BYD: Vollangriff in Europa


Mit dem BYD Dolphin Surf ist dem chinesischen Autohersteller eine echte Überraschung gelungen. Ein mutiges Design trifft auf bei diesem Kleinstwagen auf einen Preis, bei dem die Konkurrenz ordentlich ins Schwitzen kommen könnte. Denn viele Hersteller haben einen günstigen Elektro-Flitzer, der ab unter 20.000 Euro zu haben ist, derzeit nicht im Produktportfolio. Aber nicht nur mit E-Autos, sondern auch mit Plug-in-Hybriden will BYD in Europa weiter wachsen.
BYD: Weltweit die Nummer Eins bei elektrifizierten Autos
Eigentlich läuft’s für BYD weltweit richtig rund. Jüngst hat der Hersteller sogar Tesla bei den E-Auto-Verkäufen in der Europäischen Union überholt. Und global? Ganz oben auf dem Treppchen hat sich BYD positioniert. Mit einem Marktanteil von 21 Prozent im ersten Quartal des laufenden Jahres beim Verkauf von vollelektrischen Autos und Plug-in-Hybriden zeigt BYD, dass sie ernst machen.
Aber Deutschland? Da hakt es noch ein wenig. Gerade mal 2.791 Neuzulassungen von Januar bis April – das sind 0,3 % Marktanteil. Trotzdem gibt es Hoffnung: Im April allein wurden hierzulande nämlich 1.566 BYD-Fahrzeuge neu zugelassen. Die Chefin für den deutschsprachigen Raum, Maria Grazia Davino, gibt sich optimistisch: „Wir wachsen schnell – auch in Deutschland!“
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern expandiert BYD gegenwärtig wie verrückt: Schon in 29 Ländern ist man aktiv, allein dieses Jahr kommen zwölf neue Märkte für den Hersteller dazu. Auch bei den Plug-in-Hybriden wird noch in diesem Jahr nachgelegt, damit der Trend nicht abreißt. Und klar, ein immer größeres Händlernetz soll dabei helfen, immer mehr Kunden in den Städten vor Ort von den BYD-Modellen überzeugen zu können.

BYD Dolphin Surf für preissensiblere Kunden
Und dabei spiel der BYD Dolphin Surf eine entscheidende Rolle. Mit einem Preis ab 19.990 Euro bringt BYD einen kleinen Flitzer nach Deutschland, während andere Hersteller lieber SUVs pushen. Durchaus ein Signal an den Wettbewerb. Denn der Markt für bezahlbare E-Autos in Europa wurde in den vergangenen Jahren enorm ausgedünnt – und BYD nutzt diese Gelegenheit, um selbst um nicht ganz so zahlungskräftige Kunden zu werben. Ein Konzept, das auch schon in anderen Ländern funktioniert. Rund 930.000 Einheiten des kleinen Elektroautos sind weltweit bereits auf der Straße.
Patrick Schulz, Vertriebschef in Deutschland, sieht großes Potenzial im A-Segment. Er erwartet, dass bis 2030 wieder 20 Kleinstwagen-Modelle am Start sein werden. BYD möchte von Anfang an mitmischen – und bezahlbare E-Autos nach Worten von Schulz nicht nur erschwinglich, sondern auch richtig cool machen!
Und noch eine spannende Neuigkeit: BYD wird bald Autos in Europa produzieren. Bis Ende 2025 soll eine neue Fabrik in Ungarn fertig sein, damit weniger Fahrzeuge aus China importiert werden müssen. Gleichzeitig entsteht eine europäische Unternehmenszentrale inklusive Forschungszentrum in Budapest – mit Entwicklungsschwerpunkten wie ultraschneller Ladetechnologie. BYD hat nämlich Schnellladesäulen gebaut, die eine Ladeleistung von bis zu 1.360 kW liefern können. Deutschland soll in diesem Jahr erste Teststationen bekommen – das könnte die Ladezeiten massiv verkürzen, wenn auch die Autos entsprechend ausgerüstete Ladetechnologie an Bord haben.