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Huawei FreeBuds 5i im Test: billiger ANC-In-Ear-Kopfhörer mit Drang zum Klang!

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Huawei hat sein In-Ear-Kopfhörer-Sortiment um die FreeBuds 5i aufgestockt. Die "Active Noise Cancelling"-Kopfhörer (ANC) sind mit einem Preis von knapp 100 Euro ab sofort auch in Deutschland zu kaufen und siedeln sich somit preislich in der unteren Mittelklasse an. Nicht lang rumgequatscht: Hier kommen die Huawei FreeBuds 5i im ausführlichen Test!

Huawei FreeBuds 5i

Pro

  • Einzigartige Akkulaufzeit
  • Gutes Preis- Leistungsverhältnis
  • Überdurchschnittlicher Sound
  • Gute Bedienung
  • Dual Connect
  • IP54-zertifiziert

Contra

  • Fehlender Equalizer
  • ANC könnte besser sein
  • Kein kabelloses Laden
  • Schlechter Klang ohne AI-Life-App
Huawei FreeBuds 5i
Huawei FreeBuds 5i
Huawei FreeBuds 5i: Alle Angebote

Kurzfazit und Preis

Nachdem ich zuletzt die Oppo Enco X2 getestet hatte und vom ausgezeichneten Klang überrascht war, habe ich mich auf den ausführlichen Test der nur halb so teuren Huawei FreeBuds 5i gefreut. Meine größte Überraschung bei den Freebuds 5i war der Klang-Unterschied zwischen dem Gebrauch der Huawei-In-Ear-Kopfhörer mit und ohne hauseigener "AI Life"-App. Dazu aber mehr in der Kategorie "Software". 

Die Huawei FreeBuds 5i sind die Nachfolger der FreeBuds 4i und bringen tatsächlich einige Verbesserungen mit sich, die der Kollege Antoine bei seinem ausführlichen Test der Huawei FreeBuds 4i noch bemängelt hatte. Dazu gehören vorrangig eine IP54-Zertifizierung, neue Audio-Codecs wie LDAC (990 kbps bei 24 Bit/96 kHz), ein stärkeres ANC und eine nahezu Verdopplung der Akku-Kapazität des Ladecases. 

Zu sehen sind die Huawei FreeBuds 5i.
Das Ladecase der Huawei FreeBuds 5i bietet nun doppelt so viel Akku-Power wie der Vorgänger. / © NextPit

Der Preis hingegen ist mit 99,99 Euro gleich geblieben – bei den Farben habt Ihr die Wahl zwischen Ceramic White, Nebula Black und Isle Blue (unser Testsample). Etwas unverständlich ist jedoch der verspätete Verkaufsstart in Deutschland. Während man die In-Ears global (also auch beispielsweise in Frankreich) schon seit Ende 2022 bekommt, hat man sich hierzulande bis zum 16.01.2023 Zeit gelassen. 

Alles in allem sind die Huawei FreeBuds 5i für den genannten Preis eine sehr gute Wahl und werden die von uns getesteten Nothing Ear (1) aus der Bestenliste für ANC-In-Ear-Kopfhörer vertreiben.

Huawei FreeBuds 5i: Design und Verarbeitung

Die Huawei FreeBuds 5i sind als vollwertiges Update zu den Vorgängern anzusehen, und bringen auch optisch einige Verbesserungen mit sich. Zum einen sind sie mit ihren 4,9 Gramm (pro Ohrhörer) um 11 Prozent leichter und 7 Millimeter kürzer geworden. Klingt nicht nach viel, kann aber gerade was den Tragekomfort anbelangt einiges ausmachen. Diesen möchte ich an dieser Stelle auch gleich einmal als positiv anmerken. Unterschiedliche Größen liegen dem Lieferumfang bei.

