Fans wütend: LEGO stoppt Herzensprojekt – nach 8 Jahren Arbeit


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Ein ehrgeiziges Projekt ist Geschichte: Lego hat die Einstellung eines Bionicle-Spiels veranlasst. Für viele Fans ist das ein herber Schlag – die Reaktionen schwanken zwischen Enttäuschung und offenem Ärger. Doch es gibt auch einen Lichtblick.
Lego zählt zu den großen Gewinnern der letzten Jahre: Von einem Umsatz von rund 1 Milliarde US-Dollar im Jahr 2003 ging es steil bergauf auf beeindruckende 9,8 Milliarden im Jahr 2023. Ein bemerkenswerter Erfolg in einer zunehmend digitalen Welt. Mitverantwortlich dafür sind kluge Investitionen in andere Medien – etwa erfolgreiche Videospielreihen wie „Lego Star Wars“ (2005) oder der Start eigener Kinofilme (2014). Doch nicht jedes Projekt schafft es bis zur Ziellinie: Ein besonders spannendes Vorhaben wurde nun kurz vor der geplanten Demo-Veröffentlichung eingestellt – sehr zum Ärger vieler Fans. Bemerkenswert: Die Initiative ging ursprünglich gar nicht von Lego selbst aus.
Bionicle-Projekt bleibt unfertig
Die Bionicle-Marke von Lego genießt Kultstatus unter Fans. Genau aus dieser Community stammt das Entwicklerteam Kanohi, das sich vor acht Jahren ein großes Ziel gesetzt hatte: Ein vollständiges Bionicle-Videospiel für die Community zu erschaffen – gemacht von Fans, gedacht für Fans. Nun hat Lego das ambitionierte Projekt jedoch unerwartet gestoppt.
Am 10. August 2025 sollte eine erste Demo von „Bionicle: Masks of Power“ überraschend als Shadowdrop erscheinen. Doch kurz vor dem geplanten Release, nach jahrelanger Arbeit, soll Lego das Team kontaktiert und zur Aufgabe des Projekts aufgefordert haben. Die Entwickler betonen, sie hätten alles darangesetzt, keinen Ärger zu riskieren. So seien die Fair-Play-Richtlinien des Unternehmens beachtet und auf jeder Plattform deutlich gemacht worden, dass es sich um ein nicht offizielles Fanprojekt handelte – inklusive Hinweisen auf der Website, in Trailern und auf Steam. Auch finanziell habe das Team nicht von dem Projekt profitiert. Dennoch blieb am Ende nur die Einstellung.
Obwohl Lego vergleichbare Projekte in der Vergangenheit mitunter duldete, wurde diesmal eine andere Entscheidung getroffen. Einen offiziellen Grund nannte der Spielwarenhersteller nicht. Team Kanohi vermutet jedoch, dass Lego eine Verwechslung mit offiziellen Titeln vermeiden wollte.
Eine neue Hoffnung
Als Reaktion wurde die fast finalisierte Demo in voller Länge als Walkthrough auf YouTube veröffentlicht. Inzwischen wurde das Video rund 77.000 Mal aufgerufen. Die Kommentare sprechen eine klare Sprache – dort fallen Begriffe wie „frustrierend“ oder „herzzerreißend“. Einige Stimmen gehen sogar so weit zu behaupten, Lego habe das Projekt gestoppt, weil es qualitativ zu gut gewesen sei. Die Fan-Reaktionen reichen von ernüchtert bis wütend.
Doch das Entwicklerteam scheint sich von dem Rückschlag nicht entmutigen zu lassen. So soll Team Kanohi bereits an einem neuen Konzept für ein komplett eigenes Spiel arbeiten – mit dem Arbeitstitel „Rustbound“. Diesmal jedoch nicht als zusammengewürfelte Fangemeinde, sondern als offizieller Indie-Spieleentwickler mit dem Namen "Unmasked Games". Damit könnte aus dem gescheiterten Projekt ein vielversprechender Neuanfang entstehen.