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Wie 2020 die Tech-Industrie für immer veränderte

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Wir haben es fast geschafft! Das Jahr 2020 war nicht das, was irgendjemand von uns um diese Zeit im letzten Jahr geplant hatte, aber wir sind nur noch wenige Tage davon entfernt, es hinter uns zu lassen. In diesem rückblickenden Meinungsartikel werde ich einen Blick auf einige der Trends des Jahres werfen und darauf eingehen, wie 2020 die Tech-Industrie für immer verändert hat.

Nachhaltige Smartphone-Entscheidungen

Das Thema Nachhaltigkeit und Elektronikschrott ist eines, das in der Tech-Industrie schon seit einiger Zeit herumgeistert. Die Geschwindigkeit, mit der neue Smartphones auf den Markt kommen und das Marketing, das uns dazu bringt, funktionierende Produkte zu ersetzen, ist für viele, die ihren eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren wollen, ein Grund zur Sorge. Zwei Markteinführungen im Jahr 2020 gaben mir jedoch einen Grund, positiv in die Zukunft zu blicken.

Der erste war die Einführung des Fairphone 3+ im August 2020. Ich bin schon seit einiger Zeit ein Fan von dem, was Fairphone macht. Die Hardware ist zwar nicht wirklich bahnbrechend und das Preis-Leistungs-Verhältnis alles andere als gut, aber darum geht es bei dieser Marke nicht.

Denn die Kunden wählen Fairphone wegen des Effekts, den es auf ihr Umweltgewissen hat. Das Fairphone 3+, das sowohl als eigenständiges Produkt für Neukunden als auch als modulares Upgrade für bestehende Fairphone 3-Besitzer auf den Markt kam, zeigte der Tech-Industrie, dass Smartphones durchaus nachhaltig sein können. Einen grüneren, nachhaltigeren und eben fairen Weg!

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Modulare Smartphones sind für Menschen gedacht, denen der Planet, auf dem wir leben, am Herzen liegt. / © Fairphone

Das zweite Ereignis war die Entscheidung Apples, seine neuesten Telefone der iPhone 12-Serie ohne Ladegerät in der Box auszuliefern. Als Grund für diesen Schritt wurde dabei die Nachhaltigkeit genannt, denn das Letzte, was iPhone-Nutzer brauchen, ist ein weiterer Plastikklotz in ihrem Leben, wenn sie auch das bereits vorhandene Netzteil nutzen können. Apple spart dabei zwar Geld und verkauft die neuen iPhones nicht günstiger, aber ich denke, es ist trotzdem ein richtiger Schritt. Samsung spottete zunächst über die Entscheidung, doch dann kamen schnell Gerüchte auf, dass die Südkoreaner im Jahr 2021 nachziehen werden. So oder so, wenn dies zu einem Trend wird, wird es zu einer Reduzierung des Elektronikmülls führen – und das kann nur eine gute Sache sein.

Fernarbeit und Talentakquise

Die Tech-Branche war schon immer auf Talente angewiesen, um zu gedeihen. Ohne die klugen Männer und Frauen, die in den modernsten Technologieunternehmen der Welt arbeiten, würde es keine Innovationen geben. Wenn man im letzten Jahrzehnt die besten Talente in der Tech-Branche anwerben wollte, bedeutete das, dass man sie (in den meisten Fällen) nach Kalifornien holen musste, sodass sie dort auf den riesigen Campus der großen Tech-Unternehmen arbeiten konnten. Das Privatleben musste sich dabei komplett verlagern.

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Es war ein gutes Jahr für Videotelefonie-Dienste wie Zoom. / © nikkimeel / Shutterstock.com

Doch im Jahr 2020 hat sich das Remote-Working – eher durch Zwang als durch Wollen – in der Branche durchgesetzt. Twitter kündigte an, dass seine Mitarbeiter ab Mai 2020 "für immer" von zu Hause aus arbeiten dürfen. Google wird seine Mitarbeiter bis Sommer 2021 zu Hause behalten. Mit dem Anstieg der Remote-Arbeit als neue Normalität können Talente aus der ganzen Welt angeworben werden, ohne dass sie gleich auswandern müssen. Wenn die sozialen, geografischen und einwanderungsbedingten Grenzen wegfallen, könnten wir auf einen viel internationaleren und vielfältigeren Talentpool blicken, aus dem Tech-Unternehmen schöpfen können. Und das könnte zu einer endlosen Anzahl neuer Innovationen und Möglichkeiten führen.

Die Roboter kommen (endlich)

Die Roboterrevolution hat vielleicht lange auf sich warten lassen, aber im Jahr 2020 haben wir gesehen, welche Vorteile unsere autonomen Freunde für so viele verschiedene Branchen bringen können. Lieferroboter sind schon seit einiger Zeit auf dem privaten Grundstücken von Unternehmen und Universitäten im Einsatz, aber wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Welle von Fortschritten in der Robotik, die es diesen Maschinen ermöglichen wird, viel mehr als nur Postboten zu sein.

Fortschritte bei Sensoren, Spracherkennung und KI werden zu einer Zeit entwickelt, in der die Hardwarekosten sinken. Mit dem (langsamen) Rollout von 5G-Netzwerken wird die Konnektivität auf die nächste Stufe gehoben. Natürlich gibt es auf diesem Weg auch Herausforderungen. Die Einführung von Robotern aus dem privaten Bereich in die offene Welt wird die Unternehmen dazu zwingen, sorgfältig darüber nachzudenken, wie die Öffentlichkeit betroffen ist. Wie hoch ist der Preis für diese neuen Produkte und Dienstleistungen in Bezug auf die gesellschaftlichen Auswirkungen?

