Tapo C460 im Test: Erstklassiges Bild fürs preisbewusste Eigenheim


Etwa 110 € verlangt Tapo für die C460 – dafür gibt es eine 4K-Videoauflösung, einen 10.000 mAh großen Akku und KI-gestütze Erkennung von Motiven. Das klingt auf den ersten Blick sehr verlockend, zumal Tapo als alter Hase auf dem Smart-Home-Markt ein großes Ökosystem bietet. Wo die C460 punkten kann und welche Features sie nicht bietet, klären wir im nextpit-Test!
Pro
- Sehr gute 4K-Bildqualität
- Lange Akkulaufzeit + Solar-Kompatibilität
- Fantastisch leichte Einrichtung und Flexibilität
- Per microSD auch ohne Cloud nutzbar
Contra
- Magnethalterung und ungeschützter microSD-Slot nicht sehr sicher
- Kein RTSP-Support, kein HomeKit, kein Matter
- Farbige Nachtsicht überzeugt nicht besonders
- Keine Gesichtserkennung

Hier könnt Ihr die Tapo C460 kaufen
Die Tapo C460 gibt es zu einer UVP von 109,90 € auf der Herstellerseite. Für unseren Test schickte uns Hersteller Tapo allerdings das Kit mit Solarpanel zu, das Ihr auf Amazon für 129,90 € findet. Wollt Ihr die Kamera einmal ausprobieren, findet Ihr Shop-Links im folgenden Deal-Element:
Geniale Einrichtung dank Magneten
Design & Einrichtung | |
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Größe |
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Gewicht |
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IP-Zertifizierung |
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Halterung |
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Die Einrichtung der C460 erfolgt über Euer Smartphone – und wird in der Tapo-App anhand von einer Schritt-für-Schritt-Anleitung erleichtert. Dabei zeigt Euch die App anhand von Bildern, wie Ihr die Kamera an Eurer Außenwand anbringen könnt. Und dabei hat sich Tapo etwas einfallen lassen: Die C460 kommt mit einer magnetischen Halterung, die eine besonders hohe Flexibilität in der Ausrichtung und in der Anbringung bietet.
Wahlweise könnt Ihr die C460 alleinstehend oder an eine kombinierte Halterung anbringen, an der Ihr auch das optionale Solarpanel anbringen könnt. Die Kamera hängt dann unter dem Solar-Ladegerät. Aus dieser kombinierten Halterung könnt Ihr eine Aufhängung für die Magnethalterung entnehmen und die Kamera so an die Wand schrauben. Oder Ihr sucht Euch Metallplatte oder ein Außenrohr und bringt die Kamera ganz ohne Festschrauben magnetisch an. Mehr Möglichkeiten gibt es bei kaum einer anderen smarten Überwachungskamera und so eine Magnetlösung haben wir in unseren Sicherheitskamera-Tests bislang nur bei der Google Nest (zum Test) gesehen. Und wieder überzeugt die Lösung mit ihrer guten Flexibilität und der besonders einfachen Handhabung. Dass sich die Kamera ohne Werkzeug entnehmen lässt, ist allerdings ein Sicherheitsnachteil.
Ein weiterer Sicherheitsnachteil, den ich in unseren Testberichten zu smarten Überwachungskameras immer wieder kritisiere: Der MicroSD-Steckplatz der Tapo C460 ist ohne Werkzeug erreichbar. Wer folglich auf das kostenpflichtige Cloud-Abonnement verzichtet, der läuft Gefahr, dass jemand den lokalen Speicher und damit potenzielle Beweise entnimmt. Zusammen mit der Magnethalterung müsste man die Überwachungskamera bei einem Einbruch im Prinzip nur mit einem Stein von der Hauswand werfen und die Karte entnehmen. Tapo ist sich darüber offenbar bewusst und integriert dhaer einen Anti-Diebstahl-Alarm, der automatisch eine Benachrichtigung schickt.
Designtechnisch ist die Tapo C460 daher also eine hübsche und komfortable, aber nicht ganz sichere smarte Überwachungskamera. Das ist schade, denn mit einer IP-Zertifizierung von IP66 und dem Solarpanel eignet sie sich eigentlich perfekt für Außenwände.
Welches Smart-Home unterstützt die Tapo C460?
Software | |
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Sprachassistenten | Google Assistant, Amazon Alexa |
Matter-Unterstützung? | Nein |
Übertragunsstandards | IEEE 802.11b/g/n, 2.4 GHz Wi-Fi IEEE 802.11a/n, 5 GHz Wi-Fi Kein RTSP-Support |
Als smarte Überwachungskamera erreicht Ihr die Tapo C460 auch außerhalb Eures WLAN-Netzwerkes. Dafür verbindet Ihr die Kamera mit Eurem Tapo-Konto und könnt dann über die mobilen Daten oder aus anderen Netzwerken auf die Kamera zugreifen. Anders als bei anderen smarten Überwachungskameras ist das auch die einzige Möglichkeit, die Kamera zu nutzen. Das RTPS-Protokoll etwa unterstützt die Kamera nicht und auch sonstige IP-Streaming-Lösungen oder die Einrichtung über Smart-Home-Apps wie Apple HomeKit fallen bei der C460 raus. Wer die Kamera nutzen will, ist auf die Tapo-App angewiesen.
