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Meinung: Wagt Google mit Android 14 zu wenig? Das könnte gefährlich werden

NextPit Android 14 DP1
© Google/nextpit

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Während wir uns auf die neuesten mobilen Betriebssysteme von Google und Apple freuen, kommen Bedenken bezüglich des bevorstehenden Android 14 Updates auf. So mancher befürchtet, dass das Update keine nennenswerten Verbesserungen gegenüber den Vorgängerversionen bietet und Google dadurch auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt benachteiligt sein könnte. Nachdem ich die möglichen neuen Funktionen gecheckt habe, teile ich diese Sorge und glaube, dass Google hart arbeiten muss, um seine Marktposition zu halten.

Ein aktueller Bericht von Counterpoint Research hat einen beunruhigenden Trend für Android-Geräte aufgezeigt. Der Bericht, der die Top 10 der meistverkauften Smartphones für das Jahr 2022 auflistet, zeigt, dass Apple derzeit den Weltmarkt dominiert und acht Plätze auf der Liste belegt.

Samsung-Smartphones sind mit die beliebtesten in Deutschland und verkaufen sich hierzulande in der Regel besser als jeder andere Hersteller. Apple steigerte seinen Marktanteil im vierten Quartal 2021 im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen und übernahm 39 Prozent des Marktes, fiel aber im zweiten Quartal 2022 mit fast 36 Prozent Marktanteil wieder auf den zweiten Platz zurück. Das ist aber immer noch ausreichend, um Google unter Druck zu setzen. Das Unternehmen muss ein überzeugenderes Software-Erlebnis bieten, um neue Kundschaft zu gewinnen bzw. die alte zu halten.

Könnte Android 14 die Antwort sein? Das ist möglich. Ich werde zwar nicht auf jede neue Funktion eingehen, die bisher in der Developer Preview enthüllt wurde, aber einen umfassenden Leitfaden zur neuen Android-Version findet Ihr hier bei NextPit. Bedenkt, dass wir noch am Anfang des Entwicklungsprozesses von Android 14 stehen und sich bis zur endgültigen Veröffentlichung noch vieles ändern kann.

Nach allem, was ich über den Entwicklungsprozess von Android 12 und Android 13 weiß, traue ich mir jedoch zu, auf der Grundlage dessen, was wir bisher gesehen haben, einige kritische Anmerkungen zu machen. Als Google im Februar 2021 Android 12 DP1 veröffentlichte, wussten wir bereits, dass wir etwas Großes erwarten konnten – Stichwort: Material You – während Android 13 von Anfang an eher als nüchterneres, rudimentäreyx Update gedacht war. Leider sieht es so aus, als würde Android 14 einen ähnlichen Weg der inkrementellen Änderungen einschlagen.

Es würde mich nicht überraschen, wenn die Veröffentlichung von Android 14 enttäuschend ausfiele. Google und Android sind stark von Partnerschaften wie One UI mit Samsung und MIUI mit Xiaomi abhängig, um ein verfeinertes und zusammenhängendes Betriebssystem zu entwickeln. So wurde Android 12L ursprünglich eingeführt, um Geräte mit großen Bildschirmen und faltbare Smartphones zu unterstützen, aber ohne Samsungs Investition in exklusive Funktionen wie den Flex-Modus wäre das Schicksal dieses mobilen Zweigs ungewiss. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Screenshot von Android 14 DP1
Damit Android im Jahr 2023 florieren kann, muss die neue Version mehr sein als nur ein inkrementelles Update. / © NextPit

Warum eine enttäuschende Veröffentlichung von Android 14 Ärger für Google bedeuten könnte

Wenn sich Android 14 als Enttäuschung entpuppt, riskiert Google, das Vertrauen seiner Partner in sein Betriebssystem zu verlieren. Vor allem, weil Samsung gegenüber Apple auf dem High-End- und Ultra-Premium-Markt verloren hat. Auf der anderen Seite könnte dies in Zukunft zu einem wettbewerbsintensiveren Markt führen.

