E-Autos schlagen den Verbrenner in vielen Disziplinen


Mythen rund ums E-Auto gibt’s zuhauf – der Akku soll ruckzuck altern, die Klimabilanz sei eine Katastrophe und überhaupt: Die Feuergefahr sei beim Stromer größer als beim klassischen Verbrenner. Doch was davon stimmt wirklich? Endlich gibt’s neue wissenschaftliche Antworten.
E-Autos: Die größten Mythen sind entzaubert
Das Netz ist voll von wilden Behauptungen über E-Mobilität. "Viel zu teuer!" liest man oft. Klar, der Kaufpreis ist in aller Regel nicht gerade ein Schnäppchen, aber habt Ihr mal die Steuerbefreiung bedacht? Die gilt in Deutschland mindestens bis 2030, womöglich sogar noch bis 2035! Dann gibt es die Thesen, dass Elektroautos trotz emissionsfreiem Antrieb dem Klima schaden. Und natürlich die Warnung vor der angeblich erhöhten Feuergefahr. Doch jetzt kommt eine Analyse vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und klärt auf: Das E-Auto schneidet besser ab, als sein Ruf vermuten lässt.
Ja, die Herstellung von E-Autos ist klimaschädlicher als die eines Verbrenners – das bestätigt auch die Fraunhofer-Analyse. Je nach Energiequelle und Batteriegröße entstehen 60 bis 130 Prozent mehr Treibhausgasemissionen. Während der Nutzung hängt die Bilanz stark davon ab, woher der Strom kommt. Würden wir den aktuellen deutschen Strommix nehmen und annehmen, dass die Energiewende wie geplant verläuft, dann hätte ein heute gekauftes Elektroauto insgesamt 40 bis 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als ein vergleichbarer Benziner oder Diesel. Und je mehr erneuerbare Energien dazukommen, desto besser wird’s, heißt es vom ISI.
Aber Achtung: Wer ein schweres SUV mit dicker Batterie nur selten fährt, tut der Umwelt keinen Gefallen – selbst wenn es ein E-Auto ist. Beim aktuellen Strommix ist der Vorteil gegenüber einem Verbrenner dann kaum spürbar. Ladet Ihr Euer Auto aber vorwiegend mit Ökostrom, sieht die Bilanz schon jetzt viel positiver aus.
Ein E-Auto ist zwar oft teuer, kann sich aber trotzdem rechnen
Lohnt sich ein Elektroauto finanziell? Das hängt davon ab, wo Ihr ladet. Wer zu Hause oder am Arbeitsplatz laden kann, spart unter Umständen schon nach drei Jahren gegenüber einem Verbrenner. Klar, die Anschaffung ist teurer, aber die laufenden Kosten sind niedriger – auch bei der Wartung. Und wenn die Batteriepreise weiter fallen, wird der Kostenvorteil (schneller) noch größer.
Und was ist mit der eingangs erwähnten Brandgefahr? Das ISI gibt Entwarnung: "Vergleicht man die Häufigkeit von Bränden zwischen Elektro-Pkw und konventionellen Pkw, ist aktuell keine höhere Gefahr zu erkennen." Einige Studien gehen sogar davon aus, dass reine Elektroautos seltener brennen. Allerdings gibt es hier noch nicht allzu viele Daten, deshalb kann es Verzerrungen geben – etwa weil E-Autos im Schnitt jünger sind als Verbrenner.
Natürlich gibt es auch Nachteile: Das hohe Gewicht der E-Autos führt zu mehr Reifenabrieb als bei Verbrennern. Aber dank neuer Technologien könnte das bald kein Thema mehr sein. Auch beim Recycling tut sich viel – bis 2035 könnten bis zu 30 Prozent des Bedarfs an Lithium, Nickel und Kobalt durch recycelte Materialien gedeckt werden. Die Zukunft sieht also ziemlich grün aus.
Quelle: ISI