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Shoppen, Sehen, Verstehen: Wie Googles KI Euren Alltag verändert

nextpit Google IO 2025 XR Glasses Live Demo
© Google (Screenshot von nextpit)

Im Rahmen der Google I/O präsentierte uns Google seine Neuheiten – natürlich mit einem gehörigen KI-Schwerpunkt. Wir sahen u.a. eine neue smarte Brille und jede Menge neue Gemini-Tricks. Sobald diese Tools verfügbar sind, sehen wir die Welt mit ganz anderen Augen, da bin ich mir sicher. Und ich verrate Euch hier jetzt auch, wieso ich das denke. 

Die Google I/O ist für Technikbegeisterte jedes Jahr ein Highlight – ein Event, bei dem Google zeigt, wohin die Reise in der digitalen Welt geht. Ob die erste Präsentation der Google Glass, neue Android-Versionen oder beeindruckende KI-Demonstrationen – stets gab es spannende Einblicke.

In diesem Jahr stand die Keynote am Dienstag ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz – und das aus gutem Grund. Android spielte diesmal nach der Android Show in der letzten Woche nur eine Nebenrolle. Währenddessen wurden die Begriffe Gemini und AI nahezu hundertfach erwähnt. Anstatt alle Ankündigungen im Detail zu wiederholen, empfehlen wir Euch das folgende Video, das die gesamte Keynote kompakt zusammenfasst:

Es gab viele Neuigkeiten zu den verschiedenen Gemini-Varianten, neuen Tarifen und Modi. Auch beeindruckende Tools wie Veo 3, Imagen 4 und Flow wurden vorgestellt. Da viele von uns jedoch bereits mit KI-generierten Bildern und Videos vertraut sind, möchten wir den Fokus auf eine übergeordnete Entwicklung legen:

Wie all diese Neuerungen zusammenwirken und welche Auswirkungen sie meiner Meinung nach auf unseren Alltag haben – darüber sprechen wir jetzt.

Google I/O 2025: Die Welt mit anderen Augen sehen

Wenn wir die diesjährige Google I/O mit einem Satz zusammenfassen müssten, dann wohl so: Google hat uns neue Wege aufgezeigt, wie wir dank künstlicher Intelligenz (KI) mit der Welt interagieren können. Um Euch einen besseren Eindruck zu vermitteln, beginnen wir direkt mit dem Thema Shopping.

So kauft Ihr künftig ein

Google wird in der Websuche künftig den "AI Mode" anbieten. Schon heute erscheinen KI-generierte Zusammenfassungen in den Suchergebnissen, doch dieser Modus wird deutlich erweitert. Besonders beim Einkaufen soll er Euch unterstützen. Sucht Ihr beispielsweise nach einer Reisetasche, liefert Gemini nicht nur eine Liste von Anbietern, sondern macht konkrete, auf Euren Geschmack zugeschnittene Vorschläge. Verfeinert Ihr Eure Anfrage mit Informationen wie "Ich reise im Oktober nach Hamburg und rechne mit Regen", werden Euch gezielt wasserdichte Modelle empfohlen.

Noch beeindruckender wird es beim Kleidungskauf: Google ermöglicht es Euch, Kleidungsstücke virtuell anzuprobieren. Ihr ladet ein Foto von Euch hoch und seht direkt, wie das Kleidungsstück an Euch aussieht – realistischer als die Darstellung an einem Model mit anderer Statur. Business Standard Dank KI-Agenten kann Google Eure Wunschprodukte überwachen. Ist die gewünschte Hose aktuell zu teuer? Google informiert Euch automatisch, wenn der Preis sinkt. Noch besser: Mit dem "Buy for me"-Prozess wird der gesamte Kauf abgewickelt – von der Warenkorbbefüllung bis zur Bezahlung via Google Pay.

Auch Konzertfans profitieren: Ein einfacher Befehl wie "Ich möchte Karten für The Cure nächstes Jahr in London, möglichst Front of Stage" genügt, und Gemini durchsucht selbstständig Ticketplattformen, analysiert Optionen, überprüft Preise und Verfügbarkeit und füllt sogar Formulare aus. Ihr müsst lediglich den passenden Vorschlag auswählen und den Kauf bestätigen. 

So sieht die Welt von morgen aus ...

Mit "Project Aura" präsentierte Google gemeinsam mit XREAL eine neue Android-XR-Brille. Obwohl es sich noch um einen Prototypen handelt, beeindruckte das Gerät bereits. Ähnlich wie smarte Brillen wie die Ray-Ban Meta Headliner (Test) erscheint sie im klassischen Brillendesign und ist kaum als smarte Brille zu erkennen. Die Brille, verbunden mit dem Smartphone, ermöglicht es Euch, Musik zu hören, durch fremde Städte zu navigieren oder Fotos zu machen. Dinge also, die wir auch von anderen Brillen dieser Art bereits kennen. Werft mal einen Blick auf dieses Video:

Besonders hervorzuheben ist in diesem Fall aber die Integration von Google Gemini: Eure KI erhält quasi "Augen". Blickt Ihr auf ein Gebäude, könnt Ihr Fragen dazu stellen wie "Ist das der Hauptbahnhof?" – und erhaltet präzise Antworten. Ein weiteres Highlight: Die Brille erinnert sich an zuvor gesehene Dinge. In einer Demo trank die Trägerin der Brille hinter der Bühne einen Kaffee. Später fragte sie, woher der Kaffee stammte, und Gemini nannte nicht nur den Namen der Kette, sondern lieferte auch Informationen zur nächstgelegenen Filiale inklusive Wegbeschreibung. Die Navigation erfolgt dabei direkt im Sichtfeld: Mittig seht Ihr den nächsten Schritt, während am unteren Rand eine Google-Maps-Übersicht den Weg weist.