Für die Nutzer:innen könnte eine glanzlose Android-14-Version bedeuten, dass sie in Bezug auf Innovation und innovative Funktionen ins Hintertreffen geraten – selbst wenn sich die Konsistenz und Stabilität der Software verbessert. Das könnte besonders für Power-User und Early Adopters frustrierend sein, die auf der Suche nach neuen und aufregenden Funktionen sind, um Ihre mobile Experience zu verbessern.

Darüber hinaus könnte eine glanzlose Veröffentlichung zu einer geringeren Nutzerbindung und -zufriedenheit führen und damit Googles Fähigkeit gefährden, langfristig Kunden zu binden und anzuziehen. Hinzu kommt, dass das iPhone in wichtigen Märkten wie den Vereinigten Staaten, Frankreich und Deutschland derzeit über Android-Geräte herrscht. Das könnte sich trotz der lukrativen Verträge zwischen Google und Apple negativ auf die Einnahmen und Marktanteile des Unternehmens auswirken.

Über den Tellerrand schauen: Kühne Ideen für den Erfolg von Android 14

Als begeisterter Android-Fan wäre ich begeistert, wenn Google innovative und fantasievolle Taktiken umsetzen könnte, um die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität von Android 14 zu steigern. Ich bin fest davon überzeugt, dass mutige und visionäre Konzepte den Erfolg des Unternehmens stark beeinflussen könnten. Lasst uns gemeinsam auf der Android-14-Achterbahn fahren!

Letztes Jahr schlug Apples CEO Tim Cook einem Journalisten vor, seiner Mutter ein iPhone zu kaufen, um das Problem der Messaging-Probleme zwischen mobilen Plattformen zu lösen (gemeinhin als "Green Bubbles-Problem" bezeichnet). Diese Aussage rückte das RCS Messaging System wieder ins Rampenlicht der Tech-Branche.

Die "Green Bubble"-Problematik ist in den USA zu einem so bedeutenden Problem geworden, dass man sie als gesellschaftliches Dilemma bezeichnen könnte. Eine Umfrage (Phone Arena berichtete) im Oktober 2022 ergab, dass 9 von 10 amerikanischen Teenagern ein iPhone besitzen, was die Beliebtheit des Apple-Ökosystems bei Jugendlichen unterstreicht. Der soziale Druck, ein iPhone einem neuen Android-Gerät vorzuziehen, zeigt sich auch in anderen Ländern wie Brasilien, wo meine jüngeren Neffen aufgrund des sozialen Stigmas, das mit den Green Bubbles verbunden ist, lieber ein veraltetes iPhone als ein neues Android-Handy benutzen.

Es stimmt zwar, dass Apple bei RCS Messaging nicht mit an Bord ist, aber Googles kontinuierliche Bemühungen, den Umfang und die Fähigkeiten von Android zu erweitern, könnten dennoch potenzielle Nutzer:innen ansprechen, vor allem unter Teenagern. Seit Jahren kämpft Google sowohl extern als auch intern mit Apple um die Lösung von Texting-Problemen und mit seinen eigenen Messaging-Apps um eine optimierte Lösung.

Auch wenn die Einführung von RCS Messaging als universelle Messaging-Plattform mit einigen Herausforderungen verbunden ist, ist diese Technologie bereits verfügbar und wird von einigen Anbietern und Messaging-Apps genutzt. Unabhängig davon, ob sich RCS durchsetzen wird oder nicht, ist klar, dass Android-Nutzer:innen von einem nahtloseren Messaging-Erlebnis profitieren könnten, das die Kommunikation über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg ermöglicht.

