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Huawei ohne Google ist für mich 2023 ein No-Go

NextPit Should You Buy A Huawei Phone In 2023 01
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Im Jahr 2023 versucht Huawei immer noch, das Fehlen von den Google Mobile Services (GMS) auf seinen Smartphones wie zuletzt dem Huawei Mate 50 Pro zu kompensieren. Aber ich hänge die Handschuhe an den Nagel, weil ich die Nase voll habe und Ihr solltet das auch.

Diese Woche teste ich das Huawei Mate 50 Pro, das neueste Flaggschiff des chinesischen Herstellers, der ab 2019 zum Excommunicado (siehe John Wick) des Android-Smartphone-Kartells erklärt wurde. Ich werde Euch nicht noch einmal eine Geschichtsstunde geben, denn Ihr kennt sicherlich alle die Probleme zwischen Huawei und den USA, die dazu führten, dass die Smartphones von Huawei nicht mehr von Google Mobile Services unterstützt werden.

Letztes Jahr, nachdem ich das Huawei P50 Pro getestet hatte, habe ich dem Hersteller und seinen Fans zugestanden, dass Huawei ohne Google im Jahr 2022 funktionieren könnte. Aber schon damals habe ich mich gefragt, warum zum Teufel man sich mit einer so unausgegorenen Benutzererfahrung herumärgern sollte. Und das, obwohl sie nur teilweise funktional ist!

Dieses Jahr bin ich weniger großzügig und 2023 ist Huawei ohne Google für mich ein No-Go, wie man so schön sagt.

Huawei sans Google en 2023
Wenn Ihr Google-Anwendungen außerhalb von GSpace startet, werden die meisten GMS-bezogenen Anwendungen nicht funktionieren / © NextPit.

Es funktioniert immer noch gut, also eigentlich immer noch schlecht.

"Aber Antoine, du redest wie immer Unsinn. Habt Ihr es nicht satt, wegen nichts zu meckern? Man kann alle Google-Apps benutzen - ALLE!- wenn man ein bisschen bastelt."

Also erstens: Nein. Das ist nicht wahr. Zweitens: Ich weiß, wie das läuft. Und es ist wahr, man kann basteln. Und es stimmt, man kann Google Maps, Gmail, Google Drive und viele andere Mainstream-Anwendungen wie WhatsApp, Netflix, Youtube usw. nutzen. Die "DRM Info"-App zeigt sogar an, dass das Huawei Mate 50 Pro, über Widevine L1 DRM verfügt, um SVOD-Inhalte (Subscription-Video-on-Demand) in HD zu schauen. Ich konnte jedoch auf meinem Testgerät nur Netflix in SD, anstelle der versprochenen HD-Auflösung schauen. Finale Ergebnisse folgen in meinem finalen Test des Huawei Mate 50 Pro.

Doch im Grunde ist es "eigentlich ganz einfach". Ihr braucht nur drei Apps: Petal Search, Aurora Store und GSpace.

Petal Search

Die erste und am wenigsten effiziente Anwendung ist Petal Search. Es ist eine native Huawei-App, die als Suchmaschine oder eher als APK-Aggregator dient, um die meisten Apps zu installieren, die in der AppGallery nicht zu finden sind.

Nur dass viele APKs entweder nicht auf dem Smartphone installiert sind oder nach der Installation nicht gestartet werden können, weil die Authentifizierung über Euer Google-Konto mangels GMS nicht funktioniert.

Huawei sans Google en 2023
Petal Search fungiert als APK-Aggregator, um Apps zu installieren, die nicht in der AppGallery verfügbar sind. / © NextPit.

Aurora Store

Die zweite Möglichkeit ist der Aurora Store. Dieser alternative App-Store ermöglicht es Euch, Apps und Spiele wie im Google Play Store herunterzuladen und zu installieren. Einige funktionieren sehr gut, andere sehr schlecht. Das war in meinem Fall besonders bei den Handyspielen der Fall. Weder Apex Legends noch Call of Duty Mobile funktionierten. Die Apps schlossen sich kurz nach dem Start von selbst.

Huawei sans Google en 2023
Im Aurora Store kann man viele Apps installieren, die normalerweise nicht verfügbar sind, aber viele von ihnen funktionieren nicht. / © NextPit.

GSpace

An dieser Stelle kommt die dritte und eigentlich einzige Lösung ins Spiel: GSpace. Diese App schafft eine Art virtuellen Raum, in dem sich Euer Huawei-Smartphone wie ein normales Android-Smartphone mit GMS verhält. Ihr könnt Apps über den Play Store installieren, als ob Donald Trump niemals seine Finger im Spiel hatte.

