Display des Oppo Reno4 Z 5G
Das groß beworbene 120Hz Display des Oppo Reno4 Z 5G hat mich als OnePlus 8 Pro Benutzer jetzt erstmal nicht geflasht, denn mein aktuelles Smartphone kommt ebenfalls mit der 120Hz Technologie daher, weshalb ich mit Blick auf die Bildwiederholfrequenz keine Unterschiede erwarte.
Allerdings gibt es sehr wohl ein paar Unterschiede, die gleich ins Auge fallen:
Punchhole x 2
Sowohl das Oppo als auch das OnePlus haben ein Punchhole am oberen linken Bildschirmrand. Da das Oppo aber eine doppelte Selfie-Kamera hat, wirkt das Punchole riesig.
Da das in beim Spielen, besonders im Querformat, aber massiv stören würde, blendet das Oppo die komplette Statusleiste aus, was zwar eine Lösung ist, aber auch den sichtbaren Bereich verkleinert. Man kann das am nachfolgenden Screenshot links ganz gut erkennen:
Beim OnePlus gibt es in den Einstellungen eine Möglichkeit, die Statusleiste in die Anzeige der Apps mit einzubeziehen. Dann sieht man zwar das Punchhole, aber die Darstellung ist größer, was mir persönlich besser gefällt, aber im Hochformat insbesondere dann störend wirkt, wenn sich dort oben Elemente befinden, die man zur Bedienung des App benötigt. Oft sind dort beispielsweise Anzeigen für Ressourcen oder das Spielerprofil zu finden. Hier warten, glaube ich, beide Hersteller auf die neue Kamera-Technik, bei der nur die Pixel oberhalb der Kamera während der Verwendung der Kamera deaktiviert (transparent gemacht) werden, sodass es beim Bedienen von OS, Apps und Games keinerlei Punshhole-Einschränkungen gibt.
Rahmen unten
Viel auffälliger finde ich aber den Rahmen unten, der an meinem ersten Bild oben recht gut zu erkennen ist. Im Vergleich zum OnePlus ist der riesig und ich verstehe auch nicht, warum das so ist. Hier hat man definitiv darstellbaren Displayplatz verschenkt, entweder auf Kosten des Formfaktors oder auf Kosten der Auflösung.
Display-Formfaktor
Auf den ersten Blick wird deutlich, dass beide Smartphones völlig unterschiedliche Displays haben. Das OnePlus kommt mit einem Waterfall (bzw. Waterdrop) Display, ist also zu den Seiten hin abgerundet, wobei die abgerundeten Seiten durchaus Inhalte darstellen können und auch berührbar sind.
Beim Oppo ist das Display in den Rahmen eingefasst.
Ganz ehrlich: Ich bevorzuge hier den Oppo-Weg. Rein optisch sind die Waterfall-Displays wirklich schick und wurden, soweit ich mich erinnere, von Samsung erstmals in die Galaxy Edge Reihe eingebaut. Seitdem wird (leider) jedes Smartphone im HighEnd-Sektor mit einem solchen Display in der ein oder anderen Variation angeboten. Doch schick ist leider nicht zwangsläufig gut bedienbar.
Bei meinem OnePlus häufen sich die Fehleingaben, besonders beim Videoschauen oder bei allen Apps, die Touch-Gesten nahe der Ränder erfordern. Das ist ärgerlich und mit der Zeit nervig. Aber selbst dem Beauty-Aspekt kann ich nicht so ganz folgen, denn was nützt mir die Darstellung von Inhalten (beispielsweise Videos) an den Rändern? Sobald man eine Halterung beliebiger Art verwendet, bedeckt man diese Bereiche wieder. Wenn man das Smartphone in der Hand hält, bedeckt man Teile dieser Bereiche ebenfalls. Ich mag sauber eingelassene Displays ohne diese Waterdrops, da sie den berührbaren Bereich ganz klar begrenzen. Und bei meinem Test hatte ich keinerlei Probleme, Gesten nah an den Rändern auszuführen.