Google Bard in Aktion.
Google hat die Möglichkeit, die Art und Weise, wie wir mit seinem Sprachassistenten unter Android 14 interagieren, zu revolutionieren – indem es den Konversations-KI-Service Bard auf Software-Ebene integriert. / © Google; Edit by NextPit

Ein praktischerer Ansatz für Google, um Android 14 zu verbessern, könnte darin bestehen, die KI-Technologie zu nutzen. Indem der Suchgigant den Google Assistant mit dem konversationellen KI-Dienst Bard erweitert, könnte er sich von seinen Konkurrenten abheben. Das wäre besonders für jüngere Nutzer:innen interessant, die nach neuen und innovativen Funktionen suchen, die Ihren Interessen und Bedürfnissen entsprechen.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Google KI einsetzt, wie eine kürzlich durchgeführte Veranstaltung zeigte. Dort wurde eine KI-gestützte Anwendung vorgestellt, die mit ChatGPT konkurrieren soll. Dienste wie Google Translator, Maps und Lens wurden bereits durch neue KI-Modelle erheblich verbessert, und die Bedeutung dieser Verbesserungen spricht für sich selbst. Außerdem könnten KI-gestützte Sicherheitsfunktionen implementiert werden, um die Daten und die Privatsphäre der Nutzer:innen:innen besser zu schützen.

Insgesamt könnte der Blick über den Tellerrand für Google ein äußerst effektiver Weg sein, um die Funktionalität und Wettbewerbsfähigkeit von Android 14 zu verbessern.

Wie das Nutzerverhalten die Zukunft der mobilen Betriebssysteme prägt

Jetzt muss ich Euch fragen: Was bewegt Euch bei der Wahl eines Smartphones? Ist es die Hardware, die Software, der Preis oder vielleicht die Marke?

Ein wichtiger Trend für die Kaufentscheidung der Verbraucher:innen ist die zunehmende Bedeutung von Softwarefunktionen und -diensten . Da die Hardware-Innovation ein Plateau erreicht, suchen Smartphone-Fans zunehmend nach neuen und innovativen Softwarefunktionen. Am Ende des Tages sind wir nicht nur hirnlose Drohnen, die unseren Lieblingsmarken ausgeliefert sind. Wir haben Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte, die über die Loyalität zu einem Unternehmen hinausgehen.

Das setzt Unternehmen wie Google unter Druck, überzeugende Software-Updates und Funktionen zu liefern, mit denen sie sich in einem überfüllten und umkämpften Markt von anderen abheben können.

Ebenfalls als Trend erkennbar: Die Verbraucher:innen sind zunehmend besorgt um den Schutz Ihrer persönlichen Daten und Online-Identitäten. Dies führte zu einer Reihe neuer Datenschutzfunktionen und -kontrollen in mobilen Betriebssystemen, einschließlich Android – und wird wahrscheinlich auch in Zukunft ein wichtiger Faktor für das Verbraucherverhalten sein.

Smartphone in der Hand mit dem Privacy Dashboard
Mit Android 12 wurde der Überblick über das Privacy Dashboard eingeführt und es scheint, dass Android 14 darauf aufbaut. Es stellt sich jedoch die Frage: Reichen diese Verbesserungen? / © NextPit

Darüber hinaus hat die anhaltende COVID-19-Pandemie die Verlagerung hin zu Fernarbeit und virtueller Kommunikation beschleunigt, da sich viele Verbraucher:innen bei der Arbeit und für soziale Kontakte auf Ihr Smartphone verlassen. Dies erhöhte die Nachfrage nach Funktionen, die eine einfache Zusammenarbeit und Kommunikation über verschiedene Plattformen und Geräte hinweg ermöglichen.

Insgesamt werden sich diese Trends und Treiber des Verbraucherverhaltens wahrscheinlich auf die Akzeptanz und den Einsatz von Android 14 auswirken. Um in diesem hart umkämpften Markt erfolgreich zu sein, muss sich Google weiterhin auf die Bereitstellung innovativer und benutzerfreundlicher Softwarefunktionen konzentrieren und gleichzeitig auf die wachsenden Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit eingehen. Um auf dem Markt für mobile Betriebssysteme wettbewerbsfähig zu bleiben, muss sich Google möglicherweise auch an das veränderte Verhalten der Nutzer:innen anpassen, z. B. an den Trend zur Telearbeit und zur virtuellen Kommunikation.

