Tenten
keine oder wenig Apps zu nutzen kann nicht das Ziel sein. Ein OS muß gut funktionieren auch wenn der Nutzer 300 Apps installiert.
Hier spielt aber der Preis und damit die Ausstattung und Feinabstimmung eine große Rolle. Nicht von jedem Gerät kann man das gleiche erwarten. Ein preiswertes Gerät wird eher die Segel streichen. Darüber muss man sich bewusst sein. Daher ist die Zahl 300 gewagt!
Abgesehen davon, frage ich mich, wozu man 300 Apps braucht. Was machen die alle? Wozu braucht man die zu jeder Zeit?
Mit "Zurückhaltung und Verzicht" meine ich keinesfalls den Komplettverzicht. Beispielsweise braucht man nur eine E-Mail-App. Die ganzen Apps der Mail-Provider sind obsolet. Entweder man verwendet die vorinstallierte oder installiert sich eine einzige zusätzliche. GMail benötigt man auch nicht. Die Mails lassen sich genauso mit der anderen vorinstallierten E-Mail-App abrufen. Andersherum kkann GMail mittlerweile auch andere Accounts abrufen. Ausprobieren, was einem selbst am besten liegt!
Auf die Facebook- und Google-Apps kann man vielleicht ebenfalls verzichten. Nachrichten über Meldungen meiner Freunde reichen eventuell per Mail und müssen nicht an eine App gepusht werden. Auf den Messenger kann man verzichten, weil man sowieso WhatsApp nutzt und damit die Erreichbarkeit für andere aufgrund der Verbreitung gewährleistet ist.
Für Nachrichten musste man früher aktiv in die Zeitung oder den Fernseher schauen bzw. das Radio einschalten. Warum benötigt man heute eine Info realtime bei Erscheinen? Also kann man auch eine App aufrufen, um sich über das Tagesgeschehen zu informieren. Auf eine Push-Nachricht kann man verzichten, solange keine Katastrophe herrscht. Zum Lesen reicht dann der Standard Web-Browser.
Das gleiche gilt für die Wetter-Apps. Ein Blick an den Himmel sagt gerade bei Wetterwarnungen mehr aus, als das Gepiepse einer App. Das Gewitter zieht oft vorbei, aber die Warnung gilt für den ganzen Landreis. Vor dem großen Sturm wird schon Tage zuvor gewarnt. Dann kann man sich ja öfter mal über die Lage informieren.
Die Navigations-App muss nicht alle Karten von ganz Europa haben, sondern nur die Länder, die man bereist oder die an das eigene Land angrenzen. Kurz vor dem Urlaub kommt dann das Urlaubsland für diese Zeit hinzu.
Die eBay und Amazon-Apps sind nahezu verzichtbar. Die Webseiten sind ebensogut. Früher saß man zum Ende einer Aktion am PC. Heute macht man das Bieten nebenbei im Bus, wo man sich durch das Wackeln vertippen kann oder im Zug, wo man gerade wenn es wichtig wird, in ein Funkloch fährt? Der Sinn erschließt sich mir nicht.
Ich kaufe auch bei Amazon und Google Musik-Dateien. Aber ich lade sie mir dann auf meine Geräte. Der Cloudspeicher bei denen dient mir nur als Backup und ich kann mal ein Lied laden, benötige aber nicht die Streamingfunktionen der Apps.
Die empfohlene App ist nicht unbedingt für jeden die beste. Eine Alternative ist vielleicht schlanker und reicht ebenfalls aus.
Die ganzen Überwachungs- und Reinigungs-Apps kann man sich sparen. Wenn man sie braucht, dann temporär. Sie müssen aber nicht dauerhaft auf dem System sein und möglicherweise noch fragliche Infos pushen.
Grundsätzlich sollte man immer prüfen, ob die App wirklich einen Mehrwert gegenüber der Web-Version bringt. Gerade, wenn man einen Dienst nur unregelmäßig nutzt, ist ein Lesezeichen wesentlich ressourcenschonender. Dafür kann auf dem Tablet auf einige Apps verzichten, weil die Webseite genausogut oder besser zu nutzen ist, während die App auf dem Telefon Sinn macht.
Vielleicht hat man unterschiedliche Cloud-Speicher. Dann reicht ein ES Datei Explorer aus und man muss nicht die App für jeden Anbieter installieren.
Das Smartphone als Bilder-, Video- und Musikspeicher ist vielleicht auch keine so gute Wahl. Abgesehen vom Backup auf dem PC oder NAS muss man doch nicht alles bei sich haben. Einiges kann auch in die Cloud, wenn man überalls und jederzeit Zugriff haben will. Aber nicht lokal, wo es monate- oder jahrelang ungenutzt rumliegt.
Auf dem privaten Gerät brauche ich keine Firmendaten und auf dem Firmengerät keine privaten Daten. Von dem Verstoß gegen Firmenrichtlinien ganz zu schweigen. Das hat Auswirkungen auf die installierten Apps.
Man sollte auch beachten, dass jede App mit Internetzugriff auch bei verbrauchtem Highspeed-Volumen sich aktualisieren möchte. Die langsame Datenübertragung kann bereits zu Rucklern führen. Nicht immer ist die CPU oder GPU Schuld!
Spiele benötigen oft sehr viel Ressourcen. Egal, ob Speicher, CPU- oder GPU-Last bzw. Datenvolumen. Dabei kann man immer nur ein Spiel spielen. Also können bestimmt einige deinstalliert werden. Bei Bedarf installiert man sie wieder und löscht andere. Oder man hat mehrere Geräte. Dann installiert man die Spiele halt auf dem Tablet und nicht auf dem Telefon.
Jeder hat andere Anforderungen oder gewichtet sie anders. Deshalb wird mancher die Dinge für sich anders bewerten. Aber wer alles will, der wird auch mit dem noch so teuren und leistungsstarken Gerät früher oder später an die Leistungsgrenzen stoßen.
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