Voraussetzungen

Wie bereits festgestellt, ist F-Droid ein alternativer App-Store. Das erste Gebot der Google Play Store Richtlinien besagt jedoch: „Du sollst keine anderen App-Stores haben neben mir.“ Dies bedeutet zweierlei: Zum einen werdet Ihr die F-Droid App nicht im Google Play Store finden – und zum anderen müsst Ihr Android erst beibringen, F-Droid zu akzeptieren. Letzteres heißt: Ihr müsst unter Einstellungen › Sicherheit die „unbekannten Quellen“ aktivieren.

Unbekannte Quellen

Glaubt man den „Main-Stream Artikeln“, ist das etwas unheimlich gefährliches: Damit würde man Malware Tür und Tor öffnen. Na ja, glaubt man den „Main-Stream Artikeln“, müsste man ja auch zwangsweise eine so genannte „Anti-Virus“ App auf seinem Androiden installiert haben. Ohne jetzt bezüglich letzterer in die Details zu gehen: Das ist natürlich beides Unsinn.

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Hier aktiviert Ihr die „Installation aus unbekannten Quellen“ / © Izzy Image source: Izzy

Nur System-Apps erhalten die Berechtigung zur direkten Installation von Apps. Schafft es eine App, dies zu umgehen, wird sie sich auch kaum von dieser Einstellung abhalten lassen. Auch wenn Ihr „unbekannte Quellen“ aktiviert habt, geht (für Apps, die andere Apps installieren wollen) kein Weg am „Package Manager“ vorbei – der Euch anzeigt, welche Berechtigungen die zu installierende App verlangt. Erst wenn Ihr dort den Button „Installieren“ betätigt, wird die entsprechende App auch installiert. Das werdet Ihr bereits bei der Installation der F-Droid App selbst bemerken.

Sicherheit

Bei jeder App, die Ihr installiert, kann Google diese zuvor überprüfen. Diese Funktion ist standardmäßig aktiviert: Ihr erhaltet also bei der Installation aus „unbekannten Quellen“ diese Möglichkeit.

Darüber hinaus trifft auch F-Droid selbst zahlreiche Vorkehrungen. Wie ich bereits in meinem vorigen Artikel beschrieb, wird der Quellcode überprüft, und die App aus ihrem jeweiligen Quellcode erstellt. Ähnlich wie beim Google Play Store gibt es auch bei F-Droid strenge Richtlinien, die eine App erfüllen muss. So sind beispielsweise „binary blobs“ aus „closed source“ unerwünscht: Hier könnte F-Droid ja den Quellcode nicht prüfen („binary blobs“ bedeutet, dass beispielsweise vorkompilierte Bibliotheken in die App mit eingebunden werden). Weitere „unliebsame Komponenten“ werden als so genannte „AntiFeatures“ deutlich kenntlich gemacht:

  • Ads (Werbung)
  • Tracking
  • NonFreeNet (nutzt unfreie Dienste im Netz)
  • NonFreeAdd (empfiehlt unfreie AddOns)
  • NonFreeDep (hängt von unfreien Komponenten ab – etwa von den Google Play Services)
  • UpstreamNonFree (es fehlen wahrscheinlich Funktionalitäten, da unfreie Komponenten entfernt werden mussten)
  • NonFreeAssets (enthält unfreie Komponenten – meist Multimedia-Daten, die unter unfreier Lizenz stehen)

Ist eine App von so etwas betroffen, wird Euch das sowohl im Android-Client als auch auf der zugehörigen Web-Seite auf F-Droid angezeigt.

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Beispiele für „AntiFeatures“ (rot) im F-Droid Client / © Izzy Image source: Izzy

Wer sich eingehender mit dem Thema Sicherheit bzgl. F-Droid befassen möchte, dem seien folgende Artikel zur Lektüre empfohlen:

Open Source Software leistet nicht zuletzt durch Transparenz einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und zum Schutz der Privatsphäre

  • Unbedingt! Ich vertraue ausschließlich Open Source.: 18%
  • Definitiv! Genau aus diesem Grund sollte man Open-Source bevorzugen.: 66%
  • Ja, schon. Aber proprietäre Software steht dem nicht nach.: 9%
  • Ich halte proprietäre Software von großen Anbietern für sicherer.: 6%

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F-Droid installieren

Da nicht im Google Play Store verfügbar, müsst Ihr die Installation von Hand vornehmen – was aber nicht weiter kompliziert ist. Den Schalter bei „unbekannte Quellen“ habt Ihr bereits aktiviert – also gilt es jetzt, die APK Datei für die Installation zu besorgen. Diese ist direkt auf der F-Droid Start-Seite verlinkt. Damit man nicht immer erst dort vorbeischauen muss, hat die jeweils aktuelle Version auch einen festen Namen und Link: https://f-droid.org/FDroid.apk.

