Casa Casi, Folge 5: WhatsApp und die AGB – wieso hauen wir nicht alle da ab?

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© NextPit

Wieso hauen eigentlich so wenige Leute bei WhatsApp ab oder anders gefragt: Wieso bekommen Fabi und Casi Ihre Freunde nur so schwer davon überzeugt, zu Signal und Co. zu wechseln, statt der Facebook-Tochter treu zu bleiben? Das und lauter anderes Zeug besprechen wir in der neuesten Folge der Casa Casi, unserem NextPit-Podcast. 

Meine Güte, was haben wir schon viel über WhatsApp gesprochen. Und damit meine ich gar nicht mal nur den Content, den wir hier auf NextPit rausgehauen haben, sondern so generell. Wie viele Shitstorms WhatsApp bzw. Konzern-Mama Facebook schon über sich ergehen lassen musste und wie oft in sozialen Medien angekündigt wurde, dass man sich jetzt "ganz sicher bald bei WhatsApp abmeldet, also diesmal ganz bestimmt, wirklich!"

WhatsApp, die unendliche Geschichte ...

Aber was ist dann danach tatsächlich passiert? Irgendwie nichts. Oder zumindest nicht viel. Der ein oder andere hat WhatsApp tatsächlich den Rücken gekehrt, aber der überwiegende Rest ist dort geblieben und lässt irgendwie jede AGB-Änderung geduldig über sich ergehen. Auch dieser aktuellen Änderung der AGB habe laut WhatsApp schon vorher der überwältigende Teil der Nutzer zugestimmt.

Dabei gibt es neben der AGB-Nummer genügend andere Gründe, die gegen WhatsApp sprechen und es ist ja nun auch wirklich nicht so, dass da draußen nicht reichlich Messenger-Alternativen zu finden sind. 

whatsapp-alternatives
Dieser gutausehende junge Mann weiß, dass es da draußen viel mehr gibt als nur WhatsApp!  / © NextPit

Dennoch schaffen es weder Fabi noch ich, unsere Leute von anderen Messengern zu überzeugen. Darüber haben wir uns in der heutigen Folge unseres wöchentlichen Tech-Auflaufs – Casa Casi – unterhalten. Dabei sind wir gar nicht mal tief in die Thematik eingetaucht, sondern haben uns viel mehr Gedanken darüber gemacht, was es genau sein könnte, was die Menschen davon abhält, bei WhatsApp in den Sack zu hauen. 

Okay, eigentlich ist es vielleicht doch ganz einfach, den Grund zu finden, wieso man dort bleibt: Die eigene Bubble ist halt dort. Was soll man bei Signal oder Threema, wenn dort niemand ist, mit dem man schreiben kann? Schwierige Sache, diese kritische Masse. Was sollen wir tun? Einfach (mit gutem Beispiel voran-) gehen?

Im Podcast sprechen wir auch darüber, dass wir unterschiedliche Ansätze wählen: Ich persönlich habe kein Problem damit, verschiedene Messenger nebeneinander zu nutzen. Das bedeutet, dass ich zwar gerne sehen würde, dass die Leute sich Alternativen zuwenden, die technisch mehr auf der Pfanne haben und zudem nicht mit Facebook verknüpft sind – aber ich sehe halt auch ein, dass ich meine Kontakte nicht davon überzeugt bekomme, jetzt zu wechseln. 

Fabi ist da viel rigoroser und konsequenter als ich. Er hat sich nämlich fest vorgenommen, WhatsApp tatsächlich vom Smartphone zu schmeißen und ganz ehrlich: Wenn ich darüber nachdenke, scheint mir das der richtigere Weg zu sein. Klar, man könnte sich sozial von vielen Personen abschotten, die partout nicht auf WhatsApp verzichten wollen und gar keine Alternativen nutzen.

Aber sollten erst mal genügend Nutzer dort ihren Hut nehmen und ähnlich konsequent wie Fabi weiterziehen, wäre es nur eine Frage der Zeit, wann entweder der WhatsApp-Exodus einsetzt, oder Facebook die Spielregeln so verändert, dass es keinen Grund mehr zum Abwandern gibt. 

Schwieriges Thema, bei dem wir binnen einer Pasta-Länge natürlich zu keiner Lösung gekommen sind. Vielleicht sollten wir einfach abwarten, bis WhatsApp möglicherweise die funktionellen Daumenschrauben anzieht – vielleicht verschwinden die Nutzer dann ganz von selbst. Sei es drum, wir hatten zumindest wieder ein köstliches Mahl und wissen nun auch, wie der jeweils andere seine WhatsApp-Strategie gestaltet. Ich bin mal gespannt, ob Fabi das tatsächlich durchzieht und falls ja: Welche Konsequenzen sich daraus für ihn ergeben. 

Es ist angerichtet: Casa Casi, Folge 5

Bis es da aber erste Ergebnisse zu erwarten gibt, dürfte noch ein wenig Zeit ins Land ziehen und bis dahin hoffen wir, dass Ihr uns auch weiterhin die Treue haltet, weiter zuhört, fleißig abonniert und teilt. Falls Ihr uns auch heute wieder zuhören wollt – hier sind die Links, die Ihr braucht. Und wenn Ihr uns Eure Meinung zum Themenkomplex WhatsApp und AGB-Änderungen mitteilen wollt, könnt Ihr das gerne hier in den Comments tun, aber gerne auch unter der weiter oben verlinkten Umfrage der Woche. 