Nur könnt Ihr nicht alle Apps aus diesem Bereich hinzufügen. Aber Ihr könnt einige Apps, die bereits auf Eurem Smartphone installiert sind, klonen und sie in GSpace integrieren. Und diese Funktion ist es, die GSpace so nützlich macht. Es ist sogar unentbehrlich. Im Grunde bestand meine "magische" Lösung darin, alle Apps die ich wollte, aus dem Aurora Store herunterzuladen und sie dann in GSpace zu klonen.

Uber, Uber Eats, meine Banking-App N26, Apex Legends Mobile, ja alle Apps die ich über den Aurora Store heruntergeladen hatte und die nicht funktionierten, flutschten dann perfekt in GSpace. Manchmal, zum Beispiel bei Slack, funktionierte die Authentifizierung über mein Google-Konto normal, während sie mich bei der Anwendung blockierte, wenn sie außerhalb von GSpace gestartet wurde.

Aber auch hier ist GSpace kein Allheilmittel.

Huawei sans Google en 2023
Normalerweise lud ich eine Anwendung zuerst über den Aurora Store herunter (was nicht funktionierte) und klonte sie dann in GSpace, um sie richtig nutzen zu können / © NextPit.

Das Reich der Mitte gibt es nicht mehr

Ja, GSpace ist eine tolle App, mit der Huawei-Nutzer viele der vom Hersteller vernachlässigten Lücken schließen können. Aber auch hier handelt es sich um eine unvollkommene Lösung.

Es ist immer noch nicht möglich, Google Wallet für kontaktloses Bezahlen zu verwenden. Und ich weiß, dass es eine Alternative namens Curve gibt, die von vielen Huaweianern in den Foren empfohlen wird. Aber wenn Ihr mit Eurer Smartwatch bezahlen wollt, könnt Ihr es einfach nicht.

Das ist alles in allem ganz schön viel, oder? Und selbst wenn Ihr ein Profi in Sachen Hacking seid, ein Nerd 3.0 oder es einfach liebt sinnlos Eure kostbare Zeit zu verbrennen, indem Ihr jede Schicht Eurer Benutzererfahrung aufpeppt, frage ich Euch: WARUM DAS ALLES? !!!!

Huawei sans Google en 2023
Der Katalog der AppGallery ist immer noch viel zu schlecht / © NextPit

Wirklich, ich bin kein Troll. Ich möchte niemanden bevormunden und mich auch nicht über diejenigen unter euch lustig machen, die ein Huawei-Smartphone benutzen. Aber wenn man alle oben genannten Punkte berücksichtigt, wie kann man dann das Angebot von Huawei zum jetzigen Zeitpunkt rechtfertigen?

Vielleicht ist für jemanden, dem die Software-Erfahrung egal ist und der sich vor allem für die Hardware interessiert, das hervorragende technische Datenblatt der Huawei-Flaggschiffe ausreichend. Für einen Fotografen, der sich nur für das Fotomodul interessiert, ist vielleicht ein reduzierter Teil der Google-Dienste genug. Oder vielleicht begnügt Ihr Euch mit dem Huawei P30 Pro, einem der besten Smartphones seiner Zeit (2019), das immer noch gut aussieht und die Google Mobile Services vorinstalliert und ab Werk an Bord hat.

Aber hier rede ich davon, dass Ihr Euch 2023 ein neues Huawei-Smartphone ohne Google-Dienste kaufen sollt. Ich persönlich könnte mir das auf lange Sicht nicht vorstellen. Und ich finde, dass Tester und andere Tech-Journalisten ihre Verantwortung übernehmen sollten und Huawei mit seinem haltlosen Status quo konfrontieren.

Huawei ohne Google im Jahr 2023 funktioniert, aber nur humpelnd. Und ich renne lieber mit meinem Nothing Phone (1) weit von hier weg.

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Zu den Kommentaren (39)
Antoine Engels

Antoine Engels
Head of Editorial nextpit France

Schwarzer Gürtel beim Lesen von Datenblättern. OnePlus-Fanboy in der Remission. Durchschnittliche Lesezeit für meine Artikel: 48 Minuten. Fact-Checker für Tech-Tipps in seiner Freizeit. Hasst es, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen. Wäre in einem früheren Leben gerne JV-Journalist gewesen. Versteht keine Ironie. Head of Editorial bei NextPit France.

