Android 13: Alles, was Ihr über Googles nächstes Handy-OS wissen müsst

In diesem Jahr erwarten wir mit Android 13 die nächste Version des mobilen Betriebssystems von Google. Was wird sich mit Android 13 ändern? Welche Geräte dürfen mit Android 13 rechnen? Welches Dessert wird Google für den Namen wählen? Wann können wir mit der Markteinführung rechnen? Die (bisherigen) Antworten und Gerüchte auf diese Fragen und vieles mehr findet Ihr in diesem Artikel.

Inhalt:
- Wann kommt das nächste Android auf den Markt?
- Wie wird das System heißen? Gibt es einen neuen Codenamen für das Dessert?
- Wie kann man die Beta-Versionen auf geeigneten Geräten installieren?
- Welche neuen Funktionen werden in der nächsten Android-Version erwartet?
- Was ändert sich visuell in Android 13
- Welche Geräte werden die nächste Android-Version erhalten?
Android 13: Wann ist mit dem neuen Google-OS zu rechnen?
Android-Veröffentlichungen, zuletzt Android 12 im letzten Jahr, folgen mittlerweile einem sehr vorhersehbaren Zeitplan mit bestimmten Phasen. Das soll den App-Entwicklern und Geräteherstellern helfen, sich auf die neue Version vorzubereiten, die in der Regel im dritten Quartal des Jahres erscheint.
Die erste offizielle Ankündigung erfolgt mit der Veröffentlichung einer ersten Developer Preview (DP). Hier werden Funktionen vorgestellt, die sich noch in der Entwicklung für das System befinden. Der nächste Meilenstein war die Veröffentlichung der Beta 1 am 26. April, ein paar Tage vor der Google I/O 2022 – der Veranstaltung des Unternehmens für Entwickler, die am 11. und 12. Mai stattfinden wird.
Nach etwa drei bis fünf Beta-Versionen erklärt Google, dass die Version einen "Release Candidate Build von Android enthält". Das bedeutet, dass der Funktionsumfang endgültig ist und zumindest für App-Entwickler alle App-Schnittstellen (APIs) zum Testen von Anwendungen und Spielen bereitstehen.
Nach einigen Fehlerbehebungen – meist im Zusammenhang mit Stabilitätsproblemen bei Pixel-Smartphones – veröffentlicht Google die stabile Version. Das geschieht zeitgleich mit der Ankündigung einer neuen Pixel-Generation, was seit Android 6 (Marshmallow, damals in der Nexus 5X- und Nexus 6P-Ära) zwischen August und Oktober der Fall ist.
Aktueller Android-Zeitplan
Version | Ankündigung / Vorschau | Beta | Release-Kandidat | Stabile Version |
---|---|---|---|---|
Android 13 (2022) | Februar (DP1) | April | tbd | tbd |
Android 12 (2021) | Februar (DP1) | Mai | September (Beta 5) | Oktober |
Android 11 (2020) | Februar (DP1) | Juni | August (Beta 3) | September |
Android 10 (2019) | März (Beta 1) | August (Beta 6) | September | |
Android 9 Pie (2018) | März (DP) | Mai | Juli (Beta 4) | August |
Android 13: Wie wird die Version heißen? Und ist Google abergläubig?
Obwohl Google die Verwendung des Android-Codenamens in der offiziellen Marketingkampagne nach Android 10 aufgegeben hat, lebt die Tradition unter den Entwicklern und Ingenieuren des Betriebssystems weiter.
Für das Android des Jahres 2022 haben frühe Änderungen (Commits), die an das Android Open Source Project (AOSP) Repository gesendet wurden, deutlich gemacht, dass die neue Version intern als Tiramisu bekannt ist.
Rename T to Tiramisu
PLATFORM_VERSION_CODENAME is being updated from T to Tiramisu.
Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass der Name in verbraucherorientiertem Material verwendet wird. Ähnlich wie es bei Android 11 (Red Velvet Cake) und 12 (Snow Cone) der Fall war.
Obwohl es einige Gerüchte gab, dass Google den die Zahl 13 aus Aberglaube überspringen würde, hat Dave Burke, Vizepräsident der Entwicklungsabteilung bei Google, in seinem aktuellen Blogpost zur neuen Entwickler-Version bestätigt, dass der Name des neuen Betriebssystems "Android 13" sein wird.
Android 13: So installiert Ihr die Beta-Version auf dem Handy
Seit dem 28. April ist die Android 13 Beta-Version nur für Google Pixel-Smartphones verfügbar, vom Pixel 4 bis zum Pixel 6/6 Pro. Wenn Google dem Entwicklungszyklus der beiden Vorgängerversionen folgt, wird während der Google I/O eine Reihe von Geräten von Drittanbietern zur Teilnahme an der Beta angekündigt.
Um die Android 13-Beta auf kompatiblen Google Pixel-Telefonen zu installieren, geht wie folgt vor:
- Ruft google.com/android/beta auf und meldet Euch mit dem Google-Konto an, das Ihr für Euer Pixel verwendet.
- Klickt auf Berechtigte Geräte anzeigen.
- Der Bildschirm scrollt nach unten und zeigt an, ob das Konto ein kompatibles Gerät findet. Meldet Euch an, indem Ihr auf Opt in klickt.
- Lest die Anweisungen und bestätigt die Anmeldung des Handys für die Beta.
- Auf dem Pixel-Smartphone erfolgt die Installation wie bei jedem Versions-Update. Öffnet die Einstellungen.
- Wählt die Option System.
- Öffnet Systemaktualisierung.
- Tippt auf Nach Update suchen.
- Tippt auf Herunterladen und installieren.

