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Vive Flow im Hands-On: Superleichte VR-Brille mit Problemen

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© nextpit

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Bzz Bzz Bzz – mit der Vive Flow sieht man aus wie eine Stubenfliege! Dabei ist die portable VR-Brille mit nur knapp 200 Gramm superleicht, überraschend gemütlich und qualitativ besser, als ich vor dem Aufsetzen gedacht hätte. Warum die portable Brille aber im Hands-On dennoch viele Probleme hat, verrate ich Euch direkt aus dem Pressezentrum des MWC 2022.

Vive Flow

Pro

  • Sehr leicht
  • Sehr komfortabel
  • Überraschend scharfe Displays
  • Einfache Anpassung der Dioptrien

Contra

  • Nicht mit dem iPhone kompatibel
  • Nicht ohne Smartphone nutzbar
  • Auf der Messe noch mit vielen Hängern und Rucklern
  • Gewöhnungsbedürftige Optik
  • Nicht ganz günstig
Vive Flow
Vive Flow
Vive Flow: Alle Angebote

Vive Flow: Preis und Verfügbarkeit

Die HTC Vive ist in einigen Ländern bereits im Handel erhältlich. In Deutschland zahlt Ihr für die VR-Brille im Sonnenbrillenformat genau 549 Euro. Darüber hinaus ist ein Abonnement von HTC Viveport ratsam, um den vollen Funktionsumfang der Brille auszunutzen. Im Onlineshop von HTC findet sich zudem Zubehör wie ein Adapter auf USB-C und ein Etui, die zusammen noch einmal knapp 100 Euro Aufpreis kosten.

 

Design & Verarbeitung: Traut Ihr Euch?

Die Vive Flow wiegt ohne Kabel gerade einmal 189 Gramm und hätte nach dem Hands-On locker in meine Jackentasche gepasst. Damit ist sie die leichteste und kleinste VR-Brille, die HTC Vive im Angebot hat. Um störendes Licht von Euren Augen fernzuhalten, gibt es bei der Vive Flow einen Sichtschutz aus Stoff.

Gefällt:

  • Echt gemütlich!
  • Sehr leicht
  • Auch ohne Kopfgurt wenig Verrutschen

Gefällt nicht:

  • Optik setzt viel Selbstbewusstsein beim Träger voraus
  • Nicht ohne Kabel nutzbar
  • Schutzhülle nur per Zukauf

Die HTC Vive Flow hat auf dem MWC 2022 in Barcelona direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Denn die Brille sieht mit ihrer verspiegelten Vorderseite herrlich bescheuert aus. Das wollte ich für ein lustiges Artikelbild auf jeden Fall aufsetzen! Mit dem Aufsetzen änderte sich meine Meinung zur Brille allerdings. Denn für eine VR-Brille ist die Vive Flow überraschend leicht und gemütlich.

HTC Vive Flow
Die Flow sieht ein wenig so aus wie eine zu groß geratene RayBan-Sonnenbrille. / © NextPit

Die Flow wiegt nur 189 Gramm und ich kann mir gut vorstellen, dass sie auch nach einer Stunde Tragezeit nicht sonderlich schwer wird auf der Nase. Frei fühlt man sich beim Tragen zudem dadurch, dass es keinen Kopfgurt gibt. Überraschenderweise fühlte ich mich beim Herumschauen in der virtuellen Welt nicht unsicher und hatte keine große Sorge, dass die Brille gleich herunterfällt. 

Apropos heruntefallen: Leider gibt es die Schutzhülle für die Vive Flow nur gegen einen heftigen Aufpreis von 49 Euro. Ihr sucht Euch also am besten beispielsweise ein sehr großes Brillenetui – oder Ihr beißt in den sauren Apfel.

Displays: 3,2K bei 75 Hertz

Die beiden Displays der Vive Flow lösen zusammen mit 3,2K auf. Dabei setzt der Hersteller auf LC-Displays, die 2,1 Zoll messen und mit einer Bildwiederholrate von 75 Hertz arbeiten. Das Sichtfeld soll dabei 100 Grad betragen. Um sich außerhalb der virtuellen Realität zurechtzufinden, gibt es einen Passthrough-Modus.

Gefällt:

  • Überraschend scharfe und helle Anzeige
  • Passthrough-Modus bringt Euch mehr Sicherheit
  • Einfache Dioptrienanpassung

Gefällt nicht:

  • Mit nur 75 Hertz recht "Motion-Sickess-auslösend"
  • Sichtfeld mit 100 Grad recht eingeschränkt

Die Displays der Vive Flow sind technisch nicht unbedingt beeindruckend. Trotzdem fand ich die VR-Experience mit der Flow ganz cool. Als Demo bin ich in verschiedene Gemälde eingetaucht, die dabei in eine 3D-Umgebung übertragen wurden. So konnte ich beispielsweise die Sternennacht von Van Gogh mit sehr guter Tiefenwahrnehmung erleben und mich dabei sogar nach links und rechts umdrehen.