 

 

Zu den Kommentaren (109)
Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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Top-Kommentare der Community

  • C. F.
    • Admin
    15.05.2021

    Ich würde es tolerieren, wenn die WhatsApp Nutzer ihren Verpflichtungen gemäß AGB, die nichts anderes sind als ein Nutzungsvertrag, nachkommen würden und jeden, der in ihrem Telefonbuch steht, nachweislich (also schriftlich) fragen würden ob derjenige damit einverstanden ist, dass vom WhatsApp Nutzer alle Daten aus dem Telefonbuch auf die WA Server hochgeladen werden.

    Macht aber niemand. Warum nicht? Weil sie keine Ahnung haben, was in den AGB steht, denen sie blind zustimmen. Sie wollen einfach nur ein lästiges PopUp loswerden.

  •   90
    Gelöschter Account 15.05.2021

    > Also gibt dir deine Sichtweise das Recht meine Entscheidung anzuzweifeln und demnach macht es das angehen der Leute dadurch richtig ?

    Es geht erst einmal nicht um die eine oder andere Sichtweise, sondern um Fakten, die den Nutzungsbedingungen zu entnehmen sind. Darin steht nunmal, dass die Daten aus meinem Adressbuch an WhatsApp und von denen an Facebook übertragen werden. Weiterhin steht dort, dass ich die Rechte dazu besitze, dies WhatsApp und Facebook zu erlauben bzw. inzwischen heißt das nur noch lapidar "in Übereinstimmung mit der Gesetzgebung" oder ähnlich.

    Aus diesen Tatsachen kann man erst eine Sichtweise erarbeiten. Meine Sichtweise ist, dass damit eigentlich niemand mehr WhatsApp nutzen kann, wenn er noch so etwas wie eine Verantwortung für seine Kontakte übernimmt. Bisher hat mir niemand widerlegt, dass meine Sichtweise auf falschen Tatsachen beruht. Im Gegenteil, die Tatsachen werden von Juristen bestätigt. Ebenso fehlt eine für mich schlüssige Argumentation, warum sich daraus eine andere Sichtweise oder Meinung als meine ergeben kann. Die Meinung muss ich ja nicht einmal teilen, aber verstehen möchte ich sie können.

    Aussagen wie "Das machen ja alle so" kann ich nicht gelten lassen, denn es machen nicht alle so. Das ist sogar technisch nachvollziehbar, dass es nicht alle so machen. Aber alleine AGB, die mir zusagen, es nicht so zu machen, sind etwas. Denn selbst wenn sich der Hersteller nicht daran hält, habe ich im Falle, dass es herauskommt, ganz andere Möglichkeiten, als in dem Fall, wenn ich meine Zusage blindlinks gegeben habe. Im Gegenteil, zivilrechtlich begebe ich mich sogar als Privatmann mit WhatsApp auf dünnes Eis. Bisher wird leider nur die strafrrechtliche Seite beleuchtet und da bin ich als Privatperson relativ safe.

    > Interessant wie ihre die persönliche freie Entfaltung hier aufhebt und euren Datenschutzkreuzzug rechtfertigt.

    Interessant, dass gleich wieder Kampfbegriffe wie "Kreuzzug" kommen. Weder Deine persönliche Entfaltung noch meine sind grenzenlos. Sie enden dort, wo andere betroffen sind. Wer WhatsApp nutzt, überschreitet diese Grenzen für seine Kontakte.

    > Ich besitze deine nicht und wer seine Nummer rausgibt muss sich auch klar machen ,dass die Nummer im schlimmsten Fall weitergeleitet wird.

    Falsch! Ich gebe meine Nummer an jemanden heraus, damit dieser jemand mich erreichen kann. Zu nichts weiterem! Sofern er sie im engen Bekanntenkreis oder Verwandtenkreis weitergibt, ist das für mich auch noch akzeptabel. Wenn meine Nummer aber bei Konzernen landet, die bekanntermaßen Werbung und Profilerstellung damit betreiben, hat das nichts mehr mit dem Grund zu tun, warum ich jemandem meine Nummer gegeben habe.

    Abgesehen davon betrifft es nicht nur die Telefonnummer. WhatsApp schreibt zwar in den Nutzungsbedingungen, dass sie nur die Telefonnummer zum Abgleich verwenden. Sie lassen sich aber das Recht für alle Kontaktdaten einräumen. Ich kenne die aktuellen Rechte der Android-Version von WhatsApp nicht, aber der Facebook-Konzern hat sogar Anruflisten und SMS mitgelesen! Das ist ungefähr vier Jahre her, dass das bekannt wurde.

    Es geht also um mehr als eine Telefonnummer. Und denke doch auch mal darüber nach, dass sich viele gar nicht mehr ins öffentliche Telefonverzeichnisse eintragen lassen. Dazu werden sie sich etwas gedacht haben. Das ganze wird durch Apps unterwandert!

    > Wer so über eine Bildungsschicht schon so einen Spruch reisst ist einfach nur ein diskriminierender und verachtenswerter Mensch der es hier gar nicht mehr verdient hier zu kommentieren zu dürfen.

    Unser Grundgesetz mitsamt aller untergeordneten Gesetzesbücher gilt für jedermann, unabhängig von seiner Bildung, Herkunft und Ansichten. Jemanden ein Recht abzusprechen, zeugt daher von Menschenverachtung.

    Außerdem hat niemand von "schulischer Bildung" gesprochen. Es war nur von "Bildung" und "Bildungsschicht" die Rede. Ein Akademiker kann in seinem Fachbereich ein Ass sein, aber in anderen Bereichen ein Vollpfosten. Vor allem ist aber soziale Kompetenz eine ganz zentrale Form der Bildung. Die sehe ich bei Dir leider nicht sehr ausgeprägt, weil Du in keinster Weise erkennen lässt, dass Du an die Rechte Deiner Mitmenschen denkst, sondern nur auf Deine Rechte pochst.

