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HTC

HTC One (M8)

5,0

Pro

  • Eleganter Alumium-Unibody
  • Doppel-Kamera mit einzigartigen Effekten
  • Kluge Software-Funktionen
  • Stereo-Boomsound

Contra

  • Schwer
  • Akku nur 2.600 mAh
Foto: Handy HTC htc-one-m8

Pros des HTC One (M8)

  • Eleganter Alumium-Unibody
  • Doppel-Kamera mit einzigartigen Effekten
  • Kluge Software-Funktionen
  • Stereo-Boomsound

Contras des HTC One (M8)

  • Schwer
  • Akku nur 2.600 mAh

Zum Abschnitt:

HTC One (M8): Preis und Verfügbarkeit

Das HTC One M8 ist seit April 2014 auf dem Markt und kostet bei Notebooksbilliger bloß noch 354 Euro (Stand: 27.05.2015).

Wirft man einen blick in die derzeit besten Smartphones für unter 400 Euro, sticht das One M8 klar hervor, auch wenn das LG G3 (zum Test) natürlich ein ebenbürtige Alternative ist.

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HTC One (M8): Design und Verarbeitung

Der Vorgänger kam schon mit ganz viel Aluminium, aber das One M8 setzt noch einen drauf und steckt sogar in einem echten Unibody aus Metall. HTC hat es geschafft, Rückseite und Rahmen aus einem Aluminiumblock zu fräsen. Man muss sich das HTC One M8 wie eine Metallwanne vorstellen, auf der das Display mit den Hardware-Komponenten aufliegt. 

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Die Unterseite mit Micro-USB-Port und Klinke. / © nextpit

Über die technische Ausstattung könne sich ein Unternehmen heutzutage kaum noch differenzieren, erklärte HTC-Produktmanager Fabien Nappenbach damals bei der Präsentation des Flaggschiffs, die Komponenten seien schließlich frei verfügbar, jeder könne heutzutage einen Snapdragon und ein Display zusammenbauen. Aber einen Metall-Unibody millimetergenau in einer sechsstelligen Stückzahl zu produzieren, das bekommen nur ganz wenige hin.

Das Ergebnis beeindruckt. Natürlich sind die Ähnlichkeiten zur ersten One-Generation unübersehbar, doch HTC hat an allen Ecken und Enden ein bisschen gefeilt. Zusammengefasst kann man sagen, dass das Gerät runder geworden ist, nicht nur die Rückseite ist zu den Rändern hin stärker gebogen (wodurch das Gerät viel besser in der Hand liegt), auch die vier Ecken verdienen diesen Namen nicht mehr, weil sie kreisförmig sind.

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Der sanft gerundete Metall-Unibody liegt extrem gut in der Hand, auf dem Foto ist die Farbvariante "Dark Grey" zu sehen. / © nextpit

Das HTC One M8 gibt es in den Farben Silber, Dark Grey und Gold. Mir gefällt "Dark Grey" mit Abstand am besten, weil Farbton und Oberfläche an polierten Edelstahl erinnern - eleganter geht es wirklich nicht mehr. Es gibt aber auch zwei Kritikpunkte, die ich nicht unerwähnt lassen möchte:

  • Die neue Unibody-Fertigung macht den Rahmen, also die Ränder, etwas breiter als beim Vorgänger.
  • In Kombination mit den breiten Lautsprechern auf der Frontseite wird das Gerät zu einem mächtigen Klotz, der schwer in der Hand liegt.
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Die Unibody-Fertigung macht den Rahmen breiter, das zeigt der Vergleich mit dem Vorgänger. / © nextpit

Einen so sichtbaren Sprung im Design konnte HTC mit dem HTC One M9 nicht wiederholen, sodass man auch im Jahr 2015 getrost zum Vorgänger greifen kann und ein modernes Smartphone in den Händen hält.

HTC One (M8): Display

Das Display entspricht mit 5 Zoll und Full-HD-Auflösung eher dem 2013er Oberklasse-Standard, und gilt heute schon fast als kompakt. Auch wenn manche Hersteller inzwischen den QHD-Standard etablieren wollen, der die letzten sichtbaren Pixel tilgt, kann die Full-HD-Auflösung sich bei dieser verhältnismäßig geringen Display-Diagonale noch gut sehen lassen. Helligkeit, Farbdarstellung und Kontrast haben auch stets einen guten Eindruck hinterlassen, auch wenn die Leuchtkraft moderner Displays oder die der Samsung-Flaggschiffe in einer anderen Liga spielen.

