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07.06.2014, 13:30:22 via Website
07.06.2014 13:30:22 via Website
Einleitung:
Als Testgerät diente das Acer Liquid E3 in der Farbe Schwarz und mit Android 4.2.2 (Jelly Bean) welches ich 2 Wochen getestet habe.
Vielen Dank an Androidpit und Acer für die Möglichkeit diesen Test durchführen zu dürfen.
Ich beschreibe die Nutzungserfahrung stellenweise im Vergleich zu dem LG G2, das ich bisher genutzt und mich an dessen Features und das Handling gewöhnt habe. Der Vergleich ist natürlich insofern unfair, da die Preisklasse verschieden ist, aber ich hoffe interessant für den Leser, zu sehen wie sich das E3 schlägt bzw. wie schwer die Umstellung auf ein anderes Gerät ist.
Lieferumfang
Das Gerät bietet 16 GB Speicherplatz, der mit einer MicroSD Karte um bis zu 32GB erweitert werden kann. Mangels entsprechender Karte kann ich nicht prüfen, ob auch höhere Kapazitäten möglich sind. Im Lieferzustand sind 12,7 GB frei.
MicroSD Kartenslot
Anzeige freier Speicherplatz unter Win7
Design / Haptik / Bedienung
Das Acer Liquid E3 wirkt auf mich nicht billig, es ist sauber verarbeitet und fühlt sich wertig an, dabei ist es mit 135g auch sehr leicht. Durch die matte Rückseite liegt es recht sicher in der Hand. Fingerabdrücke sind dadurch nicht allzu stark sichtbar, lassen sich aber nicht ganz so leicht abwischen wie bei einer glatten Oberfläche. Positiv springen die roten Farbakzente bei den Lautsprecheröffnungen und der Kameralinse ins Auge. Mit der Zeit sammeln sich in den Lautsprecheröffnungen Fussel und Staubkörner an, die man aber leicht wegpusten kann.
Auf eine Silikonhülle oder ein Case habe ich verzichtet, da ich diese nicht mag. Das Smartphone wandert bei mir in die Hosentasche und hat in der Testphase auch keinen Kratzer abbekommen, ist also durchaus ein Gerät das man nicht mit Samthandschuhen anfassen muss. Das E3 empfinde ich als angenehm einhändig bedienbar, da es sehr ähnliche Dimensionen wie das G2 hat, war auch keine Umstellung erforderlich.
Als kleiner Anhaltspunkt, ob man mit der Größe zurecht kommt, bietet sich an mit Daumen und Zeigefinger einen rechten Winkel zu bilden und an die Ränder des Smartphones zu halten. Wenn das Smartphone nicht über die Finger hinausragt, sollte die einhändige Bedienung ohne Verrenkungen möglich sein.
Vergleich Rückseite
Vergleich Vorderseite
Akkulaufzeit
Das Ladegerät besitzt einen USB Ausgang und kann somit über das mitgelieferte Kabel das Smartphone aufladen. Dadurch kann man es auch für andere Geräte benutzen und es erleichtert den Austausch bei einem Defekt. Die Kabellänge beträgt ca. 80 cm. Das kann etwas knapp sein, wenn man das E3 mit dem Computer verbindet, falls dieser unterm Schreibtisch steht und man dabei noch das Smartphone benutzen möchte.
Den Angaben nach stellt das Ladegerät 1,0 A am Ausgang zur Verfügung und der nicht wechselbare 2000 mAh Akku des E3 müsste demnach in 2h aufgeladen sein. Diese Zahlen bestätigen sich auch in der Praxis. Der Akku des Acer Liquid E3 hat bei der in der Testphase doch intensiveren Nutzung als im Normalfall über den Tag gehalten und musste erst abends ans Ladegerät, um für den nächsten Tag bereit zu sein. Eine Ausnahme stellt davon die Nutzung von Spielen da, die ich getestet habe. Beispielsweise ist das Strategiespiel Royal Revolt 2 ein wahrer Akkufresser. Wer viel spielen möchte, sollte das Ladegerät dabei haben. Auch das GPS zieht am Akku. Über die Standby Zeit kann ich noch keine Aussage treffen, da ich das E3 ständig in Benutzung hatte.
Display
Das IPS Display des E3 ist 4,7' groß bei einer Auflösung von 1280x720 und hat damit eine Pixeldichte von 312 PPI. Trotz geringerer Auflösung und Pixeldichte schneidet das E3 in meinen Augen beim Display relativ gut ab. Im Vergleich mit meinem LG G2 erscheinen mir die Farben weniger kräftig und es weist einen Farbstich auf. Die Helligkeit des Displays ist gut und die Pixeldichte finde ich im grünen Bereich. Mir springen beim alltäglichen betrachten und Nachrichten lesen keine Pixel ins Auge. Als sehr gut empfinde ich die Blickwinkelstabilität, das sieht wirklich von jeder Seite und jedem Winkel super aus.
