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Nothing OS 2.0 im Test: Meine neue Lieblings-Android-Oberfläche

nextpit Nothing Phone 2 Nothing OS 2

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Nothing OS 2.0, die auf Android 13 basierende Oberfläche des Nothing Phone (2), ist auf dem besten Weg, mein liebstes Android-Overlay zu werden. Ich erkläre Euch in diesem ausführlichen Test von Nothing OS 2.0, warum das so ist und gebe Euch meine ehrliche Meinung dazu.

Nothing OS ist eine recht ungewöhnliche Oberfläche auf dem Android-Markt. Sie ist eindeutig nicht so Mainstream wie Xiaomis MIUI 14 (Test) oder Samsungs One UI 5 (Test).

Nothing OS läuft nur auf den bislang erschienenen beiden Nothing-Smartphones, logisch. Und Nothing selbst gibt es erst seit drei Jahren. Dennoch ist Nothing OS 2.0 schon ziemlich ausgereift. Zudem finde ich, dass die Benutzeroberfläche ein gutes Gleichgewicht zwischen Anpassungsmöglichkeiten und schlankem Design bietet.

Vielleicht ist es mein latenter Fanboyismus, der mich das sagen lässt, aber Nothing OS 2.0 ist auf dem besten Weg, meine bevorzugte Android-Oberfläche zu werden, sorry One UI.

Inhalt:

Nothing OS 2.0: Design

Nothing hat das Design von Nothing OS 2.0 im Vergleich zur ersten Version fast vollständig überarbeitet. Wir haben eine gute Mischung aus den Implementierungen von Android 13 mit genau der richtigen Menge an Anpassungsmöglichkeiten darüber.

So gibt es zum Beispiel die dynamischen Themen und die thematischen Symbole von Android 13. Damit könnt Ihr die Farbe der Benutzeroberfläche mit der dominierenden Farbe Eures Hintergrundbildes synchronisieren.

Nothing Phone (2) Screenshots
Das Nothing Phone (2) integriert alle Personalisierungsoptionen von Android 13. / © nextpit.

Man kann aber auch das Nothing-Theme darüber legen. Dieses hat einen monochromen, pixeligen Look mit schwarzen, weißen und grauen Farbtönen, aber auch ein paar rote Akzente (also nicht wirklich monochrom). Es ist optisch sehr ansprechend und passt perfekt zu den visuellen Codes der Marke. Vor allem hat Nothing sich die Mühe gemacht, sein Design auf mehrere Symbole von Drittanbieter-Apps anzuwenden.

Nothing hat es geschafft, die guten Seiten der ersten Version seines Overlays beizubehalten. Ich mag es, die beiden großen Blasen oben im Schnellzugriffsmenü für Netzwerk und Bluetooth wiederzufinden.

Nothing Phone (2) Screenshots
Das Nothing-Theme wurde in Nothing OS 2.0 weiterentwickelt. / © nextpit

Die riesigen App-Symbole sind auch immer mit dabei. Man kann auch große Ordner erstellen und ihnen ein stilisiertes Icon nach dem Nothing-Thema zuweisen.

Nothing OS 2.0 Testbericht
Passt auch die Folder unter Nothing OS 2.0 nach Euren Vorstellungen an. / © nextpit

Einige Widgets bieten auch Animationen an, um mehr Inhalte anzuzeigen. Dies ist unter anderem bei der Wetter-App der Fall, bei der man von oben nach unten scrollen kann, um Zugang zu mehr Informationen zu erhalten, ähnlich wie bei einem gestapelten Widget.

Aber nicht nur der Startbildschirm profitiert von einer visuellen Überarbeitung. Auch der Sperrbildschirm wurde drastisch überarbeitet. Ihr könnt jetzt nicht nur Widgets, sondern vor allem auch Systemverknüpfungen hinzufügen.

Nothing Phone (2) Testbericht
Ein Fingertipp reicht zum Anzeigen Eurer Lieblingskurzbefehle des Nothing Phone (2). / © next-it.

Ihr müsst nicht mehr durch das Schnellzugriffsmenü scrollen, um die Taschenlampe, die Verbindungsfreigabe oder etwas anderes zu aktivieren. Es ist ultra-nützlich und intuitiv. Insgesamt habt Ihr acht Plätze für Eure Widgets/Kurzbefehle. Einige können mehrere Plätze belegen, aber Ihr könnt alles nach Euren Wünschen und Bedürfnissen anpassen.