Der Installationsprozess dauert einige Minuten und erfordert einen Download von etwa 2 GB (2,14 GB beim NextPit-Gerät), einige Vorbereitungen im Hintergrund und eine Optimierungsphase. Wir empfehlen, das Telefon während des Prozesses, der einen Neustart des Geräts erfordert, zum Laden anzuschließen.
Android 13: Neue Funktionen
Archivierung von Apps
Ein neuer Blogeintrag auf der Entwicklerseite von Android berichtet von der Möglichkeit, bis zu 60% mehr Speicherplatz nutzen zu können. Durch die Archivierung von Apps ist es möglich, Bestandteile von Apps zu löschen und somit temporären Speicherplatz zu generieren. Dabei bleiben Benutzerdaten unangetastet und die Apps bleiben weiterhin auf dem Gerät. Um Programme wieder nutzen zu können, müsst Ihr sie lediglich antippen und die "archivierten" Dateien herunterladen.
Virtuelle Maschinen
Eine Neuerung, die vor allem Computer-Fans und Programmierer entzücken dürfte, ist der Einsatz von virtuellen Maschinen unter Android 13. Das erste Entwickler Update nutzt bereits die bessere Virtualisierung des Betriebssystems, die eigentlich dazu dient, die Sicherheit digitaler Rechte zu erhöhen. Allerdings unterstützt diese Funktion ebenfalls den Einsatz virtueller Maschinen, wodurch Ihr in Zukunft wohlmöglich eine native Version einer Linux-Partition oder von Windows 11 auf Android-Smartphones darstellen und nutzen könnt.
Allerdings unterstützt diese Funktion auch die Nutzung von virtuellen Maschinen, so dass man in Zukunft wohl auch eine native Version einer Linux-Partition oder Windows 11 auf Android-Smartphones anzeigen und nutzen kann.
And here's Windows 11 as a VM on Pixel 6 https://t.co/0557SfeJtN pic.twitter.com/v7OIcWC3Ab
— kdrag0n (@kdrag0n) February 13, 2022
Photo-Picker-Funktion
Durch eine Änderung der API können Apps nun nicht mehr ungefragt auf die gesamte Galerie zugreifen. Ihr könnt bestimmte Fotos auswählen, die in Zukunft für Apps sichtbar sind. Dadurch gewährleistet Android einen deutlich besseren Schutz der Privatsphäre. Die Änderung der API führt ebenfalls dazu, dass neue Berechtigungen für die gängigsten Apps benötigt werden, damit diese zumindest auf die ausgewählten Fotos zugreifen können.
Sprachen pro App
Derzeit können Android-Apps verschiedene Übersetzungen in die APK/AAB einfügen, aber das Ändern von Sprachen ist normalerweise eine systemweite Option, die für alle Apps gilt. Mit Android 13 wird sich das ändern, da die Nutzer:innen die Möglichkeit haben, für jede App eine eigene Sprache auszuwählen.
Obwohl die Option in der Developer Preview verfügbar war, wurden die App-Sprachen in der Beta 1 Version entfernt. Die neue Funktion wurde von den XDA-Developers entdeckt, und zwar als neue Option im Menü "Sprachen & Eingabe " und in den App-Info-Einstellungen:

Neue Berechtigungen für App-Benachrichtigungen und Medienzugriff
Um dem Spam durch Benachrichtigungen entgegenzuwirken, haben Nutzer:innen bereits eine gewisse Kontrolle darüber, wie und wann Apps Notifications senden können. Die nächste Version des Betriebssystems wird eine bessere Lösung bieten, mit einer Systemberechtigung für Benachrichtigungen, die diese Funktion wie den aktuellen Kamera- und Mikrofonzugriff behandelt.