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39 Kommentare
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  • 1
    creastysomp 28.01.2023 Link zum Kommentar

    Doch das hat sich mittlerweile sehr geändert. Diese sind von Hause aus schon recht gut und was einem nicht passt kann man wunderbar entfernen.


  • 4
    Gerd Gommel 23.01.2023 Link zum Kommentar

    Das Rumgebashe von DAS Schreiberling Engels und einem Großteil der Poster hier, ist wirklich nur zum Haare raufen. Das ist wie sich einen Mac kaufen und dann rum jammern, dass der auch mit Bootcamp und Vine, nicht jede native Windows Software läuft.
    Oder sich ein Citybike kaufen und dann beschweren dass man damit nicht Mountainbiken kann ohne es zu modifizieren.

    Wenn man bestimmte Sachen eines Betriebssystems, oder Software die nur unter diesem Betriebssystem läuf, nutzen möchte, muss man sich halt Hardware kaufen welche das gewünschte Betriebssystem nativ unterstützt..
    Aber es scheint ja richtig viel Spaß zu machen über etwas herzuziehen nur weil es nicht den persönlichen Präferenzen erfüllt,
    Und nein, ich nutze keine Hardware von Huawei.

    MacGrubi


    • Matthias Zellmer 27
      Matthias Zellmer 28.01.2023 Link zum Kommentar

      Warum nicht?


      • MacGrubi 16
        MacGrubi vor 3 Monaten Link zum Kommentar

        Vielleicht, weil die Geräte ihm zu hässlich sind. Das ist doch auch garnicht der Punkt!


  • S westphal 1
    S westphal 23.01.2023 Link zum Kommentar

    Habe das P30 pro es ist im Preis gefallen, in der Leistung geblieben.
    Welches Handy leistet mehr für den Preis?


  • 1
    Gelöschter Account 21.01.2023 Link zum Kommentar

    Recht hast du... Habe jetzt mein P smart 2021 auch aufgegeben. Jeden Tag gehen gefühlt Stunden drauf, nur durch zwangsläufige Werbung zum Öffnen der google apps via Gspace anschauen. Geschweige denn, dass man nur über die Google Umfrage Seite, die seit Jahren nicht mehr aktualisiert wird, auf den PlayStore link gelangt und sich so die Apps downloaden und dann nach GSpace verschieben kann. Die huawei app galery ist der letzte Müll... Die Vorgängerversion von 2019 hatte noch Google. Daher hab ich nochmal eins gekauft für meine Tochter. Und ich persönlich warte auf mein Paket am Montag, mit dem Huawei P30 drin... Bin gespannt, wird sicher ungewohnt sein, nach 2 Jahren endlich wieder ohne Umwege apps zu öffnen und downloaden zu können...


  • 1
    Patrick Paoli 21.01.2023 Link zum Kommentar

    Dankt der USA denn die sind schuld und das nur um eigene Herstellern zu unterstützen und huawei vom Markt zu verdrängen. Es gibt bis heute nur den Verdacht der Spionage. Es liegt auch nicht an huawei das der Westen sich von Google abhängig gemacht hat es liegt doch an den Banken das sie nur auf Google setzten und nicht andere Anbieter aus Fernost erlauben hier in der EU zu zahlen.


    • 38
      dieCrisa 22.01.2023 Link zum Kommentar

      Aha - die USA sind schuld. Du kennst schon das Prinzip von Ursache und Wirkung?

      Es gibt viele Vorwürfe gegenüber Huawei - darunter die Verletzung von Patenten und Urheberrechten, wettbewerbswidriges Verhalten und Spionage, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen könnte. Huaweis Technologie wird eingesetzt, um die Uiguren auszuspionieren und gegen deren Menschenrechte zu verstoßen. Überwachungskameras und Gesichtserkennungssoftware ermöglicht es, die Bewegungen und Aktivitäten von Uiguren zu verfolgen und sie zu kontrollieren.

      Die chinesische Regierung betrachtet Taiwan als Teil ihres Staates und will Taiwan wieder unter ihre Kontrolle zu bringen - wenn es sein muss auch militärisch. Das erinnert stark an die Ansprüche Russlands - nicht nur die Ukraine betreffend. So, wie Putin die Abhängigkeit von Energie (Öl, Gas, Kohle) oder Lebensmittel als politische Waffe einsetzt, wird auch China entsprechende Möglichkeiten nutzen. Eine Abhängigkeit von Huaweis 5G-Technologie bietet dabei vielfältige Möglichkeiten, um per Mausklick das (wirtschaftliche) Leben zum Erliegen zu bringen. Bei Öl, Gas, Kohle oder Lebensmittel kann man immerhin von Vorräten zehren und sich zeitgleich um Alternativen bemühen. Bei 5G-Technologie kommt es von jetzt auf gleich zum Stillstand.