Nothing Phone (2) Screenshots
Ihr könnt Widgets und Shortcuts auf dem Startbildschirm Eures Nothing Phones (2) hinzufügen. / © nextpit

Always on Display ist ebenfalls verfügbar und funktioniert nach dem Vorbild von Apple. Es blendet den Bildschirmhintergrund aus und lässt die einfarbige Uhr und die Widgets auf dem Sperrbildschirm sichtbar.

Nothing OS 2.0: Funktionen

Hier geht es vor allem um die Funktionen der Glyph-Oberfläche, die das Herzstück der Benutzererfahrung des Nothing Phone (2) bildet. Okay, das Bezeichnen als "das Herzstück" wäre etwas übertrieben. Aber die Glyph-Oberfläche ist deutlich weniger Spielerei als bei Nothing OS 1.0 oder 1.5.

Nothing Phone (2) Testbericht
Das Nothing Phone (2) im ersten Test / © nextpit

Es gibt wieder die klassischen Funktionen der Vorgängerversion, um verschiedene Klingeltöne/Benachrichtigungstöne mit Lichtanimationen zu verbinden. Auch die "Flip to Glyph"-Funktion, die visuelle Benachrichtigungen anzeigt, wenn das Smartphone mit dem Gesicht nach unten hingelegt wird, ist immer noch vorhanden.

Nothing OS 2.0 Testbericht
Die Glyph-Oberfläche ist unter Nothing OS 2.0 deutlich weniger Spielerei. / © nextpit

Nothing OS 2.0 bringt drei neue Funktionen mit sich, von denen zwei wichtig sind und eine noch experimentell. Beginnen wir mit den beiden interessantesten: dem Glyph-Composer und dem Glyph-Timer.

Der Composer ermöglicht es Euch, Eure eigenen Glyphen zu erstellen. Anstatt aus vorgefertigten Sounds und Animationen auszuwählen, könnt Ihr Eure eigenen Melodien und Lichtsignale komponieren.

Nothing OS 2.0 Testbericht
Schafft Eure eigenen Glyphen unter Nothing OS 2.0. / © nextpit

Euch stehen fünf verschiedene Soundboards zur Verfügung. Jedes davon bietet wiederum fünf Arten von Sounds mit verschiedenen Tönen und Rhythmen. Ihr habt dann zehn Sekunden Zeit, um Eure Kompositionen aufzunehmen.

Ich persönlich finde diese Funktion total genial. Ich weiß, dass Ihr mich auslachen werdet. Aber diese Gamification einer einfachen Einstellung in den Einstellungen bringt meiner Meinung nach eine Menge Tiefe in das Benutzererlebnis.

Nothing verspricht, jedes Quartal ein neues Soundpaket in Zusammenarbeit mit Künstlern zu veröffentlichen. Diese Sounds werden das Repertoire des Composers erweitern und für Abwechslung sorgen. Ich bedauere nur, dass es derzeit nicht möglich ist, mehrere Soundboards miteinander zu mischen.

Die andere interessante Neuheit ist der Glyph-Timer: Ihr stellt den Timer ein, legt das Smartphone flach mit dem Display nach unten ab und könnt sehen, wie die Zeit mit einem sich leerenden Lichtbalken abläuft.

Das ist praktisch, wenn Ihr Eure Pasta oder Eier kocht. Ich persönlich denke, dass es auch in Bezug auf die Produktivität einen Nutzen finden kann, wie ein Pomodoro-Timer.

Eine letzte Ergänzung der Glyph-Schnittstelle ist das Tracken Eurer Uber- oder anderen Lieferungen. Ihr könnt Euch einen Fortschrittsbalken anzeigen lassen, der sich füllt, wenn sich Euer Lieferant z. B. Eurem Haus nähert. Bisher wird nur die Uber-Anwendung unterstützt. Ich persönlich sehe nicht viel Sinn darin.

Im Menü der experimentellen Funktionen findet Ihr auch die Funktion "Mit Tesla verbinden", die ich nicht getestet habe, da ich Fußgänger und unterbezahlt bin, sowie "AirPod-Unterstützung", die ich ebenfalls nicht getestet habe, da ich einen gesunden Menschenverstand habe und keine AirPods benutze (nur ein Scherz, bitte nicht beleidigen).