Ich will die Android-Fans nicht verärgern, aber mal ehrlich: Welches Unternehmen bietet außergewöhnliche Softwarefunktionen, legt Wert auf Datenschutz und Sicherheit und integriert nahtlos Geräte für Fernarbeit und virtuelle Kommunikation? Richtig, Apple! Und obwohl Huawei keine Produkte mehr in den USA verkauft, beweist das Unternehmen, dass es mit seiner eigenen Softwareentwicklung immer noch viele dieser Vorteile bieten kann.

Wie Google die Marktdynamik mit Android 14 zu seinem Vorteil nutzen kann

Ganz ehrlich: Ich bin kein Profi, was die Marktdynamik angeht. Aber ich weiß, dass sie den Erfolg von Googles neuester Software beeinflussen kann. Der Markt für mobile Betriebssysteme ist hart umkämpft und wird von einigen wenigen Akteuren beherrscht, vor allem eben Googles Android und Apples iOS. Dieser Markt bestimmt Erfolg oft durch eine Kombination von Faktoren, z. B. durch Hardwarefunktionen, Softwarefunktionen, den Ruf der Marke und die Integration in das Ökosystem.

Softwarefunktionen und -dienste werden immer wichtiger, um das Verbraucherverhalten zu beeinflussen. Die Hardware-Innovation ging zurück, so dass die Unternehmen versuchen, sich durch innovative Software von der Konkurrenz abzuheben. Und Google muss überzeugende Updates und Funktionen liefern, um sich in einem überfüllten Markt zu differenzieren.

Obwohl Google in letzter Zeit viel in den Datenschutz und die Sicherheitsfunktionen investiert hat und dies auch mit Android 14 fortsetzen will, braucht die neue Version seiner Software frischen Wind. Andernfalls befürchte ich, dass wir weiterhin Nachrichten über Apples anhaltende Vorherrschaft auf dem globalen Markt sehen werden. Könnte die Bard-Karte oder die Integration von RCS Messaging die Antwort sein? Es gibt keine Garantie, aber diese Ansätze sind jedenfalls vielversprechend.

Schließlich ist der Smartphone-Markt stark segmentiert, wobei die verschiedenen Nutzersegmente unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben haben. Während Apple zum Beispiel den Markt für Premium-Smartphones dominiert, haben Android-Geräte einen größeren Anteil im Mittelklasse- und Budget-Segment. Das bedeutet, dass Google seine Softwarefunktionen und Dienste an die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzersegmente anpassen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben und seinen Marktanteil zu halten.

Der Erfolg von Android 14 wird von einer komplexen Reihe von Marktdynamiken abhängen, z. B. eben von der zunehmenden Bedeutung von Softwarefunktionen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Google mit diesen Trends Schritt halten und kontinuierlich Innovationen einführen, um seine treue Android-Fangemeinde zufrieden zu stellen.

Nun, Google, ich warte sehnsüchtig auf Android 14, also überrasche mich mit deinen neuesten und besten Innovationen! Lass uns Android-Fans nicht im Stich!

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Zu den Kommentaren (7)
Camila Rinaldi

Camila Rinaldi
Head of Editorial

Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung im Testen von Smartphones und Wearables hat mich vor kurzem die Smart-Home-Sucht gepackt. Und obwohl ich vor zwei Jahren ins Apple-Ökosystem eingetaucht bin, bleibt Android eine meiner Leidenschaften. Zuvor war ich Chefredakteurin von AndroidPIT und Canaltech in Brasilien, jetzt schreibe ich für den US-Markt. Ich liebe meine Schallplatten und bin überzeugt, dass man neue Orte am besten übers Essen kennenlernt.

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  • 38
    dieCrisa 16.03.2023 Link zum Kommentar

    Bedenken (Zweifel, Überlegungen oder Vorbehalte, die auf mögliche Probleme oder Risiken hinweisen.), Befürchtung (Erwartung einer unangenehmen Sache), Google könne benachteiligt sein, teile diese Sorge...

    Solche Worte finden sich allein im ersten Absatz dieses Artikels. Das kann nur bedeuten, was schon in der Überschrift zu lesen ist: das könnte gefährlich sein!

    Gefährlich? "eine Gefahr, eine Bedrohung darstellend, ein hohes Risiko mit sich bringend, gewagt, riskant" - so erklärt Google den Begriff "gefährlich".