Das HTC One M9 nutzt fast dasselbe Display, schützt es jedoch mit Gorilla Glass 4, anstatt der Anfang 2014 üblichen, dritten Generation des Spezialglases. Damit ist das getestete HTC One M8 zwar etwas weniger stoßfest, doch die große Zahl an verfügbarem Zubehör und die üppige Auswahl an Schutzhüllen sollte Euch die Sorge um Unfälle mit dem One nehmen.

HTC One (M8): Besonderheiten

Für mich ist die ausgeklügelte Steuerung des Touchscreens aus dem Standby im Test des HTC One M8 eines seiner Killerfeatures. Es ist nicht nur möglich, das Smartphone (wie beim LG G3) mit einem Klopfen auf dem Touchscreen aufzuwecken, man kann mit festgelegten Wischgesten direkt in bestimmte Bereiche des Systems springen. Ein Wisch von links nach rechts führt in den BlinkFeed, von oben nach unten gelangt man dagegen auf den Homescreen. Damit solche Aktionen nicht unbeabsichtigt ausgelöst werden, etwa wenn man in der Hosentasche über das Display streicht, ist das Bewegungsmuster an den Lagesensor gekoppelt: nur wenn man das One hochkant und senkrecht hält, klappt es mit dem Muster. 

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Die neue Gestensteuerung funktioniert direkt aus dem Standby heraus. Hier ein Überblick über die möglichen Aktionen. / © nextpit

Die Ausweitung der Gestensteuerung auf das inaktive Display ist so naheliegend, dass ich mich frage, warum eigentlich nicht schon früher ein Hersteller darauf gekommen ist. Aber die Antwort ist einfach. Damit es funktioniert, muss der kapazitive Touchscreen permanent "horchen", ob jemand darüber streicht, also permanent unter Spannung stehen. Es ist ein spezieller Schaltkreis ("Sensor Hub") erforderlich, damit diese Funktion ressourcenschonend umgesetzt werden kann. Daher ist dieses Feature auch nicht per Update auf ältere HTC-Modelle gekommen.

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Die Doppelkamera des HTC One M8 erweist sich im Test noch als Wunderwaffe. / © nextpit

HTC One (M8): Software

Die Software-Oberfläche Sense in Version 6 wird auch als "6th Sense" bezeichnet, weil sie angeblich von selbst erkennt, was der Nutzer will. Tatsächlich halten sich die Veränderungen zur Version 5 in Grenzen. Version 7 steht mit einem Update auf Android 5.1 Lollipop ins Haus, lässt aber bisher auf sich warten. Mehr Infos dazu und ein erstes Video findet Ihr auf unserer Infoseite zum Software-Update des HTC One M8.

  • HTC One M7 und M8: Update auf Android Lollipop

HTC betreibt Feintuning, zum Beispiel im BlinkFeed, und bietet hier mehr Personalisierungsmöglichkeiten an. Ins Auge stechen die neuen Farbcodes, die Themes zugeordnet werden. Unter Personalisieren > Themes findet man Homescreen-Thumbnails, die stellvertretend für das Theme stehen, da drüber sind vier Farben, die bestimmten Bereichen der Oberfläche zugeordnet werden, zum Beispiel Orange für den Kalender, Grün für die Systemeinstellungen.

Mit dem Update auf Android 5.0 Lollipop wird das Personalisieren Eures HTC One M8 noch größer, was wir in einem separaten Artikel näher beleuchten.

  • Dieser neue Trend macht Smartphone-Personalisierung zum Kinderspiel
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Der Farbcode wird bei der Theme-Auswahl im oberen Bereich der Thumbnails angezeigt.

HTC hat etliche seiner Apps wie unter anderem die Nachrichten- und Social-Media-News-App BlinkFeed sowie die Foto-Collage-App Zoe in den Play Store ausgelagert. Das bedeutet, dass die vorinstallierten Apps unabhängig von den seltenen System-Updates aktualisiert und mit neuen Features ausgestattet werden. HTC hat sich im Laufe des Jahres einen sportlichen Update-Zyklus für jene Apps angewöhnt, sodass man sich gewiss gut unterstützt fühlt.

Auch das System-Update auf Android 5.0 Lollipop kam spät, jedoch nicht ungewöhnlich spät. Mit einer gewissen Verzögerung ist bei derartig angepassten Android-Aufsätzen immer zu rechnen, von daher sei HTC verziehen, dass das erste Updates erst fünf Monate nach dem Release von AOSP 5.0 eintrafen.

