Das DIY-Team HTX Studio hat sich dieser Frage angenommen und dafür gleich mehrere Geräte gekauft: zehn iPhones und zehn Android-Smartphones. Die Geräte wurden in Gruppen aufgeteilt: Ein Teil mit klassischen Netzteilen geladen, der andere mit modernen Fast-Charge-Adaptern. Über ein halbes Jahr hinweg liefen die Tests, insgesamt 500 Ladezyklen pro Gerät. Eine eigens programmierte Software sorgte dafür, dass die Smartphones immer wieder bis 100 Prozent geladen und anschließend bis auf 5 Prozent entladen wurden – ein realistisches Szenario, das den Alltag vieler Nutzer widerspiegelt.
Fast-Charge im Langzeittest
Die Ergebnisse sind überraschend unspektakulär. Bei den iPhones zeigte sich nach 500 Zyklen ein minimal größerer Kapazitätsverlust beim Schnellladen: 12,3 Prozent gegenüber 11,8 Prozent bei langsamer Ladung. Bei den Android-Geräten (iQOO 7) war es sogar umgekehrt – die Akkus mit 120-Watt-Ladung hielten leicht besser durch als jene mit 18 Watt. Unterschiede, die nur im Labor messbar sind und im Alltag keine Rolle spielen.
Ein Kontroll-Smartphone wurde über den Testzeitraum gar nicht geladen, um die natürliche Alterung des Akkus zu messen. Diese lag bei 0,3 Prozent. Die oft zitierte Sorge, Schnellladen würde Akkus massiv schädigen, lässt sich damit kaum bestätigen.
Nur bis 80 Prozent laden?
Einem weiteren Lade-Mythos, dem die Bastler von HTX Studio nachgegangen, dreht sich um das Volladen des Akkus. Demnach halten Akkus länger, wenn sich die Kapazität stets zwischen 30 und 80 Prozent bewegt. Einige Hersteller wie Apple und Samsung bieten gar einen Modus in ihrer Software an, um das Aufladen des Akkus auf 80 oder 90 Prozent zu beschränken. Doch ist das überhaupt sinnvoll?
Dazu haben die Bastler das Experiment wiederholt und die Smartphones dieses Mal nur bis 80 Prozent aufgeladen und nur bis 30 Prozent entladen. Da es sich dabei nur um halbe Ladezyklen handelt, wurden gleich 1000 Durchläufe durchgeführt. Hier zeigt sich ein deutlicheres Ergebnis: Die Akkus alterten tatsächlich etwas langsamer, bei iPhones um 8,3 Prozent (4 Prozent besser), bei Android-Geräten um 6 Prozent (2,5 Prozent besser).
Dennoch bleibt auch dieser Unterschied überschaubar und dürfte im Alltag kaum spürbar sein. Ihr könnt Euch also Stress beim Aufladen sparen und Euer Smartphone immer so aufladen, wie es gerade passt.
Halbes Jahr, wie kann man das Langzeittest nennen, die echten unterschiede sieht man nach 4 und mehr Jahren.
Der Test hat ein halbes Jahr gedauert, aber es wurden in der Zeit 500 Ladezyklen durchgeführt. Das entspricht etwa 2 Jahren normaler Nutzung.