Zuerst solltet Ihr das Gerät natürlich so schnell wie möglich aus dem Wasser nehmen. Denn je länger es im Wasser bleibt, desto mehr Wasser kriecht in die Schlitze und Löcher des Smartphone-Gehäuses. Danach gibt es ein paar Dos und Don’ts, die Ihr beachten solltet.  

Das solltet Ihr nach dem Wasserbad Eures Smartphones nicht tun

  • Schaltet das Smartphone nicht sofort ein, falls es aus war oder ausgegangen ist.
  • Drückt keine Tasten.
  • Schüttelt es nicht und schlagt es jetzt nicht gegen Eure Hand.
  • Nehmt Euer Smartphone nicht weiter auseinander als es vorgesehen ist; öffnet nicht das Gehäuse. Denn integrierte Nässe-Indikatoren könnten damit aktiviert werden, die Eure Garantieansprüche erlöschen lassen.
  • Pustet nicht darauf, denn damit könntet Ihr Wasser ins Innere blasen und noch mehr Schaden verursachen.
  • Setzt es wegen der Nässe nicht unnötiger Hitze aus, indem Ihr es föhnt. Mikrowelle und Gefrierschrank sind ebenso tabu.

Zehn Schritte, mit denen Ihr Euer nasses Handy rettet

1. Schaltet es aus, falls noch nicht geschehen und stellt es aufrecht hin.

2. Entfernt, falls vorhanden, die Schutzhülle und danach microSD- und SIM-Karte/n.

3. Falls Ihr ein ältere Smartphone habt, könnt Ihr möglicherweise die Rückseite öffnen und den Akku entnehmen. Da die meisten aktuellen Smartphones jedoch keine austauschbaren Akkus mehr haben und schwer zu zerlegen solltet Ihr es zu einem Reparaturdienst bringen, bevor Ihr versucht, es selbst auseinanderzunehmen. Es gibt allerdings auch DIY-Reparaturkits und Anleitungen auf YouTube, denen Ihr folgen könnt. Seid Ihr aber weniger technisch versiert, dann lasst die Profis dran.

phone battery
Entfernt alle losen Teile Eures nassen Smartphones, um es noch zu retten! / © nextpit Image source: NextPit

4. Nehmt ein Tuch oder ein Stück Küchenpapier und tupft das nasse Smartphone behutsam trocken. Vermeidet dabei, Wasser in die kleinen Ritzen des Smartphone-Gehäuses zu schieben.

5. Wenn die Wassertropfen schwer zu erreichen sind, könnt Ihr Euch auch vorsichtig mit einem Staubsauger den entsprechen Stellen nähern. Stellt sicher, dass alle Kleinteile, wie die SIM-Karte, entfernt sind, bevor Ihr sie versehentlich aufsaugt.

6. Vergrabt das Telefon in einem Gefrierbeutel voller ungekochtem Reis. Reis ist nimmt Flüssigkeit sehr gut auf und ist eine gängige Methode, um Smartphones und Tablets zu trocknen. Es gibt auch spezielle Trockenbeutel und -kissen. Wenn Ihr die nicht zu Hause habt, dann nehmt Reis, denn je schneller Ihr handelt, desto besser.

androidpit save a phone
Solche Wasserschaden-Rettungskissen für Handys und Smartphones holen auch das letzte Bisschen Feuchtigkeit aus Eurem Gerät. / © Save A Phone Image source: Save A Phone

7. Gebt Eurem Smartphone ein oder zwei Tage Zeit, um zu trocknen. Verwendet in dieser Zeit ein anderes Gerät, damit Euer Smartphone wirklich genügend Zeit hat, komplett zu trocknen.

8. Danach solltet Ihr Euer eigenes Smartphone hoffentlich wieder einschalten können.

9. Wenn es nicht angeht, ladet es erst eine Stunde. Hilft das nicht, ist vermutlich der Akku kaputt. Ihr könnt Ihn entweder selbst tauschen oder bringt Euer Gerät zu einem Profi.

10. Falls es anspringt, solltet Ihr in den ersten Tagen genau beobachten, ob wirklich alles so funktioniert wie vorher oder ob nachträglich Fehler auftreten. Spielt Musik, ab und schaut, ob die Lautsprecher normal funktionieren; testet auch den Touchscreen.

Vermeidet es in Zukunft, Euer Smartphone ans Schwimmbecken, ins Badezimmer oder an die Spüle zu mitzunehmen, um mögliche Unfälle auszuschließen!

Wasserresistente Smartphones

Eine Reihe von Telefonen werden als wasserabweisend oder wasserdicht beworben. Beachtet aber, dass dies nur unter bestimmten Bedingungen gilt. Die Wasserdichtigkeit eines Telefons hängt oft von der Art des Wassers ab und wie tief das Smartphone eintaucht. Definitiv solltet Ihr das Herstellerversprechen nicht austesten, indem Ihr Euer Smartphone ins Schwimmbecken schmeißt.

Samsung Galaxy S10 05
Smartphones wie das Galaxy S10 bieten Schutz gegen Flüssigkeiten. / © NextPit Image source: NextPit

Achtet besonders auf Euer Smartphone, wenn es die Schutzart IP53 hat, denn dann widersteht es keinen Wasserspritzern. Solche Smartphones können sogar im Regen Schaden nehmen, auch wenn die Hersteller das unter Umständen anders darstellen.

Wichtig ist auch, daran zu denken, dass kein Smartphone vollständig wasserdicht ist. Geräte mit den Schutzarten IP67 und IP68 sind jedoch so dicht an diesem Schutz, wie es derzeit geht. Es gibt mittlerweile auch immer mehr Geräte mit diesen IP-Zertifizierungen, gerade bei Flaggschiffen. Bei Mittelklasse-Smartphones muss man jedoch oft noch darauf verzichten.

Dies sind einige aktuelle Smartphones mit IP67- und IP68-Zertifizierung:

Habt Ihr weitere Tipps, wie Ihr ein nass gewordenes Smartphone rettet? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.