Vergleich Videowiedergabe bei 100% Helligkeit (E3 oben und G2 unten) Farben wirken etwas ausgewaschen beim E3
Problematisch ist meiner Meinung nach die starke Verspiegelung des Displays. Das ist wie ich finde aber ein generelles Problem bei Smartphones. Grade für den mobilen Einsatz wo das Gerät auch oft im Sonnenlicht genutzt wird, finde ich ein mattes Display vorteilhafter. Die Frage stellt sich mir auch bei Notebooks und Tablets. Dank der ausreichend hohen Helligkeit kommt man aber dennoch zurecht. Die geringere Auflösung im Vergleich zum G2 hat sich in der Benutzung nicht negativ ausgewirkt, allerdings hat man auf dem Homescreen schon weniger Platz, trotz Hardwarebuttons hat man z.B. im Vergleich zum G2 eine Reihe und eine Spalte weniger Icons. Auch wer viel mit Fotos oder Grafiken arbeiten will, dem reicht die Auflösung wohlmöglich nicht aus.
Telefon
Die Benutzung von 2 Simkarten ist ein sehr sinnvolles Feature, kann man so doch private und geschäftliche Nutzung in einem Gerät vereinen. Auch für Auslandsaufenthalte ist es sicherlich sehr komfortabel eine ausländische Simkarte zusätzlich nutzen zu können. Die Verwaltung bzw. Auswahl der entsprechenden Sim ist wunderbar einfach.
Micro-Simkarten-Slots
Verwaltung der Simkarten
An der Sprachqualität ist mir nichts Negatives aufgefallen. Ich bin klar verständlich und verstehe Anrufer auch gut, da fällt das E3 also nicht aus der Reihe. Ein besonders gutes Feature ist eine Funktion namens Float Caller. Ist diese aktiviert erscheint statt der Bildschirm füllenden Telefonapp ein kleines Fenster mit den Anruferinformationen. Das ist ziemlich praktisch, wenn man sich grade in einer App befindet.
Float Caller Fenster bei einem eingehenden Anruf
Kamera
Der LED Blitz für die Frontkamera ist für mich kein auschlaggebendes Argument für das Gerät, für Selfie-Süchtige stellt das Feature eventuell aber einen Kaufgrund dar, der das E3 von der Konkurrenz abhebt. Bei der Fotoqualität sehe ich jetzt keine großen Unterschiede, man kann damit bei Tage sehr vernünftige Fotos machen und bei schlechter Beleuchtung zumindest Nahaufnahmen auch in guter Qualität machen. Durch Erhöhung der Belichtungsdauer sind gute Ergebnisse erzielbar. Der Blitz sorgt allerdings naturgemäß je nach Objekt für Spiegelungen, so dass sich das generell weniger anbietet. Für Schnappschüsse ist die Kamera aber auch bei schwachem Licht oder Nachts durchaus brauchbar und Geräten ohne LED überlegen.
Nahaufnahme bei Tageslicht mit 10fach Zoom ohne Blitz
Nahaufnahme bei absoluter Finsterniss mit 10fach Zoom und Belichtungsdauer Stufe 3 mit Blitz
Musik
Normalerweise nutze ich trotz Smartphone einen extra MP3 Player zum Musikhören oder auch für Hörbücher, da ich auch kein großer Freund von Streamingdiensten bin. FÜr die Testphase habe ich das Acer Liquid E3 als Abspielgerät genutzt. Der dts Studio Sound bietet einige Presets für verschiedene Musikrichtungen und auch am Bass kann man drehen, was eher für Kopfhörer interessant ist. Durch die Platzierung des Lautsprechers an der Front kommen die Klänge gut an, wobei nur der untere zur Wiedergabe dient, und werden auch beim halten nicht verdeckt.
Die Radiofunktion funktioniert einwandfrei und der Empfang ist mittels der Kopfhörer klar und sauber.
Durch das Flachkabel der mitgelieferten Kopfhörer verheddert sich auch nichts. Sehr praktisch ist die Fernbedienung am Kabel, durch Knopfdruck kann man die Wiedergabe starten und stoppen und muss nicht in die Tasche greifen. Etwas groß geraten sind die In-Ears aber doch, so dass sie relativ weit aus dem Ohr ragen
Größenvergleich mit Sennheiser In-ears
GPS
Das GPS erscheint zunächst lahm was die Aktualisierung angeht, ich habe deshalb A-GPS in den Optionen aktiviert und dann auch keine Probleme gehabt. Die Aktivierung dieser Option sehe ich deshalb als Pflicht an. Mit Google Maps waren die Positionsangaben auch genau, da sind mir keine Aussetzer aufgefallen.