      "Es gibt bis heute nur den Verdacht der Spionage."
      So sieht es aus - öffentlich. Aber wie das bei Geheimdiensten nun mal ist: deren Erkenntnisse sind in aller Regel geheim. Wer hätte das gedacht?

      Geheimdienste halten ihre Erkenntnisse geheim, um ihre Methoden und Quellen zu schützen und um ihre nationale Sicherheit zu gewährleisten. Sie können auch Informationen zurückhalten, um diplomatische Beziehungen nicht zu beeinträchtigen oder um politische Entscheidungen zu beeinflussen. Ja, es fällt durchaus schwer, sich das vorstellen zu können - dennoch ist es so. Eigentlich ganz einfach - für so manchen aber doch zu schwer.

      Dir ist es anscheinend lieber, weiterhin von russischen Energien abhängig zu sein, dafür zu frieren, Deinen Wohlstand erheblich einzuschränken und im Gegenzug den Russen so manche Länder zu überlassen, Menschen abzuschlachten, Städte und Fabriken dem Erdboden gleich zu machen, Frauen zu vergewaltigen, bis auch unsere Sicherheit bedroht wird? Dir ist es anscheinend lieber, wenn im Anschluss daran China bei uns den Rest an Leben mal eben so ausknipst?

      Da hilft Dir ein Huawei mit Google-Support auch nicht mehr viel. Epheser 1,17


      • 11
        Sicax99 23.01.2023 Link zum Kommentar

        Du vergisst den FISA, nachdem nach einer bestimmten Zeitspanne in Amerika die Geheimdienste geheimdienstliche Daten veröffentlichen müssen! Dazu kann man sehr viel im Netz finden.

        Die USA ist jetzt auch nicht gerade unschuldig. Natürlich sind es nicht nur die bösen Chinesen oder wer auch immer. Wer hat den bei: Item 66 (a) - A/77/461 DR1 am 05.12.22 dagegen gestimmt? Hm das war aber nicht die USA oder doch? ;)


      • 6
        noFake 23.01.2023 Link zum Kommentar

        In den USA gibt es keine festgelegte Zeitspanne, nach der Geheimdienste geheimdienstliche Daten veröffentlichen müssen. Es gibt jedoch Gesetze und Richtlinien, die die Veröffentlichung von Informationen durch die Regierung regeln, wie z.B das Freedom of Information Act (FOIA). Das FOIA ermöglicht es Bürgern und Organisationen, Einsicht in öffentliche Unterlagen der Regierung zu erhalten, es gibt jedoch Ausnahmen wenn es um nationale Sicherheit geht.

        Unterlasse es bitte, Fake News zu verbreiten!

        Was hat A/77/461 DR1 mit diesem Thema hier zu tun? Wollen wir irgendwann bei Adam und Eva landen?


      • 11
        Sicax99 23.01.2023 Link zum Kommentar

        Mag sein das es so ist, jedenfalls kein Grund mich als Fake-News Verbreiter darzustellen, das ist respektlos! Ich habe es nicht richtig recherchiert, gebe ich zu. Fake-News Verbreiter ist eine Unterstellung ohne Fakten, aber anonym kann man ja so etwas vom Zaun lassen...

        Adam und Eva, also wirklich. Bei Huawei und der KPCH geht es um Spionage und Missachtung der Menschenrechte.
        Bei Item 66 (a) - A/77/461 DR1 geht es um die Menschrechte! Es ist aus der Generalversammlung: 54. Vollversammlung, 77. Sitzung:
        "Generalversammlung verabschiedet 51 Entwürfe des Dritten Ausschusses zur Bekämpfung von Nazi-Verherrlichung, Flüchtlingen, Vertriebenen, Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung."

        Es ist deshalb so interessant, weil die USA bei Item 66 (a) - A/77/461 DR1 bspw. dagegen gestimmt haben. Bei solch einem Thema ist das mehr als moralisch verwerflich. Dabei geht es nämlich um Menschenrechte! Durch so etwas entstehen nur Zweifel an der amerikanischen Regierung.


