HTC
Bist du gerade unterwegs und benötigst dein WLAN gar nicht, dann einfach ausstellen.
Warum nicht gleich das Smartphone ausschalten? Dann braucht es am wenigsten Strom.
Aktiviertes WLAN braucht vielleicht 5 mW. Die längere Laufzeit wird man praktisch nicht merken. Die Suche nach WLANs und Verbindungsversuche brauchen hingegen schon mal 0,5 W. Deshalb sollte WLAN so konfiguriert sein, dass es sich nicht mit jedem Netzwerk zu verbinden versucht, sondern mit denen es schon mal verbunden war.
Dazu sollte man die herstellerseitig voreingestellte SSID des Routers zu Hause ändern. Sonst würde versucht das Handy sich mit anderen Routern des gleichen Hersteller/Modells, in deren Nähe man sich zufällig befindet auch zu verbinden, was nicht klappt aber unnötig viel Strom braucht.
Wer GPS komplett ausstellt, zwingt das Handy, anders zu orten, was im Freien mehr Strom kosten kann. Andererseits ist GPS in Gebäuden ohne Blick zu den Satelliten ein Stromfresser. Laufendes Umkonfigurieren je nach Umgebungssituation ist allerdings nicht sehr praktikabel. Also muss man den besten Kompromiss für sich suchen.
Übrigens kann auch die Suche nach Mobilfunknetzen in schwachen Empfangsbereichen stark am Akku ziehen. Das kann auch in der Stadt mit gut ausgebautem Netz innerhalb von Gebäuden der Fall sein. In diesem Fall kann eingeschaltetes WLAN ohne Verbindung zum Haus-WLAN Strom sparen, weil dieses vom Telefon zur Ortung verwendet werden kann.
Am meisten bringt ein Blick auf die Apps und deren Einstellungen. Ständiges Synchronisieren braucht viel mehr Strom, den man sparen kann. Dazu zählen insbesondere Wetter-Apps, Nachrichten-Apps, Netzwerk-Analyse-Apps. Einige Apps aktivieren vielleicht sogar das WLAN, Berechtigungen und Optionen der Apps sollten man deshalb beachten!
- Braucht man wirklich für fünf Orte, jede Stunde die aktuellen Wetterdaten?
- Braucht man wirklich jede Stunde die neuesten Nachrichten oder reicht es, einmal zu aktualisieren, wenn man die neuesten Nachrichten lesen will?
- Kann man E-Mail auf Push-Mail umstellen, anstatt es alle paar Minuten pollen zu lassen (Nachsehen nach neuen Mails)?
- Bevor man per POP3 alle Mails komplett holt, reicht wahrscheinlich IMAP4 und man hilft nur die Header. Die ganze Mail wird nur für die geladen, die man wirklich aufruft.
- Bei einem kritischen Blick in die Apps, reicht einem vielleicht auch eine einfachere Version der App-Klasse und auf viele kann man wahrscheinlich verzichten und bei Bedarf den Web-Browser bemühen.
Viele App verleiten uns dazu, alle Funktionen dauerhaft zu aktiveren und begründen es mit angeblich tollem Komfortgewinn. Auf den Stromverbrauch weist aber niemand hin. In Wirklichkeit benötigt man den Komfort nicht wirklich und macht sich auch keine Gedanken, dass das Komfortargument nur verschleiern will, dass ein Werbemodul dann ja auch ständig Daten senden und empfangen kann (standortbezogene Werbung). In den wenigsten Fällen interessiert mich, dass ein Sushi-Restaurant in der Nähe ist. Wenn ich Hunger habe, kann ich gezielt suchen, was es in der Umgebung gibt.
Am meisten Strom braucht das Display. Wer sein Handy mal einen Tag einfach in Ruhe lässt, wird sich wundern, wie gering der Stromverbrauch ist, obwohl WLAN und Bluetooth dauerhaft aktivert sind. Andersherum wird jemand, der den ganzen Tag Nachrichten am Messenger liest und schreibt, das handy mehr als einmal nachladen müssen, weil das Display viel zu oft an ist und es in der prallen Sonne auf voller Leistung leuchten muss und dennoch schwer lesbar ist und spiegelt. Ein Telefonat ist deshalb oft die bessere Wahl und kostet weniger Strom.
Hinweistöne auf neue Mails, neue Nachrichten usw. kann man vielleicht abschalten und man gar nicht erst in die Versuchung, auf das Display zu schauen. Mails und Nachrichten kann man auch dann lesen, wenn man es will. Der Postbote klingelt nicht, wenn er einen Brief einwirft, sondern ich schaue nach neuer Post, wenn ich ohnehin am Briefkasten vorbeikomme. Der angebliche Komfortgewinn, sofort über Neuigkeiten informiert zu werden, ist also fraglich sondern kann auch in Streß ausarten.
Die Akkus kann man jederzeit nachladen, ohne dass sie Schaden nehmen. Im Gegenteil, es ist sogar schonender, öfter von 40% auf 80% zu laden, als von 5% auf 100%. Nachladen kann man per USB am PC oder im Auto (es gibt Adapter für den Zigarettenanzünder/die Bordsteckdose). Sogar beim McDonalds habe ich neulich USB-Ladebuchen an den Tischen gesehen. Für knapp 20 Euro kann man sich Multilader zu Hause und im Büro aufstellen. 25 bis 30 Minuten reichen häufig schon. Schließlich gibt es die mobilen Lader, die ja schon genannt wurden.