Diese überzeugte im Test allerdings wieder mit einem verständlichen Design und einem hohen Funktionsumfang. Positiv ist dabei, dass sich bis zu 36 Tapo-Kameras einrichten lassen. Darüber hinaus kann man die KI-gestützten Erkennungssysteme an sein Setup anpassen. Da ich die C460 etwa in der Wohnung getestet habe, schickte mir die Kamera viel zu viele Benachrichtigungen. Und daher war es durchaus praktisch, dass ich die zu erkennenden Motive (Bewegung. Personen, Tiere und Fahrzeuge), die Empfindlichkeit der Erkennung sowie den zu überwachenden Bereich im Bild verändern konnte. Eine Gesichtserkennung, wie sie etwa die EufyCam 3 (zum Test) bietet, sowie eine Geräuscherkennung fehlen der Kamera allerdings.
Die Smart-Home-Automationen sind in der Tapo-App ein wenig versteckt, stellen sich beim Auffinden aber als durchaus leistungsstark heraus. So kann ich der Kamera anweisen, dass sie sich ausschaltet, wenn ich nach Hause komme. Zusammen mit smarten Lichtsteuerungsmöglichkeiten und Automationen für Tapos Staubsaugerroboter ergibt sich ein schönes kleines Ökosystem. Dieses behält Tapo aber vergleichsweise geschlossen.
Denn abseits von einer Sprachsteuerung über Amazon Alexa und Google Home finden sich wenige Funktionen, die aus dem Tapo-Ökosystem herausreichen. Ich kann also nicht etwa Philips-Hue-Lampen ansteuern, wenn die Kamera eine Bewegung erkennt. Das wäre anders, würde die Kamera den Matter-Standard unterstützen, wie etwa der Aqara Kamera Hub G5 Pro (zum Test).
Tapo C460 bietet starke 4K-Bildqualität
Bildqualität | |
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Kameraauflösung |
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Sichtfeld |
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Videoauflösung |
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Sensorgröße |
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Nachtsicht |
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Speicher |
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Externer Speicher |
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NAS-Unterstützung? |
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Die Tapo C460 bietet eine hohe Videoauflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln, was haargenau 4K entspricht. Wem die dabei entstehenden Videoaufnahmen zu groß sind, der kann wahlweise auf 720p herunterschalten oder eine automatische Auswahl nutzen. Die schaltet sich etwa dann um, wenn Ihr über ein Mobilfunknetzwerk auf den Videostream schaltet. Mit einer derart hohen Auflösung ist Tapo im Jahr 2025 bei smarten Videoüberwachungskameras aber nicht alleine – die Bildqualität ist dank einer hohen Lichtstärke von f/1.6 und einer hohen optischen Vergütung des Objektivs im Vergleich aber eine der besten im Vergleich.
Denn die C460 nimmt besonders klare und mit 15 FPS auch flüssige Aufnahmen auf, in die wir dank Digitalzoom 18 Mal hineinzoomen können. Dasselbe gilt für die Live-Vorschau, auch wenn Ihr hier eine etwa 0,5s lange Verzögerung in Kauf nehmen müsst. Mit diesen guten Eigenschaften hebt sich die Tapo-Kamera von anderen Modellen in der Preisklasse ab – zumindest tagsüber.

Denn wo die C460 im Vergleich zu anderen modernen Alternativen hinterherhinkt, ist die Nachtsicht. Modelle wie die C501GW (zum Test) oder die Aqara Camera Hub G5 Pro bieten eine besonders leistungsstarke farbige Nachtsicht, die über besonders lichtempfindliche Sensoren und eine nochmal höhere Offenblende realisiert wird. Bei der C460 gibt es zwar einen "Starlight-Sensor", es empfiehlt sich aber stets die Nachtsicht über Infrarotlampen zu nutzen. So lassen sich auch in der Dunkelheit Objekte oder Personen erkennen – und zwar in einem Radius von 14,9 Metern. So gibt Tapo die Reichweite der vier 850nm-IR-LEDs an. Alternativ kann die Kamera auch noch ein starkes LED-Flutlicht aktivieren – wie effizient das ist, seht Ihr am besten auf den Bildern in diesem Artikel.