      • 38
        dieCrisa 23.01.2023 Link zum Kommentar

        „Durch so etwas entstehen nur Zweifel an der amerikanischen Regierung.“
        Ich hatte die Menschenrechte ins Spiel gebracht um zu zeigen, dass es Huawei nicht so genau damit nimmt – sondern skrupellos der chinesischen Führung in die Hände spielt. Noch geht es hier um die Sanktionen der USA gegen Huawei. Es geht nicht darum, dass die USA China mit diesen Sanktionen belegt hätte. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Und schon gar nicht ging es mir darum, die USA als Engel und China als Teufel darzustellen – auch geht es nicht darum, ob die USA oder ob China (mehr) Menschenrechte einhält. Das aber machst Du gerade daraus!

        Dir scheint der Ausschussbericht Punkt 66 (A/77/461) zur Änderung des Resolutionsentwurfs A/C.3/77/L.5 (Bekämpfung der Verherrlichung des Nazismus, Neonazismus und anderer Praktiken, die dazu beitragen, zeitgenössische Formen von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz zu schüren) unheimlich wichtig zu sein. Dazu ist folgendes zu sagen:

        Ich habe mir das Protokoll zu diesem Punkt mal angesehen. Es ist festzustellen, dass die USA der Resolution A/C.3/77/L.52 zugestimmt hat (China dagegen). Der Resolution A/C.3/77/L.5 hat (u.a.) China zugestimmt, die USA (neben Deutschland, Japan, Schweden – um nur einige zu nennen) dagegen. A/C.3/77/L.23/Rev.1: China dafür, USA (auch Deutschland oder Niederlande) dagegen.

        Warum hat Deutschland dagegen gestimmt?

        Antwort (u.a.):
        Die Bundesregierung lehnt jede Verherrlichung des Nationalsozialismus kompromisslos ab. …
        …. Dafür (Anmerkung: gemeint ist damit die Ablehnung) war vor allem ausschlaggebend, dass der Entwurf Personen, die sich in den 40er-Jahren für die Unabhängigkeit der baltischen Staaten von der Sowjetunion eingesetzt haben, pauschal eine Verbindung zu den nationalsozialistischen Verbrechen unterstellt. Darüber hinaus enthält der Entwurf weitere problematische Formulierungen in Bezug auf das Recht auf Meinungsfreiheit, die Integrität der Vertragsorgane und des Universal-Periodic-Review-Verfahrens sowie in Bezug auf die Unabhängigkeit des VN-Sonderberichterstatters über zeitgenössische Formen des Rassismus, der Rassendiskriminierung, der Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz. Die EU hat ihre Bedenken in einer Stimmerklärung im 3. Ausschuss dargelegt.

        Es ist durchaus erkennbar und zu verstehen, warum Deutschland dagegen gestimmt hat. Eine Ablehnung der betreffenden Resolutionen bedeutet nicht automatisch, dass man gegen Menschenrechte sei. Mir ist völlig unverständlich, wie man nur auf so einen Schwachsinn kommen kann? Andere Länder (insbesondere die EU-Länder) sowie die USA hatten wahrscheinlich die gleichen oder ähnliche Beweggründe, dagegen zu stimmen.

        Ich halte die Argumentation für nachvollziehbar, logisch und sehr gut begründet und sehe dadurch keinerlei Zweifel an der deutschen oder US-Regierung. Im Gegenteil! Es war richtig, dagegen zu stimmen!

        Die Vereinigten Staaten haben eine lange Geschichte darin, Menschenrechte sowohl innerhalb des Landes als auch international zu fördern und zu verteidigen. Allerdings war auch das Menschenrechtsverhalten der USA Gegenstand von Kritik und Kontroversen. Probleme, die angesprochen wurden, sind unter anderem rassistische Diskriminierung, Polizeigewalt, Einwanderungspolitik und die Behandlung von Gefangenen in Guantanamo Bay. Dennoch haben die Vereinigten Staaten die meisten der wichtigsten internationalen Menschenrechtsverträge ratifiziert.

        China hingegen hat mehrere wichtige internationale Menschenrechtsverträge nicht ratifiziert, darunter das Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) und die Konvention gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe (CAT).

        Der ICCPR, der 1966 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, legt bürgerliche und politische Rechte für Individuen fest, wie das Recht auf Leben, Meinungsfreiheit und ein faires Verfahren. China hat den ICCPR 1998 unterzeichnet, hat ihn aber nicht ratifiziert.

        Die CAT, die 1984 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde, verbietet die Verwendung von Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe. China hat die CAT 1988 unterzeichnet, hat sie aber nicht ratifiziert.