    Noch ein ganz wichtiger Nachtrag:
    Wir haben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten! Eine Pflicht ist, die Rechte der Mitmenschen zu achten!

  •   90
    Gelöschter Account 15.05.2021

    Mir geht es wie Fabi, ich war auch seit 2006 bei Facebook und fand es cool. Ich habe einige alte Schulfreunde wiedergefunden, die ich aus den Augen verloren hatte. Zuvor war ich bei den Lokalisten, aber die sind mit Aufkommen von quasi umgehend Facebook gestorben. Viele andere waren bei SchülerVZ oder StudiVZ und ein paar wenige bei Friendster. Wo sie die geblieben? ALle weg oder zumindest in der Bedeutungslosigkeit.

    Das gleiche passierte mit Instant Messengern. Früher waren alle auf AIM, ICQ oder IRC. Als die Flatrates aufkamen, war SMS ganz groß und ich habe sogar in einer Gruppe E-Mails bekommen, dass es mir auf den Nerv ging. Bis sich mit Verbreitung der Smartphones das ganz vollständig auf WhatsApp verlagert hat und ich war einer derjenigen, die WhatsApp empfohlen haben.

    Dann hat mich der Like-Button auf allen Websites genervt und als ich mitbekommnen habe, dass dieser bereits Daten an Facebook übermittelt, wenn die Seite bei mir noch gar nicht vollständig aufgebaut ist, habe ich einen dicken hals bekommen. Im weiteren kam bei mir die Frage auf, ob Facebook nicht soetwas wie ein Internet im Internet wird und damit die Idee des internets kaputt gemacht wird.

    Als Facebook WhatsApp gekauft hat, war ich zunächst froh, dass diese Ruine an nicht zunächst nicht vorhandener und später diletantischer Verschlüsselung endlich renoviert werden kann. So kam es auch.

    Dann kam der August 2014 und die Ankündigung der Änderung der Nutzungsbedingungen von WhatsApp zu 9/2016. Ich hatte mich bereits mit den AGB von Facebook befasst. Die waren unübersichtlich groß. Aber die von WhatsApp waren überschaubar, also habe ich sie gelesen. Darin stand, dass ich zustimme, dass meine Kontaktdaten von WhatsApp an Facebook weiter gegeben werden dürfen und dass ich dazu das Einverständnis aller meiner Kontakte habe. Mein Gedanke war:

    - Moment mal!
    - Das dauert doch ewig.
    - Die meisten werden mich ohnehin auslachen.
    - Und wie weise ich in ein paar Jahren nach, dass sie "Ja!" gesagt haben? Also muss ich mir das schriftlich bestätigen lassen.
    - Kann ich in WhatsApp verwalten, wer mir das Einverständnis gegeben hat? Nein, also müsste ich wieder zum Papier-Adressbuch zurück oder zwei Smartphone nutzen.

    Auch wenn ich eigentlich schon immer wusste, dass ich im Internet Verträge eingehe, so habe ich die AGB zuvor nie gelesen oder bestenfalls die ersten zwei Seiten überflogen. Dadurch, dass cih mich mal intensiver mit den AGB von Facebook und seinen Diensten befasst habe, wurde mir deutlich, wie ich verarscht werden, weil die Firmen wissen, dass die wenigsten lesen, auf was sie sich einlassen.

    Hier finden Sich Beiträge von mir (von einem gelöschten Account), in dem ich schon 2012/2013 geschrieben habe, dass spätestens mit Aufkommen der Smartphone wie alle nicht nur auf unseren Datenschutz achten müssen und das Argument "Es sei ist jeder für sich selbst verantwortlich, was er im Internet veröffentlicht" nicht mehr zieht. Wir verteilen auch Daten unserer Kontakte. Das Gegenargument, "Das machen doch alle" habe ich damals schon als gesellschaftliches Risiko angesehen, da dadurch da Datenschutzrecht irgendwann massiv geschwächt werden kann. Immerhin ist ein Rechtssystem immer die Abbildung bereits seit längerem bestehenen gesellschaftlichen Handlungsweisen (zumindest in Demokratien).

    Zudem habe ich mich mit den Persönlichkeiten der Gründer der Tech-Giganten befasst und habe dabei ein Bild von Mark Zuckerberg bekommen, das alles überstieg, was ich schon an anderen Personen abstoßend empfand. Meine Entscheidung konnte nur sein, alle meine Konten beim Facebook-Konzern zu löschen.

    Hier habe ich damals geschrieben, man könnte WhatsApp ja weiter nutzen, aber mittlerweile stehe ich auf dem Standpunkt, wenn ich weiterhin per WhatsApp erreichbar bin, welchen Grund sollten meine Kontakte haben, mich über einen anderen Messenger anzuschreiben? WhatsApp ist sowieso offen und ich stehe in der Kontakt-Liste. Also werde ich nie von WhatsApp loskommen, solange ich meinen Account nicht komplett lösche.