Ebenso werden Medien-Apps in der Lage sein, Zugriffsrechte speziell für Bilder/Fotos, Video- und Audiodateien anzufordern. Mit dieser Änderung müssen Apps nicht mehr auf all Eure Dateien zugreifen. Und Android 13 zeigt eine einzige Berechtigungsanfrage an, wenn die App Zugriff auf mehr als einen Medientyp benötigt.
Datenübertragung durch Antippen
Diese neue Funktion sieht vielversprechend aus und bringt im Grunde etwas zurück, das mit Android 10 veraltet war: Android Beam! Android Police enthüllte, dass die neue Version des Betriebssystems die Möglichkeit bieten wird, eine Dateiübertragung zwischen Geräten über NFC zu initiieren, genau wie die stillgelegte Funktion.
Obwohl Nearby Share eine ähnliche Lösung für dieselbe Aufgabe bietet, verwendet Tap-to-Transfer die immer beliebteren NFC-Antennen(oder möglicherweise UWB), um Fotos, Videos und andere Dokumente zwischen Telefonen zu übertragen.
Die Android-Ressourcenökonomie
Diese neue Funktion, die unter dem Namen TARE bekannt ist, fügt ein Guthabensystem hinzu, das die Nutzung der Telefonressourcen – CPU, GPU, Akku usw. – durch Apps begrenzt. Das System befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase, aber es sieht so aus, als ob es dazu beitragen kann, den Akkuverbrauch unter Android zu verbessern.
Neue Schnelleinstellungen und QR-Code-Leser-Verknüpfung
Das Menü "Schnelleinstellungen" in der Benachrichtigungsleiste bietet jetzt drei neue Verknüpfungen: "Farbkorrektur", "Einhändiger Modus" und "QR-Code". Letzterer öffnet die Kamera und ermöglicht das schnelle Scannen von Codes auch vom Sperrbildschirm aus.

Darüber hinaus wurden zwei Shortcuts während der Developer Preview-Phase umbenannt, aber mit der Beta-1-Version wieder rückgängig gemacht: "Bitte nicht stören" wurde kurzzeitig in "Prioritätsmodus" umbenannt, während "Gerätesteuerung" in der DP1 und DP2 "Home" genannt wurde.
Die Verknüpfungen "Benutzer", "Einstellungen" und "Energie" in den Schnelleinstellungen befinden sich jetzt am unteren Rand
Auf dem Screenshot oben (links) ist außerdem zu sehen, dass die Verknüpfungen für die Menüs "Benutzerkonto", "Einstellungen" und "Energie" an den unteren Rand des Bildschirms verschoben wurden, anstatt unterhalb der letzten Benachrichtigung zu hängen.
Schnelles Antippen kann jetzt die Taschenlampe ein- und ausschalten
Die bei den NextPit-Leser:innen beliebte Quick-Tap-Funktion der letzten Pixel-Telefone enthält unter Android 13 nun eine zusätzliche Funktion: die Möglichkeit, die Taschenlampe durch Antippen der Rückseite des Telefons ein- und auszuschalten.

Mehr Optionen für die Einstellung von Vibrationen und Haptik
Android 13 hat zwei neue Optionen hinzugefügt, um einzustellen, wie und wann das Smartphone vibriert. Die Einstellungen befinden sich im Menü " Vibration & Haptik ", das nun Optionen für Alarmvibration und Medienvibration enthält.

Personalisierung des Avatars
Für die wenigen Menschen, die sich auf die Mehrfachnutzer-Funktion von Android verlassen – die leider von vielen Marken deaktiviert wird –, fügt Android 13 eine Option zum Ändern des Profilbildes hinzu. Auf diese Weise kann jede Nutzerin und jeder Nutzer sein eigenes Bild haben und muss nicht mehr die generische Silhouette verwenden, die sich nur durch die Farbe unterscheidet.

Anzeigegröße und Schriftgröße jetzt über ein einziges Menü
Wenn Ihr bisher die Anzeigegröße und die Schriftgröße ändern wolltet, musstet Ihr in zwei verschiedenen Menüs navigieren und die Einstellungen ändern. Mit Android 13 befinden sich beide Optionen jetzt in einem einzigen Menü unter den Anzeigeoptionen in der App Einstellungen: Anzeigegröße und Text.

Benachrichtigungen über die Zwischenablage am unteren Rand des Bildschirms
Wenn Ihr mit Android 13 einen Text oder ein Bild in die Zwischenablage kopiert, zeigt das System einen Ausschnitt im unteren Teil des Bildschirms an. Die Funktion funktioniert genau wie die Screenshot-Bestätigung unter Android 12 und bietet die Möglichkeit, das kopierte Objekt schnell zu bearbeiten.