HTC One (M8): Performance

Die Performance lässt noch immer keine Wünsche offen, im Test reagierte die Oberfläche butterweich auf Eingaben. Wie Samsungs Galaxy S5 (zum Test) oder Sonys Xperia Z3 (zum Test) setzt auch das getestete HTC One M8 auf den Qualcomm-Chipsatz Snapdragon 801, eine modifizierte Variante des 800er-Modells (bekannt aus dem Nexus 5 (zum Test) mit höherer Taktrate und einer schnelleren Flash-Speicherbrücke (eMMC 5.0). Etwas besseres gab es seinerzeit nicht.

Der Clou ist, dass der vielversprechend klingende Snapdragon 810, der inzwischen im Nachfolger, also dem HTC One M9, verbaut wird, sich wegen seiner Hitzeprobleme subjektiv langsamer anfühlt als der nominell halb so starke Prozessor des HTC One M8. Im Test zeigt sich, dass durch das häufige Erwärmen der neuere Prozessor sich oft ausbremsen muss und so das Gefühl von weniger Leistung entsteht. Ein Grund mehr also, zum älteren HTC One zu greifen.

HTC One (M8): Audio

BoomSound ist das Stichwort, das HTC-Geräte groß macht. Seit dem One sind die Stereo-Frontlautsprecher das Markenzeichen der Serie und sie sind aus dem Design nicht mehr wegzudenken. Ihr Klang ist natürlich nicht mit dem eines Hi-Fi-Systems zu vergleichen, doch kann man mit ruhigen Gewissen sagen, dass das HTC One M8 wieder seine eigene Boom Box ist. Der Stereo-Sound ist aus dem typischen Abstand von 40 bis 50 Zentimetern präzise, fast schon räumlich und durch den eingesetzten BoomSound-DSP werden die Klänge so nachbearbeitet, dass sie durch die integrierten Lautsprecher besonders akkurat wiedergegeben werden.

Die mitgelieferten Kopfhörer verrichten ihren Dienst ebenfalls mit Bravour und liefern gute Leistung in sämtlichen Frequenzbereichen, auch wenn sie hörbar basslastig sind. Ein Manko, dass sich leicht mit dem Equalizer ausgleichen lässt. Die Stöpsel lassen sich in ihrer Größe anpassen. Sie passen dank der unterschiedlichen Gummi-Aufsätze in schmale wie breite Gehörgänge.

HTC One (M8): Kamera

Vor zwei Jahren überraschte HTC die Welt mit der UltraPixel-Technologie, also dem Verzicht auf viele Megapixel für mehr gelungene Schnappschüsse. 2014 setzte das getestete HTC One M8 mit einer neuen Idee noch einen drauf: Eine zweite Kamera, in kurzem Abstand neben der Hauptkamera positioniert, reichert diese das Foto mit Tiefeninformationen an und erlaubt das nachträgliche Anpassen des Schärfebereiches mit einem Fingertipp.

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Das gleiche Foto mit unterschiedlichen Schärfebereichen: Die Doppelkamera machts möglich. / © nextpit

Die Auflösung der "kleineren" Kamera ist irrelevant, sie dient ohnehin nur dazu, die Abstände der Objekte im Sucher zur Hauptkamera zu messen. Diese Information ermöglicht es der Hauptkamera wiederum, jedes Objekt auf dem Foto zu fokussieren und scharf aufzunehmen. Daher ist ein mit einer solchen Kamera aufgenommenes JPEG auch um etwa ein Drittel größer als "normale" JPEGs. Das Feature kennen wir ansonsten nur vom Honor 6 Plus (zum Test).

Wenn man in der Galerie des neuen HTC One auf Bearbeiten tippt, kann man nachträglich den Fokus setzen und bestimmte Bildbereiche/Objekte scharf stellen. Ein netter 3D-Effekt ist ebenfalls möglich.

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Bearbeitungsmodus: Auch ein leichter 3D-Effekt ist möglich. / © NextPit

In meinem Test sahen die Fotos auch abseits dieser Effekte extrem gut aus. Sie waren scharf, für ein Smartphone sehr gut ausgeleuchtet und sehr rauscharm. Weil es sich nicht um die finale Firmware gehandelt hat, hat HTC uns gebeten, hier keine Fotos zu veröffentlichen. Auf den ersten Blick würde ich aber sagen, dass sich die Fotos mit dem iPhone 5 vergleichen lassen - und das will schon was heißen. Apropos iPhone: Wie das Apple-Handy kommt das neue One mit einer Doppel-LED-Leuchte, rot und blau für einen ausgewogenen Mix aus warmen und kalten Farben.

