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Energiewende zu Hause: Beim smarten Stromnetz können alle mitmachen

NextPit BLUETTI EB55 Tragbarer Solargenerator 200W Solarpanel Panel Detail
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Der Ausbau regenerativer Energien schreitet rasant voran und stellt unser Stromnetz vor neue Herausforderungen. Es ist Zeit für ein Umdenken, und wirklich jeder von uns kann mithelfen.

Unsere Energieproduktion ist im dringend benötigten Wandel. Diesen Montag wurden laut Bundesnetzagentur 64 % des Stroms in Deutschland aus regenerativen Energien erzeugt – rund 15 % mehr als im Vorjahr. Das ist eine gute Nachricht, die aber auch eine Herausforderung bedeutet. Denn erneuerbare Energiequellen haben das große Problem, dass sie sich nicht steuern lassen.

In ein Fossile-Energien-Kraftwerk etwa können wir bei Bedarf einfach mehr Brennstoff kippen, und schon bekommen wir mehr Strom. Aber Sonne und Wind lassen sich nicht kontrollieren, sondern bestenfalls ein paar Stunden bis Tage vorhersagen. 

Das bedeutet wiederum: Statt wie bisher die Energieproduktion an den Verbrauch zu Stoßzeiten anzupassen, müssen wir jetzt den Energieverbrauch an der Verfügbarkeit ausrichten. Hier ist das Smart Home ein ganz großer Baustein – und es gibt noch endlos viel zu tun.

Wir brauchen variable Stromtarife

In Deutschland wird Strom an der Energiebörse EEX in Leipzig gehandelt, die stundenweise unterschiedlichen Preise werden jeweils am Vortag um 12:00 Uhr in einer Auktion ermittelt und ab 12:40 Uhr bekanntgegeben. Je größer der Anteil erneuerbarer Energien, desto größer werden prinzipbedingt die Schwankungen. Das müssen wir ausnutzen.

Es gibt bereits mehrere Anbieter für variable Stromtarife, beispielsweise das in Berlin ansässige Start-Up Tibber. Hier zahlen die Kunden einen monatlichen Grundpreis, und alle weiteren Kosten werden direkt weiterberechnet – zum tatsächlichen EEX-Börsenpreis kommen noch Steuern, Netzentgelte und so weiter dazu. 

Awattar Screenshot Energiepreise
Bei Stromanbietern wie Awattar habt Ihr stündlich wechselnde Energiepreise. / © Screenshot: aWattar

Ein solcher Tarif ist die einfachste und direkteste Möglichkeit, alle Menschen mit einzubeziehen. Durch eine Belohnung des Energieverbrauchs zur richtigen Zeit lässt sich dieser steuern – denn wer mitmacht, kann richtig viel Geld sparen.

Die Möglichkeiten sind dabei endlos. Ob sich nun die smarte Spülmaschine automatisch tagsüber zur günstigsten Uhrzeit einschaltet, das Elektroauto den Akku möglichst günstig volltankt oder die Wärmepumpe den gut isolierten Brauchwasser-Speicher zur richtigen Zeit aufheizt. Es ist alles nur eine Frage der Steuerung. 

Es gibt aber noch einen zweiten Aspekt, der ebenso viel Potenzial bietet: Ihr könnt aus jeder Steckdose Strom entnehmen – und über einen netzsynchronen Wechselrichter durch jede Steckdose auch wieder ins Hausnetz einspeisen. Akkus zu Hause ließen sich also zu günstigen Zeiten volltanken und der Strom dann zu Hochpreiszeiten ins Hausnetz einspeisen und anstelle des teuren Netzstroms nutzen. Natürlich gibt es hier einen gewissen Umwandlungsverlust von Wechselstrom zu Gleichstrom und wieder Wechselstrom. Aber typischerweise liegt die Effizienz von guten Wechselrichtern für einen Roundtrip durch den Akku bei 80 %. 

