Wie funktioniert GPS im Smartphone?

Um zu wissen, wie man GPS optimiert, muss man verstehen, wie es funktioniert. GPS steht für Global Positioning System und wurde von der US-Army 1973 entwickelt. 1995 wurde es für zivile Zwecke freigegeben. Es wurde anfangs von 24 Satelliten realisiert; inzwischen sind 31 GPS-Satelliten im Orbit.

Unser Smartphone empfängt die Signale der Satelliten über eine GPS-Antenne, die im Großteil der heutigen Smartphones und Tablets Teil der Hardware ist. Diese Hardware wird über einen Treiber mit der Software verbunden. Somit gibt es vier Fehlerquellen für das GPS-Signal im Smartphone:

  • Die Zahl der GPS-Satelliten am aktuellen Standort
  • Der GPS-Empfang
  • Die Qualität der GPS-Antenne im Smartphone
  • Die Implementierung der Treiber im Betriebssystem
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GPS ist nur nützlich, wenn Ihr seine Daten genau auslest. / © nextpit Image source: NextPit

Die letzten beiden Punkte lassen sich von Eurer Seite aus schlecht verbessern, da sie in der Macht des Geräteherstellers liegen. Falls Euer Gerät im Vergleich mit anderen Geräten auffallend ungenau arbeitet, müsst Ihr Euch mit dem Hersteller in Verbindung setzen.

Was den ersten Punkt angeht, können wir die Positionsbestimmung ein wenig optimieren. Unser Smartphone hat weitere Methoden der Lokalisierung, auf die wir im Folgenden nähe eingehen wollen.

Aktiviert den Modus „Hohe Genauigkeit“

Bedingt durch die geringe Größe und die unglückliche Positionierung ist die GPS-Antenne eines Smartphones nie so genau wie andere Vorrichtungen. Dies gleicht Android durch Advanced GPS, kurz A-GPS aus. Diese Form der Standortbestimmung bezieht die GSM-Triangulation, WLAN-Router in der Nähe und Bluetooth mit ein und reduziert die Ungenauigkeit auf wenige Zentimeter.

Die Einstellung findet Ihr je nach Smartphone-Hersteller an unterschiedlichen Stellen. Einheitlich sollte der Eintrag bei Android 7 bei Standort > Modus zu finden sein, wo Ihr auf Hohe Genauigkeit tippen könnt. Unter Android 8 ist die Einstellungen hinter dem neuen Menüpunkt „Sicherheit und Standort“ verborgen.

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Setzt die Standortbestimmung auf Hohe Genauigkeit. / © NextPit Image source: NextPit

Mit der neuesten Android-Version 9.0 Pie entfallen die Optionen für die unterschiedlichen Standortmodi gleich ganz. Hier könnt Ihr lediglich in den Einstellungen unter Sicherheit und Standort – Datenschutz: Standort die Verwendung des Standortes An und Aus schalten.

GPS-Signal aktiv lassen

Was aus Akkuspar-Sicht viel Sinn ergibt, ist für den Spieler von Pokémon GO, Ingress oder eines anderen vergleichbaren AR-Spiels eine Last. Beim Wechsel zwischen Apps oder im Standby-Modus schalten Smartphones vieler Hersteller die GPS-Antenne ab. Damit reduziert sich die Genauigkeit und beim Navigieren durch die Straßen werden Hinweise zum Abbiegen zu spät durchgesagt.

Mit der App GPS Connected könnt Ihr dieses Verhalten unterbinden und Eure Positionsbestimmung kontinuierlich aktiv halten. Das Problem hierbei ist natürlich, dass Eure Akkulaufzeit erheblich reduziert wird. Nutzt die App also nur, wenn sie dringend nötig ist!

INSTALLIEREN (org.bruxo.gpsconnected)

Macht Euch sichtbar für die GPS-Satelliten

Es ist tatsächlich so, dass GPS-Satelliten in Sichtweite sein müssen. Selbst an bewölkten Tagen geht die Qualität des GPS-Signals zurück. Dasselbe gilt für das Wandern in Straßenschluchten, so dass der Modus Hohe Genauigkeit (siehe oben) quasi zur Pflicht wird.

Die folgende App kann Euch dabei helfen, GPS-Satelliten zu finden und Euer Smartphone für ein genaueres Signal besser zu positionieren.

INSTALLIEREN (com.mictale.gpsessentials)

Zum einen helfen Euch die Apps dabei, Satelliten in Sichtweite zu finden. Zum anderen dienen sie als Diagnose-Werkzeug, um die Qualität des GPS-Sensors in Eurem Smartphone zu überprüfen.

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Wie gut ist Euer GPS-Empfang aktuell? / © NextPit Image source: NextPit

Aktualisiert den GPS-Almanach

Ein weiterer wichtiger Faktor für die gute und vor allen Dingen schnelle GPS-Positionierung ist der GPS-Almanach. Dabei handelt es sich um eine Liste mit im Vergleich zu den Ephemeriden weniger genauen, aber dafür länger gültigen Bahndaten der Satelliten. Zwar ist dieser für die Ortung nicht dringend notwendig, beschleunigt aber die Suche nach den Satellitensignalen beim Einschalten des Empfängers durch Eingrenzung des Bereichs, in dem gesucht werden muss, erheblich.

Der Trick ist, diese Daten über eine schnelle Datenverbindung statt vom Satelliten direkt zu laden. Dabei hilft die App „GPS Status und Toolbox“, mit der Ihr das Herunterladen aktueller Bahndaten erzwingen könnt. In der Seitenleiste der Anwendung könnt Ihr unter „A-GPS-Daten verwalten“ einen Download aktueller Infos anfordern.

INSTALLIEREN (com.eclipsim.gpsstatus2)

In den Einstellungen könnt Ihr das soweit automatisieren, dass die Daten beim Start der App automatisch heruntergeladen werden, wenn diese ein bestimmtes Alter erreicht haben.

Verwendet eine externe GPS-Antenne mit dem Smartphone

Falls Ihr genaue GPS-Daten braucht und Euer Smartphone-GPS nicht mehr ausreicht, lohnt sich für Euch der Kauf einer externen Lösung. Diese lässt sich mit dem Smartphone per Bluetooth koppeln und mit dem selben Ladegerät aufladen. Auf Amazon kostet die Garmin-Lösung knapp über 100 Euro.

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