Google Pixel 9a im Test: Besser als die Summe seiner Teile

Pixel 9a: Design und Display

Google hat seine Mittelklasse-Handys mit einem ungewöhnlichen Design aktualisiert und auf die traditionelle Kameraleiste der Pixel-6-Generation verzichtet. Stattdessen hat das Pixel 9a eine fast flache Rückseite mit nur einer kleinen Erhebung für die Kameras.

Dieser Stil wurde nicht durch eine Verdickung des Telefons erreicht, sondern durch die Einsparung von einigen Millimetern an der Kameraleiste. Durch den fehlenden Höcker liegt das Telefon fast ruhig, wenn es auf eine flache Oberfläche gelegt wird, aber manche Pixel-Nutzer werden die Kameraleiste vermissen, um das Telefon in der Hand zu halten.

Das Design des Pixel 9a ist schlicht, aber wirkungsvoll: Die Seiten sind mit einem matten Metallrahmen versehen und die Kunststoffrückseite hat eine matte Oberfläche, die sich gut anfühlt. Auch die Größe trägt dazu bei: Das Pixel 9a ist nur geringfügig höher, breiter und dicker als das Pixel 9 und 9 Pro, die wir letztes Jahr getestet haben.

Obwohl das Pixel 9a wie diese Modelle ein 6,3-Zoll-Display verwendet, hat es dickere Ränder um den OLED-Bildschirm. Auf dem Papier bietet das Display die gleichen Eigenschaften wie das Pixel 9: 120 Hz (standardmäßig 60 Hz), Full-HD+-Auflösung und 1800 nits Helligkeit.

Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied: Das Pixel 9a verwendet Gorilla Glass 3 als Schutz für das Display (im Gegensatz zum widerstandsfähigeren Victus 2 der anderen Modelle). Der Wasser- und Staubschutz entspricht der Schutzklasse IP68, genau wie bei den teureren Pixel 9s.

Sieben Jahre Updates für das Pixel 9a

Mit Android 15 bringt das Pixel 9a nicht nur die neueste Betriebssystemversion von Google mit, sondern auch die typischen monatlichen Sicherheitsupdates und Feature Drops. In ein paar Wochen wird das Telefon Android 16 erhalten, und Google verspricht sieben Jahre lang Sicherheits- und Funktionsupdates für das Telefon.

Da die Branche von künstlicher Intelligenz besessen ist, ist auch das Pixel 9a nicht frei vom Technikfieber. Die ähnlichen Spezifikationen wie bei seinen teureren Geschwistern stellen sicher, dass das Mittelklasse-Handy die meisten der KI-Tools bietet, die auch in den Flaggschiff-Pixel-Handys verfügbar sind. Das kann man von einigen Konkurrenten nicht behaupten, wie zum Beispiel dem Galaxy A56, das wir kürzlich getestet haben.

Bei der KI-Unterstützung gibt es jedoch einen kleinen Nachteil: Aufgrund der geringeren RAM-Kapazität bietet das Pixel 9a einige Funktionen nicht, die eine umfangreiche Hintergrundverarbeitung erfordern, wie z. B. die Pixel Screenshots. Wir gehen davon aus, dass das 9a in Zukunft keine Funktionen erhalten wird, die mehr RAM oder komplexere Versionen von Googles Gemini-Modellen erfordern.

Durch die Aufnahme des Gemini-Modells ist der standardmäßig verwendete Speicherplatz auf dem Pixel 9a gestiegen, wobei eine saubere, aktualisierte Installation 20 GB verbraucht. Das Pixel 8 zum Beispiel verbrauchte in einer ähnlichen Einstellung nur 8 GB Speicherplatz.

Pixel 9a: Ordentliche Leistung im mittleren Bereich

Das Pixel 9a ist mit dem gleichen Tensor-G4-Chip ausgestattet, der auch in den anderen Pixel-9-Telefonen zu finden ist. Das Mittelklasse-Pixel 9a fühlt sich an, als ob der Chip angemessener eingesetzt wird, da er in Bezug auf die Rechenleistung deutlich hinter anderen Android-Flaggschiffen zurückbleibt. Tatsächlich unterscheidet sich die Leistung nicht wesentlich von der der vorherigen drei Pixel-Generationen, aber für ein Mittelklasse-Handy sollte sie ausreichen.

Im täglichen Gebrauch ist die Leistung dank der ähnlichen Spezifikationen nicht von der des teureren Pixel 9 Pro zu unterscheiden. Und während die Pro-Modelle nicht so schnell sind wie ihre Flaggschiff-Rivalen, ist die Leistung des Pixel 9a für das Preissegment völlig ausreichend.

Bei Spielen sieht es ähnlich aus: Die meisten Spiele lassen sich in mittleren Einstellungen problemlos spielen. Erwartet keine hochwertige Grafik mit guter Leistung, wie bei den teureren Pixels. Aber im Vergleich zu den meisten Android-Telefonen in der gleichen Preisklasse ist das Pixel 9a sehr wettbewerbsfähig. Bei längeren Spielesessions kann die Leistung aufgrund von Hitzestau abnehmen.