EcoFlow PowerStream
Mit PowerStream hat EcoFlow einen Plug&Play-Wechselrichter mit Speicher-Option für Balkonkraftwerke im Programm – bald zumindest. / © EcoFlow

Theoretisch ließe sich billig eingekaufter Strom sogar über das Hausnetz hinweg zurück ins Stromnetz einspeisen, idealerweise natürlich wenn das Netz Energiebedarf hat respektive der Energiepreis hoch ist. Das klappt bereits jetzt mit Solarzellen oder entsprechenden Heimenergiespeichern. Und mit irgendwann einmal flächendeckend verfügbarem bidirektionalem Laden in Elektroautos könnte theoretisch auch der gesamte elektrische Fahrzeugbestand in Deutschland als Pufferbatterie fürs Netz dienen.

Nur um das Potenzial mal ganz grob einzuordnen: Anfang 2023 hat die Zahl der E-Autos auf dem deutschen Markt die 1-Millionen-Schallmauer durchbrochen. Nehmen wir eine mittlere Akkukapazität von 65 kWh an, dann landen wir bei insgesamt 65 GWh. Nur zum Vergleich: Deutschlands größtes Pumpspeicherkraftwerk Goldisthal hat eine Kapazität von "nur" 1 GWh. Die Dimensionen sind also gewaltig, selbst wenn E-Auto-Nutzer nur einen kleinen Anteil ihres Auto-Akkus zur Verfügung stellen, um immer ausreichend Reichweite vorzuhalten.

Auch die in den vergangenen Jahren so populären Powerstations ließen sich als Speicher dem Netz zur Verfügung stellen. Dank immer weiter verbreiteter LiFePO4-Technologie halten moderne Powerstations mühelos ein Jahrzehnt tägliches Laden und Entladen durch – und könnten als Teil eines dezentrales Pufferspeichers dem Nutzer sogar Geld einbringen. Man bräuchte dazu nur einen Akku-Wechselrichter wie den EcoFlow PowerStream, um den gespeicherten Strom nicht nur ins Hausnetz, sondern auch ins Stromnetz einzuspeisen.

daylight.eco
Das Startup daylight.eco plant einen Akku, der Euch automatisch niedrige Strompreise sichert. / © daylight.eco

Das Startup Daylight.eco hat exakt so ein Produkt im Auge. Im Spätsommer dieses Jahres plant das Start-Up, einen Akku auf den deutschen Markt zu bringen, der nichts anderes macht, als billig zu tanken und den Strom dann später wieder ins Hausnetz einzuspeisen. Die Anschaffung soll sich – wie ein Balkonkraftwerk – in wenigen Jahren amortisieren, dem Nutzer Geld sparen und gleichzeitig das Netz entlasten.

Das große Problem: Es fehlt an Standards 

Was steht also einem Netz im Weg, das sich smart als ganzes reguliert? Wir brauchen flächendeckend die entsprechende Hardware – also mindestens digitale Stromzähler, die notfalls über ein Zusatzgadget wie den Tibber Pulse den Verbrauch stündlich protokollieren. Die aktuell in Deutschland nachgerüsteten digitalen Zähler bieten leider keinen Drahtlos-Funk. 

Tibber Pulse
Mit dem Tibber Pulse macht Ihr Euren digitalen Stromzähler smart. / © Tibber

Besser als ein reiner Verbrauchszähler aber wären flächendeckende Zwei-Wege-Zähler, wie sie für Besitzer von Solaranlagen schon lange Pflicht sind. Mit ihnen lässt sich nicht nur der Verbrauch präzise messen, sondern auch das Einspeisen – und letzteres dann natürlich entsprechend vergüten. Statt einer fixen Einspeisevergütung von aktuell knapp 10 Cent brauchen wir außerdem – genau wie bei den Verbrauchstarifen – eine variable Einspeisevergütung, die die Anschaffung von bidirektionalen Wallboxen oder einspeisefähigen Powerstations – und damit ein dynamisches Entlasten des Stromnetzes – attraktiv macht. 