Gefällt:

  • Halten sicher im Ohr
  • Gute Verarbeitung
  • IP54-Zertifizierung

Gefällt nicht:

  • Nix

Das hauptsächlich verwende Material ist Polykarbonat, also: Kunststoff. Während die weiße Variante den Fingerabdrücken sehr zuträglich ist, verhalten sich Nebula Black und Isle Blue diesbezüglich sehr zurückhaltend. Huawei hat uns die Variante Isle Blue zukommen lassen, was aber meinem Empfinden nach auch als Grau mit schwarzen Punkten durchgeht.

Zu sehen sind die Huawei FreeBuds 5i.
Die Huawei FreeBuds 5i bieten eine gute Verarbeitung und sind noch einmal kleiner als die Vorgänger. / © NextPit

Ladecase und In-Ear-Kopfhörer sind mit den Maßen von 48,2 x 61,8 x 26,9 Millimeter (Case) und 30,9 x 21,7 Millimeter (Kopfhörer) angenehm klein, gut verarbeitet und bieten gegen das Eindringen von Staub und Wasser eine IP54-Zertifizierung. Die Bedienung der Kopfhörer erfolgt durch Tippen, Streichen und Gedrückthalten. Werden die Ohrhörer aus dem Ohr genommen, stoppt die Musikübertragung automatisch.

Zu sehen sind die Huawei FreeBuds 5i.
Auf der Front schön zu sehen: die grüne LED. / © NextPit

Das neue Scharnier des Ladecases schnappt energisch zu und bleibt auch sicher verschlossen. An der rechten Seite befindet sich der Button zum Verbinden, auf der Vorderseite findet Ihr eine RGB-LED und unten einen USB-Type-C-Port zum Aufladen. Kabelloses Laden ist mit dem Etui der FreeBuds 5i nicht möglich. Auch die Kopfhörer finden durch einem verbauten Magneten sicher ihre Position im Case.

Zu sehen sind die Huawei FreeBuds 5i.
Der Pairing-Button befindet sich ein wenig versteckt auf der rechten Seite des Ladegehäuses. Der USB-Type-C-Anschluss auf der Unterseite. / © NextPit

Bedienung und Software

Wie vermutlich viele unter Euch halte ich mich bei einem neuen Produkt nicht lange mit dem Lesen der Gebrauchsanleitung auf. So lässt sich zum einen früh erkennen wie selbsterklärend das zu testende Produkt an sich ist, zum anderen bin ich einfach nur faul. Dank Google Fast Pair über Bluetooth 5.2 meines OnePlus 9 Pro wurden mir die In-Ear-Kopfhörer auch zügig angezeigt und ließen sich problemlos koppeln. Sogar die restliche Akku-Kapazität der einzelnen Ohrhörer samt Ladeeinheit wurde mir auf dem Smartphone mitgeteilt. 

Gefällt:

  • Google Fast Pair

Gefällt nicht:

  • Ohne "AI Life"-App nicht zu gebrauchen
  • "AI Life"-App nicht im Google Play Store
  • Kein Equalizer

Während des Testens hatte ich ein vorläufiges Fazit im Kopf: "Hier hast du deine "Billig"-Kopfhörer, die vom Klang her so schlecht sind, dass sie vermutlich auch nicht mehr als 100 Euro kosten dürfen". Dann fand ich heraus, dass ich für die optimale Nutzung der "Active Noise Cancelling" (ANC) die App "AI Life" benötige. Die bekommt Ihr aber nicht im Google Play Store, sondern in der Huawei AppGallery oder bei APK-Mirror. Die Geschichte mit den US-Sanktionen dürfte allgemein bekannt sein. Und Huawei, nicht dumm, macht aus der Not eine Tugend und sorgt gleich einmal für ein wenig Besucherfrequenz auf dem hauseigenen Store. Auch wenn das am Ende zu Komplikationen führt.

Ihr müsst also in den Eistellungen Eures Smartphones "unbekannten Quellen vertrauen" aktivieren, um die *.apk installieren zu können. Und Nutzer eines Apple iPhones machen? Sie finden tatsächlich die "AI Life"-Anwendung im Apple App Store, was beim Vorgänger noch nicht der Fall war. Und siehe da, nicht nur ANC funktioniert nun in zwei verschiedenen Einstellungen, auch der Sound ist plötzlich ein komplett anderer. Doch dazu beim Thema Klang mehr.