… und so hört sie sich an

Besonders beeindruckt hat uns das neue Translate-Feature von Gemini. Stellt Euch vor, Ihr wollt jemanden nach dem Weg fragen, sprecht aber nicht dieselbe Sprache. Kein Problem – Gemini übersetzt das Gesagte in Echtzeit und zeigt es als Untertitel an. Das ist nicht nur ein Gamechanger für Tourist:innen, sondern auch für gehörlose Menschen, die ihrem Gegenüber nicht mehr mühsam von den Lippen lesen müssen.

Dazu passend präsentierte Google auch ein KI-Update für Google Meet. In Zukunft könnt Ihr dort in verschiedenen Sprachen miteinander sprechen – und erhaltet fast in Echtzeit eine gesprochene Übersetzung. Selbst Tonfall und Stimmung sollen dabei möglichst originalgetreu wiedergegeben werden.

Noch mehr Wow-Faktor gab es mit „Google Beam“. Zusammen mit HP hat Google ein System entwickelt, bei dem Ihr Euch ohne VR-Headset in einem virtuellen Business-Meeting gegenüber sitzt – in 3D. Alles, was es dafür braucht: eine spezielle Kabine, Kameras, Mikrofone – und natürlich ein wenig KI-Magie.

Noch befindet sich das System – wie die meisten in diesem Beitrag erwähnten Produkte – in der Testphase, aber erste Business-Kund:innen sollen das Equipment noch dieses Jahr über HP beziehen können.

Mein Fazit: Google + KI = Unsere neue Realität?

Aus einem ganzen Füllhorn an Neuheiten, Funktionen und innovativen Ideen habe ich Euch jetzt lediglich eine Handvoll herausgepickt. Ich glaube aber, dass diese Beispiele ausreichen, um ein Bild dessen zu zeichnen, was schon bald Realität für uns wird. Oder anders: Wir sehen, wie Internet, KI und unsere reale Offline-Welt noch einmal anders zusammenwachsen.

Wir überwinden Sprachbarrieren, kaufen entspannter ein, verstehen unsere Umgebung besser und genießen einfach ein deutlich entspannteres Leben. Bei der Nutzung der Brille musste bei den Demonstrationen beispielsweise nicht ein einziges Mal das Handy aus der Hose geholt werden. Das wichtigste Wort dabei vielleicht: Kontext! Gemini weiß irgendwie immer, was Ihr gerade wollt. Egal, ob Ihr die KI in der Brille fragt, ob sie sich daran erinnert, wo Ihr den Autoschlüssel hingelegt habt, oder ob Ihr bei der Google Suche nach einem Produkt fragt, das perfekt zu Euch passt.

Etwas Wasser in den Wein

Mir ist bewusst, dass ich meine I/O-Eindrücke hier gerade recht begeistert und positiv geschildert habe. Weil ich auch wirklich riesiger Fan dieser Technologien bin. Aber ich möchte Euch natürlich auch nicht verschweigen, dass beim Thema KI stets Faszination und Gruselfaktor Seite an Seite stehen. Denn ja: So schön wie das alles aussieht und wie bequem das Leben dadurch auch wird – wir dürfen dabei auch die Schattenseiten nicht vergessen. Wie sicher sind all die Technologien? Und was ist mit all den Daten? Möchte ich, dass ausgerechnet die Datenkrake Google alles sehen kann, was ich sehe – und sich später auch an alles erinnert, was ich gesehen habe?

Wir werden an anderer Stelle sicher nochmal darüber reden, wie wichtig es ist, dass die hohen KI-Standards, die wir hier in Europa etablieren wollen, nicht unterschritten werden. Und das wir mit Argusaugen darauf schauen müssen, welches Land und welches Unternehmen die mächtigste KI hervorbringt. Heute war mir aber danach, einfach mal auf die I/O zu blicken und mich an den Dingen zu erfreuen, die wir bald mit unseren Handys und smarten Brillen anstellen können.

Sagt mir gerne, ob ich Euch dabei zu euphorisch wirke und verratet mir ruhig, was Eure persönlichen Highlights der Google I/O waren.

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Zu den Kommentaren (1)
Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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1 Kommentar
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  • 104
    Tenten vor 2 Wochen Link zum Kommentar

    Klingt zumindest alles sehr spannend. Wir haben in der Firma mal überlegt, alle unsere Besprechungen von KI aufzeichnen, transkribieren und zusammenfassen zu lassen. Natürlich haben wir vorher alle Beteiligten um ihr Einverständnis gebeten. In bisher keinem einzigen Termin kam KI zum Einsatz, weil immer mindestens ein Beteiligter sein Einverständnis verweigert hat. Die Begründung war fast immer, dass dabei wesentlich mehr dauerhaft festgehalten wird, als bisher, da es ja ein vollständiges Transkript gibt und nicht wie bislang nur ein Protokoll, das nur das Wesentliche festhält. Ich kann es den Leuten nicht verdenken, ich stehe zum Beispiel diesen Brillen sehr skeptisch gegenüber, denn ich möchte es auch nicht, wenn mein Gesprächspartner mich permanent aufnehmen oder fotografieren kann. Oder gar Fremde in der Öffentlichkeit. KI ist ein spannendes Thema, mir fehlt bei aller Euphorie aber ein erkennbarer Einsatz, auch etwas für die Einhaltung der Privatsphäre nur am Rande Beteiligter oder gar Unbeteiligter zu erwirken.

    Carsten Drees

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