Ja, es kann auch heute schon jede Privatperson ihren Solarstrom an der Energiebörse zum jeweiligen Stundenpreis verkaufen. Allerdings sind die Regeln dafür unendlich kompliziert. Wer schon einmal ein Balkonkraftwerk angemeldet hat, kann sich das Formularchaos ausmalen.

Wenn wir etwas ganz großes – und das ist die Energiewende – schaffen wollen, dann müssen alle mitmachen; und es ist an der Regierung, alle zum Mitmachen zu ermutigen und zu befähigen. Dynamische Stromtarife werden in Deutschland in naher Zukunft eine größere Verbreitung finden, und wir brauchen Möglichkeiten, diese voll auszunutzen. Vor allem die bürokratischen Hürden müssen niedriger werden. 

Immerhin: Bei den bürokratischen Hürden wird sich dank der aktuellen PV-Strategie der Bundesregierung zeitnah einiges tun, gerade was steckerfertige Solaranlagen beziehungsweise Balkonkraftwerke angeht. Auch dank der Petition des YouTubers Andreas Schmitz hat das Thema Fahrt aufgenommen. Aber all dies sind nur erste Schritte und noch nicht das Ziel. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, den wir alle gemeinsam mit kleinen Schritten beschreiten müssen – und wir bei NextPit wollen mit dabei sein.

Beste Balkonkraftwerke im Vergleich und Test

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Produkt
Abbildung Yuma 820 Balkonkraftwerk Produktbild Anker Solix RS40P Balkonkraftwerk Produktbild Yuma 840 Bifazial Balkonkraftwerk Produktbild Anker Solix RS40 Balkonkraftwerk Produktbild Kleines Kraftwerk Balkonkraftwerk Produktbild
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Zum Test: Yuma Flat (800) Pro
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PV-Module
  • 2x JaSolar JAM54S30-410/MR
    (2x 410 Wp)
  • 2x Anker A5501
    (2x 445 Wp)
  • 2x Yuma YU-420B-GG
    (2x 420 / 545 Wp) 
  • 2x Anker A5500
    (2x 415 Wp)
  • 2x Risen RSM40
    (2x 410 Wp)
Wechselrichter
  • Hoymiles HM-800 (800 W)
  • Anker MI80 (800 W)
  • Hoymiles HM-800 (800 W)
  • Anker MI80 (800 W)
  • Hoymiles HMS-800 (800 W)
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Zu den Kommentaren (6)
Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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6 Kommentare
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  • Jörg W. 64
    Jörg W. vor 9 Monaten Link zum Kommentar

    Wie schon im Artikel steht theoretisch ist vieles machbar aber praktisch sehr wenig. Dieses ganze gehampel mit der Energiewende nervt nur noch ! AKW‘S weiter laufen lassen und gut is zumal wir reichlich Strom aus Frankreich kaufen und die produzieren Atomstrom der dann an uns geht . Wollten uns einen E Smart kaufen als Zweitwagen kannste vergessen sagte uns der Verkäufer. Er sich in das Fahrzeug gesetzt angemacht die Karre Reichweite 140Km dann der Hammer : Macht die Klima einmal an und eine Sekunde später nur noch 100KM Reichweite dann die Frage von ihm was wir denn wohl glauben würden wenn er noch Sitzheizung,Radio usw. anmachen würde ? Wollten wir garnicht mehr wissen also wieder Verbrenner gekauft also nochmal theoretisch ist vieles machbar aber im Moment wirklich nur theoretisch .


