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Preis und Verfügbarkeit

Beide Uhren können auf der offiziellen Webseite des Herstellers zum Preis von 169,29 Euro bzw. 135,43 Euro erworben werden. Aktuell ist auch ein Rabattcode in Höhe von 20 Prozent erhältlich. Nutzt dazu einfach den Code NYNU beim Bestellen der Uhr.

Die Ticwatch S – das S steht für Sport – ist den Farben Knight (Schwarz), Aurora (Gelb) und Glacier (Weiß) erhältlich. Alle drei Farbvarianten sind mit einer schwarzen Lünette mit aufgedruckten Zahlen ausgestattet, deren Farbe wiederum Gelb ist.

Die Ticwatch E – das E steht für Express – gibt es in den gleichen Farben, die aber anders genannt werden: Shadow, Ice und Lemon. Bei der Ticwatch E gibt es keine nummerierte Lünette. Hier könnt Ihr dafür aber das Band wechseln, was beim S-Modell nicht möglich ist, da hier die GPS-Antennen integriert worden sind.

Für unseren Test standen uns die Ticwatch S in Aurora und die Ticwatch E in Ice zur Verfügung.

Design und Verarbeitung

Die Ticwatch Express kommt im eher klassischen und schlichten Design daher. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 44 mm und ist 13,5 mm hoch. Die weiße Variante, die mir zur Verfügung stand, ist aus einem durchsichtigen Kunststoff hergestellt. Darunter befindet sich eine zweite, weiße Schicht Kunstoff. Der visuelle Effekt ist ganz nett, aber man spürt sofort, dass das Material nicht sehr widerstandsfähig ist und das Ganze erinnert etwas an billige Swatch-Modelle aus den 90er-Jahren.

Besonders der Übergang zwischen Gehäuse und Armband macht mir Sorgen, das Ganze wirkt doch sehr zerbrechlich. Bis zum Ende meines Tests zeigte die Ticwatch E in dieser Hinsicht aber keine Schwächen, es sind keine Risse oder Brüche entstanden. Das mitgelieferte Armband ist aus Gummi mit einer samtigen Oberfläche, die sich sehr angenehm anfühlt.

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Das Armband kann bei der Ticwatch Express leicht ausgetauscht werden. / © NextPit Image source: NextPit

Die Ticwatch Sport unterscheidet sich vom kleineren Bruder schon in Sachen Größe: Hier beträgt der Durchmesser 45 mm. Gleichzeitig ist sie mit 13 mm unmerklich dünner, aber beide Uhren wirken nicht gerade filigran. Um das Display herum befindet sich eine nummerierte Lünette, die auf Anhieb gefällt.

Das Gehäuse als auch das Armband des Modells in der Farbe Aurora sind in einem matten Gelb gehalten. Schon nach einer Woche entstand leider ein Farbunterschied zwischen dem Kunststoff-Gehäuse und dem Kautschukband, letzteres ist mittlerweile dunkler. Das kann sich mit der Zeit wohl leider nur weiter verschlimmern.

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Bei der grellen Farbe sind Kratzer und Verfärbungen natürlich schnell zu sehen. / © NextPit Image source: NextPit

Alles in allem ist das Design und die Konstruktion der beiden Smartwatches gar nicht so schlecht und angesichts der geringen Kosten habe ich sicherlich nicht mit wertvolleren Materialien gerechnet. Ich möchte betonen, dass ich von der Qualität der Smartwatches absolut nicht enttäuscht bin, nur kann man hier einfach die Materialqualität einer Gear Sport oder Gear S3 erwarten.

Beide Ticwatches verfügen über einen physischen Knopf auf der linken Seite der Uhr. Ja, das ist wohl leider für viele die absolut falsche Seite. Tragt Ihr Eure Uhr wie ich am linken Handgelenk, verdeckt Ihr gerne mal das Display, wenn Ihr den Knopf drücken wollt. Die Knöpfe machen an sich auch keinen tollen Eindruck, da sie auch keinen genauen Druckpunkt haben. Der Knopf der Ticwatch E ist hier noch der bessere der beiden, da er etwas leichter zugänglich ist und sich besser anfühlt.