Satelliten Optionen
Acer-Rapid-Button
Als sehr praktisch hat sich der sogenannte Acer-Rapid-Button auf der Rückseite herausgestellt. Da das G2 einen Button an der selben Stelle hat, war die Bedienung auch nichts neues. Aus Erfahrung mit dem G2 kann ich sagen, dass man sich sehr schnell an diesen Button gewöhnt. Bei längerem Druck ruft man darüber die Kamera auf und kann ohne Umstände somit auch bei Bedarf einen Schnappschuss machen ohne lange rumzufummeln. Bei kurzem Druck auf den Button startet man eine App die man in den Einstellungen festlegen kann. Beispielsweise Google Maps. Desweiteren kann man über den Button auch Anrufe annehmen und beenden, was wirklich sehr praktisch ist. Der Acer-Rapid-Button stellt für mich also ein wirklich sinnvolles und nützliches Element dar.
Softwarefunktionen
Auf der Softwareseite muss ich die nützlichen Apps Swype und Polaris Office 5 hervorheben, welche bereits installiert sind. Auch bietet Acer einen eigenen Cloudservice an, soviel ich weiß ist der Speicherplatz unbegrenzt. Welchem Anbieter man nun vertraut, muss jeder für sich abwägen. Zudem hat man mit Acer Snapnote auch ein Tool zur Hand um pdf-Dateien zu erstellen. Die Floating Apps finde ich auch sehr ansprechend. Durch Druck auf den Multitaskingbutton erhält man eine Auswahl an Apps die ein kleines Fenster in den Vordergrund legen ohne dass eine bereits geöffnete App geschlossen wird. So kann man beispielsweise schnell einen Taschenrechner aufrufen oder mit der Memoapp eine Notiz anfertigen.
Beispiel Floating App für Memos während Real Racing 3 noch geöffnet ist
Praktischerweise lassen sich Anwendungen in der Benachrichtigungsleiste stumm schalten, was bei Apps die diese Funktion selbst nicht bieten sehr angenehm ist, denn ich empfinde unnötige Benachrichtigungen und das ständige wegwischen als stressig. Auch gut gefällt mir die Funktion namens Quicktouch, das Display lässt sich durch eine Wischgeste in Form eines I wieder aktivieren, so dass man nicht den Button an der Oberseite drücken muss, was praktisch ist wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Durch ein Z kann man den Musicplayer starten und mit wischen nach links und rechts vor- und zurückspringen.
Die Optionen der Statusleiste hat Acer sehr übersichtlich und klar gestaltet.
Fazit:
Insgesamt bietet das Acer Liquid E3 ein rundes Nutzungserlebnis und ich kann es für Neueinsteiger guten Gewissens empfehlen. Die Umstellung auf das E3 war im Grunde problemlos. Etwas Gewöhnung benötigte ich zunächst mit der Bedienung über die Hardwarebuttons, die beim G2 fehlen und ich versuchte auch mehrmals das Gerät mit klopfen zu entsperren, was beim G2 ein sehr komfortables Feature ist. Acer Quick Touch ist dafür aber zumindest zum Entsperren ein guter Ersatz.
Ein klarer Vorteil ist natürlich die Dual-Sim, wer diese Funktion benötigt, sollte das Gerät unbedingt näher in Betracht ziehen. Sehr gut gelungen finde ich auch das Design des E3, es hat im Rahmen der ja eng begrenzten sinnvollen Smartphone Gestaltung ein charakteristisches Aussehen und als ein Acer Gerät erkennbar, was vor allem an der Gestaltung der Lautsprecheröffnungen liegt.
Verbesserungsbedarf sehe ich beim Akku, auch wenn man mit einer Ladung über den Tag kommt, wäre eine Kapazität von 3000mAh sicherlich im Bereich des Möglichen.
Wer viel Wert auf technisch sehr anspruchsvolle Spiele mit allen Details legt, wird mit der moderaten Leistung nicht unbedingt seine ungetrübte Freude haben. Das beliebte Real Racing 3 kommt mir nicht sehr flüssig vor, ist aber trotz Microruckler ganz gut spielbar. Für Casual- und 2D-Spiele reicht die Leistung aber auf jeden Fall aus. Abseits von Spielen laufen alle Anwendungen flüssig, die 2Gb Ram haben daran sicherlich einen erheblichen Anteil. Da kann ich wirklich nichts dran aussetzen.
Ein Update seitens Acer auf die neue Android Version soll ja noch erfolgen, dadurch dass Google viele Funktionen von Android in die Apps ausgelagert hat und man diese aktualisieren kann, fällt das aber nicht mehr ganz so stark ins Gewicht. Ich habe jedenfalls keine Funktion großartig vermisst.
Pünktlich zum Testende erfolgte am 7.6. ein Systemupdate, falls mir da Neuerungen auffallen, werde ich diese noch ergänzen.
Abschließend noch eine Auflistung und Wertung der für mich relevanten Features, da wird jeder andere Präferenzen haben.
positiv:
+Dual-Sim
+Lautsprecher / Sound
+Rapid-Button
+mitgelieferte Apps
+2GB Ram
+MicroSD Kartenslot
neutral:
Spieleleistung
Auflösung
Front LED
negativ:
-Akku
-Farbstich
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