschen wie möglich anzusprechen.
        Sprache wandelt sich und im Moment wird eben ausgetestet, wie wir möglichst viele Leute mitnehmen können statt sie weiterhin zu übergehen. Wir testen das hier gerne mit und sobald es etwas gibt, was praktikabler ist und ebenfalls alle inkludiert, gibt es keinen Grund, den umständlicheren Weg zu gehen.
        Aber wie gesagt: Auf diesem Weg befindet man sich derzeit und auch wir bei NextPit experimentieren damit. Wir können darüber diskutieren, welcher Weg hier der richtige ist und müssen selbst natürlich auch open minded bleiben für andere Ansätze. Aber eins können wir hier ganz sicher jetzt schon sagen: "Das war doch schon immer so" taugt generell schon mal nicht als fundiertes Argument – und gerade auf einem Tech-Portal wäre es absurd, sich mit dieser Argumentation Neuerungen gegenüber zu sperren.

        Johanna SchmidtTimGelöschter AccountTenten


      • 90
        Gelöschter Account 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Sprache wandelt sich. Das ist richtig, passiert aber unbewusst. Beim Gendern wird aber versucht, Sprache mit Gewalt zu ändern.

        Die Sonne und der Stuhl sind Gegenstände, während Analysten, Forscher, und Nutzer Mensch:innen beschreiben.

        Was machen eigentlich die Franzosen oder Spanier? Gendern die auch? Zumindest von den Spaniern kann ich es beantworten. Die lachen uns aus.

        Gelöschter AccountMichael K.Olaf GutrunPure★Aqua ツDieselpaganini


      • 50
        paganini 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Ich sage nichts gegen einen Wandel daher auch mein Argument mit der gleichgeschlechtlichen Ehe. Es bringt einem einfach nichts, nur Mehraufwand beim Schreiben und an der Situation der Leute ändert sich nichts. Hier wird wieder Zeit und Geld investiert und schlussendlich fallen wichtige Themen bei dem Thema hinten runter.

        Wir machen uns mit dem ganzen Thema eh schon lächerlich. Ich werde sicher in meinen E-Mails nicht schreiben

        Sehr geehrte Frau, sehr geehrter Mann, sehr geehrte*r Divers, sehr geehrte*r Hund/Katze/Delfin (und was auch immer)

        Olaf GutrunPure★Aqua ツDiesel


      • 103
        Tenten 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Danke @Carsten, ich kann nur für mich sagen bitte macht weiter so!

        TimCarsten Drees


      • Carsten Drees 28
        Carsten Drees
        • Staff
        05.08.2021 Link zum Kommentar

        Wie soll man Dich in so einer Diskussion ernst nehmen, wenn Du Katzen und Delfine als mögliche Anrede-Option auflistest? Ich störe mich auch ehrlich gesagt daran, wenn Du sagst, dass sich auch an der Situation der Leute was ändern soll. Ja, natürlich soll es das und das passiert ja auch unabhängig davon, wie wir sprechen. Verstehe ich nicht, wieso man manchmal so tut, als würde man das eine lassen, nur weil man das andere tut. Während wir eine gendergerechte Sprache antesten, sind ja dennoch Regierungen, Gerichte, Institutionen usw damit beschäftigt, für mehr Gleichberechtigung zu sorgen.

        TorstenTimTenten


      • 23
        Christoph B. 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Das Thema ist wohl eines derer, die man am kontroverstesten diskutieren kann. Grundsätzlich sehe ich das wie Carsten. Das Argument "das haben wir schon immer so gemacht" ist einfach keins. Auf der anderen Seite bin ich aber auch bei Aries. Früher hatten wir auch deutlich weniger Anglizismen. Heute sitzen wir im Meeting und haben einen Call... Aber muss man von oben herab mit der Brechstange versuchen, die Sprache zu ändern? Weiß ich nicht. Es war ja schon immer möglich z.B. von Nutzern und Nutzerinnen oder Forschern und Forscherinnen zu schreiben. Da verstehe ich halt nicht so ganz, was der * oder ein Doppelpunkt da besser macht, lasse mich da aber gerne belehren.
        Darüber hinaus finden die meisten Betroffenen dieser Debatte, mit denen ich mich unterhalten habe, das alles überflüssig. Die sagen dann auch, dass es wohl wichtigere Probleme gibt.