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Der Knopf ist einfach an der falschen Seite angebracht. / © NextPit Image source: NextPit

Die Ticwatch S wiegt 45,5 Gramm, die Ticwatch E ist mit 41,5 Gramm etwas leichter. Beide Uhren sind spritzwassergeschützt und nach IP67 zertifiziert.

Display

Das Display beider Smartwatches misst 1,4 Zoll und löst mit 400 x 400 Pixel auf, was zu einer Pixeldichte von 287 ppi führt. Das ist nicht schlecht für so günstige Smartwatches. Aber nicht nur das, Mobvoi setzt auch auf die AMOLED-Technologie, was perfekte Schwarzwerte und einen Akku-schonendes Always-On-Display garantiert. Auch die Blickwinkel sind ausgezeichnet, so dass Ihr nicht gezwungen seid, Euer Handgelenk komplett in Eure Richtung zu drehen, um die genaue Uhrzeit erkennen zu können.

Beide Uhren verfügen über ein kratzfestes Schutzglas, auch wenn der Typ nicht spezifiziert ist. Ich benutzte die Smartwatches in vielen verschiedenen Situationen (Wartung von PCs, Umzug von Möbeln, Geschirrspülen) und auch wenn ich das ein oder andere Mal angeeckt bin, haben beide Uhren alles unversehrt überstanden.

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Die Displays sind ausreichend hell und haben eine recht hohe Auflösung. / © NextPit Image source: NextPit

Die Bildschirme sind auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut ablesbar, vor allem im Vergleich zu einigen LCD-Displays der Konkurrenz. Im Dunkeln ist die Helligkeit nicht störend. Kleiner Fehler: Keine der beiden Uhren hat einen automatischen Helligkeitssensor, der auch bei einer Uhr sehr praktisch ist. Immerhin schafft es Mobvoi ein komplett rundes Display ohne schwarze Balken zu liefern, wie wir es noch von der Moto 360 kennen.

Während der Testphase hat der Touchscreen stets sehr gut auf Eingaben reagiert, auch wenn der Bildschirm mal feucht war. 

Software

Android Wear ist sicherlich keine Neuheit mehr und auch das Update auf Update auf Android Oreo bestätigt.

Seit die beiden Uhren hier im Büro sind, haben wir schon zwei OTA-Updates erhalten, was zeigt, dass Mobvoi gewillt ist, die Software der Ticwatches weiter zu aktualisieren. Das kann man leider nicht von allen Herstellern behaupten.

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Beide Uhren laufen unter Android Wear 2.0 und werden auf Oreo aktualisiert. / © NextPit Image source: NextPit

Mobvoi hat der Software einen Schrittzähler, einen Pulsmesser und eine soziale Komponente hinzugefügt, bei der Euren täglich gemachten Schritte mit Euren Freunden verglichen werden können. Wenn Ihr wie ich lieber auf Google Fit setzt, könnt Ihr diese Funktionen aber auch deaktivieren. Hinzu kommen die eigenen Zifferblätter, die speziell für die beiden Uhren entwickelt worden sind und perfekt auf die Farben der Armbänder und Gehäuse abgestimmt sind.

Performance

Ticwatch E und S teilen sich die gleiche interne Hardware und unterscheiden sich nur durch die GPS-Antennen im Armband der S-Version.

Beide Smartwaches verfügen somit über einen Mediatek MT2601 Dual-Core-Prozessor mit einer max. Frequenz von 1,2 GHz. Normalerweise bin ich nicht gerade ein Fan von Prozessoren aus dem Hause Mediatek, aber in diesem Fall muss ich zugeben: Die CPU macht einen sehr guten Eindruck und sorgt für eine flüssige Performance.

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Auch die günstigere Ticwatch E besitzt einen Pulsmesser. / © NextPit Image source: NextPit

Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf 512 MByte, der interne Speicher für Apps, Ziffernblätter und Musik kommt auf 4 GByte. Als Sensoren stehen den Ticwatch-Uhren ein Beschleunigungsmesser, ein Gyroskop, ein Kompass, ein Annäherungssensor und ein optischer Pulsmesser zur Verfügung. In dieser Hinsicht können sich also absolut mit deutlich teureren Modellen mithalten. Ein Vibrationsmotor für Benachrichtigungen ist auch an Bord. Wie immer gilt beim optischen Pulsmesser auch hier, dass die Messergebnisse eher als Schätzungen anzusehen sind.