Nach dem Herunterladen auf Euren Androiden öffnet Ihr nun den Download-Manager (die App namens „Downloads“), oder navigiert mit dem Datei-Manager Eurer Wahl dorthin, wo die heruntergeladene Datei gelandet ist (i. d. R. „/sdcard/Downloads“), und tippt die FDroid.apk an. Wie weiter oben beschrieben öffnet sich nun der „Package Manager“, führt Euch die angeforderten Berechtigungen vor Augen, und gibt Euch die Wahl: „Abbrechen“ oder „Installieren“.

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Installation des F-Droid Clients: Herunterladen, „Downloads“ öffnen, „FDroid.apk“ antippen, installieren / © Izzy Image source: Izzy

Wer im letzten Schritt „Installieren“ ausgewählt hat, darf jetzt weiterlesen:

F-Droid benutzen

Während bei Verwendung des Google Play Store zum Stöbern in den Apps immer eine Internet-Verbindung benötigt wird, geht das bei F-Droid auch in der Bleikammer: Der Repository-Index (also die Liste verfügbarer Apps mit ihren Beschreibungen) wird auf dem Gerät vorgehalten. Also sollten wir dieses nun einmalig aktualisieren, damit wir auch etwas sehen. Dazu einmal kurz auf das „Overflow-Menu“ (die „drei übereinander gestapelten Punkte“ oben rechts) getippt, und „Paketquellen aktualisieren“ auswählen. Je nach Qualität Eurer Internet-Verbindung kann das jetzt ein wenig dauern:

  • Der Index wird heruntergeladen (das sind ein paar Megabyte)
  • Die Liste der für Euer Gerät verfügbaren Apps wird aktualisiert (also inkompatibles gleich aussortiert) und gespeichert.

Damit das in Zukunft automatisch geschieht, werfen wir gleich einen Blick in die Konfiguration – zu finden im gleichen Menü, beschriftet mit „Einstellungen“:

  • Automatisches Aktualisierungs-Intervall: Täglich reicht völlig aus, so oft ändert sich da nichts
  • Nur über WLAN: Wer nicht gerade über ein „unlimitiertes Datenvolumen“ verfügt, macht hier ein Häkchen

Den Rest „nach Gusto“ – nur besser zu Anfang noch die Finger von Unverständlichem lassen 🙂

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Paketquellen aktualisieren und F-Droid Client konfigurieren / © Izzy Image source: Izzy

Nach Apps stöbern

Mittlerweile sollte die Paketliste aktualisiert sein, und Ihr könnt in den Apps stöbern. Zunächst einmal ist die Startseite der App in drei Reiter eingeteilt:

  • Verfügbar: Alle Apps, die Eure Paketliste enthält
  • Installiert: Das könnt Ihr mir bestimmt sagen 🙂
  • Aktualisierung: Richtig, Ihr werdet bei Aktualisierungen Eurer installierten Apps informiert – auch mit einer Benachrichtigung

Im letzteren Reiter tauchen leider ab und an Apps auf, die Ihr gar nicht von F-Droid installiert habt. Alles kein Beinbruch! Anders als bei Google Play könnt Ihr mit F-Droid steuern, was Euch als Updates präsentiert wird. Einfach auf der Detailseite der App das „Overflow-Menu“ (ja, wieder die „drei übereinander gestapelten Punkte“) betätigen, und eine Auswahl treffen: „Diese Aktualisierung überspringen“, „Alle Aktualisierungen ignorieren“ …

Wie die Screenshots zeigen, könnt Ihr – statt einfach nur durch die Liste zu scrollen – auch nach Kategorien filtern oder die SuFu (ähem, Suchfunktion) nutzen.

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Im F-Droid Client nach Apps Ausschau halten, Aktualisierungen verwalten / © Izzy Image source: Izzy

So, das war’s für heute – mehr passt in den Artikel nicht mehr rein. Zusätzliche Repositories sowie „App Swapping“ müssen wir daher auf ein andermal vertagen. Sofern Interesse besteht.