Kompromisse bei der Kamera des Pixel 9a

Mit dem neuen Kameradesign kommt auch ein neues Kamera-Setup für das Pixel 9a. Um das dünnere Profil des Kameramoduls zu erreichen, hat Google einen einfacheren Kamerasensor und eine einfachere Linsenanordnung für den Hauptfotografen verwendet als bei anderen Pixel-Handys. Das ermöglichte das (fast) flache Design, aber der kleinere Sensor dürfte eine schlechtere Leistung erbringen als der des Pixel 8a.

Obwohl auf dem Papier weniger leistungsfähige Komponenten verwendet wurden, waren wir von den Ergebnissen der Kameras des Pixel 9a positiv überrascht. Google hat wieder einmal seine computergestützten Fototricks angewandt, um das Beste aus dem bescheidenen Kamerakit herauszuholen, mit guten Ergebnissen in den meisten Situationen, besonders im Vergleich zu anderen Handys mit einem ähnlichen Preis.

Die Tageslichtbilder sind eine der größten Stärken des Pixel 9a, mit einer guten Detail- und Farbwiedergabe - sie sehen weniger "knallig" aus als der traditionelle Pixel-Look, aber unserer Meinung nach realistischer.

Die Kamera-App bietet eine 2x-Zoom-Option, die im Grunde den mittleren Teil des aufgenommenen Bildes beschneidet, und die Ergebnisse sind gut genug, um Bilder in sozialen Medien oder Messaging-Apps zu teilen. Beim Hineinzoomen (oder Ausdrucken) ist allerdings ein gewisser Verlust an Bildqualität zu erkennen. Je weiter du den digitalen Zoombereich erweiterst (bis zu 8-fach), desto schlechter werden die Bilder.

Am anderen Ende des Zoombereichs zeigte die Ultraweitwinkelkamera bei Tageslicht eine gute Leistung und lieferte einigermaßen scharfe Bilder, aber die Farben waren im Vergleich zur Hauptkamera etwas gedämpft.

In der Kamera-App gibt es keinen speziellen Makromodus, aber die Nahaufnahmen waren besser als erwartet (und viel besser als bei Handys mit speziellen 2-Megapixel-Makrokameras). Das Gleiche gilt für den Porträtmodus mit der Hauptkamera, der eine gute Motivtrennung und simulierte Schärfentiefe bietet.

Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera waren ziemlich gut, aber gezoomte Aufnahmen waren nicht scharf. Bei schwachem Licht zeigt die Ultraweitwinkelkamera ihre Grenzen und hat Schwierigkeiten, Farben und Details einzufangen.

Selfies waren vergleichbar mit denen der Konkurrenz, die Schärfe reichte nicht an die der Flaggschiffe heran, aber die Ergebnisse waren gut genug. Der Porträtmodus funktionierte, wie erwartet, mit kleinen Problemen bei der Unschärfe des Hintergrunds.

Google Pixel 9a: Akku

Mit dem größten Akku, der je in einem Google-Handy verbaut wurde, sollte das Pixel 9a eine gute Akkulaufzeit bieten, aber erwartet nicht, dass es Ausdauerrekorde bricht. Der Tensor G4 ist nicht dafür bekannt, effizient zu sein, aber zumindest die größere Kapazität von 5100 mAh sollte helfen. Die Tatsache, dass das Telefon keine Bloatware enthält und Google normalerweise eine Reihe von Software-Optimierungen auf seinen Telefonen einsetzt, sollte zu besseren Ergebnissen führen als bei anderen Pixel-9-Modellen.

In der Praxis hat das Pixel 9a eine gute Akkulaufzeit: Eine volle Ladung reicht bei typischer Nutzung auf Reisen für einen ganzen Tag mit Reserve: GPS-Navigation, NFC-Zahlungen, Messaging, Fotos usw. Zwei Tage Akkulaufzeit bei leichter Nutzung in der Stadt waren möglich.

Google bietet in einigen Ländern in Zusammenarbeit mit iFixit Reparaturteile für das Pixel 9a an. Allerdings hat das Unternehmen den Ausbau des Akkus unnötig kompliziert gemacht, was die Sache verkompliziert, wenn das Bauteil in ein paar Jahren seine Kapazität verliert. Die verzögerte Markteinführung des Pixel 9a und die jüngsten Akkuprobleme bei älteren Modellen geben zudem Anlass zur Sorge über Googles Zulieferer.

Das Aufladen ist auf 23 W mit einem Kabel und 7,5 W kabellos begrenzt. Es gibt keine magnetische Qi2-Ausrichtung, aber da die meisten Mittelklasse-Telefone nicht einmal über eine grundlegende kabellose Ladefunktion verfügen, ist es einfacher, die fehlende Qi2-Unterstützung oder den langsamen kabellosen Ladeeingang zu verzeihen.

In der Praxis solltet Ihr aufgrund der großen Akkukapazität und des geringen Ladevorgangs mit einer vollen Ladung in etwa zwei Stunden rechnen. Google bietet die üblichen Funktionen für die Akkugesundheit, wie die Begrenzung des Ladevorgangs auf 80 % oder das langsamere Laden in der Nacht. Das Pixel 9a bietet jedoch keine drahtlose Rückwärtsladung.