        China hat auch die Kinderrechtskonvention (CRC) nicht ratifiziert, die die Rechte von Kindern festlegt, einschließlich des Rechts auf Leben, Bildung und Schutz vor Missbrauch und Ausbeutung. China hat die CRC 1992 unterzeichnet, hat sie aber noch nicht ratifiziert.


        Aber kommen wir nochmal zum Ausgangspunkt zurück:

        Die USA haben die Sanktionen (u.a.) gegen Huawei beschlossen, weil sie (aufgrund geheimdienstlicher Informationen) ihre Sicherheit bedroht sahen und weiterhin sehen.

        Aufgrund der Tatsache, dass chinesische Unternehmen dazu verpflichtet sind, eng mit der Regierung zusammenzuarbeiten und ihre Anweisungen und Vorschriften zu befolgen, ist anzunehmen, dass dies dazu dient, die eigene (sprich die chinesische) Sicherheit zu gewährleisten. Die chinesische Regierung hat eine enge Kontrolle über die Wirtschaft und viele Unternehmen, insbesondere staatliche Unternehmen, sind direkt von der Regierung kontrolliert oder beeinflusst. Private Unternehmen müssen sich auch an bestimmte Vorschriften und Regulierungen halten.

        Aus Sicht der chinesischen Führung ist das legitim und positiv zu bewerten. Aber ebenso legitim ist es, wenn die USA ihre Sicherheitsinteressen gewahrt haben wollen.

        Nun die alles entscheidende Frage: was war zuerst?

        a) die Verpflichtung zur Zusammenarbeit von chinesischen Unternehmen mit der eigenen Regierung

        b) die Sanktionen der USA gegen (u.a.) Huawei


  • 31
    Thorsten G. 19.01.2023 Link zum Kommentar

    Das P30 Pro meines Sohnes überrascht mich immernoch mit erstaunlichen Fotos. Als er es damals bekam, hatte ich eigentlich schon beschlossen, beim nächsten Kauf auch auf Huawei zu wechseln. Leider kam dann alles anders. Nicht auszudenken wie der Smartphone-Markt heute aussehen würde.

    Olaf Gutrunm7934rolli.k


    • Olaf Gutrun 56
      Olaf Gutrun 21.01.2023 Link zum Kommentar

      Ich wäre froh wenn es brauchbare Alternativen geben würde.

      Die Dominanz von Google hat auch unschöne Seiten.

      So waren die Galaxy watches mit Tizen je nach Nutzung echte dauerrenner, kaum bekam die watch4 google wear os war es damit vorbei und das ist bei den Smartphones auch so.

      Habe schon genug Samsungs gerootet und optimiert es ist unglaublich wie die Akkulaufzeiten verbessert werden können. Bei Samsung mit Tizen wäre ich schon immer dabei gewesen. Für Android zahlt man einen hohen Preis, das ist sicher. Die Leistung und der Akkuverbrauch werden schon durch das große ganze extrem negativ beeinflusst.

      Viele Energie und Daten verbraucher wovon wir Nutzer nichts haben.

      Eigentlich Schade das Huawei es nicht geschafft hat das eigene hin zu bekommen und am Markt mit sprechen zu können.

      Gut ist das Ios Android monopol für uns alle nicht!


  • 2
    Nike-walker 19.01.2023 Link zum Kommentar

    Ich melde mich mal als betroffener.
    Habe seit dem ersten Mate sehr gerne Huawei's im Einsatz gehabt.
    Nach den bekannten Entscheidungen, das P40Pro gekauft. Und verkauft. Und wieder gekauft und wieder verkauft.
    beim mate 40 pro genau so.
    So klasse die dinger auch sind, so schwierig ist ein alltagseinsatz für nicht-nerds.
    Habe jetzt aktuell wieder ein Mate 40 Pro.
    Habe auch ohne Gspace 95% meiner apps so laufen wie ich will, hauptsächlich dank microg (für push Benachrichtigungungen)

    Warum quälen? Weil huawei immer noch Spaß macht und die Kamera immer noch seinesgleichen sucht.
    Selbst mit meinem p40pro habe ich bessere Fotos geschossen als mit meiner sony alpha 6000.

    Meine letzten Geräte waren Xperia 1 iv, iPhone 13mini und 13 pro sowie das xiaomi 12t pro mit 200mpx Kameras

    Die können (meiner Meinung nach) nicht mit dem Mate mithalten.