Um sich mit dem Smartphone zu verbinden, verwenden die beiden Uhren Bluetooth 4.1 BLE und können sich dank WiFi-Modul mit 802.11 b/g/n mit dem Internet verbinden, um Benachrichtigungen und Updates zu empfangen. 

Audio

Beide Uhren sind mit Mikrofonen und Lautsprechern ausgestattet. Sie können nicht nur Befehle an den Google-Assistenten geben, sondern auch Anrufe direkt vom Handgelenk aus entgegennehmen und tätigen.

Die Mikrofone funktionieren gut, sie lauschen immer brav nach dem Hotword und Google Assistant funktioniert wie auf jeder anderen Plattform. Die Lautsprecher haben genügend Kraft, um in geräuscharmen Situationen, wie z.B. beim Autofahren, einen Anruf zu tätigen, aber die Klangqualität ist nicht besonders hoch. In lauten Umgebungen bietet sich die Nutzung der Freisprechfunktion wohl sowieso nicht an, da ansonsten jeder dem Gespräch lauschen kann.

Akku

Die beiden Smartwatches von Mobvoi werden von einem 300-mAh-Akku mit Energie versorgt, der sich im täglichen, intensiven Gebrauch als mehr als ausreichend erwiesen hat.

Scheut Euch nicht davor, den Google Assistant zu nutzen oder auf Benachrichtigungen per Sprachbefehl zu reagieren, der Akku kann diesen Belastungen locker Stand halten. Auch bei aktiver Nutzung reicht der Akku mindestens einen Tag. In den meisten Fällen sind auch zwei Tage Laufzeit bei normalen Gebrauch problemlos zu erreichen. Mit der GPS-Funktion der Ticwatch S sinkt die Laufzeit merklich, für einen Tag reicht es aber auch dann noch.

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Die Ladevorrichtung ist mit Vorsicht zu genießen. / © NextPit Image source: NextPit

Die Aufladung des Akkus erfolgt über eine proprietäre Vorrichtung mit Pins und Magneten. Sollte der Stecker oder das Kabel kaputt gehen, hat man allerdings ein Problem, da ein Ersatz aktuell nicht lieferbar ist. Desweiteren sind die Magnete, die Uhr und Ladegerät zusammenhalten, nicht stark genug und es kommt häufig vor, dass die Ticwatches bei falscher Positionierung den Ladevorgang unterbrechen. Aus diesem Grund bin ich morgens mehrmals mit einer entladenen Smartwach aufgewacht.

Abschließendes Urteil

Mobvoi hat zweifellos bewiesen, dass es aus seinen bisherigen Erfahrungen mit der Ticwatch und Ticwatch 2 gelernt hat. Nach dem Experimentieren mit verschiedenen Lösungen mit proprietärer Software (und einem fantastischen Touch-basierten Bedienungskonzept), entschied sich das Unternehmen, sich auf das beliebte Android Wear zu verlassen und ein Ökosystem zu nutzen, das von Entwicklern bereits geschätzt wird. Die Software ist also das, was wir bereits kennen – im Guten wie im Schlechten.

Auch ohne Rabattcode sind Ticwatch S und Ticwatch E die Meister des Qualitäts-/Preisverhältnisses und als Einstieg in die Smartwatch-Welt, absolut zu empfehlen. Erwartet keine eleganten und äußerst hochwertigen Produkte, aber für junge Leute und Sportler sind sie optimal. In ihrer Preisklasse sind sie praktisch unschlagbar!

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Mit beiden Modellen werdet Ihr mit Sicherheit zufrieden sein. / © NextPit Image source: NextPit

Wenn Ihr auf der Suche nach Eurer ersten Smartwatch, einer Unterstützung bei Eurem Sport oder einfach Euer Smartphone öfters in der Hosentasche lassen wollt, solltet Ihr Euch die Ticwatch Express und Ticwatch Sport genauer ansehen.

Nur eins bleibt an dieser Stelle zu hoffen: Viele andere Start-Ups haben es nicht geschafft, dauerhaft Software-Updates zu liefern. Wir drücken die Daumen, dass es Ticwatches nicht ähnlich ergeht.

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