Wurde ein WLAN-Router professionell eingerichtet, sind gravierende Patzer eher unwahrscheinlich. Anders sieht es aus, wenn die Einrichtung in Eigenregie oder durch Bekannte erfolgte. Gerade dann lohnt sich ein genauer Blick auf eine bestimmte Sicherheitsoption. Diese beeinflusst maßgeblich, wie sicher und schnell die Verbindung ist. Und auch, welche Risiken im Hintergrund lauern.

Warum die richtige Verschlüsselung so entscheidend ist

Bei der Ersteinrichtung spielt die Wahl der WLAN-Verschlüsselung eine zentrale Rolle. Während WPA2 und WPA3 als moderne und robuste Standards angesehen werden, gilt das bereits 2003 eingeführte WPA als veraltet und leicht zu umgehen. Das Protokoll bietet nur begrenzten Schutz und stellt ein unnötiges Sicherheitsrisiko dar.

Im harmlosesten Szenario verschafft sich ein neugieriger Nachbar Zugang zum WLAN und nutzt die Leitung gratis mit. Was wiederum die Geschwindigkeit spürbar beeinträchtigen könnte. Problematischer wird es, wenn über die Verbindung urheberrechtlich geschützte Inhalte heruntergeladen werden. Denn die Konsequenzen treffen stets den Anschlussinhaber, oft in Form teurer Abmahnungen. Noch schwerer wiegt die Gefahr, dass Cyberkriminelle die schwache Verschlüsselung ausnutzen, um unbemerkt Schadsoftware einzuschleusen, den Datenverkehr mitzulesen oder Spuren illegaler Aktivitäten zu verschleiern.

Im Klartext: Wird noch die erste WPA-Generation eingesetzt – sei es durch veraltete Hardware oder eine nicht optimierte Einrichtung –, sollte diese Einstellung dringend angepasst werden.

So findet Ihr die Verschlüsselung im Router-Menü

Alle gängigen Router bieten eine Benutzeroberfläche. Bei Modellen wie der Fritz!Box wird diese über den Browser per „fritz.box“ aufgerufen, bei O2-Geräten über „o2.box“. Bei vielen anderen Herstellern erfolgt der Zugriff derweil über eine IP-Adresse, die meistens zusammen mit dem Standardpasswort auf der Geräteunterseite zu finden ist.

Innerhalb des Menüs lässt sich die gewünschte Verschlüsselung schnell ansteuern. In der Fritz!Box befindet sich die Option etwa unter „WLAN“ > „Sicherheit“ > „Verschlüsselung“. Häufig steht allerdings nur der sogenannte „Transition-Mode“ zur Verfügung – zu erkennen etwa als „WPA2 + WPA3“. Dieser Modus sorgt dafür, dass kompatible Geräte automatisch WPA3 nutzen, während ältere weiterhin über WPA2 eingebunden werden.

Allerdings unterstützen nicht alle Endgeräte diesen Übergangsmodus. Ältere Apple-Geräte mit iOS 12.1.1 oder älter können beispielsweise Probleme verursachen. Daher empfiehlt es sich, zu prüfen, ob alle verbundenen Smartphones, Streaming-Devices und Smart-Home-Komponenten sauber funktionieren. Sollte das nicht der Fall sein, gilt „reines“ WPA2 weiterhin als sicherer Standard. Nur das ursprüngliche WPA sollten Nutzer unbedingt hinter sich lassen.

Was bei der Umstellung zu beachten ist

Die Anpassung der WLAN-Verschlüsselung ist im Grunde schnell erledigt. Ein kleiner Nachteil bleibt jedoch bestehen: Wird die Sicherheitseinstellung geändert, verlieren sämtliche Geräte die bestehende Verbindung. Erst nach einer erneuten Eingabe des WLAN-Passworts ist wieder ein Zugriff auf das Netzwerk möglich. Und je nach Anzahl der Geräte kann dieser Schritt viel Zeit in Anspruch nehmen.