  • 69
    Michael K. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

    Interessanter Artikel, ein paar Kritikpunkte kann ich mir allerdings nicht verkneifen.
    Obwohl schon knapp zwei Drittel des Bedarfs an elektrischer Energie aus meistens "unzuverlässigen" Quellen wie Sonnenenergie oder Windkraft stammen, läuft das Stromnetz immer noch sehr stabil. Der Grund ist einfach: Die für die Netzstabilität verantwortlichen Netzbetreiber und Energieversorger bauen selber riesige kommerzielle Pufferspeicher, auch solche mit Akkus in LiFePO4-Technologie die dann bis zu Megawattstunden speichern und rückspeisen können.
    Zuverlässige und damit grundlastfähige grüne Energiequellen sind übrigens die Wasserkraft (hier könnte n allerdings lange Trockenperioden die Zuverlässigkeit einschränken) oder Biogaskraftwerke bzw. Pelletkraftwerke.
    Alle sind aber auch umstritten. Wasserkraftwerke sind ebenfalls ein riesiger Eingriff in Ökosysteme, Pelletkraftwerke Feinstaubschleudern (oder man verbaut sehr aufwendige Filtertechnologie) und Biogas steht nur begrenzt zur Verfügung. Wasserstoff, dort erzeugt wo Wasserkraft in großem Umfang zur Verfügung steht, Skandinavien, Kanada oder Brasilien und in Kraftwerken emissionsfrei verbrannt, ist eine weitere Alternative, aber auch nicht völlig problemlos (hohe Flüchtigkeit des Wasserstoffs selbst durch Wandungen, Explosionsgefahr usw.).
    So ist der Grundgedanke, dass jeder zur Netzstützung beitragen kann nicht falsch, greift aber an manchen Stellen zu kurz.

    Wärmepumpen zu betreiben kann dann viel günstiger sein, wenn die Aussentemperatur höher ist, weil die Wärmepumpe dann effizienter arbeitet und daher für eine bestimmte Wärmemenge kürzer laufen muss. Sind die Temperaturschwankungen aber nur gering, kann der günstigere Strompreis vorteilhafter sein. Die Zusammenhänge sind aber komplex und daher ist der günstigste Zeitpunkt nicht so einfach zu bestimmen. Macht aber nichts, denn meistens sind sie ohnehin fernwirkgesteuert, d.h. der Netzbetreiber bestimmt durch dem Netzstrom aufmodulierte Signale, wann sie laufen, im Sinn der Netzstabilität und nicht des Portemonaies des Kunden. Der zu diesem Zweck verkaufte "Heizstrom" ist dafür i.d.R. aber ohnehin deutlich verbilligt.

    E-Autos hängen nicht immer mit vollem Akku am Netz, manche müssen ihn sogar laden, das Netz also belasten, statt es stützen zu können. Und kein Autobesitzer will einen leeren Akku, wenn er das Auto braucht. Von den 65 Gigawattstunden würde ich maximal die Hälfte bis ein Drittel veranschlagen, das wirklich zur Netzstützung zur Verfügung steht. 20 Gigawattstunden sind aber immer noch beachtlich.
    Aber die Probleme gehen weiter. Der Akku ist an einem E-Auto nicht nur das teuerste Bauteil, sondern auch eines der verschleissanfälligsten. Aus Gründen der Energiedichte wird hier überwiegend Lithium-Ionentechnik verwendet. Eine faire Vergütung von Auto-Pufferstrom müsste aber diesen Akkuverschleiss, also die Abschreibung auf den Akku berücksichtigen, oder der Autobesitzer ist entweder der Gelackmeierte, oder hat hohe Ideale, wenn er sein Auto dafür zur Verfügung stellt, zumindest bei der derzeitigen Einspeisevergütung, bei der er noch draufzahlt, weil für den Ladestrom mehr zu zahlen ist, als für den eingespeisten Strom vergütet wird.