    Meine Bedenken zu den Nutzungsbedingungen von WhatsApp seit 9/2016 wurden auf einmal auch von Juristen geteilt und die Nutzung von WhatsApp für nicht private Dinge mit der DSGVO sogar als rechtlich nicht erlaubt bezeichnet. Trotzdem stell eich fest, dass WhatsApp auch im beruflichen Umfeld weiterhin verwendet wird. Der Handwerker macht darüber seine Termine aus. Mir ist es sogar so ergangen dass er meinem Vermieter geschrieben hat, ich sei nicht erreichbar und dieser hat mir nahegelegt, ich solle doch WhatsApp installieren. Das habe ich mit dem Hinweis abgelenht, dass mich nur jemand per WhatsApp erreichen kann, der meine Telefonnumemr hat und dieser jenige kann mir unter der gleichen Numemr auch eine SMS schreiben oder mich anrufen. Und einen Briefkasten habe ich auch. Das hat die 15 Jahre, die ich hier wohne hervorragend funktioniert. Es gibt also kein Argument, WhatsApp zu installieren und ich empfinde es als eine Frechheit, mich mit fadenscheinigen Argumenten zu etwas zu zwingen was ich nicht will.

    Diesen Schriftverehr habe ich dem Datenschutzbeauftragten, der Handwerkskammer und dem Verbraucherschutz weitergeleitet. Der Handwerker hat mittlerweile kein WhatsApp mehr!

    Ich denke, wie mir ist es vielen gegangen, aber die wenigsten haben sich intensiv mit der Technik und dem Recht befasst. Das macht es so schwer, Leute von anderen Systemen zu überzeugen. Ich werde manchmal gefragt, wo die Firma XY, von der neulich ein Schreiben im Briefkasten lag oder die angerufen hat, die Adresse bzw. telefonnumer her habe. Ich antworte immer mit: "Vielleicht aus WhatsApp von Deinen Freunden, Verwandten und Bekannten." und dann in große Augen und höre eine Frage "Wie meinst Du das?"

    Die Zusammenhänge sind zu komplex. Sie werden nicht erkannt. Keiner mag den Rentner, der am Fenster steht und jeden Falschparker aufschreibt und protolliert, wann man die Zeit des Rasenmähens um ein paar Minuten mißachtet hat. Dass aber die Tech-Konzerne genau das tun, nur für unsere Sinen nicht zu sehen sind, führt dazu, dass kein Ärger aufkommt und ohne Ärger wehrt man sich nicht dagegen. Und das wissen die Tech-Konzerne! Ich verweise immer gerne darauf, dass Mark Zuckerberg nicht nur Informatik, sondern auch Psychologie studiert hat (wenn er auch beides nicht abgeschlossen hat)

    Seit einigen Jahren geht meine Fragestellung noch weiter:
    Warum müssen wir uns eigentlich alle auf den gleichen Messenger vom gleichen Anbieter einigen?
    Bei Telefon, und E-Mail ist es doch völlig egal, bei welchem Provider wir sind und welche technische Ausrüstung wir haben. Warum muss das bei Messenger anders sein?

    Es muss nicht anders sein! Es gibt Systeme, bei denen genauso egal ist, bei welchem Provider unser Konto geführt wird und wie die App heißt, die wir nutzen. Das älteste ist Jabber (oder XMPP, wie es seit einigen Jahren heißt). WhatsApp war zumindest in den Anfangsjahren darauf aufgebaut. Das bedeutet, schon Brian Acton und Jan Koum haben den Grundstein für die heutige Misere gelegt.

    Gegen XMPP wird oft ins Feld geführt, das sei ja nur etwas für die Hardcore-Nerds. Aber die wenigsten haben sich damit befasst. Gerade für Android gibt es eine App, die nicht komplzierter ist als WhatsApp: Conversations. Da Android der unangefochtene Marktführer ist, kann hieraus ein Wechseldruck zu offenen Systemen erfolgreich sein.

    Alles, was ich bisher geschrieben habe, kann man auch für Google ins Feld führen. Sogar für Microsoft. Tatsächlich nutze ich deren System auch nicht mehr privat oder nur noch sehr gezielt. Dennoch unterscheidet sich auch eingies von Facebook. Details können ein Buch füllen. ich kann aber nur jeden ermuntern, sich mal genauer mit den Tech-Riesen zu befassen. Dann wird man feststellen, dass die alle keine Engel sind, aber einer die Grenzen imemr weiter ausreizt: Facebook!

    Die Alternative Telegram sehe ich als keine solche. Technisch halten sich die Durov-Brüder (Gründer) sehr bedeckt und wer sich mit der Technik auskennt, dem ist bewußt, dass dahiner nur viel heiße Luft stecken kann. Die genauen Beweggründe der Durov-Brüder sind kaum erkennbar. Sie sagen, sie hätten sich mit dem russischen Staat (ihrer Herkunft) zerstritten. Das mag sein. Aber auch Telegram ist mittlerweile ein Konzern, der allerdings rechtlich gar nicht fassbar ist, weil er sich geschickt auf Länder verteilt, in denen unsere Werte von Freiheit und Privatsphäre nicht einklagbar sind. Könnte dahinter nicht auch eine hervorragend aufgebaute Legende der russischen Geheimdienste stecken?

    Ich weiß, jetzt drifte ich in die Verschwörungstheorien ab. Aber soetwas gab es schon! Beteiligte. CIA und BND! Stichwort: Crypto AG in der Schweiz. Wenn das die westlichen geheimdienste machen, warum sollten die russischen (und auch chinesischen) nicht genauso handeln?

    Und damit sind wir bei den "Wendlers, Lauras und anderen Verstrahlten" (Zitat: Casi). Die IT und was damit möglich ist und gemacht wird, ist so komplex geworden, das versteht kaum noch jemand. Wenn sich schon das real existierende anhört wie aus "Big Brother", dann ist das ausgedachte auch nicht unrealistisch. Damit wird es eben logisch, dass uns Bill Gates chippen will. es ist einfacher, sich hinter solchen Theorien zu verstecken als Zeit zu investieren und die Wissenschaft zu verstehen.