Die gute Schärfe erreicht man aber nur, wenn die Brille im richtigen Abstand auf der Nase sitzt. Im Test musste ich sie einige Male zurechtrücken, wirklich störend fand ich das aber nicht. Praktisch hingegen ist die integrierte Dioptrienanpassung, die über zwei drehbare Ringe innerhalb der Brille funktionieren. Insgesamt gefiel mir die Schärfe und die Qualität der Brille echt gut.

HTC Vive Flow
An der Vorderseite gibt es zwei Kameras. / © NextPit

Nach einigen Minuten des Ausprobierens hatte ich aber ein leicht flaues Gefühl in der Magengehend. Mit nur 75 Hertz ist die Anzeige nicht ganz so flüssig wie die Realität oder andere VR-Brillen – und das führte zu Motion-Sickness. Da die Brille auch für das Auto gedacht ist, kann ich mir vorstellen, dass dieses Gefühl hier noch stärker vorkommt.

Das Sichtfeld der Brille ist mit 100 Grad zudem noch immer so eng, dass man das Gefühl hat, durch einen kleinen Tunnel zu schauen. Hier hoffe ich schon seit Jahren auf eine Revolution, die ein randloses VR-Erlebnis bietet – darauf muss ich aber wohl noch eine Weile warten.

Was ich im Test leider nicht ausprobieren konnte, war der Passthrough-Modus. Dieser blendet die Umgebung über die Kameras an der Vorderseite ein und macht es so einfacher, sich in der langweiligen "echten" Realität kurz zurechtzufinden. Das Feature funktionierte auf der Messe aber leider nicht.

Performance: Getestetes Modell mit vielen Rucklern und Hängern

Die Vive Flow funktioniert nur in Verbindung mit einem Smartphone, das ein neueres Betriebssystem nutzt als Android P, also Android 9. Die iPhones von Apple sind leider gar nicht mit der Brille kompatibel. Trotz ihrer Abhängigkeit bietet die Brille 4 Gigabyte RAM und 64 Gigabyte internen Speicher.

Gefällt:

  • -

Gefällt nicht:

  • Im Hands-On echt störungs- und fehleranfällig
  • Smartphone-Bedienung eher weniger präzise
  • Nicht mit iPhones nutzbar

Die Performance der Brille ließ bei mir auf dem MWC 2022 den Eindruck aufflammen, dass es sich um ein noch nicht veröffentlichtes Produkt handelt. Daher war ich ein wenig überrascht, als mir der HTC-Mitarbeiter erzählte, dass die Brille schon im Handel erhältlich ist. Da die Vive Flow erst gar nicht funktionierte, musste ich zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen.

Die bereits erwähnte Kunst-Demo funktionierte ziemlich gut. Doch beim Wechsel in das Menü zum Ausprobieren des Passthrough-Modus stürzte die Brille immer wieder ab. Zur Bedienung nutzt Ihr ein Handy, das Ihr wie die Fernbedienung der legendären Nintendo Wii zum Steuern bewegen müsst. Auch das sorgte im Hands-On immer wieder für Abstürze, bei denen das virtuelle Handy dann rechts neben meinem Kopf festhing.

Am stärksten kritisiere ich allerdings, dass die Vive Flow nicht mit iPhones nutzbar ist – somit wird eine Vielzahl potenzieller Nutzer direkt ausgeschlossen. Die Kollegen von Curved kritisieren im Test zudem die unzureichende WLAN-Verbindung. Das konnte ich auf der Messe leider nicht ausprobieren.

Vorläufiges Urteil

Eigentlich finde ich HTCs neue Vive Flow echt sympatisch! Der Formfaktor ist dabei endlich so kompakt, dass ich mir vorstellen könnte, die Brille im Zug oder auf Autofahrten für Filme oder Spiele zu nutzen. Allerdings machte das auf dem MWC 2022 ausgestellte Modell echt keinen guten Eindruck. Die Qualität der Anzeige fand ich als VR-Newbie gar nicht mal schlecht – das Bild war hell, bot einen guten 3D-Eindruck und war für mich auch scharf genug.

Die viele Abstürze, nicht-startenden Apps und die fehleranfällige Fernbedienung waren aber schon in den zehn Minuten des Tests nervig. Für einen Preis von 549 Euro wäre ich nach dem Kauf echt enttäuscht von der Performance der Flow. Mit einem iPhone könnte ich die VR-Brille darüber hinaus gar nicht in vollem Umfange nutzen.

Für den vollen Umfang müsst Ihr zu den 549 Euro zudem noch einen Adapter und ein Ladecase kaufen sowie ein Abonnement bei Vive abschließen. Ziemlich viel Geld also, nur um eine VR-Brille komfortabel in die Jackentasche stecken zu können. Ich habe HTC noch nach einem Testgerät gefragt – warten wir also ab, wie sich die Vive Flow im ausführlichen Alltagstest verhält!

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Benjamin Lucks

Benjamin Lucks
Produkt-Tester

Benjamin arbeitet als freiberuflicher Journalist und ist dabei stets auf der Suche nach Besonderheiten, die neue Handys, Kopfhörer und Gadgets für den Leser interessant machen. Gelingt das nicht, tröstet er sich mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und seiner Digitalkamera.

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