Screenshots der Huawei-App AI Life
Die passende Software zu den Huawei FreeBuds 5i heißt AI Life. / © NextPit

Die App ist übersichtlich gestrickt, was mir persönlich sehr entgegenkommt. Es lassen sich Einstellungen zu Bedienung und Klang treffen. Die Bedienungsmöglichkeiten beschränken sich auf ein doppeltes Tippen, Gedrückthalten und Streichen. Beides ist separat für den rechten und linken Kopfhörer einstellbar. Ein einfaches Tippen gibt es also nicht, um vermutlich Verwechslungen auszuschließen. Die Bedienung funktionierte in meinem Test ohne Probleme.

Es gibt auch eine Option zum Finden der Kopfhörer, welche sinnvollerweise diese einzeln sucht. Einen echten Equalizer bietet Huawei bei unserer Teststellung nicht. Lediglich eine allgemeine Einstellung, um wahlweise den Bass oder die Höhen zu verstärken.

Klang und Active Noise Cancelling

Der Quasi-Zwang zur App kann durchaus zu Frust führen. Nicht nur unterschiedliche Musik-Genres, sondern auch das eigene Hörempfinden bedarf in den meisten Fällen unterschiedlicher Equalizer-Einstellungen. Wer so wie ich den ganzen Tag nur Spotify Querbeet hört, kommt mit den zwei zusätzlichen Sound-Einstellungen jedoch super klar.

Gefällt:

  • Guter Klang für die Preisklasse
  • LDAC an Bord
  • ANC bietet nun 42 dB

Gefällt nicht:

  • ANC könnte besser sein

Huawei bietet für seine beiden 10 Millimeter großen dynamischen Treiber einen Frequenzgang von 20 bis 40.000 Hertz und unterstützt nun neben AAC und SBC auch den LDAC-Codec von Sony. Wer mehr über Audio-Codecs wissen möchte, wird hier informiert. Einen fehlenden HD-Audio-Decoder hatte Antoine bei seinem Test der Vorgänger ebenfalls bemängelt. Auch dem ist Huawei nun nachgekommen. Dank Hi-Res-Zertifikation gibt es den Bluetooth-Audiostream bis zu 990 Kilobit pro Sekunde bei 24 Bit/96 Kilohertz.

Zu sehen sind die Huawei FreeBuds 5i.
Die Huawei FreeBuds 5i bieten pro Seite zwei Mikrofone für das ANC. / © NextPit

Ich persönlich habe den Tiefenbereich noch ein wenig erhöht, da dieser mir bei In-Ear-Kopfhörern, die nicht immer zu 100 Prozent Außengeräusche abschirmen, verloren geht. Allgemein betrachtet ist der Sound vollkommen okay. Das Klangbild ist ausgeglichen, welches ich einen Tick über dem allgemeinen Mittelmaß beurteile.

Auch wenn ich persönlich nicht von AEM (Adaptive Ear Matching) – also der adaptiven Klangoptimierung durch "Ausmessen" des Gehörganges – überzeugt bin: Die Huawei FreeBuds 5i bieten auch das. In die gleiche, schwer zu messende Klasse fällt auch die angepriesene Algorithmus-Optimierung, welche eine geringere Gaming-Latenz bieten soll.

Screenshots der Huawei-App AI Life
Die Huawei FreeBuds 5i bieten LDAC und bis zu 42 dB ANC. / © NextPit

Für das ANC hat man bei den FreeBuds 5i ebenfalls nachgebessert. Im Kapitel Software sprach ich von zwei grundlegenden Einstellungen: Einmal die Geräuschunterdrückung im Allgemeinen und den sogenannten "Aufmerksamkeitsmodus". Das ANC lässt sich noch einmal in drei Stufen, "Gering" (25 dB), "Ausgeglichen" (30 dB) und "Ultra" (42 dB) unterteilen. Das sind nahezu doppelt soviel Dezibel wie noch bei den Vorgängern. Wenngleich im Hause Huawei deutlich nachgebessert wurde, gibt es nach wie vor Luft nach oben. Logisch: Die Huawei FreeBuds 5i verkörpern ja noch nicht das Premium-Segment des chinesischen Herstellers. 

