Vor wenigen Jahren lag der Preis für einen Führerschein der Klasse B laut einer Umfrage des ADAC noch bei 2.500 bis 3.500 Euro. Inzwischen sind es bis zu 4.000 Euro – Tendenz weiter steigend. Die finanziellen Hürden stoßen dabei zunehmend auf Kritik. Sogar im Koalitionsvertrag ist eine Senkung der Ausbildungskosten als Ziel verankert. Jetzt sollen endlich Maßnahmen folgen.

Pläne für eine Reform der Fahrausbildung

Wie der Bußgeldkatalog unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet, wurde im Bundesverkehrsministerium eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Diese soll zeitnah Vorschläge für eine grundlegende Reform der Fahrausbildung erarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei das Ziel, die Kosten deutlich zu reduzieren. SPD-Politiker Dirk Wiese sagt gegenüber der AFP: „Das wäre ein wichtiges Zeichen an die junge Generation, dass wir diesen Passus im Koalitionsvertrag mit Leben füllen.“ Viel Zeit soll dabei nicht mehr verstreichen – konkrete Schritte sind bereits in Vorbereitung.

Nach Ansicht des Bußgeldkatalogs könnte die Reform schon Anfang 2026 in Kraft treten. Welche Maßnahmen im Detail geplant sind, ist bislang jedoch offen. Besonders teuer sind im aktuellen System vor allem die Fahrstunden. Ein Reformvorschlag der Union, der Anfang 2024 präsentiert wurde, schlägt als Lösung unter anderem den Einsatz von Fahrsimulatoren vor. Demnach könnten die zwölf vorgeschriebenen Sonderfahrten – etwa auf der Autobahn oder bei Nacht – durch digitale Übungen ersetzt werden. Das würde nicht nur die Anzahl der Fahrstunden reduzieren, sondern auch dazu beitragen, den Fuhrpark kleiner zu halten und die Betriebskosten der Fahrschulen zu senken.

Sparen auf Kosten der Sicherheit?

Durch die vorgeschlagenen Änderungen verspricht sich die Union Einsparungen von bis zu 1.000 Euro pro Führerschein. Gleichzeitig könnten die gestraften Lerninhalte jedoch auch die Verkehrssicherheit negativ beeinflussen. Denn wenn praktische Übungseinheiten reduziert werden und zusätzlich die Fahrerlaubnisprüfung geöffnet wird – wie es das Unionskonzept ebenfalls vorsieht – könnten die Fahranfänger am Ende schlechter auf den Straßenverkehr vorbereitet werden. Entsprechend bleibt unklar, ob sich die vom Verkehrsministerium eingesetzte Arbeitsgruppe am Unionskonzept orientiert oder eigene Vorschläge entwickelt. Erste Details zu möglichen Maßnahmen werden in den kommenden Monaten erwartet.