120Hz in Games
Kommen wir nun aber zu den Spielen. Es gibt unter dem folgenden Link eine sehr große Übersicht aller Spiele, die 90-120Hz unterstützen:
https://www.smartprix.com/bytes/best-android-games-higher-refresh-rate-phones-for-with-90hz-or-120hz-display-phones/
Und 120Hz fühlen sich wirklich sehr geschmeidig an. Ruckler gibt es dennoch, denn leider löst man CPU- und GPU-Probleme nicht allein durchs Display. Für HighEnd-Shooter mit HighFPS ist das Oppo nicht wirklich ausgelegt und tatsächlich zu schwach auf der Brust, um die schnelle Action wirklich durchweg sauber und flüssig darzustellen. Da ich aber keine Shooter spiele, habe ich nach einem anderen Spielinhalt gesucht, der das bestätigt und bin dabei bei Marvel Strike Force gelandet, einem meiner aktuellen Favoriten.
Nach einem Kampf erfolgt ein Schwenk zum Siegerteam, der die Charaktere in Großaufnahme zeigt, wobei hier die Animationen, beispielsweise der brennende Körper von der Menschlichen Fackel, voll ins Gewicht fallen. Mein OnePlus zeigt die Animation vollkommen flüssig, beim Oppo gab es hier deutliche Ruckler in der Darstellung. Gleiches übrigens auch, wenn man die Spielgeschwindigkeit verdreifacht. Hier kommt dem OnePlus aber die stärkere CPU/GPU-Kombination zu Gute.
120Hz in Apps
Die Bildwiederholfrequenz wäre vermutlich auch bei der Navigation zwischen Homescreen-Seiten oder beim Scrollen im Drawer und in Anwendungen ein Thema, wenn die CPU noch schwächer wäre. Glücklicherweise leistet der Prozessor aber einiges. Selbst wenn man recht wild, beispielsweise über die Buchstaben-Navigation durch den Drawer wischt, ist die Darstellung scharf und geschmeidig.
Auflösung
Das Oppo löst mit 2.400 x 1.080px (402ppi) und das OnePlus mit 3.168 x 1.440px (513ppi) auf. Obwohl die Bilddichte damit bei beiden Geräten über dem liegt, was das menschliche Auge wahrnehmen kann, kann man besonders beim Abspielen von Videos hoher Auflösung unterschiede erkennen. Das wird besonders deutlich, wenn man sich YouTube Videos unter den Suchbegriffen "120HZ HD" oder "120HZ 4K" ansieht.
Beim 4K Video drosselt allerdings YouTube auf 1080p, sodass besonders detaillierte Motive (Wasser, Wälder, viele bewegte Objekte) immer etwas verwaschen wirken, insbesondere bei Kamera-Schwenks. Bleibt das Motiv aus vielen bewegten Objekten bestehen und die Kamera schwenkt dennoch, nimmt man auch leichte, aber keinesfalls tragische Ruckler war.
Beim HD Video hatte ich diesen Eindruck nicht. Es gab eine Aufnahme von Gischt auf Wasser zu bewundern, aber hier wirkte es mehr so, als hätte die Dekodierung nicht richtig funktioniert.
Normale HD-Streams (Sky, DAZN, usw.) laufen absolut ruckelfrei.
Der Unterschied zwischen den Display-Auflösungen der beiden Smartphones führt wahrscheinlich zur Erkenntnis, dass dort, wo das Oppo Probleme bei der Darstellung vieler Details hat, eben jene Probleme auf dem OnePlus nicht zu sehen sind.
Fazit
Auch wenn das Oppo kein HighEnd Smartphone ist, weiß das Display mehr als zu gefallen und macht beim Spielen und Streamen reichlich Spaß. Dass ein so gutes Display in einem 370-Euro (UVP) Smartphone verbaut ist, ist überraschen, weiß aber sehr zu gefallen. Störend für mich ist aber nach wie vor das doppelte Punshhole, die fehlende Möglichkeit, die Statusleiste bei der Darstellung von Apps ins Display einzubeziehen und der enorme Rand am unteren Ende des Displays. Sehr gefallen hat mir dagegen die Tatsache, dass Oppo das Display in den Rahmen einfasst und nicht mit Waterfall oder Edge oder sonst was um die Ecke kommt.
— geändert am 04.12.2020, 15:30:42
durch Moderator
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