    Ein Wort noch zu der Aussage von Casi "Ich habe 100erte Apps auf meinem Telefon." Das bekomme ich von den allermeisten mit und das wurde mir auch schon als Argument entgegengebracht, warum sie keinen zweiten Messenger installieren: Kein Platz. Warum man für alles mögliche Platz hat, aber nicht für einen zweiten Messenger, kann ich schwer nachvollziehen. Genausowenig die jahrelang aufbewarten Chats, die führr oder später zum Totalverlust führen, weil das Backup zu groß wird. Ich kenne die Erklärungen dafür, aber es zeigt mir, niemand macht sich Gedanken darüber, was er mit seinem Smart Device wirklich anstellt. Die Wohnung wird von Gegenständen wie CDs und Büchern befreit, aber aucf dem Smart Device herrscht das digitale Chaos. Und wenn etwas nicht funktioniert, sind Hersteller und Programmierer Schuld, aber nie man selbst.

    Mir reichen 30 bis 40 Apps und das ist noch viel. Die meist verwendete App ist mein Web Browser. Es mag für alles eine App geben, aber man braucht nicht für alles eine eigene App. Ich will gar keine Apps als überflüssig bezeichnen. Vielleicht ist eine App für den einen sinnvoll, aber nicht für jeden. Wenn ich eine App längere Zeit nicht brauche, reicht mir vielleicht die Website des dahinter stehenden Dienstes. Vielleicht benötigt man gar nicht von allen Diensten sofort eine Benachrichtigung. Beispielsweise klingelt mein Postbote ja auch nicht, wenn er mir einen brief eingeworfen hat. Vielmehr gehe ich einmal am Tag zum Briefkasten und leere ihn aus. Genauso behandle ich seit Jahren E-Mails. Da ist kein Kommunikationsweg, auf dem von mir sofortiges Handeln erwartet werden kann. Wer das will, muss mich anrufen und wenn ich nicht erreichbar bin, eine Nachricht aufsprechen oder eine SMS schicken. Das kann gerne ein Verweis auf eine E-Mail mit Details sein.

    Die ganze Diskussion um WhatsApp geht für mich also weiter als Datenschutz und Privatsphäre. Sie umfasst auch unseren Umgang mit den neuen Medien. Dort sehe ich nämlich auch eine negative Entwicklung, mit der Erwartung, wenn man jederzeit erreichbar sein kann, muss man das auch sein. Nein! Ich muss auch mal kacken und duschen oder bin in einem Gespräch, in dem ich mich nicht gerne durch laufendes "Bing!" stören lassen will. Im Auto am Steuer kann ich auch nicht gleichzeitig arbeiten und in öffentlichen Verkehrmitteln kann die Geräuschkulisse so groß werden, dass ich das "Bing!" nicht höre und im Wintermantel dei Vibration nicht spüre.

    An Eltern von Schülern, Mitgliedern von Vereinen und wo sonst noch WhatsApp verwendet wird, kann ich nur appellieren, nicht auf WhatsApp (oder auch MS-Teams) zu pichen, weil es die meist genutzten Systeme sind. Es gibt Gründe, warum die nicht genutzt werden und mit der Entscheidung wollen dei verantwortlichen Euch nicht ans Bein pinkeln. Vielmehr handeln sie in Eurem Interesse, ja sind sogar rechtlich dazu gezwungen. Deshalb das Datenschutzrecht zu verteufeln, ist ein riskanter Weg! Was die Kinder an neuen Apps und Diensten mitbringen mag interessant sein. Aber schaut sie Euch genau an. Das ist letztlich Eure Verantwortung! Letztlich schaffen wir heute die Grundlage dafür, in welcher Gesellschaft unsere Kinder leben werden und wenn wir ihnen die Risiken nicht beibringen, lassen wir sie ins Verderben rennen. Im Straßenverkehr und anderen Lebensbereichen warnen wir sie doch auch vor Risiken und zeigen ihnen, wie sie sich schützen können.

  • C. F.
    • Admin
    15.05.2021

    Es geht nicht um meine Sichtweise. Es geht letztendlich immer nur um genau diesen einen Punkt. Von mir aus kann jeder nutzen was er möchte. Aber vielleicht kannst Du auch verstehen, warum ich keinem mehr meine Mobilfunknummer gebe? Weil ich niemanden kenne, der von irgend einem WhatsApp user gefragt wurde, wozu er eigentlich verpflichtet ist. Um das geht es. Mehr nicht. Und das gilt es, zu verstehen. Wir könnten beste Kumpels sein. Aber Du würdest nie meine Mobilfunknummer bekommen. Aber meine Threema-ID, meine Nick bei wire oder den von XMPP. Aus besagtem Grund.

  • Tenten 15.05.2021

    Es hat nicht das Geringste mit "Meinung akzeptieren" zu tun, wenn du ohne Befugnis und ohne deren Wissen Daten Dritter weitergibst. Verantwortlich dafür ist auch nicht WhatsApp, sondern du als Nutzer, denn du hast dem Vertrag zugestimmt. Du benutzt die Daten Dritter für deine eigenen Zwecke und gibst diese auch noch zur Verwendung durch andere weiter, was dir gar nicht zusteht, denn es sind nicht deine Daten. Und du denkst allen Ernstes, dass so ein Verhalten mit Meinungsfreiheit oder dergleichen zu rechtfertigen sei?