In einer Umfrage unter Führungskräften aus 21 Branchen gaben 61 Prozent an, dass sie erwarten, dass ihre Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre Roboter in kontrollierten Umgebungen einsetzen werden.

Was ist aus dem Jahr 5G (schon wieder) geworden?

Um mit einer negativen Anmerkung zu enden: Die globale Pandemie hatte einen negativen Einfluss auf die Einführung von 5G. Es fühlt sich an, als würden wir schon seit Ewigkeiten über die Netzwerke der nächsten Generation sprechen, ohne jemals wirklich den Sprung zu schaffen. Sicher, es gibt 5G-Netzwerke, die in vielen Teilen der Welt in Betrieb sind, aber es fühlt sich nicht so an, als hätten wir nicht den Sprung in die fünfte Generation der mobilen Vernetzung geschafft, wie wir Anfang 2020 dachten.

Rollouts in Städten in den Vereinigten Staaten verzögerten sich. In Großbritannien wurden 77 Mobilfunktürme aufgrund einer 5G-Verschwörungstheorie niedergebrannt. Auf dem europäischen Festland erhielten wir ein Telefon nach dem anderen zum Test, das mit 5G-Unterstützung ausgestattet war, ohne die notwendigen Mittel, um die neuen Netzwerkfunktionen zu testen.

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Wenn Sie im Jahr 2020 ein Telefon gekauft haben, stehen die Chancen gut, dass es 5G unterstützt. Wie viele von Ihnen nutzen es tatsächlich? / © Motorola

In Fabriken, Lagerhäusern und Schifffahrtshäfen war es die gleiche Geschichte: Hersteller von Netzwerktechnik wie Huawei, Ericsson und Nokia sahen einen Umsatzeinbruch, da 5G-Upgrade-Pläne von Industrien auf Eis gelegt wurden, die mit ihren eigenen pandemiebedingten Problemen zu kämpfen hatten.

Die Nachfrage, die Begeisterung und die Implementierung von 5G scheinen also im Jahr 2020 deutlich gedämpft geworden zu sein. Das wird sich mit der Zeit natürlich ändern. Der Übergang zu mobilen Netzwerken der nächsten Generation ist nur verzögert, nicht aufgeschoben, aber 2020 sollte dennoch ein großes Jahr für 5G auf der ganzen Welt werden. Passiert ist aber nicht wirklich etwas, oder?

Was meint Ihr? Wie hat 2020 die Tech-Industrie verändert? Wir würden auch gerne Eure Gedanken, Theorien und Vorhersagen für 2021 hören. Lasst uns in den Kommentaren darüber diskutieren!

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Zu den Kommentaren (6)
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  • 38
    dieCrisa 01.01.2021 Link zum Kommentar

    "Einen grüneren, nachhaltigeren und eben fairen Weg!"
    "Denn die Kunden wählen Fairphone wegen des Effekts, den es auf ihr Umweltgewissen hat."
    Das mag so sein - vor dem Kauf. Mit dem Gewissen...

    Die Stiftung Warentest sieht das Fairphone ganz hinten:
    "Wirklich schlecht schnitt nur ein Smartphone ab, dessen Test mit der Note „Mangelhaft“ endete: das Fairphone 3."

    Da ist dann nix mehr mit grünem Weg...: www.giga.de/news/vorsicht-vor-diesem-smartphone-sagt-die-stiftung-warentest/


  • omi uhr 26
    omi uhr 30.12.2020 Link zum Kommentar

    Uff, langer Artikel. Was Zoom, Meets, Skype und Co betrifft, bin ich jetzt total außen vor, dafür reicht mein technisches Verständnis nicht mehr aus. Und meine vorhandene Technik ist von 2014, bei Zoom versuch sah
    Ich nur paar wild mit den Armen rudern Mädels, ohne Ton. Woran lags, keine Ahnung. Will ich einen Livestream mit Chrome schauen/hören ist der Weg sobald daß Licht vom Bildschirm ausgeht, das War sonst anders. Woran liegst? Schöne neue Technik welt? Nicht mehr für mich, hab jegliche Freude daran Verloren. PS Winddoof PC kann ich überhaupt nicht, und neues Android über 6, scheinbar auch nicht, Android 10 ist jedenfalls für mich nix. Was also tun? TagesZeitung Abonnieren um auf dem neuesten Stand zu sein ist zu Teuer, Fernsehen hab ich keins, will auch nicht. Es ist also am besten nur ne Telefon um wenn Nötig 112 Wählen zu können. Und sonst? Für mich ab in die Tonne, Frust schieb. Mit anderen Worten, wer nicht mithalten kann, wird ausgeschlossen. Ab in die Nagelkiste.

    @Martin @Ohlib R Seid ihr sicher? ......

    Ingalena


    • 41
      Martin 30.12.2020 Link zum Kommentar

      'Was also tun? '

      Neues Wissen aneignen. Das hat noch keinem geschadet.

      RexxarTenten


      • 17
        Ohlib R 30.12.2020 Link zum Kommentar

        Jupp.
        Vorschlag: Anfangen mit Rechtschreib- und Orthografieauffrischungskurs.

        C B


    • 41
      Martin 31.12.2020 Link zum Kommentar

      Klar bin ich mir sicher. Wenn Du natuerlich Lernresistent bist, dann wird sich auch die Technikwelt an dir vorbei entwickeln.


  • Ingalena 92
    Ingalena 30.12.2020 Link zum Kommentar

    @ Fabi, wann fängst du wieder an Kommentare zu schreiben?
    Ich vermisse sie schon länger.

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