    Explodiert ein Android-SmartPhone mit Android 14? Sendet es tödliche Strahlen aus? Welcher Gefahr werden wir ausgesetzt, wenn wir auf Android 14 updaten?

    Leib und Leben sind nicht in Gefahr - das kann man aus dem Rest des Artikels erkennen. Nochmal Glück gehabt! Aber welche gravierenden Nachteile erwarten mich mit Android 14? Ach, keine?

    Die Verbesserungen halten sich in überschaubaren Grenzen. Ach so! Wenige, bedeutungslose Verbesserungen bedeuten einen gravierenden Nachteil? Irre Logik!

    Ach, Moment - man macht sich Sorgen um die (wirtschaftliche) Zukunft von Google. Da hilft ein solch reißerischer Artikel natürlich enorm...

    Im 4. Quartal (2021) überholt Apple Samsung. Sensation! Und das, obwohl im letzten Quartal die brandneuen iPhones auf den Markt kommen! Wer hätte das gedacht? Aber ein Quartal später ist wieder alles beim Alten.

    Ach, nee - doch nicht! "Hinzu kommt, dass das iPhone in wichtigen Märkten wie den Vereinigten Staaten, Frankreich und Deutschland derzeit über Android-Geräte herrscht."
    Für die USA mag das stimmen. Für den Rest der Welt oder für Deutschland jedoch nicht! Das sagt ja selbst der Artikel aus: iPhone fiel zurück auf Platz 2 hinter Samsung. Samsung allein ist aber nicht mit Android gleich zu setzen. Android ist deutlich mehr als Samsung! Und dennoch wird behauptet, dass das iPhone über Android herrscht?

    Respekt für so viel Logik! Ist diese neue, innovative Art von Logik der Garant für eine glorreiche Zukunft von Nextpit? Ist das die neueste und beste Innovation, die uns Leser je beglückt hat?

    Nahezu jeden einzelnen Satz könnte ich auseinander nehmen. Sachlich, fundiert, objektiv - nein, solche Attribute fallen mir hier nicht dazu ein. Viel Rauch, viel Doppel-Wumms um rein gar nichts!

    Bedenken, Sorge, Befürchtungen - habe ich, was diesen Artikel angeht; nicht aber was Google/Android betrifft. Solche Artikel sind gefährlich - für nextpit.


  • 61
    René H. 15.03.2023 Link zum Kommentar

    Für mich persönlich hat Android alles was ich brauche. Anstatt mit immer neueren Versionen auch neue Geräte und Apps zu erzwingen, sollten Google und die Hersteller besser auf Nachhaltigkeit setzen.

    TentenCamila Rinaldi


    • 103
      Tenten 17.03.2023 Link zum Kommentar

      Absolut! Nachhaltigkeit sehe ich auch als die wichtigste Sache an, an der die Hersteller arbeiten sollten, gleich neben Features und Diensten für Menschen mit Einschränkungen, ältere Menschen und gefährdete Menschen.


      • 61
        René H. 17.03.2023 Link zum Kommentar

        Die Hersteller könnten ja Updates ab dem 3. oder 4. Jahr kostenpflichtig machen. War ja bei Microsoft & Co. auch jahrelang so, da hat man das neueste BS auch nicht umsonst bekommen, und Computer waren teuer.


  • 27
    BuddyHoli 15.03.2023 Link zum Kommentar

    Ich warte ehrlich gesagt nicht auf Android 14 und es ist mir absolut egal, wann es kommt und wie pünktlich es kommt, weil Android für mich schlicht das OS meiner Wahl bleiben wird. Ja, iPhones lassen sich einfacher bedienen, führen des User durch einen strukturierteren All-Day-Workflow. Aber genau das will ich eben nicht.

    Ich möchte selbst entscheiden, was ich wie nutze und mir dabei keine Grenzen von Betriebssystem ziehen lassen. Ich möchte Apps durch die ersetzen dürfen, die mir besser gefallen. ich möchte die Optik meines Smartphones so gestalten, wie ich es will und zwar völlig gleich, ob ich eine vollständig minimalistische Optik ohne Icons möchte oder eben ein 10x12 Raster auf dem Homescreen mit Mini-Icons.