Man kann auch die Touch-Sampling-Rate des Bildschirms erhöhen, um ihn für mobile Spiele reaktionsfähiger zu machen.

Nothing OS 2.0 Testbericht
Unter den experimentellen Features könnt Ihr die Touch Response erhöhen. / © nextpit

Nothing OS 2.0: Datenschutz

In Bezug auf den Datenschutz gibt es nicht viel, was ich über Nothing OS 2.0 sagen oder bemängeln könnte. Nothing implementiert den Funktionsumfang von Android 13. Ihr könnt alle Eure App-Berechtigungen verwalten, Eure Konten und Passwörter mit Sicherheitschecks für Euer Google-Konto, zum Beispiel.

Was die Bloatware angeht, hat das Phone (2) nicht wirklich welche, es sei denn, Ihr betrachtet die obligatorischen Google-Anwendungen als Bloatware, was bei mir nicht der Fall ist.

Die einzigen nativen Apps in Nothing OS 2.0 sind die Foto-App, die Composer-App, die Wetter-App und die Recorder-App. Nothing OS 2.0 enthält keine Werbung in der Benutzeroberfläche.

Nothing OS 2.0 Testbericht
Auch beim Datenschutz enttäuscht Nothing OS 2.0 keineswegs. / © nextpit

Nothing OS 2.0: Ergonomie, Performance und Stabilität

Ich habe Nothing OS 2.0 in zwei Versionen getestet. Die ursprüngliche Version 2.0.0 und das Update, das nach der offiziellen Veröffentlichung des Smartphones veröffentlicht wurde, Nothing OS 2.0.1.

Ich habe während meines Tests keine größeren Bugs oder Verzögerungen festgestellt. Die Benutzeroberfläche war insgesamt sehr flüssig, vor allem mit dem neuen 120 Hz OLED-Bildschirm des Nothing Phone (1) (Test).

Die Animationen waren zwar unauffällig, liefen aber zuverlässig über den Bildschirm. Ich habe lediglich einige Ungenauigkeiten in der französischen Übersetzung einiger Menüs festgestellt. Das ist nicht weiter schlimm, aber es macht die Bezeichnung einiger Einstellungen etwas weniger verständlich und intuitiv als ihre englischen Versionen.

Nothing OS 2.0: Updates und Kompatibilität

Nothing hat bereits in der Woche, in der das Nothing Phone (2) auf den Markt kam, einen Patch für Nothing OS 2.0 veröffentlicht. Die Reaktionszeit ist nicht schlecht und ich hoffe, dass der Hersteller seine Bemühungen fortsetzt.

Nothing garantiert außerdem bis zu drei große Android-Updates und vier Jahre Sicherheitsupdates für das Nothing Phone (2). Das ist im oberen Mittelfeld dessen, was die meisten Android-Hersteller außerhalb von Google und Samsung, die immer noch an der Spitze stehen, anbieten.

Nothing OS 2.0 Testbericht
Nothing OS 2.0 erhielt sehr schnell seinen ersten Patch. / © nextpit

Während ich diese Zeilen schreibe, d. h. am 17. Juli 2023 und nach dem Update auf Nothing OS 2.0.1, habe ich immer noch den Sicherheitspatch vom Juni 2023.

Was das Nothing Phone (1) angeht, so plant der Hersteller, Nothing OS 2.0 im August dieses Jahres auszurollen. Wenn Ihr Interesse habt, kann ich diesen Test mit meinen Eindrücken vom Nothing Phone (1) aktualisieren.

Nothing OS 2.0: Fazit

Nothing OS 2.0 hat noch viel Luft nach oben, bevor es so Mainstream wird wie andere Android-Overlays wie MIUI oder One UI. Aber für eine so "junge" Oberfläche finde ich sie schon sehr ausgereift.

Ich schätze die richtige Balance zwischen einer klaren Erfahrung, die an manchen Stellen an Stock Android erinnert, und genau der richtigen Menge an Anpassungsmöglichkeiten, um Ihr eine echte Persönlichkeit zu verleihen.