        Michael K.Pure★Aqua ツ


      • Carsten Drees 28
        Carsten Drees
        • Staff
        05.08.2021 Link zum Kommentar

        Ich sehe es nicht so, dass Sprache mit Gewalt geändert wird, denn es zwingt mich ja aktuell niemand dazu. Es gibt offenbar ein anderes Bewusstsein dafür, wie wir sprechen und inkludieren – sonst würden nicht so viele mitmachen und dadurch ist es präsenter, als wenn sich so ein Wandel über viele Jahre durchsetzt.
        Ich glaube auch nicht, dass sich wandelnde Sprache immer unbewusst entwickelt. Wenn ich das N-Wort vermeide, ist das doch genau so eine bewusste Entscheidung, als würde ich zu Karneval darauf verzichten, mir das Gesicht schwarz anzumalen. Das Wort stirbt also nicht einfach zufällig aus wie viele andere Wörter, die aus der Mode kommen. Es gibt einen Konsens, dass ein so rassistischer Begriff nicht mehr genutzt wird. Auch da wird Wandel also ganz bewusst vorangetrieben und nicht drauf gewartet, dass einfach die Menschen aussterben, die diese Vokabel genutzt haben.
        Ich hoffe, dass es deutlich wird, dass "bewusst einen Wandel vorantreiben" etwas anderes ist, als etwas "mit Gewalt durchdrücken".

        Tenten


      • Olaf Gutrun 56
        Olaf Gutrun 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Kenne auch viele Frauen die das total bescheuert finden und sich noch nie diskriminiert fühlten deswegen.

        Sprache ist auch Kultur und solange es keine offizielle Rechtschreibreform dazu gibt, finde ich es genauso einfach nur bescheuert.

        Ich war übrigens gestern im Wald und sah viele Radfahrer:innen es war sehr schön obwohl es zu voll war und einige Fußgänger:innen den Weg blockierten. Auch die Hundehalter:innen vergessen wir es.

        🙃
        Ich Persöhnlich kenne keine Frau die das jemals störte.

        DieselPure★Aqua ツ


      • 103
        Tenten 05.08.2021 Link zum Kommentar

        "Kenne auch viele Frauen die das total bescheuert finden..."

        Und ich kenne viele Frauen, die da mitmachen. Und nun?

        TimCarsten Drees


      • 69
        Michael K. 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Die Verständlichkeit wird herabgesetzt. Sieht man Sprache als Form eines "kulturellen Erbes", sollte man auch behutsam damit umgehen, und Sprache zwar wachsen lassen, aber nicht krampfhaft verändern.
        Ein Fachwerkhaus kann man zwar, sofern das Denkmalamt das nicht ohnehin verbietet, verklinkern oder verputzen, aber man verschandelt es dadurch, man nimmt ihm das, was es eigentlich ausmacht. Sieht man in Sprache mehr, als nur ein Mittel zum Zweck der Kommunikation, nämlich auch ein kulturelles Identifikationsmerkmal eine Landes oder einer Landschaft, dann sollte man ihre Eigenheiten auch respektieren. Dialekte machen die Verständigung eher schwierig und sind vielfach vom Aussterben bedroht. Trotzdem sind sie ein Merkmal, eine Eigenheit bestimmter Regionen und ihr Verschwinden wäre ein kultureller Verlust für die Region, der auch finanzielle Nachteile, z.B. im Tourismus nach sich ziehen kann, wenn die Region dadurch weniger "typisch" wird, eine spezifische Eigenheiten also verliert.
        Das nicht nur ich Sprache als Kulturgut sehe, zeigt sich auch in unserem Nachbarland Frankreich. Dort wollte man schon mal Fremdwörter verbieten, was letztlich gescheitert ist, hat 2017 aber "Gender-Schreibweise" verboten.

        https://www.welt.de/kultur/article170857223/Frankreichs-Premier-verbietet-Gender-Schreibweisen.html

        Aus dem Artikel ist übrigens auch ersichtlich, dass Gendersprache nicht nur der Inklusion dient, sonder auch das Gegenteil davon bewirken kann.
        Blinde und Sehbehinderte haben sich darüber beschwert, dass Texte (in Blindenschrift) dadurch erheblich an Verständlichkeit verlieren, wenn sie in Gender-Schreibweise ausgeführt sind.

        Quelle: welt.de

        Pure★Aqua ツ


      • Pure★Aqua ツ 45
        Pure★Aqua ツ 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Glaub die Frage die man sich stellen muss :
        Ist Gendern sinnvoll ?
        Und das muss man einfach mal mit nein beantworten ,weil es wie oben schon steht , weibliche Wörter dafür gab. Eigentlich ist Gendern gerade zu überflüssig & ich glaub wir alle haben wichtigere Dinge als der Krempel.

        paganiniMichael K.Diesel


      • Tim 121
        Tim 05.08.2021 Link zum Kommentar

        @paganini
        Ich sag mal so: Sklaverei, keinerlei Rechte für Frauen etc. war auch "Jahrhunderte lang in Ordnung".