    Letztlich wird auf mein aktuelles Pixel 7 Pro wieder ein anderes Android-Smartphone folgen... naja... doch diesmal gibt es ein "außer":

    Beim Pixel 7 Pro und ich nehme an auch beim 7 und der 6er Serie, nimmt Google bereits großen Einfluss darauf, was installiert werden darf und was nicht. Da wäre nicht nur das Erschweren von Apps aus verschiedenen App-Quellen, sondern das Google bei manchen Apps die Berechtigungsvergabe schlicht unterbindet. Und das sind nicht einmal immer kritische Berechtigungen, sondern eben beispielsweise der Speicherzugriff, damit eine App Daten ablegen oder Inhalte exportieren/sichern kann. Manchmal kann man Berechtigungen manuell vergeben, manchmal aber eben auch nicht. Viele Apps versagen dann einfach den Dienst.

    Für Android 14 hat Google noch mehr Strenge bei der Installation von Sideloads angekündigt und bewegt sich somit langsam aber sicher auf die Spuren Apples. Wenn das passiert, werden die großen (und sicheren) Freeware App Stores aussterben und wahrscheinlich wird es auch den Amazon AppStore nicht mehr geben. Einige dieser Freeware Sideloads, beispielsweise von F-Droid, sind den AppStore Pendants aber meilenweit überlegen und sind dazu noch kostenfrei und werbefrei. Wer spenden will, darf es natürlich. Viele dieser Apps möchte ich einfach auch noch in Zukunft nutzen, weiß aber nicht, ob Android 14 mir das noch erlaubt.

    Wenn wir über Innovationen reden, investiert Google meines Gefühls nach mehr in die Innovationen der eigenen Smartphones der Pixel-Serie, als in Android-Innovationen an sich. Uns so klasse ich die Pixel Geräte auch finde, so haben sie auch einige markante Schwächen: Die Akkulaufzeit ist mäßig, die Ladezeit mit 25 Watt unterirdisch und auch die Software hat bis heute noch so viele Glitches.

    Mein Pixel 7 Pro beispielsweise hat vor rund 4-6 Wochen einfach aufgehört, Benachrichtigungen anzuzeigen. Dabei war der Flugmodus aus, nicht stören war aus und jeder einzelnen Apps war der volle Umfang ihrer Benachrichtigungen erlaubt. In der Pixel-eigenen Benachrichtigungshistorie konnte man die Benachrichtungen sehen, doch es gab sie weder in der Statusleiste, noch beim Runterwischen in den Benachrichtigungen, noch auf dem Homescreen. Nach Rücksprache mit dem offiziellen Support hieß es: Factory Reset, aber ohne die Apps aus dem Backup zu installieren.

    Entsprechend musste ich jede einzelne meiner aktuell 396 manuell installierten Apps neu laden, viele davon komplett neu einrichten. Wenn man vergisst, den Authentifikator zu sichern, sind die Verknüpfungen zu den Apps von Banken und Versicherungen weg, was sich nicht ohne Anrufe beheben lässt. Außerdem speichert der Passwortmanager immer noch nicht zufällig jeden Login, weshalb man bei zig Apps das Passwort resetten muss, was aber viele Apps nicht einfach so ermöglichen (besonders wenn es Richtung Crypto geht).

    Alles in Allem war das extrem ärgerlich und dauerte fast 24h bis mein Smartphone wieder ready war. Benachrichtigungen gehen wieder. Aber es war verdammt viel Aufwand.

    Kurz: Mir ist ein stabiles OS tausendmal lieber als eines, dass halbfertige Features bekommt. Auch wenn so Apps wie die "PS Camera" auf dem Pixel nicht funktionieren, weil das Gerät nicht unterstützt wird, könnte ich mich regelmäßig übergeben.

    Camila RinaldiTimTentenMichael K.


