In den letzten Jahren sind verschiedene Wege entstanden, um Werbefluten zu entkommen. Manche befinden sich in einer Grauzone, und andere versprechen mehr, als sie am Ende halten. Doch ein Browser schafft es immer wieder, in diesem Zusammenhang besonders hervorzustechen.

Brave Browser: Ein besonderes Surf-Erlebnis

Die Rede ist vom Brave Browser – einem Namen, der bei Insidern längst kein Geheimtipp mehr ist. Der Browser ist aufgrund seiner konsequenten Haltung in Sachen Privatsphäre und Tracking-Schutz beliebt. Gleichzeitig taucht er immer wieder in Diskussionen rund um ein reibungsloseres und schnelleres YouTube-Erlebnis auf. YouTube-Videos ohne Werbung schauen und das ohne ein teures Premium-Abo? Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Und doch ist genau das einer der praktischsten Tricks des Brave Browsers.

Aber erstmal von vorne: Brave ist kein gewöhnlicher Browser. Er basiert auf Chromium, der gleichen Engine wie Google Chrome, und bietet damit volle Kompatibilität mit Websites und Chrome-Erweiterungen. Gleichzeitig hat Brave aber von Haus aus einige entscheidende Vorteile: einen integrierten Werbeblocker, Schutz vor Trackern, Fingerprinting-Schutz und ein eigenes Belohnungssystem namens Brave Rewards.

Startmenü des Brave Browser
Startmenü des Brave Browsers Bildquelle: nextpit / Thomas Kern

Und genau hier liegt der Schlüssel zu einem werbefreien YouTube: Brave blockiert Werbung und Tracking-Skripte schon bevor sie geladen werden. Gleiches gilt auch für die Werbeunterbrechungen, die in Videos eingeblendet werden. Technisch gesehen werden Anfragen an die Server der Werbenetzwerke abgefangen und unterdrückt, sodass YouTube für den Nutzer quasi „sauber“ erscheint. Die Videos selbst kommen weiterhin direkt von YouTube, aber die Werbeeinblendungen werden gar nicht erst angezeigt.

YouTube-Videos ohne Werbeunterbrechungen schauen

Brave ist dabei nicht nur ein „Adblocker-Browser“. Mit dem Fokus auf Privatsphäre, werden Tracking-Cookies, Analyse-Skripte und Fingerprinting-Technologien automatisch blockiert. Das sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern oft auch für deutlich schnellere Ladezeiten. Gerade auf mobilen Geräten oder bei langsamen Internetverbindungen ist der Unterschied im Alltag spürbar.

Ein weiteres interessantes Feature ist der Brave Shield. Hier seht Ihr, wie viele Tracker und Anzeigen auf einer Website blockiert wurden. Außerdem kannst du einzelne Elemente gezielt zulassen oder blockieren. In Kombination mit der Möglichkeit, YouTube-Videos werbefrei zu streamen.

Nachteile des Brave Browsers und Auswirkungen für Creator

Ein häufig genannter Nachteil des Brave Browsers ist die Verbindung zu Peter Thiel, einem frühen Investor, der vor allem als Mitgründer von Palantir, einem Unternehmen mit starkem Fokus auf Datenauswertung und Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden, bekannt ist. Diese Nähe sorgt bei Nutzern für Misstrauen, die maximale Unabhängigkeit und Transparenz erwarten. Offiziell gibt es zwar keine Hinweise darauf, dass Brave aktiv Nutzerdaten an Investoren weitergibt, aber allein die Verbindung zu Peter Thiel wirkt dennoch befremdlich.

Ein weiterer Nachteil betrifft die wichtigen Einnahmen für Creator, die wegen des aggressiven Werbeblockings oft ihre Hauptfinanzierungsquelle verlieren. Somit erhalten Creator weniger Unterstützung – eben von jenen Zuschauern, die die Inhalte gerne konsumieren und damit monetär indirekt unterstützen würden.