        Tenten


      • 103
        Tenten 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Ich sehe Sprache ebenfalls als ein Kulturgut an. Allerdings ist für mich auch der Umgang mit anderen, die Akzeptanz und der Umgang damit ein Kulturgut und zwar ein weitaus höheres als die Sprache. Der Umgang mit Homosexualität zum Beispiel in Ungarn oder der mit Frauen zum Beispiel in Afghanistan gehört für mich ebenfalls zur Kultur eines Landes und diese hat für mich einen wesentlich höheren Stellenwert als die der Sprache und deren vermeintliche Verunglimpfung. Klar mag Gendern etwas unbequem zu lesen sein, aber das ist es nur kurze Zeit, nach einer Weile liest es sich ebenso flüssig wie ohne. Wenn ich natürlich an jedem Sternchen und Doppelpunkt erstmal innerlich empört verharre und mich ärgere, dann leidet der Lesefluß darunter. Das hat man dann aber eher seiner eigenen Ignoranz zuzuschreiben als ein paar zusätzlichen Satzzeichen. Ich bin für das Experiment Gendern und neugierig, welchen Einfluß es letztendlich haben wird. Wer jetzt schon sagt, das sei sinnlos und brächte nichts, hat vermutlich eine gute Glaskugel. Es gab in der Geschichte genügend Beispiele für Veränderungen, die von der Mehrheit komplett abgelehnt wurden und heute selbstverständlich sind. Warum also könnte das hier nicht auch so sein? Man muss es einfach mal versuchen.

        Johanna SchmidtCarsten DreesTim


      • Tim 121
        Tim 05.08.2021 Link zum Kommentar

        @Aries
        Die Sprache würde sich auch hier "unbewusst" ändern, wenn sich nicht plötzlich Leute stupide darüber aufregen würden, die es ohnehin nicht betrifft. Niemand zwingt euch zu gendern. Lasst gefälligst die in Ruhe, die es der Inklusion wegen aber machen wollen.

        Carsten DreesTenten


      • 69
        Michael K. 05.08.2021 Link zum Kommentar

        Es betrifft jeden, der solche Texte liesst, denn die veränderte Schreibweise erschwert das. Aber wenn Einzelne, oder private Seiten, wie die hier, das machen, sehe ich das im Prinzip als deren Angelegenheit, auch wenn ich nicht so schreiben würde. Wenn aber Behörden oder Universitäten, die über Steuermittel finanziert werden, so eine Schreibweise annehmen, dann kann sich auch jeder darüber aufregen, mit dem selben Recht, mit dem sich bestimmte Gruppen über die herkömmliche Schreibweise aufregen. Dass die irgendwen diskriminiert ist eine willkürliche Annahme, die man mit der gleichen Berechtigung bestreiten kann, wie man sie begründen kann.

        Dieselpaganini


      • 50
        paganini 05.08.2021 Link zum Kommentar

        @Tim
        „ Ich sag mal so: Sklaverei, keinerlei Rechte für Frauen etc. war auch "Jahrhunderte lang in Ordnung".“

        Was ist denn das bitte für ein Vergleich? Du stellst hier Sklavenhaltung, Vergewaltigungen, Tötungen etc gleich mit einer Schreibweise eines Wortes? Sorry aber das geht mal gar nicht…
        Dann können wir doch auch gleich damit beginnen zu sagen Gott ist eine Frau. Warum heißt es da DER Gott und nicht DIE?

        Es geht doch darum dass mit einer Schreibweise eines Wortes so gut wie keinem geholfen wird. Gleichstellung in der Ehe etc das wären Themen, aber nein man redet über die Schreibweise von Wörtern 🤦‍♂️🤷‍♂️

        Edit:
        Solche Themen müssen angegangen werden und darüber sollte man diskutieren und nicht um eine Schreibweise eines Wortes denn damit ist niemandem geholfen

        „ Diese Kritik kam offenbar nicht gut an: Apple hat eine Managerin in den unbezahlten Urlaub geschickt. Sie hatte zuvor Missstände am Arbeitsplatz angeprangert.“

        t3n.de/news/apple-managerin-beurlaubt-1396162/

        Pure★Aqua ツMichael K.


      • Carsten Drees 28
        Carsten Drees
        • Staff
        06.08.2021 Link zum Kommentar

        Danke, dass Du es ansprichst, paganini - der Vergleich hinkt tatsächlich, denn Sklavenhaltung, Vergewaltigungen etc sind natürlich ein anderes Kaliber als eine sprachliche Korrektur zur Inklusion. Wenn es uns also gelang, so einschneidende Korrekturen vorzunehmen in unserer Geschichte, dann sollte es doch mit Sprache ein leichtes sein, oder nicht?

