Deutschlandticket: Kündigungswelle ist real


Das Deutschlandticket ist ein echter Gamechanger für den öffentlichen Nahverkehr. Für nur 58 Euro im Monat seid Ihr per ÖPNV-Flatrate quer durch ganz Deutschland unterwegs – egal ob von Kiel nach Garmisch-Partenkirchen oder von Aachen nach Dresden. Klingt nach einem unschlagbaren Deal, oder?
Gerade Pendler haben das Ticket gefeiert: Endlich günstig und flexibel Bus und Bahn nutzen – und das bundesweit! Für viele war es deutlich billiger als die alten, regionalen Nahverkehrs-Abos. Doch die Sache hat leider einen Haken.
1 Million Nutzer weniger: Warum das Deutschlandticket ins Straucheln gerät
Laut eines Berichts der FAZ ist die Zahl der aktiven Deutschlandticket-Nutzer von 14,5 auf 13,4 Millionen gesunken – und das innerhalb weniger Monate. Der Grund? Die Preiserhöhung zum Jahreswechsel. Statt wie bisher 49 Euro kostet das Ticket seit Januar 58 Euro im Monat.
Klingt erstmal nicht dramatisch, aber für viele scheint das der Tropfen gewesen zu sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Vor allem in Zeiten, in denen alles teurer wird, überlegt man sich eben zweimal, wofür man sein Geld ausgibt. Und genau das zeigt sich jetzt bei den Kündigungszahlen.
Besonders betroffen: Jobticket-Nutzer und junge Leute
Heftig trifft der Rückgang vor allem eine Gruppe: die Jobticket-Nutzer. Also all diejenigen, die das Deutschlandticket über den Arbeitgeber vergünstigt bekommen. Seit den Höchstwerten ist deren Zahl laut aktueller Marktforschung um 16 Prozent eingebrochen – auf jetzt nur noch 2,2 Millionen.
Noch deutlicher ist der Rückgang bei den jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren. Hier ist die Nutzerzahl sogar um 36 Prozent gesunken. Wenig Geld, hohe Kosten – da fällt auch die ÖPNV-Flatrate schnell hinten runter.
Und wie geht’s jetzt weiter mit dem Deutschlandticket?
Was viele nicht wissen: Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist nur bis Ende 2025 gesichert. Und wie es danach weitergeht, ist aktuell total offen. Zwar betonen Bund und Länder, dass das Ticket bleiben soll – aber eine klare Zusage gibt’s nicht. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) warnt schon jetzt: Wenn das Ticket eine echte verkehrspolitische Erfolgsgeschichte werden soll, dann muss die Politik jetzt handeln – bei der Finanzierung, der Umsetzung und der bundesweiten Kommunikation.
Aktuell teilen Bund und Länder jährlich 3 Milliarden Euro, um den Einnahmeausfall der Verkehrsunternehmen auszugleichen. Laut Koalitionsvertrag soll das Ticket auch über 2025 hinaus bestehen bleiben – Preissteigerungen sind erst ab 2029 geplant. Aber Hand aufs Herz: Was solche Versprechen wirklich wert sind, haben wir bei der Stromsteuer gesehen. Auch hier wurde von der Großen Koalition eine Senkung angekündigt – und dann wieder einkassiert, mit dem Verweis auf die leeren Kassen.
Fazit: Deutschlandticket – (noch) genial, aber auf wackligen Beinen
Das Deutschlandticket ist nach wie vor ein starkes Angebot für alle, die regelmäßig mit Bus und Bahn unterwegs sind. Aber: Die steigenden Preise und die unklare Zukunft könnten viele Nutzer dauerhaft vergraulen. Wenn Ihr Euch also fragt, ob sich das Ticket für Euch lohnt – schaut genau hin, wie oft Ihr wirklich unterwegs seid. Und hofft mit uns, dass die Politik bald einen klaren Plan präsentiert.