    Haushaltsgroßverbraucher wie Backofen, Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner, also alles was auch heizt, lassen sich häufig auch dann nicht fernsteuern, wenn sie erst ein paar Jahre alt sind. Und sie laufen nicht einfach los, wenn man sie, z.B. durch eine smarte Steckdose mit Netzspannung versorgt. So müssen nach dem Einschalten oft noch weitere Einstellungen vorgenommen werden, wie ein Wasch-, Spül-, Back- oder Trockenprogramm ausgewählt werden. Dass ist wegen der hohen Zahl von Variationen nicht mit einer Lösung wie einem simplen smarten "Knopfdrücker" erledigt, wie er hier einmal für (simple) Kaffeemaschinen vorgestellt wurde. Vielmehr muss die Möglichkeit zur Fernsteuerung in die Geräte hineinentwickelt werden, ist sie aber allzu oft bisher nicht.
    Weiss man die günstigsten Zeiten einen Tag vorher, können in den Geräten oft vorgesehene Zeitschaltuhren eine Hilfe sein, aber auch die ist nicht ohne Haken. Davon abgesehen, dass frisch gewaschene Wäsche nicht stundenlang in der Maschine liegen sollte, und ansonsten anfangen könnte zu "muffeln", kann es durch die Versicherung nicht gedeckt sein, wenn ein Automat, eigentlich dafür konstruiert, unbeaufsichtigt läuft. Und eine auslaufende Waschmaschine in den oberen Stockwerken eines Mehrfamilienhauses kann immense Wasserschäden verursachen, trotz Sicherheitsvorrichtungen, wie Schutzventilen In der Wasserzuleitung. In der Nacht oder bei Abwesenheit kann es also, Smarthome hin oder her, problematisch bis unmöglich sein, den günstigsten Tarif zu nutzen. Hier mangelt es auch noch an gesetzlicher Regulierung.
    Während die geäusserten Ideen grundsätzlich richtig sind, ist ihre praktische Umsetzung in vielfacher Hinsicht problematisch.
    Vielen unbekannt dürfte sein, dass es vor etlichen Jahren mal "Nachtstrom" gab. Die Regelung war einfach. Zu bestimmten Urzeiten, z.B. 22 Uhr bis 6 Uhr in der Frühe war das Netz wenig belastet, der Strompreis daher oft 30 bis 50% günstiger. Ein zweiter Zähler hat die unterschiedlichen Tarife aufgenommen, die Umschaltung wurde durch den Netzbetreiber per Fernwirksteuerung vorgenommen. Der wurde dann einfach gestrichen, und da nachts ausfallende Sonnenenergie zu dem Zeitpunkt noch keine große Rolle gespielt hat, dürfte der Grund dafür einfach sein: Es ist attraktiver, den Kunden immer gleichviel für die Kilowattstunden abzuverlangen, als weniger Aufwand mit der Netzstabilisierung zu haben.

    Tenten


    • Olaf Gutrun 56
      Olaf Gutrun vor 10 Monaten Link zum Kommentar

      "E-Autos hängen nicht immer mit vollem Akku am Netz, manche müssen ihn sogar laden, das Netz also belasten, statt es stützen zu können. Und kein Autobesitzer will einen leeren Akku, wenn er das Auto braucht. Von den 65 Gigawattstunden würde ich maximal die Hälfte bis ein Drittel veranschlagen, das wirklich zur Netzstützung zur Verfügung steht. 20 Gigawattstunden sind aber immer noch beachtlich."

      Das sehe ich anders, unglaublich viele Autos stehen herum und werden wenig gefahren. Wenn ich als Autobesitzer nun weiß, das ich in der nächsten Woche nur einen kurzen weg zur arbeit fahre, ist es doch kein problem wenn ich vom Auto Akku 20% zur Verfügung stelle oder die z.b am Tage per Sonne gesleicherte Energie selber nachts benutze.

      Da gibt es viele Nutzbare Möglichkeiten für dir großen Auto Akkus!

      Jedenfalls eine gute option und besser als sich für teuer geld zusätzliche Akkus ins Haus zu stellen.

      Ich möchte behaupten die wenigstens Autobesitzer brauchen permanent die max Reichweite...

      Auch für ein Autarkes Zuhause macjt es doch total sinn, den Emergiespeicher aus dem Auto zu nutzen...

      Finde schon das es Sinn macht Autos möglichst zu laden wenn viel Strom da ist und das die Autos optional auch Strom abgeben können.

      Fakt ist nicht jeder fährt jeden Tag oder hat Täglich super weite wege. Von daher finde ich es schon sinnvoll wenn mam die Akkus sinnvoll einbindet.