Nothing Phone (2) Testbericht
Das Nothing Phone (2) aus der Nähe betrachtet. / © nextpit

Die Glyph-Oberfläche ist unbestreitbar nützlicher als die erste Version. Auch wenn das zugegebenermaßen nicht besonders schwierig war. Die guten Implementierungen von Android 13 in Bezug auf Personalisierung oder Datenschutz sind ebenfalls eine gute Sache. Genauso wie das Fehlen von Bloatware.

Aber es ist vor allem sein Gesamtlook, der Nothing OS 2.0 aus der Masse herausstechen lässt. Ich vermisse einfach einige Multitasking- und Produktivitätsoptionen sowie mehr native Apps (z. B. eine Notiz-App), um das Benutzererlebnis zu perfektionieren.

Was haltet Ihr von Nothing OS 2.0? Ist die Nothing-Oberfläche Eurer Meinung nach komplett genug, um mit MIUI oder One UI konkurrieren zu können? Welche Elemente von Nothing OS 2.0 sollten Eurer Meinung nach verbessert werden? Und wenn Ihr ein Nothing-Smartphone benutzt: Habt Ihr mit Nothing OS größere Fehler oder Stabilitätsprobleme erlebt?

Weitere Informationen zu Android findet Ihr in unserem Leitfaden zu Android 14, dem nächsten mobilen Betriebssystem von Google, und in der Liste der Android-Smartphones, die für ein Update auf Android 14 infrage kommen.

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Zu den Kommentaren (5)
Antoine Engels

Antoine Engels
Head of Editorial nextpit France

Schwarzer Gürtel beim Lesen von Datenblättern. OnePlus-Fanboy in der Remission. Durchschnittliche Lesezeit für meine Artikel: 48 Minuten. Fact-Checker für Tech-Tipps in seiner Freizeit. Hasst es, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen. Wäre in einem früheren Leben gerne JV-Journalist gewesen. Versteht keine Ironie. Head of Editorial bei NextPit France.

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5 Kommentare
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  • 27
    BuddyHoli vor 9 Monaten Link zum Kommentar

    Mir gefällt der Overlay garnicht. Ich bin es gewohnt, dass die meisten meiner Apps über Home zugänglich sind und allein die Schrift, die aussieht wie klobige Wecker LED Fonts, würde mich nach kurzer Zeit nerven. Dazu kommt, dass das Theme dank seiner Farben, die mit Ausnahme von Rot nichtmal Farben sind, irgendwie stark depressiv wirken.


  • Clemens C. 22
    Clemens C. vor 9 Monaten Link zum Kommentar

    Sehr schöner Testbericht. Liest sich gut und fügt sich gut in das dunkle Design der nextpit-Seite ein.

    Michael K.Antoine EngelsOWK18


  • McTweet 23
    McTweet vor 9 Monaten Link zum Kommentar

    Ich lese hier "bis zu drei große Androidupdates". Damit sind Versionssprünge von 13 auf 14, etc. gemeint?
    Und "bis zu" kann auch bedeuten, es gibt nur ein oder zwei Updates?

    Michael K.


    • Antoine Engels 43
      Antoine Engels
      • Admin
      • Staff
      vor 9 Monaten Link zum Kommentar

      Ja, drei Androidversionen.

      Ich glaube nicht, dass Update-Versprechen einen vertraglichen Wert haben. Ich arbeite an einem Artikel zu diesem Thema und habe noch keinen Spezialisten gefunden, der mir eine definitive Antwort geben kann.

      Michael K.McTweet


    • 69
      Michael K. vor 9 Monaten Link zum Kommentar

      Ja, das kann es bedeuten, bedeutet aber eben auch nicht automatisch, dass es weniger als drei werden. Die Zusage wäre noch nicht mal gebrochen, wenn es gar keines gäbe, denn null Updates erfüllen auch die Zusage "bis zu". Der Hersteller will sich wohl, wie andere auch, nicht an drei einklagbare Updates binden, sondern diese unverbindlich in Aussicht stellen. Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass ein um seinen Ruf bemühter Hersteller ohne zwingende Gründe seine Käufer enttäuscht, indem er sich auf dieses "bis zu" beruft. Sollten geplante EU-Gesetze in dieser Richtung einmal in Kraft getreten sein, sind solche Formulierungen ohnehin obsolet.

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