Auch bei der Frontkamera macht HTC alles richtig. Es handelt sich nicht um eine kleine Billig-Optik, sondern um eine 5-Megapixel-Kamera mit Weitwinkelobjektiv, 2.0er-Blende und hintergrundbeleuchtetem Sensor (BIS, Backlight Illuminated Sensor).

Ein Jahr später muss man natürlich einräumen, dass sich im Bereich der Smartphone-Kameras unglaublich viel getan hat; was neue Sensoren und den neuen Software-Möglichkeiten von Android 5.0 Lollipop und seinem Camera2-API geschuldet ist. Insbesondere das Samsung Galaxy S6 (zum Test) und das LG G4 (zum Test) haben hier neue Spitzenwerte erreicht. Sie erzielen vor allem in künstlichem oder allgemein schwachem Licht erheblich bessere Ergebnisse als noch das hier getestete HTC One M8 (oder wenig besserer sein Nachfolger). Doch kann man für die Preisdifferenz zwischen den neuen Flaggschiff-Smartphones und dem One M8 eine gebrauchte DSLR kaufen.

HTC One (M8): Akku

Im Vergleich mit dem Vorgänger ist der Akku zwar um 300 mAh auf 2.600 mAh gewachsen. Der Vergleich mit der Konkurrenz zeigt aber, dass HTC dem Kunden am wenigsten bietet: Das Samsung-Top-Modell S5 kommt mit 2.800 mAh und auch Sony legt beim Z2 mehr drauf (3.200 mAh). Natürlich ist die Kapazität nicht das einzige Kriterium für die Akkulaufzeit, eine große Rolle spielen auch die technischen Komponenten (Chipsatz, Display) und die Software-Anpassungen. Aber da sich alle Top-Flaggschiffe in etwa auf dem gleichen technischen Niveau und bei allen großen Herstellern fähige Software-Ingenieure sitzen, kann ich mir kaum vorstellen, dass HTC die Differenz von 600 Milliamperestunden zum Z2 mal eben so kompensieren kann.

  • Das Ende längerer Akkulaufzeiten

Im Langzeittest des HTC One M8 zeigt sich, dass die Akkulaufzeit kaum zum Hemmschuh wird. Im Zuge des Lollipop-Updates hat es vielerorts Probleme gegeben, da Apps denn Akku leergesogen haben. Dies war allerdings nur vorübergehend. Nicht vorübergehend war, dass technisch ähnlich ausgestattete Smartphones wie später das Sony Xperia Z3 (zum Test) deutlich länger über den Tag kamen und kommen. Trotzdem liegt die Bildschirmzeit noch bei rund zehn Stunden, was auch Vielnutzern genügen sollte.

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Die Oberfläche im Xtreme Power Saving Mode: Mehr ist nicht möglich. © NextPit

Wenn die normale Akkulaufzeit nicht reicht, greift man eben zum "Xtreme Power Saving Mode". Der erlaubt es, mit nur 5 Prozent Akku laut HTC noch 15 Stunden durchzuhalten. Erreicht wird dies durch die Deaktivierung fast aller Smartphone-Funktionalitäten. Wenn man den Modus einschaltet, öffnet sich ein schlichtes Menü mit 5 Einträgen: Telefon, SMS, Kalender, E-Mail (nur Pull), Taschenrechner. Andere Aktionen sind nicht möglich. 

HTC One (M8): Technische Daten

Zum Zeitpunkt des Tests des HTC One M8 spielte es technisch ganz oben mit. Die Grundausstattung (Prozessor, Display, Speicher) war mit den Top-Geräten von Sony und Samsung vergleichbar. Inzwischen sind aber 32 Gigabyte Speicher üblich. Erfreulicherweise lässt sich der Speicher des HTC One M8 noch mit einer microSD-Karte erweitern. Das können nur noch sehr wenige moderne Flaggschiff-Smartphones.

Abschließendes Urteil

Auch ein Jahr später macht das HTC One M8 noch einen hervorragenden Eindruck. Im Test aus dem Jahr 2014 hatten wir noch den Eindruck, HTC wäre auf einen Kurs gekommen, um neue und richtige Schwerpunkte zu setzen. Man zog sogar mit Samsung gleich, wenn nicht sogar daran vorbei. Design, Kamera und Bedienung setzten neue Maßstäbe, die in diesem Original noch immer anmutig erscheinen, mehr noch als im in diesem Jahr erschienenen Nachfolger/Klon.

Das HTC One war eines der Smartphones des Jahres 2014, sodass es insbesondere zum jetzigen Preis zur Kaufempfehlung avanciert.


Der Test wurde komplett überarbeitet und basiert auf einem Original von Andreas Seeger.