        Und nochmal, weil es bei Dir anscheinend nicht ankommt: Es geht nicht ums Ändern der Sprache ODER beispielsweise Gleichstellung in der Ehe. Der Kampf gegen Ungerechtigkeiten und Ungleichbehandlungen aller Art wird gleichzeitig an mehreren Fronten gekämpft. Darüber hinaus ist es ja auch längst erwiesen, dass Sprache unsere Wahrnehmung beeinflusst. Kinder nehmen einen Beruf, in dem üblicherweise nur die maskuline Form verwendet wird, tendenziell auch als Männer-Beruf wahr.
        Wir können daran arbeiten, indem wir mit Sprache experimentieren und dennoch werden die Institutionen, die an anderen Fronten gegen Ungleichbehandlung kämpfen, nicht mit ihrem Kampf aufhören.

        Tenten hat es weiter oben schön erklärt: Wenn sich alles in mir gegen eine bestimmte Ausdrucksweise sperrt, stört es den Lesefluss viel entschiedener, als wenn ich normal drüber hinweglese. Für mich war es auch sehr ungewöhnlich, mittlerweile stört es mich so gut wie gar nicht. Reine Übungssache. Und ja: Sollte etwas anderes sich als praktikabler erweisen, bin ich sicher, dass ich mich auch daran gewöhnen kann – bin ja kein Gender-Sternchen oder -Doppelpunkt-Fundamentalist ;)

        TimTenten


      • 103
        Tenten 06.08.2021 Link zum Kommentar

        Ich lese übrigens gerade ein eBook in gendergerechter Sprache und muss sagen, dass mir das inzwischen überhaupt nicht mehr auffällt und es in keinster Weise stört. Die ersten paar Seiten hab ich es noch bemerkt, inzwischen lese ich da völlig flüssig drüber weg.

        Tim


      • Olaf Gutrun 56
        Olaf Gutrun 06.08.2021 Link zum Kommentar

        Aber um es mal ernst zu nehmen, das war gestern im Tv. Hantiert man es wirklich konsequent, wird die deutsche Sprache einfach nur verkorkst und noch viel komplizierter. Das geht teilweise bis ins Lächerliche hinein.

        Es gibt diverse Sätze die man teils nicht mehr normal sprechen kann.

        Lesen Sie mal folgende Abhandlung über das Doppelspaltmodell in der Quantenphysik: „Ein Lichtteilchen oder Photon fliegt auf einen Doppelspalt zu und trifft dahinter auf einen Schirm, sodass Wissenschaftler es nachweisen können. Die Eigenheiten der Quantenphysik bewirken, dass die Photonen dabei nicht gehäuft hinter den beiden Spalten auftreffen, sondern ein Interferenzmuster erzeugen, wie man es eigentlich von Wellen erwartet – wie bei Schall- oder Wasserwellen, die durch beide Spalte treten können. Und doch erzeugt jedes Photon nur einen einzigen wohllokalisierten Punkt.“

         Und jetzt stellen Sie sich das mit Gendersternchen vor: Sie verstehen wirklich gar nichts mehr. !!!


      • Pure★Aqua ツ 45
        Pure★Aqua ツ 06.08.2021 Link zum Kommentar

        @ Carsten
        Vielleicht liegt es auch daran ,dass einige Berufe nun mal Männerberufe sind. Was nicht heißt ,eine Frau ist unerwünscht ,es sind dennoch Ausnahmen. Ich seh auch kaum Männer im Dessousladen arbeiten & wenn dann ist er homosexuell.
        Dennoch gibt's viele Berufe wo beide auf ihre Kosten kommen ,ganz ohne das sie anfangen zu weinen ,weil ein Sternchen oder Doppelpunkt fehlt.
        Denke das hier als Grundlage so zu verkaufen ,geht nicht ganz auf.
        Übrigens gibts ja weibliche Berufsnamen ebenfalls.


      • 103
        Tenten 06.08.2021 Link zum Kommentar

        Die Argumentation hier wird immer lächerlicher!

        "Und jetzt stellen Sie sich das mit Gendersternchen vor: Sie verstehen wirklich gar nichts mehr. !!!"


        Ein Lichtteilchen oder Photon fliegt auf einen Doppelspalt zu und trifft dahinter auf einen Schirm, sodass Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen es nachweisen können. Die Eigenheiten der Quantenphysik bewirken, dass die Photonen dabei nicht gehäuft hinter den beiden Spalten auftreffen, sondern ein Interferenzmuster erzeugen, wie man es eigentlich von Wellen erwartet – wie bei Schall- oder Wasserwellen, die durch beide Spalte treten können. Und doch erzeugt jedes Photon nur einen einzigen wohllokalisierten Punkt.“


        @Olaf Ich habe lediglich ein "und Wissenschaftlerinnen" ergänzen müssen, um es gendergerecht zu machen. Was soll daran jetzt bitte "gar nicht mehr zu verstehen" sein?

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