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Albtraum für Falschparker: Bald regnet es Knöllchen

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© Laszlo66 / shutterstock.com

In Großstädten und dicht besiedelten Gebieten gehören falsch geparkte Autos fast schon zum Alltag. Das liegt daran, dass Parkflächen knapp bemessen sind. Aber auch daran, dass Verstöße nur selten geahndet werden. Doch das könnte sich schon bald grundlegend ändern.

Aktuell schaffen es Ordnungskräfte im Schnitt etwa 50 geparkte Fahrzeuge pro Stunde zu kontrollieren. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten bedeutet das in der Praxis, dass zahlreiche Verstöße unbemerkt und ungeahndet bleiben. Dank moderner Technik soll sich das jedoch bald ändern. Denn ein einziges mit Scannern ausgestattetes Fahrzeug könnte künftig bis zu 1.000 Autos pro Stunde überprüfen. Das erste Pilotprojekt läuft bereits.

Erste Tests in Baden-Württemberg

An der Universität Hohenheim in Stuttgart ist kürzlich ein neues Projekt gestartet, das den Aufwand bei der Parkraumüberwachung drastisch reduzieren soll. In einer ersten Phase erstellen die Scan-Fahrzeuge eine digitale Karte des Unigeländes. Im Anschluss erfolgt ein Abgleich der geparkten Autos mit den dem System bekannten Kennzeichen. Doch das ist nur der Anfang.

Sollte sich das Verfahren als alltagstauglich erweisen, steht einem Einsatz in weiteren Städten nichts im Weg. Bereits jetzt bereiten sich einige Kommunen auf die mögliche Einführung vor. Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, macht die Vorteile deutlich: „Parkraum ist ein kostbares Gut. Intelligentes Parkraummanagement zahlt sich für Kommunen in mehrfacher Hinsicht aus: Es hilft, den Verkehr zu steuern, erhöht die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden und unterstützt beim wirtschaftlichen Betrieb von Parkplätzen.“ Gleichzeitig würde das neue System die kommunalen Kräfte entlasten. Die freigewordenen Ressourcen könnten dann an besonders sensiblen Orten, wie beispielsweise Schulwegen, eingesetzt werden.

Was sich für Autofahrende ändert

Laut Verkehrsminister Hermann ist Falschparken kein Bagatelldelikt. „Falsch geparkte Fahrzeuge auf Gehwegen schränken vor allem ältere Menschen, kleine Kinder und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen massiv in ihrer Bewegungsfreiheit ein und provozieren dadurch gefährliche Situationen und Unfälle“, so der Minister weiter.

Die eingesetzten Scan-Fahrzeuge erfassen Nummernschilder und gleichen sie mit digitalen Parkberechtigungen ab. Damit das funktioniert, müssen diese Berechtigungen in den jeweiligen Kommunen digital gespeichert sein. Auch falsch abgestellte Fahrzeuge auf Radwegen oder Busspuren werden erfasst. Dabei speichert das System das Kennzeichen, den Ort, die Uhrzeit der Kontrolle sowie ein Foto. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, werden die gesammelten Daten umgehend und datenschutzkonform gelöscht. Nur bei Verstößen bleiben sie gespeichert – solange, bis die zuständige Behörde den Fall geprüft und gegebenenfalls ein Verfahren eingeleitet hat.

Kurzzeitiges Halten stellt derweil kein Problem dar. Die Scan-Fahrzeuge fahren ihre Routen mehrfach im Abstand von wenigen Minuten ab, um zwischen Parken und Halten unterscheiden zu können.

Scan-Fahrzeuge
Neue Scan-Fahrzeuge erkennen Falschparker / © Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

In anderen Ländern längst etabliert

Das dreimonatige Pilotprojekt ist ein gemeinsames Vorhaben des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg und der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW). In Deutschland ist das Projekt bisher einmalig. Doch der Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass das System längst funktioniert. In den Niederlanden, Frankreich und Polen etwa unterstützen Scan-Fahrzeuge schon seit Jahren die Parkraumüberwachung.

Ob und wann das neue System deutschlandweit zum Einsatz kommt, bleibt abzuwarten. Die Weichen für eine flächendeckende Einführung könnten mit diesem Pilotversuch jedoch bereits gestellt sein.

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Artem Sandler

Artem Sandler
Redakteur

Artem interessiert sich für alle möglichen Wunderwerke der Technik – von E-Autos, über Smartphones, bis hin zu smarten Ringen. Daher studierte er Technikjournalismus und Innovationskommunikation. Außerdem gehen ihm die Themen Cyberkriminalität und Datenschutz besonders nahe. Ursprünglich, weil er einige verstörende Sci-Fi-Filme sah. Mittlerweile jedoch, da er nicht minder verstörende Studien kennt.

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