109 Kommentare

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  • rolli.k 17.05.2021 Link zum Kommentar

    Ach ja, in den App Stores wimmelt es von Apps die auf alles mögliche Zugriff haben wollen. Wie haltet es ihr denn damit?


    • René H. 17.05.2021 Link zum Kommentar

      Darum geht es hier nicht.


      • rolli.k 17.05.2021 Link zum Kommentar

        Du hast recht, darum geht es hier nicht.
        Ist aber trotzdem dasselbe in grün (ein u. dasselbe).


      • Fabien Röhlinger
        • Admin
        • Staff
        19.05.2021 Link zum Kommentar

        Es ist etwas Anderes: Wenn ich (unter iOS) diesen Apps eine Absage erteile, dann kann ich sie weiter nutzen. WhatsApp versucht den Datenaustausch zudem plattformübergreifend – also nicht nur für WhatsApp, sondern auch für Facebook und Instagram – zu organisieren. Die allermeisten Menschen werden das überhaupt nicht nachvollziehen und überhaupt merken können, was wirklich mit ihren Daten passiert.


    • HEB 17.05.2021 Link zum Kommentar

      Wie ich schon geschrieben habe, wenn ich was neues installiere schaue ich genau welche Berechtigungen verlangt werden, und wenn die zur Nutzung nicht notwendig sind schalte ich diese aus, oder nutze die App halt nicht. Man muss ja nicht jedem Hype nachlaufen (meine persönliche Meinung).


      • René H. 17.05.2021 Link zum Kommentar

        Leider wird immer nur geschimpft und auf WhatsApp-Alternativen verwiesen. Fast nirgens wird mal geschrieben wie man WhatsApp Datenschutzkonform nutzen kann. Das ist nämlich möglich. Z.B. mit alternativen Kontakte-Apps (da gibt es auch Datenschutzkonforme). In die Standard-Kontakte kommen dann nur die die ohnehin bei WhatsApp/Facebook sind. Alle anderen kommen in eine alternative Kontakteliste. Auch wenn man dadurch ein wenig "Komfort" verliert (z.B. Namen werden bei Anrufen nur angezeigt wenn sie in der Standardliste stehen).

        Gelöschter Account


      •   90
        Gelöschter Account 17.05.2021 Link zum Kommentar

        Was heißt "datenschutzkonform"?
        Wenn es um den datenrechtlichen Aspekt geht, betreibt WhatsApp datenschutzkonform, der WhatsApp rein privat nutzt. Die DSGVO gilt nämlich gar nicht für rein private Nutzung!

        Die "Informationalle Selbstbestimmung", die sich laut Bundesverfassungsgericht aus unserem Grundgesetz ergibt, mißachtet der rein private WhatsApp-Nutzer dennoch und ist damit zivilrechtlich durchaus belangbar. Das ist nur eine Frage, wie er beweisen kann, welchen Schaden aufgrund der WhatsApp-Nutzung der beklagten Person erlitten hat. Das macht das Vorgehen von WhatsApp so perfide!

        Wer WhatsApp auch nur ansatzweise beruflich/geschäftlich nutzt, der hat aufgrund der DSGVO einiges zusätzlich zu beachten. Beispielsweise benötigt er einen Auftragsdatenverarbeitungsvertrag mit WhatsApp und eventuell muss er auch eine Datenschutzfolgeabschätzung erstellen. Dann kommt er aber an einen weiten Punkt in den Nutzungsbedingungen: WhatsApp erlaubt die Nutzung von WhatsApp nur für die rein private Verwendung!

        Warum wohl? Aus den von mir genannten Gründen. Ich weiß aber, dass viele Kleinbetriebe weder einen Auftragsdatenverarbeitungsvertrag haben, noch eine Datenschutzfolgeanschätzung erstellt haben, aber WhatsApp dennoch nutzen um darüber Termine zu erstellen. Die wissen nicht einmal, dass sie das machen müssen und haben - genauso wie die meisten rein privaten Nutzer - die AGB nie gelesen.

        Es gibt aber noch WhatsApp Business. Wenn man wegen geschäftlicher Nutzung und eines Auftragsdatenverarbeitungsvertrages an WhatsApp herantritt, dann wird man darauf verwiesen. Ist WhatsApp Business eigentlich kostenlos? Ich weiß es nicht!

        Es gibt die Möglichkeit in Android, ein zweites Nutzerkonto anzulegen und WhatsApp dort zu installieren. In dem zweiten Nutzerkonto kann man die Telefonnummern verwalten, von denen man die geforderte Einwilligung eingeholt hat. Man büßt aber einen Gutteil Bequemlichkeit ein.

        Eine zweite Möglichkeit ist die Einrichtung eines geschützten Bereiches. Samsung liefert dazu eine Funktion mit, aber jeder kann Shelter nutzen. Shelter nutzt im Grunde Funktionen von Android, die Firmen mit ihren MDM-Systemen (Mobile Devicce Management) nutzen. Auch dann hat man die Kontakte-App zweimal und kann WhatsApp und die Kontakte, die ihre Einwilligung gegeben haben, im geschützen Bereich verwalten. Das ist deutlich komfortabler als ein zweites Nutzerkonto.

        Ich frage mich aber, warum soll ich so einen Aufwand berteiben, wenn es andere Anbieter gibt, für die ich solche Verrenkungen gar nicht erst machen muss? Wer von Otto Normal ist schon in der Lage, Shelter richtig zu nutzen?