    Für einen Geek wie mich, der die Smartphones im 3 wochentakt tauscht, ist es seltsam, dass ich immer wieder zu Huawei's zurückkehre, selbst nach einem 13pro wo alles zu 110% top funktioniert.

    Ich vermute dass huawei sich nicht aus dem Markt zurückzieht, um nicht den Anschluss zu verlieren, es gibt immer noch eine kleine kern-fanbase die die dinger weiter kaufen werden. Ich vermute dass die einfach hoffen dass die blödsinnigen sanktionen irgendwann aufgehoben werden um sich dann zurück zu melden.

    Matthias ZellmerOlaf Gutrun


  • 27
    BuddyHoli 19.01.2023 Link zum Kommentar

    Stellt sich die Frage, wieso man jemals behaupten sollte, dass ein Android Smartphone ohne Google Dienste was taugt. Das ist wie diese ganzen Billig-Smartwatches, die zwar ein paar Google Apps haben, aber keinen Zugriff auf den Store.

    Klar, Custom Roms, Rooten oder die Play Dienste nachinstallieren. Geht alles. Aber es bringt eben auch immer Nachteile mit, wenn Apps denn aus dem entsprechenden Grund (Root) den Dienst versagen oder einfach nicht verfügbar sind, da "Diese Anwendung ist mit deinem Gerät nicht kompatibel". Zudem verweigert Android bei vielen SideLoads immer wieder mal die Berechtigungsvergabe, was man zwar umgehen kann, aber dennoch lästig bleibt.

    Ich hatte das Huawei P30. Das Teil war der Hammer, kam aber ohne Play Dienste. Die habe ich damals über eine halb-chinesische Anleitung nachinstalliert, was auch klappte. Trotzdem machen viele Apps immer wieder Probleme.

    Etwas schade ist, und da widerspreche ich dem Top-Kommentar, dass Huawei selbst eigentlich nur wenig dafür kann. Soweit ich weiß, war es Trump, der das "Embargo" zu Huawei verhängte und Huawei das Recht nahm, aus Angst vor Spionage auf dem amerikanischen Markt zu punkten. Alles andere als hausgemacht also.

    Richtig ist natürlich, dass es genügend hochwertige Hardware gibt. Ich würde mich zwar riesig freuen, wenn langsam aber sicher mal neue Akku-Technologien zum Einsatz kämen (die es definitiv gibt) und jedem Smartphone und jeder Smartwatch mehr Power geben, aber ansonsten hat man ja immer noch die Auswahl zwischen Apple, Google, Samsung, Xiaomi, LG, Sony, Motorola, Asus und Co., die alle mehr oder minder hochwertige High Ends im Portfolio haben.

    Am Ende bin ich ein großer Fan davon, dass nicht jeder Android-Hersteller sein eigenes OS baut. Mir geht schon auf dem PC der Kampf zwischen Mac, Windows und Linux auf den Geist. Jede Welt hat Software, die man gerne nutzen würde. Aber im sie lauffähig zu machen, muss man sie botteln oder in irgendeiner virtuellen Maschine laufen lassen. Da ist es eine willkommene Sache, dass Android und Windows allmählich verschmelzen, ein logischer Schritt nach dem Versagen von Windows mobile (habe damals auch ein Nokia Windows Phone besessen, das ich wegen eines Displaybruchs aber nicht so lange testen konnte wie erhofft).

    Ich mag Windows und Android, andere MacOS und iOS. Alles völlig in Ordnung. Viel mehr Auswahl brauche ich da aber nicht, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass irgendjemand eine konkurrenzfähige Software- und Hardwareinfrastruktur auf die Beine stellen kann, die ernsthaft mit den Big3 mithalten kann.

    Viele Reden von Google-Abhängigkeit.... es ist nicht so, dass ich meine Home-Infrastruktur zwangsweise über Google und Alexa aufbaue oder zwangsweise Google Apps verwende. Ich WILL sie verwenden. Ich möchte von einer funktionierenden Infrastruktur profitieren. Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten gesammelt werden, um mir bessere Erfahrungen und von mir aus auch personalisierte Werbung zu bieten. Ist mir tausend mal lieber als die Ochsen, die mich willkürlich per Telefonbuch auswählen, um an irgendeiner dubiosen Umfrage mit Vertragsfolge teilzunehmen. Ich will eine vollständig vernetzte Welt. Wer behauptet, dass er mit Mr. X in den USA kommunizieren kann, ohne irgendwelche Daten zu offerieren, irrt sich. Datenfreigaben sind der Preis einer smarten und vernetzten Welt und ich frage mich bis heute, wovor die Menschen Angst haben. An unzähligen Stellen im Leben erwarten wir Transparenz - von Unternehmen, in der Politik, auf jeder verdammten Website. Wir sind aber nicht selbst bereit, transparent zu sein. Google speichert jahrelang jeden Ort, den ich besuche. Cool, darf Google. Google speichert die EXIF und Geodaten von jedem Foto, dass ich aufnehme und kann sogar Freunde und Familie auf den Bildern taggen. Cool, darf Google. Transparenz verlangen, aber nicht bieten. Diese Vorgehensweise beißt sich mit jedem Aspekt einer modernen Welt.

