T.K.
genau wie es guguck gesagt hat,
mir geht es allgemein um schädliche software.
Die Tests von Malware-Scannern (ich nenne sie mal so) unter Android sind bisher ziemlich ernüchternd ausgefallen. Für einen Laien mögen 90 - 95% Erkennungsrate toll erscheinen. Dem ist aber leider in diesem Sektor nicht so! Das liegt daran, dass es häufig Abwandlungen von Malware gibt. Schlecht, wenn man die Variante erwischt, die nicht erkannt wird.
Ich würde nicht soweit gehen, dass es keine Viren und Würmer unter Android geben kann. Derzeit noch unbekannte Sicherheitslücken, Custom ROMs (insbesondere die vielen Forks) oder Apps, die Netzwerkverbindungen von außen annehmen, können Einfallstore bieten.
Dennoch ist das Malware-Risiko - wie unter Windows bekannt - sehr gering. Viel risikoreicher finde ich:
- dauerhaft offene Bootloader
- permanent aktiviertes USB-Debugging
- dauerhaftes Erlauben von Installationen aus unbekannten Quellen.
Damit lassen sich Daten auf unbeaufsichtigten oder verlorenen Geräten auslesen und Programme installieren bzw. es ermöglicht Drive-By-Installtionen (Drive-By-Downloads gibt es bereits, die erfordern jedoch noch die manuelle Installation durch den Anwender)
Auch öffentliche WLANs halte ich für ein Risiko. Selbst wenn sie WPA2-PSK verschlüsselt sind, so nutzen doch alle den gleichen Schlüssel und können damit alles mitlesen. Ob man dem Admin trauen kann und wie gut sein Know-How ist (sprich, ob er nicht Böcke bei der Konfiguration des WLANs geschossen hat), weiß man auch nicht.
Ein weiterer Punkt ist dei Auswahl der Apps. Ich erschrecke mich immer wieder, wenn selbst namhafte Apps nur halbherzig verschlüsseln. Oft ist zwar der Login verschlüsselt, der Datenverkehr aber nicht mehr. Komischerweise wird immer dann nachgebessert, wenn die Fachpresse darüber berichtet hat.
WhatsApp überträgt das Adressbuch. Facebook ebenso. Selbst wenn die gestzeskonforme Verwendung beteuert wird, so fällt bei näherer Betrachtung auf, dass oft US-amerikanisches Recht zugrunde gelegt wird, welches wesentlich lascher als das europäische ist. Ohne das eine dem anderen vorzuziehen, sollte der Anwender sich dennoch darüber seine persönlichen Gedanken machen.
Vielleicht verstoßen wir ja selbst gegen unser Recht, wenn wir unsere Adressbücher übertragen. Schließlich sind das nicht unsere Daten sondern die unserer Kontakte!
Wer sein Android-Smartphone gerootet hat (und den Bootloader wieder geschlossen hat), hat meiner Ansicht nach mit Werbeblockern und Apps zur detaillierten Zugriffsüberwachung einzelner Apps mehr Sicherheit, als mit einem Virenscanner. Zumal dieser auf einem ungerooteten Gerät auch nur eine App wie jede andere ist und somit nicht alles überwachen kann.
Ich bin bewußt soweit von Deiner Frage abgewichen, um zu verdeutlichen, wie wenig Sicherheitsgewinn ein Virenscanner bringt, wenn man im Gegenzug Tipps aus Foren anwendet oder Links folgt, ohne sich der Konsequenzen in vollem Umfang im Klaren zu sein.
Die Tatsache, dass ich paranoid bin, heißt noch lange nicht, sie seien nicht hinter mir her!
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