      Wäre doch Traumhaft am tage Lade ich mit meinem eigenen Panels das Auto und Abends koche ich über die Autobatterie, lasse die Grundlast tragen, oder bekomme vllt Geld wenn ich mein Akku zum einspeisen frei gebe.

      Wäre doch schade wenn so große Energiespeicher oftmals unbenutzt herum stehen. Das tut sogar den Akkus gut benutzt zu werden, besser als lange unbenutzt herum zu stehen.

      Mit der Wasserkraft: In Holland im Rhein stehen schon Unterwasserturbinen welche gerade getestet werden, die wenig störend an gewissen Stellen unterwasser stehen. Da gibt es sicherlich viele Möglichkeiten.


      • 69
        Michael K. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        Ich komme eher zu den Schluss, dass die Autoakkus nicht sinnvoll für die Netzstützung sind, je mehr ich darüber nachdenke. Dazu nur folgende Überlegung:

        Ein EV-Akku für PKWs kostet laut Angaben im Netz zwischen 6000 und 20000 €, je nach Hersteller und Kapazität. Die Hersteller geben auf die Akkus oft eine Garantie von acht Jahren oder 160000 km Fahrleistung, wobei man davon ausgehen muss, dass sie auch die Zahl der Ladezyklen mitzählen können, und diese im Rahmen der Garantie ebenfalls begrenzen.
        Fährt ein Pendler 600 km pro Woche (ca. 30000 km im Jahr) und lädt dazu einmal pro Woche komplett auf, so käme er bei einer Akkulebensdauer von 500 Zyklen auf 500 Wochen oder etwa 9 Jahre Lebensdauer des Akkus.
        Wird das Auto jedoch zur Pufferung des Stromnetzes verwendet, und dabei pro Tag einmal komplett geladen und entladen, verkürzt sich die Akkulebensdauer bei gleicher Zyklenzahl auf etwas mehr als ein Jahr (14,4 Monate). Bei einem 20000 € Akku würden damit Akkukosten von fast 1400 € pro Monat anfallen, wovon man ein Achtel als Kosten für den eigenen Fahrbetrieb abziehen kann, was noch etwa 1200 € machen würde. Zu solchen Kosten wäre die Netzpufferung aber wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. Wenn nun in diesem Überlegungen kein Riesenbock enthalten ist, und selbst wenn sie etwas zu pessimistisch sind, so muss man sagen, dass die auf den ersten Blick elegante Idee, Autoakkus zur Pufferung des Stromnetzes zu verwenden, weder volkswirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll ist, weil ihre Akkutechnologie auf maximale Kapazität und nicht auf maximale Zyklenzahl optimiert ist. Selbst wenn die Abschreibungen auf den Akku nur die Hälfte oder ein Drittel so hoch sind, wie im Beispiel, wären sie immer noch viel zu hoch. Viel sinnvoller als die teuren Autoakkus dafür zu verwenden ist es daher, in speziellen Pufferstationen LiFePO4-Akkus zu verwenden, die auf hohe Zyklenzahl optimiert sind. Die geringere Energiedichte dieser Akkus spielt wegen der stationären Verwendung in diesen Pufferstationen nur eine untergeordnete Rolle.

        Diese These wird übrigens von folgenden Artikel gestützt:

        https://www.telepolis.de/features/Photovoltaik-Der-Irrtum-auf-dem-Dach-6613277.html

        Hier findet man einen interessanten Artikel über Stromspeicher, allerdings noch in Lithium-Ionen-Ausführung:

        https://www.heise.de/select/ct/2023/7/2303112522650741085

        Quelle: telepolis.de, heise.de

        Fabien RöhlingerTenten


      • Olaf Gutrun 56
        Olaf Gutrun vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        Wenn man einen Akku vom Auto nutzt wird man aber nicht komplett entladen sondern nur einen kleinen Teil davon nutzen, was die Akkus wiederum viel weniger belastet und sogar besser für die Akkus ist als z.b mehrere wochen voll geladen herum zu stehen. Die Akkus entleeren sich ja auch gewollt extra von selbst, da es nicht gut ist wenn die zu lange garnicht benutzt werden. Kennt man auch von Handys die ein halbes Jahr rum liegen und dann oft kaputt sind.