Huawei FreeBuds 5i: Akku

Zu guter Letzt noch ein, zwei Sätze zum Thema Akku, ein wichtiger Punkt bei kabellosen In-Ear-Kopfhörern. Auch hier hat sich Huawei mit einem 410 mAh starken Ladecase gegenüber dem Vorgänger mit "nur" 215 mAh deutlich verbessert. Die Kopfhörer an sich besitzen jeweils eine Akku-Kapazität von 55 mAh.

Gefällt:

  • Ladecase nun mit 410 mAh
  • Bis zu 28 Stunden Musikgenuss

Gefällt nicht:

  • Kein kabelloses Laden

Huawei wirbt mit insgesamt 28 Stunden Musikgenuss, der natürlich nur gemeinsam mit dem Ladecase und deaktiviertem ANC zustande kommt, dennoch nicht abwegig ist. Mit einer Ladung und aktivierten ANC habe ich es jedoch noch nicht geschafft, die Huawei Freebuds 5i an einem Office-Tag in die Knie zu zwingen. Stolze sechs bis sieben Stunden sind am Stück locker drin, was ein wirklich gutes Ergebnis ist. 

Zu sehen sind die Huawei FreeBuds 5i.
Das Ladecase der Huawei FreeBuds 5i ist in weniger als zwei Stunden voll aufgeladen. / © NextPit

Telefonate verbrauchen jedoch mehr Energie. Hier würde ich hochgerechnet mit vier bis fünf Stunden Laufzeit mit einer Akku-Ladung rechnen. Ein kompletter Ladeprozess des Cases braucht weniger als zwei Stunden. 

Abschließendes Urteil

Huawei beweist mit seinen knapp 100 Euro günstigen FreeBuds 5i ANC-In-Ear-Kopfhörern, dass man nicht zwingend einen Vermögen ausgeben muss, um einen guten Klang in die Ohren zu bekommen. Die ANC-In-Ear-Kopfhörer haben sich in nahezu allen Belangen zu ihren Vorgängern verbessert. Dennoch gebe ich auch hier "nur" vier Sterne. Warum?

Nun, es gibt eindeutig noch Luft nach oben. Sei es die Sound-Qualität im Allgemeinen oder die aktive Geräuschunterdrückung. Versteht mich nicht falsch: Für knapp 100 Euro sind die Huawei FreeBuds vermutlich einer der besten In-Ear-Kopfhörer die Ihr aktuell bekommen könnt. Doch ich möchte hier keine falschen Versprechungen machen, gerade nachdem ich die Oppo Enco X2 testen durfte, welche mich nachhaltig beeindruckt haben und von denen ich mich schweren Herzens wieder trennen musste.

Zu sehen sind die Huawei FreeBuds 5i.
Die Huawei FreeBuds 5i bieten für eine UVP von knapp 100 Euro ein rundes Preis-Leistungsangebot. / © NextPit

Dennoch bietet Huawei für den halben Preis der Enco X2 das meiner Meinung nach beste Preis-Leistungsverhältnis in dem Bereich. Vorausgesetzt, Ihr unterwerft Euch dem für Android-Nutzer komplizierten Weg der "AI Life"-Installation aus der Huawei AppGallery. Apple iPhone-Nutzer können ganz geschmeidig auf den Apple App Store zurückgreifen.

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Matthias Zellmer

Matthias Zellmer
Senior Editor

Mit dem Palm groß geworden und mit Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an Android OS bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (später GO2mobile), 2022 bei NextPit eine neue Heimat gefunden und freut sich nun auf Bestenlisten, News, Tests und Videos. Spezialagent für alles Kreative.

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