Andere Funktionen, die mit Android 13 kommen könnten
Daneben deuten durchgesickerte Android 13-Builds auf einige weitere kleinere Änderungen hin:
- Verbesserte UWB-Unterstützung, mit mehr Funktionen für Gerätehersteller.
- Unterstützung für Bluetooth LE Audio und den Low Complexity Communications Codec (LC3).
- Audio-Ausgangswahlschalter für Material You, der die Möglichkeit bietet, zwischen Lautsprechern, Telefonen und der Einstellung der Lautstärke zu wählen.
Android 13: Visuelle Änderungen
Änderungen der Bildschirmschoner
Die Bildschirmschoner haben sich seit Android 4.1 kaum verändert. Lediglich der Name wechselte von "Daydream" zu "Dream" in den Codebestandteilen. Nun ist aber genau dieser Name aufgetaucht und zeigt, dass die Entwickler: innen etwas an den Screensavern ändern möchten. So wird eine bekannte Funktion aus Wear OS implementiert – die sogenannte Complications-API. Diese dient dazu, Funktionen oder Apps auf dem Sperrbildschirm darzustellen, wie etwa die Batterie- oder Zeitanzeige.
Mehr Farben für Material You
Nachdem die Aufmerksamkeit auf Material You, die neue Designsprache von Android 12, gelenkt wurde, ist Google bereit, das visuelle Konzept mit Android 13 noch weiter zu entwickeln. Laut einem Leak von Android Police wird das neue System noch mehr Anpassungsmöglichkeiten bieten, mit einer größeren Auswahl an Farben.
Das Layout der Uhr auf dem Sperrbildschirm ändern
Wenn Ihr genug Pixel 6-Bilder auf dem Sperrbildschirm gesehen habt, ist Euch vielleicht aufgefallen, dass im Grunde alle das gleiche einfache Layout hatten, mit der Uhrzeit in der Mitte des Bildschirms mit einem 2x2-Layout (Stunden oben, Minuten unten). Android 13 ändert dies mit einer neuen zweizeiligen Uhroption im Sperrbildschirmmenü, die die Uhr in der oberen linken Ecke des (Sperr-)Bildschirms platziert.

Dunkle und Helle App-Icons
Das Update bringt eine weitere visuelle Änderung. Nun ist bekannt, dass Entwickler in Zukunft die App-Icons an Euer Theme anpassen können. Dadurch entstehen Dunkle und Helle App-Icons. Dadurch sieht die UI nicht mehr ganz so quietschbunt aus.

Google Kalender zeigt jetzt den Tag im App-Symbol an
Auf dem obigen Screenshot seht Ihr eine weitere Änderung in Android 13: Die Google Kalender-App zeigt nun dynamisch den aktuellen Tag an, anstatt immer die "31". Die Aktualisierung spiegelt das gleiche dynamische Symbol wider, das bereits von der Uhr-App verwendet wird.
Mehr Farbkombinationen für Themen
Android 13 verbessert die ursprüngliche Material-You-Palette und bietet eine größere Auswahl an Themenfarben mit 16 Optionen, die auf dem verwendeten Hintergrundbild und 16 Grundfarben basieren. Das erweitert die vier Optionen, die normalerweise unter Android 12 zur Verfügung stehen.

Neues Design für die Benachrichtigung über die laufende Wiedergabe
Eine kleine, aber charmante Änderung in Android 13 ist die Benachrichtigung "Now Playing", die im Benachrichtigungsschatten und auf dem Sperrbildschirm angezeigt wird. Der Fortschrittsbalken hebt nun nicht mehr nur das Bild des Mediums hervor, sondern zeigt in Form einer schnörkeligen Kurve an, was bereits abgespielt wurde.

Android 13: Erwartete Geräte
Wie bei jeder neuen Android-Version üblich, werden Googles Pixel-Geräte die ersten sein, die die neue Version erhalten. Die Veröffentlichung von Android erfolgt in der Regel zeitgleich mit einer neuen Pixel-Generation, so dass ein Pixel-7-Smartphone das erste Telefon sein wird, das mit dem System veröffentlicht wird.
Es wird erwartet, dass das Update am selben Tag für andere Google-Smartphones ab dem Pixel 4 und neuer verfügbar sein wird.

Die Update-Verfügbarkeit für andere Marken und Modelle wird stark variieren, daher empfehlen wir, unseren Leitfaden zu den Update-Richtlinien der einzelnen Hersteller zu lesen:
Dieser Artikel wird bis zur finalen Veröffentlichung von Android 13 ständig aktualisiert. Folgt NextPit auf Facebook, Twitter und Telegram, um über neue Funktionen, Entwicklungsversionen und Geräteunterstützung informiert zu werden!
Quelle: Android Police