        Wenn ich also Nachts einen kleinen Teil meines Akkus nutze ist das sicherlich nicht verkehrt.

        Ich persönlich halte eh nichts von Akku Autos solange noch keine gescheite Entsorgung dafür existiert was leider der Fall ist! Übrigens: 50% Der Akku Auto Besitzer, würde von einem Akku Auto abraten, das sagt auch einiges aus.

        Die Kurze Lebensdauer von Akku Autos und die teils miserablen Austauschmöglichkeiten machen die Sache noch schlimmer.

        Grün finde ich das mal echt nicht.

        Davon ab variert die Lebensdauer ganz extrem davon wie man das Auto fährt und auch wo man wohnt ( Winterhärte ) Die Derzeitigen Akkus nehmen im Winter extremen Schaden.

        Mein E Scooter stand nicht eine Nacht bei 0 grad draußen, meine Freundin hörte nicht auf mich, Akku nach 2 Jahren fast im Eimer! Und das sind exakt die selben Zellen wie im E Auto...

        Ein anderer Kumpel ließ seinen e scooter über den Winter voll geladen herum stehen, genauso gefolgt von einem großen Kapazitätsverlust nach nur 2 Jahren. Und ja in dem E Scooter sind genauso Markenzellen wie im E Auto.

        Habe selber lange mit E-Flurförderfahrzeugen gearbeitet, Blei Akkus, Lilon u.s.w Die Lebenszeit Variiert ganz extrem je nachdem bei welchem Kunden die Geräte laufen.

        So ganz fest machen kann man die Lebzeit und Ladezyklen ganz sicher nicht.

        Aus Erfahrung weiß ich aber das es für die Akkus am schlimmsten ist lange nicht benutzt zu werden.

        Besonders bei wenig Fahrern finde ich Akku Autos noch umweltschädlicher. z.b wenn jemand in 15 Jahren sein Auto nur 50.000km gefahren ist.

        Für den Verbrenner kein Thema, es muss kein neues Auto gebaut werden. Tja und beim Akkuauto ist die wahrscheinlichkeit sehr hoch das nach dieser Zeit das Akkuauto verschrottet werden muss auch weil der Akkutausch zu teuer und aufwändig ist...

        Viele Vergessen die Emissionen die beim Neubau enstehen und da stehen die Akku Autos besonders schlecht da.

        Ich befürchte das die Besitzer ( Versuchskaninchen ) sogar noch eine Menge für die spätere Entsorgung ( Verbrennung ) bezahlen können. Die Akkus müssen ja auch für teuer Geld auagebaut werden 😅, kann man nicht mal einfach so Verschrotten u d da wird man drauf zahlen müssen.

        Wasserstoffautos haben da unglaublich viele Vorteile, bei der Entsorgung, bei den Produktions Emissionen, beim Gewicht. Weiterer Vorteil: E Autos können überall gebaut werden, wir killen unsere eigene Industrie. Bei Wasserstoffautos können wir aber noch mit tollen Maschinen glänzen. Ein Grund warum Toyota nicht auf Akkus setzen will. Der Ceo von Renault sieht auch keine Zukunft für Akku Autos, sondern nur eine teil Übergangslösung.

        Alle Autos die man derzeit sieht, als Akku Autos, da haben wir in 15 Jahren aber ein gewaltiges Abfallproblem mit.

        Sorry aber ist doch leider so.
        Man muss das auch mal realistisch sehen ohne die Lila Brille.

        Nicht jeder fährt viel, ich habe einen Oldtimer welcher 35 Jahre alt ist und gerade mal 80.000tkm gelaufen hat. Mit einem Akkuauto wäre man schon beim dritten Akku Auto welches gebaut werden muss, das ist doch Wahnsinn???