        > Ach ja, in den App Stores wimmelt es von Apps die auf alles mögliche Zugriff haben wollen. Wie haltet es ihr denn damit?

        Ich prüfe jede App und überfliege jede Datenschutzerklärung mittlerweile. Mal eben eine App, die mir jemand genannt hat, installiere ich nicht mehr ungesehen. Denn der Hintergrund Deiner Frage ist prinzipiell berechtigt: Es ist nicht nur WhatsApp, die Daten in fragwürdiger Form auslesen. Oft gibt es zu den Apps nicht einmal Nutzungsbedingungen oder sie sind nicht in deutsch, was eigentlich nötig wäre. Auch diesbezüglich hat WhatsApp bereits die Steuerkassen verschiedener Länder aufgefüllt und dann deutsche Nutzungsbedingungen erstellt.

        Von mir findet man hier auch dazu seit Jahren Warnungen, nicht jede App ungeprüft zu installieren. Man kennt doch die Entwickler gar nicht und wie soll ich in Süd-Ost-Asien oder Dubai mein Recht einklagen? Das ist doch in Deutschland und der EU schon schwer und teuer genug. Wenn man sich die Problematik jedoch anhand der wohl am häufigsten installierten App, von einem Welt-Konzern, vor Augen führt, ergibt sich, meines Erachtens, für alle anderen Apps automatisch ein neuer Blickwinkel und mehr Eigen- und Fremdschutz.


      • René H. 17.05.2021 Link zum Kommentar

        <<< Was heißt "datenschutzkonform"? >>>
        Kein Datenabfluß. Ja, solche Apps gibt es auch.

        <<< Man kennt doch die Entwickler gar nicht >>>
        Es gibt aber quelloffene Apps.


      •   90
        Gelöschter Account 17.05.2021 Link zum Kommentar

        > Kein Datenabfluß. Ja, solche Apps gibt es auch.
        Nein, die gibt es nicht. Ein Minimum an Metadaten ist immer erforderlich. Diesbezüglich ist Signal auch Vorreiter, denn sie verschlüsseln die Absenderdaten. Dennoch bekommen sie die Info, wann ein Account zuletzt online war und wann zuletzt von diesem etwas gesendet oder empfangen wurde. Ebenso gehören das Eröffnungdatum eines Accounts und die verknüpfte Telefonnummer zu den Metadaten.

        Signal hasht die Telefonnummern. Das ist etwas anderes als Verschlüsselung! Rein technisch ist Signal in der Lage, aus den Hashes wieder die Telefonnummer zu errechnen.

        Das ist keine Kritik an Signal! Im Gegenteil, Signal macht einiges verdammt gut. Da sist eher eine Erläuterung, damit verstanden wird, was unter den Schlagworten konkret zu verstehen ist und welche Grenzen es gibt.

        > Es gibt aber quelloffene Apps.
        Quelloffen bedeutet aber nicht, dass die APK, die man sich lädt und installiert auch der einsehbaren Quelle entspricht. Dafür müsste man die Binaries (bei Android in der APK enthalten) selbst aus den Quellen kompilieren.

        Signal wurde erst kürzlich dafür kritisiert, dass sie Ihren veröffentlichten Quellcode lange nicht aktualisiert haben. Soetwas geht nur bei bekannten Apps durch die Fach-Plattformen und nicht bei einem kleinen No-Name und schon gar nicht durch die Mainstream-Medien.

        Es ist auch ein Irrtum, Open Source könne vor Datenmißbrauch schützen. Damit kann er aber eher erkannt werden. Jedoch geht es bei WhatsApp doch schon um den Vertrag, der etwas erwartet, der im Grunde eine Frechheit und nicht wirklich einzuhalten ist. Da sind wir noch gar nicht an der Stelle, ob die Software geprüft werden kann, wirklich das zu tun, was propagiert wird.


      • René H. 17.05.2021 Link zum Kommentar

        <<< Ein Minimum an Metadaten ist immer erforderlich. >>>
        Aber nicht alle schicken das Telefonbuch irgendwohin ins Internet. Bei "Schlichte Kontakte Pro" z.B. bleibt alles lokal, und das ist wichtig.


      • C. F.
        • Admin
        17.05.2021 Link zum Kommentar

        Ja und? Das können sich vielleicht eine Hand voll Leute so einrichten. Aber nicht die breite Masse, auf die es ankommt. Und bevor ich rumbasteln muss, bis etwas angeblich keine Metadaten mehr sendet, installiere ich gleich solch einen Messenger.


      • René H. 17.05.2021 Link zum Kommentar

        Es gibt aber auch andere Apps die auf die Kontakte zugreifen (obwohl sie es nicht brauchen), vielleicht schon bevor man ihnen die Berechtigung erteilt, da kann man sich mit einer "Sicheren Kontakte-App" helfen. M.E. wird es Zeit, dass auch die Standard-App einen sicheren Bereich liefert, auf den keine App Zugriff hat. Man muss also nicht zwingend auf WhatsApp verzichten. Nur wie macht man anderen Anwendern das alles klar?


      • C. F.
        • Admin
        17.05.2021 Link zum Kommentar

        "Es gibt aber auch andere Apps die auf die Kontakte zugreifen (obwohl sie es nicht brauchen)..."

        Dann sollte man sich fragen, warum die App das will, und sie erst gar nicht installieren.

        "Man muss also nicht zwingend auf WhatsApp verzichten. Nur wie macht man anderen Anwendern das alles klar?"

