Viele von Euch prüfen wahrscheinlich regelmäßig die Preise an verschiedenen Tankstellen, bevor Ihr tankt – logisch, denn die Unterschiede pro Liter können enorm sein. Das wissen auch die Tankstellenbetreiber und versuchen, Euch auszutricksen. Das Portal benzinpreis.de erklärt einen besonders fiesen Trick, mit dem Autofahrer geködert werden.
Fast 80 Prozent der Tankstellen tricksen
"Hiermit veröffentlichen wir 95.047 missbräuchliche Preismeldungen für Super-Benzin." So beginnt die Meldung von benzinpreis.de. Die Betreiber sprechen von "Der großen Benzinpreis-Täuschung". Aber was steckt dahinter? "Von den insgesamt 14.276 Tankstellen in Deutschland, die im angegebenen Zeitraum Super-Preise an die Markttransparenzstelle meldeten, haben 11.272 Tankstellen Preise verkündet, die weniger als 15 Minuten gültig waren", erklärt der benzinpreis.de-Chef Martin Richter. Innerhalb nur einer Woche wurden also 95.047 Kurzzeitpreise gemeldet. Noch extremer: Fast 3.900 Tankstellen haben sogar Preise gemeldet, die nicht mal 5 Minuten gehalten haben, bevor sie wieder nach oben geschraubt wurden. Das bedeutet, mehr als drei Viertel aller Tankstellen führen Euch mit solchen Aktionen gezielt in die Irre.
Der Vorwurf an die Tankstellenbetreiber ist klar: Sie veröffentlichen kurzfristig günstige Preise, um Euch zur Tankstelle zu locken – und sobald Ihr da seid, ist der Preis schon wieder teurer. Richter erklärt: "Wenn eine gemeldete Preissenkung überwiegend dem Zweck dient, Kunden zum Aufsuchen der Tankstelle zu bewegen, ohne dass dieser Kunde eine zumindest realistische Chance hat, diesen Preis auch zu bezahlen, handelt es sich um eine Irreführung der Kunden." Das Ziel: Am Ende zahlt Ihr doch mehr als gedacht.
Wann reagieren die Behörden?
Richter fordert: "Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe, die beim Bundeskartellamt angesiedelt ist, sollte derartige Auswüchse eigentlich begrenzen." Auch das Bundeskartellamt sieht das kritisch. Präsident Andreas Mundt sagt: "Die häufigen Preisänderungen machen es den Verbrauchern immer schwerer, einen Vergleich vorzunehmen und ihr Tankverhalten danach auszurichten." Aber: Was die Tankstellen hier abziehen, ist aktuell nicht verboten. Es gibt in Deutschland keine Gesetze, die die Häufigkeit oder Höhe von Preisschwankungen einschränken.
Tankstellen können die Preise so oft und so stark ändern, wie sie wollen. Sie müssen nur jede Änderung "in Echtzeit" an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt melden. Das weiß natürlich auch der Betreiber von benzinpreis.de und sagt: "Wenn man vielleicht auch noch nicht von Betrug im strafrechtlichen Sinne reden kann. Dieses Verhalten macht uns fassungslos."
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