    Thorsten G.Rubens EishimaOlafStefan Möllenhoff


    • 103
      Tenten 19.01.2023 Link zum Kommentar

      Du kannst nicht ernsthaft die Transparenz, die man von global agierenden Großkonzernen erwarten darf mit dem Abgreifen von persönlichen Daten einzelner Individuen gleichsetzen.

      Olaf GutrunBabbH G


      • Olaf Gutrun 56
        Olaf Gutrun 21.01.2023 Link zum Kommentar

        Nicht nur das, er hat den Spruch ,,Wissen ist Macht" irgendwo völlig außer Acht gelassen.

        Es sollte bekannt sein was Blackhawk ist, welchen Einfluss die größten Finanzverwalter der Welt haben, wo das Geld der Welt liegt und wie Verwaler wie Blackhawk mit den Big 5 verstrickt sind.


        Es ist einfach nur unvorstellbar blauäugig und in meinen Augen auch viel Unwissenheit was mit den Daten passiert und wie das Weltgeschehen durch dieses Wissen und der daraus resultierenden Macht gesteuert werden.


      • 27
        BuddyHoli 24.01.2023 Link zum Kommentar

        Aber wie die Vergangenheit zeigt, kann man es ohnehin nicht verhindern und ich persönlich stelle mich so auf, dass es mir inzwischen vollkommen egal ist.

        Überall werden Daten gesammelt. Bei Payback gibst Du mit jedem Kartenscan bekannt, was Du wann in welcher Menge und zu welchem Preis gekauft hast. Selbst bei der mehr als peinlichen Kaufland-Card wirst Du jedes Mal an der Kasse nach der Karte gefragt, selbst wenn Du nicht einen einzigen Artikel kaufst, auf den die Kaufland Card wirkt. Und dann am Eingang diese mehr als peinlichen Rechnungen mit den Beispiel-Einkäufen über die Kaufland-Card. Spare 70 Euro wenn Du so einkaufst. Klar: Nur brauche ich nicht 8 mal Nudeln aber nur 1 x Soße, aber dafür kann ich mir ja 6 x Gebissreiniger gönnen, damit ich spare. Und naja, Deutschland Card, Lidl Card, andere Discounter, Möbelhäuser und was weiß ich, was nicht noch alles.

        Mir ist bewusst, dass Wissen macht ist und sich die großen (deutlich mehr als 5) um diese Daten kloppen. Sollen sie doch.

        @Olaf Gutrun

        Nenn mich blauäugig, unwissend... dein Kommentar hebt sich davon nicht wirklich ab. Wenn Du Angst davor hast, dass die Wissenden und Mächtigen die Welt steuern, möchte ich dir an dieser Stelle die Augen öffnen und dich auf dieser Welt willkommen heißen. Ich bin mir relativ sicher, dass Du nie eine Zeit erlebt hast, in der das anders war - und auch nicht erleben wirst, völlig gleich, wie sehr Du dich hinter Firewalls, Tracking-Schutz und Cookie- und Datenschutzbestimmungs-Ablehnungen verbirgst, denn die, die diese Macht haben, werden sie wohl kaum abgeben, denn da, wo macht ist, ist auch Geld und da wo Geld ist, sind Geldstrafen wahrscheinlich eher Portokasse.


  • 16
    Dwain 234 19.01.2023 Link zum Kommentar

    Ich fand damals, auch das Bada Samsung echt gelungen und auch das OS ,war deutlich flotter und innovativer als Android zur damaligen Zeit, wenn da nicht die fehlende App Anbindung gewesen wäre, so würde es mir heute auch mit Huawei gehen, ohne den Google App Store .

    Als mein Daily Driver nutze ich ein iPhone 11, zwar auch schon etwas älter, aber noch gut genug für alles und aktuell auch noch das Samsung S22 .

    Rubens EishimaStefan Möllenhoff

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