        Wie macht man WhatsApp Anwendern klar, dass sie sich vielleicht nicht doch noch einen alternativen Messenger installieren, anstatt sich bockig zu stellen und zu sagen WhatsApp oder gar nichts? Wolltest Du mit mir in Kontakt treten, würde ich Dir ohne Probleme Threema-ID, Wire-Alias oder XMPP Nutzernamen nennen. Damit kannst Du alles machen, was WhatsApp auch kann.


      •   90
        Gelöschter Account 17.05.2021 Link zum Kommentar

        > Bei "Schlichte Kontakte Pro" z.B. bleibt alles lokal, und das ist wichtig.

        Das ist keine Besonderheit dieser App zu tun und geht auch mit der vorinstallierten Kontakte-App. Genauso kann Schlichte Kontakte mit dem Googlekonto oder anderen Konten synchronisieren.

        Die Kontakte sind nämlich immer lokal im sogenannten Kontaktespeicher auf den Geräten gespeichert. Erst ein sogenannter Connector synchronisiert diese mit cloudbasierten Konten. Der Kontaktespeicher ist einteilbar, so dass ein Teil mit Google synchronisiert wird, ein Teil mit einem anderen Anbieter und ein Teil mit niemandem.

        Die Kontakte-App (egal wie sie heißt), ist nur eine grafische Bedienoberfläche für den Kontaktespeicher.

        Vor dem Zugriff durch Apps mit der Berechtigung des Zugriffs auf die Kontakte (müsste eigentlich Kontaktespeicher heißen), schützt die Apps Schlichte Kontakte in keinster Weise. Damit bietet sie auch keinen Schutz vor WhatsApp.

        > M.E. wird es Zeit, dass auch die Standard-App einen sicheren Bereich liefert, auf den keine App Zugriff hat.

        Das gibt es bereits! Erteile einer App den Zugriff nicht, dann kann sie auch nicht zugreifen. Das ist auch keine Funktion einer App, sondern des Android-Systems.

        > vielleicht schon bevor man ihnen die Berechtigung erteilt

        Dazu müsste der Entwickler der ROM das Berechtigungssystem von Android lahm gelegt haben. Schlichte Kontakte schützt dann vor gar nicht!


      • René H. 17.05.2021 Link zum Kommentar

        <<< Damit bietet sie auch keinen Schutz vor WhatsApp. >>>
        Doch, tut sie. Bei mir hat WhatsApp keinen Zugriff auf diese App. Bei den Rufnummern steht "Nicht sichtbar für andere Apps". Mit Google lasse ich nichts synchronisieren.


      • C. F.
        • Admin
        17.05.2021 Link zum Kommentar

        Und wie will dann WhatsApp funktionieren, wenn es keinen Zugriff auf Telefonbuchdaten hat? Da kannst Du WhatsApp ja auch gleich den Zugriff auf Dein Telefonbuch verweigern.


      • René H. 17.05.2021 Link zum Kommentar

        Zuerst werden die Kontakte aus der Standard-Kontakte-App als VCF exportiert. Anschließend bereinigt man die Standard-Kontakte-App, man lässt nur die drin die in WhatsApp sind. In "Schlichte Kontakte" importiert man dann die VCF. Die Standard-Kontakte-App kann als Standard-Kontakte-App bleiben, da kann WhatsApp drauf zugreifen. Nachteil kann sein, dass man neue Kontakte in beide Apps einpflegen muss, sofern der neue Kontakt auch in WhatsApp ist und man ihn unbedingt per WhatsApp kontaktieren muss/möchte, sonst reicht der neue Kontakt in "Schlichte Kontakte". Auch wenn man keine Kontakte-App als Standard setzt greift WhatsApp auf den Standard-Speicher zu, "Schlichte Kontakte" hat einen eigenen Speicher.


  • rolli.k 17.05.2021 Link zum Kommentar

    Ich bitte um Aufklärung. Die Weitergabe einer Telefonnummer wird kritisiert, richtig?
    Nun, es gibt und gab auch schon lange Telefonbücher in gedruckter Form mit Klarnamen, Anschrift und Telefonnummer. Da natürlich nur die Festnetznummer, keine Handynummer. Und auch da wurde schon fleißig Handel getrieben mit diesen Daten, so what😉. In Köln der Grevens Adressbuchverlag, ob es den noch so gibt weiß ich nicht aber vielleicht hat der auch schon auf digital umgestellt.

    btw: Wie ich im Spiegel las, haben jetzt schon Hausgemeinschaften an ihrer Klingel und am Briefkasten ihre Namensschilder entfernt und durch Nummern ersetzt. Datenschutz halt, man wolle inkognito sein.
    Keine Ahnung wer so wohnt, Aluhutträger, Reichsbürger oder sonstwie Verpeilte🤪


    • René H. 17.05.2021 Link zum Kommentar

      Nur kannst Du dem Telefonbucheintrag widersprechen, m.W. muss sich der TK-Anbieter sogar die Genehmigung zum Eintrag einholen.


      • HEB 17.05.2021 Link zum Kommentar

        Genau richtig, dem Eintrag musste man immer aktiv zustimmen, das war schon immer so. Und ich habe mal den Test gemacht, wenn ich nach meinen Namen suche kommt im gesamten Internet nicht viel raus, keiner kann irgendwo meine Telefonnummer rausbekommen, und das finde ich persönlich gut. Was ich aber sehr gut finde, das genau diese Medien Kompetenz in den Schulen heute immer mehr zum Thema wird (jedenfalls an der Schule wo mein Junge ist) so das die Kinder jetzt schon mehr über Datenschutz wissen als so mancher der hier seine Kommentare ablässt.

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