  • Tim 121
    Tim 15.03.2023 Link zum Kommentar

    Oftmals ist weniger mehr. Bei iOS17 wünsche ich mir bspw. auch, dass Apple hoffentlich kaum neue Funktionen reinschmeißt, sondern sich auf Optimierungen und Co. konzentriert.
    Es braucht nicht jedes Jahr zig neue Funktionen, die vor allem bei Android wegen dem geringen Marktanteil der jeweiligen Version ohnehin kaum jemand nutzen wird. Es wäre durchaus intelligent, wenn auch die Software langsam aber sicher zu einem Tic-Tac-Verlauf wechselt, also nur vielleicht jedes zweite Jahr wirklich neue Funktionen und dazwischen nur "Pflege". Das reicht völlig aus.

    Irgendwie glaube ich aber auch nicht, dass Smartphone-Fans zunehmend nach "Software-Innovationen" suchen. Die gibt es genauso selten, wie bei der Hardware. Hier und da bewegt vielleicht jemanden eine Dynamic Island zum Kauf eines 14 Pro statt 14 oder so, aber das wird garantiert eher eine Minderheit sein. Und bei Android ist es wahrscheinlich noch seltener ein richtiger Grund. Die Leute kaufen nicht wegen irgendwelcher "Innovationen", sondern weil sie zum Beispiel OneUI kennen und dabei bleiben wollen. Und genau deswegen wäre es für Google eher besser, die Software konstanter zu machen, statt jedes Jahr krampfhaft Neuerungen, neue Designs usw. draufzuhauen. Zumal Google bekanntermaßen ohnehin immer Ewigkeiten braucht, um die eigenen neuen Funktionen in ihre eigenen Apps einzubauen.

    iOS gewinnt seit einer Weile zunehmend Marktanteile und das liegt garantiert nicht daran, dass Apple (völlig unnötige) Experimente wagt, sondern eben Konsequenz.
    Bei Apple muss man sich bei Hard- und Software nicht ständig umgewöhnen, weil der Hersteller (*hust* Oppo *hust*) der Meinung ist, es ist eine gute Idee, ein Hardware-Feature als DAS Feature zu bewerben, nur um es direkt beim Nachfolger wieder zu streichen und dafür irgendeinen anderen Müll einzubauen.

    TentenDiDaDo


  • Olaf 44
    Olaf 15.03.2023 Link zum Kommentar

    Nun ist der europäische Markt nicht der amerikanische oder brasilianische. Zwar habe auch ich die "Green Bubble"Diskussion mitbekommen, diese aber eher milde lächelnd und mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis genommen. Zeigt sie doch auf, dass gerade junge (amerikanische) Menschen eben nicht - wie im Artikel anklingt - auf der Suche nach etwas "frischem, aufregendem" sind, sondern Lemminge (oder hier: Drohnen), die brav im (Apple-) Mainstream mitschwimmen, weil Cupertino eben Marktführer ist.

    Und ich würde iOS nun als vieles bezeichnen, aber gewiss nicht als frisch oder gar aufregend. Es funktioniert (meistens), ist in sich abgeschottet und richtet sich vorrangig an diejenigen, die eben keine Android-Experimente mit unterschiedlichen Herstellern und genauso unterschiedlichen User-Interfaces wünschen. Das ist ähnlich wie mit den großen Fast-Food-Ketten: Bei einem iPhone weiß man rund um die Welt, was man bekommt. Inklusive Green Bubbles.

    Alleine dies schafft einen Datenschutz-Vorteil, weil man seine Daten eben nur brav an einen einzigen Anbieter abtritt (vom Provider und ein paar anderen Späßen abgesehen). Das ein Monopol letztlich gar nicht mal so gut sein muss, steht wieder auf einem anderen Blatt und wird zumindest bei US-Teenagern auch ganz sicher nicht hinterfragt.

    Allerdings sind genau diese Teenager sicherlich die letzten, die ich mir für mein eigenes Mobilfunkverhalten zum Vorbild nähme. Und ich hoffe doch sehr, dass Google dies genauso sieht, allem Marktdruck zum Trotz.

    Camila RinaldiMichael K.

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