Eine weitere Einschränkung der C460 im Vergleich zu anderen Modellen: Das Sichtfeld ist starr und mit 113 Grad vergleichsweise eng. Müsst Ihr einen größeren Bereich abdecken, empfehle ich Euch Modelle mit motorisiertem P&Z oder die Reolink Argus 4 Pro (zum Test) mit besonders breitem Sichtfeld.
Wie fast alle smarten Überwachungskameras bietet die Tapo C460 eine 2-Wege-Audiofunktion. Diese ermöglicht es Euch etwa, Postboten von der Arbeit aus durchzusagen, dass sie das gelieferte Paket vor die Haustür legen können. Andersherum könnt Ihr ihre Antwort oder verdächtige Geräusche auf dem Smartphone hören.
Insgesamt überzeugt die C460 mit einer besonders hohen Bildqualität bei Tag und einem zufriedenstellenden Funktionsumfang. Ärgerlich ist zu guter Letzt allerdings, dass Ihr lokal gespeicherte Videodateien nur über die Tapo-App wiedergeben könnt. Am PC lassen sich die Dateien selbst mit professionellen Videoschnittprogrammen nicht auslesen.
10.000-mAh-Akku hält 200 Tage lang durch
Akku | |
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Batteriekapazität |
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Laufzeit |
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Kabelgebundener Betrieb? |
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In der C460 steckt ein 10.000 mAh großer Akku, der bis zu 200 Tage lang durchhalten soll. Erweitert werden kann das Durchhaltevermögen der smarten Überwachungskamera zudem über das optionale Solarpanel, das uns für diesen Test vorlag. Theoretisch funktioniert die C460 damit komplett ohne Aufladen. Dass das abhängig von der Sonne ist, erklärt sich von selbst. Weniger selbsterklärend ist allerdings, dass der Stromverbrauch der C460 stark schwankt.
Denn ab Werk reagiert die Kamera sehr sensibel auf Bewegungen und Ereignisse, schickt Euch dann eine Benachrichtigung und speichert einen Clip in der Cloud oder auf der microSD-Karte. Dementsprechend sank die Akkuleistung in unserem Test innerhalb weniger Tage von 20 Prozent auf 0. Da wir die Kamera allerdings in einem Raum betrieben haben und sich dort regelmäßig Personen bewegt haben, ist das ein Extremszenario für den Akku.
In Außenbereichen solltet Ihr die Kamera mehrere Wochen oder sogar Monate lang ohne Strom betreiben können. In dunklen Monaten empfiehlt es sich zudem, die Kamera über den USB-C-Anschluss aufzuladen. Das geht innerhalb von etwa 1,5 h. Insgesamt ergibt sich also eine hohe Unabhängigkeit von Stromkabeln und eine nahtlose Überwachung des Eigenheims.
Lohnt sich der Kauf der Tapo C460?
Wer bei einer smarten Sicherheitskamera Wert auf eine einfache Montage und eine hohe Bildqualität legt und dabei nicht viel Geld ausgeben will, der sollte sich die Tapo C460 unbedingt einmal anschauen. Denn das in 4K auflösende Kamerabild gehört tagsüber zu einen der besten die wir in unseren Sicherheitskamera-Tests bisher sehen konnten. In der Nacht hängen Modelle wie der Aqara Camera Hub G5 Pro die Kamera mit ihrer farbigen Nachtsicht zwar ab, die C460 weiß sich aber mit Infrarot-Nachtsicht und einem hellen LED-Flutlicht selbstbewusst weiterzuhelfen.
Dank der magnetischen Halterung und der optionalen Solarzelle bietet die C460 zudem Eigenschaften, die eine Montage besonders einfach und flexibel machen. Solange am Standort WLAN vorhanden ist, könnt Ihr die Kamera mit Solarpanel in sonnigen Monaten komplett kabellos und ohne Aufladen betreiben. Während die magnetische Halterung eine komfortable Lösung ist, sorge ich mich bei der C460 aber ein wenig um die Sicherheit.
Denn mit böser Absicht könnte man die Kamera mit einem Besenstiel oder mit einem beherzten Wurf von der Wand ablösen und so unbrauchbar machen. Da die microSD-Karte im Gehäuse nicht durch Schrauben gesichert ist, könnte man dann Beweise vernichten, sofern Nutzer:innen kein Tapo-Abonnement nutzen. Um solchen Szenarien vorzubeugen, bietet Tapo zwar einen Diebstahlalarm inklusive Smartphone-Benachrichtigung – so ganz zufriedenstellend finde ich das aber nicht.
In puncto Smart-Home-Funktionalität reiht sich die Tapo C460 ungefähr im Mittelfeld ein. Ja, sie unterstützt Alexa, Google Home, Samsung Smart Things und ITTT – ohne HomeKit, Matter und Zigbee bleibt sie aber ein wenig hinter der Konkurrenz zurück. Angesichts der geringen Kosten ist das aber durchaus verkraftbar!