        Keine Ahnung bin seit 25 Jahren umgeben von Technikern aus allen Branchen und rede mit vielen Fachleuten, habe da noch nicht einen gehört der Akku Autos gut findet.

        Auch oben der Kommentar, das Netz ist doch stabiel trotz einem schon hohem Alternativen Energieanteil.

        Dabei wird außen vor gelassen, das seit der Akw Abschaltung dieser fehlende Strom zu uns Importiert wurde. 😅

        Von daher haben wir derzeit die Stabilität nur, weil wir nun mehr Strom aus dem Ausland bekommen haben.

        Das alles via große Akku Buffer zu stabilisieren halte ich für illusorisch und schmutzig.

        Ich sah die Akkuräume, von Rechenzentren, nur dafür sind diese schon Gigantisch groß.

        Genauso sah ich von Unis die Notstromagregate ( Gigantische Caterpillar 16 Zylinder. Diese werden nun aus gebaut und durch Akkus getauscht, obwohl eigentlich nur für den Notfall. Da halte ich einen Verbrenner der dort auch 40 Jahre stehen kann für Umweltfreundlicher als Akkus die altern und ( Derzeit ) unglaublich dreckig entsorgt werden müssen.


  • Olaf Gutrun 56
    Olaf Gutrun vor 10 Monaten Link zum Kommentar

    Kann dir nur Recht geben, viele kleine Schritte können viel bewirken.

    Hatte mal ein Auto mit kleinem 1.6 115ps Diesel, welches original im Schnitt auf 5L 100km Fahrbar war. Energie Saver reifen, anderes Getriebeöl, tieferlegung, spritspar spoiler, Led Licht und geänderter Lichtmaschinen Riemenscheibe und ich konnte den Wagen auf 3,75L / 100km fahren. Es ist manchmal doch vieles möglich.

    Hmm es müssen nicht mal Smarte Geräte sein. Eine Alte Wasch oder Spühlmaschine kann man mit Shellys perfekt ansteuern. So kann man auch noch den unnötigen Neubau von Geräten einsparen. Aus diesem Grund habe ich auch alte tolle Miele Geräte die sich auf diese weise einschalten lassen.

    Dazu kommt das die A+++ Geräte oft Lug und Trug sind, werden oft nicht so heiss wie eingestellt, oder brauchen weniger Wasser, wodurch z.b Wäsche nicht gut sauber wird, die Geräte von innen stinken. Da schwöre ich auf meine Altgeräte die noch tausend Jahre laufen und nicht nach ein paar Jahren kaputt gehen.

    Ich bin Gerade dabei meinen E Scooter mit 860Wh in mein Solarkraftwerk als Speicher ein zu binden. Mein Licht kommt dann aus dem E Scooter Akku, womit ich 10% vom Jahresverbrauch durch Licht üner den E Roller Akku einsparen kann. Volvo hat auch schon E Autos die das können, so könnten die E Autos welche nicht Gefahren werden als Speicher im Land dienen. Genauso müssen Speicher in Form von Wasser gebildet werden, wenn genug Strom da ist, wasser irgendwo hoch pumpen und nachts wieder runter laufen lassen.


    Ich komme viel in der Industrie herum und muss leider sagen das besonders in deutschland veraltete Anlagen stehen, das besonders in der Energie intensiven Chemie.

    Finde es blöd, das dort scheinbar noch so wenig Druck ist, sehe teils 70 Jahre veraltete Anlagen mit sehr viel Energieverschwendung und Firmen die auf riesigen Milliarden Bergen an Vermögen sitzen aber nichts an den Anlagen tun und nur Geld heraus ziehen.

    Dort sehe ich einen Gigantischen Nachholbedarf und auch das da andere Länder weiter sind als wir. Die Niederlande z.b mit zumeist moderneren Anlagen wo schon länger in die Modernisierungen investiert wird.

    Fabien RöhlingerJohanna Schmidt

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