Die wesentliche Verbesserung, die Version 15 mitbringt, ist die Steigerung der Reichweite. Die mögliche Distanz zwischen zwei Geräten und den darin integrierten NFC-Chips wächst von 0,5 auf zwei Zentimeter. Auch wenn der Zugewinn bei der Übertragungsdistanz auf den ersten Blick vergleichsweise gering wirkt, soll er eine ganze Reihe weiterer Vorteile mit sich bringen.
NFC im Auto als Alternative zu Bluetooth?
Das beginnt schon damit, dass die Genauigkeit bei der Positionierung der beiden Geräte im Rahmen der Datenübertragung nicht mehr ganz so hoch sein muss wie bisher. Damit kann der Datenaustausch nicht nur früher initiiert werden, er wird gleichzeitig auch zuverlässiger. Im Alltag dürften von diesem Entwicklungsschritt insbesondere Wearables profitieren. Diese lassen sich nicht immer ganz so einfach an die für eine gelingende NFC-Verbindung nötige Position bringen lassen.
Daneben sieht Mike McCamon, der Geschäftsführer des NFC-Forums, zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten. So könnte die Sicherheit digitaler Schlüssel durch den Einsatz von NFC-Chips deutlich erhöht werden – etwa bei für Autos gedachten Keyless-Systemen. Immer wieder gelingt es Dieben, die Signale der Schlüssel abzufangen und mit einer sogenannten Funkverlängerung bis zum jeweiligen Fahrzeug weiterzuleiten. Nur wenige Hersteller setzen bei ihren digitalen Schlüsseln auf zusätzliche Sicherungen wie UWB-Chips oder Bewegungssensoren – die Integration eines NFC-Chips wäre einfacher.
Wahrscheinlicher ist daher, dass Autohersteller künftig verstärkt auf Bluetooth 6.0 setzen. In dem kommenden Bluetooth-Standard werden ebenfalls Absicherungen integriert, die unter anderem Autoschlüssel sicherer machen sollen. So wird sowohl die Entfernung zwischen den Geräten als auch die Zeit bei der Übertragung gemessen und als Sicherheitsmerkmal einbezogen. Allerdings wurden erst kürzlich die Spezifikationen des Standards verabschiedet. Die praktische Umsetzung steht noch aus.
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