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Honor Magic V2 im ersten Test: Dünner geht nimmer!

nextpit Honor Magic V2 Test
© nextpit

Die ehemalige Huawei-Tochter Honor hatte bereits im Juli 2023 im Heimatland China das aktuell dünnste Foldable mit dem Honor Magic V2 präsentiert. Auf der IFA 2023 will der Konzern nun seinen Samsung-Galaxy-Z-Fold-5-Konkurrenten dem internationalen Publikum vorstellen. Ich hatte das Glück, mir das Smartphone in einer ruhigen Minute vorab schon einmal anschauen zu können.

Honor Magic V2: Preis und Verfügbarkeit

Das Honor Magic V2 kostet im Heimatland seit dem 20. Juli 2023 gerade einmal 8.999 Yuan. Das wären dann je nach Tageskurs um die 1.140 Euro. Gemeint ist natürlich das "kleinste" Modell mit 16 GB RAM und 256 GB internen Programmspeicher in den angebotenen Farben Schwarz, Gold, schwarze Seide sowie lila Seide und eine spezielle Version mit einer Leder-Imitat-Rückseite.

Natürlich kommt das Honor Magic V2 nicht zu diesem Preis zu uns. Einen Preis konnten wir vorab bis jetzt nicht aufdecken, ich würde aber mal vermuten, dass man sich hart an dem Samsung Galaxy Z Fold 5 (Test) orientieren wird, das mit 12/256 GB für 1.899 Euro zu kaufen ist. Mit 12/512 GB will Samsung 2.019 Euro und mit einheitlichen 12 GB Arbeits- und einem Terabyte Programm-Speicher 2.259 Euro. In China bietet Honor die identischen Speicheroptionen, eben nur mit 16 GB RAM an. Hierzulande wird man sich vermutlich auf eine Speicher-Konfiguration festlegen. 

Honor Magic V2: Design und Verarbeitung

Hat man das 156,7 x 74,1 x 9,9 mm große und gerade einmal 231 g leichte Smartphone in der Hand, wird einem auf Anhieb gar nicht bewusst, dass es sich um ein aufklappbares Foldable handelt. Denn diese Eckdaten bringt ein herkömmliches Smartphone auch auf die Waage. Damit dürfte für diesen Formfaktor vermutlich auch die Grenze des Machbaren erreicht sein, denn irgendwo muss ja auch noch der USB-Type-C-Port hin.

Honor Magic V2
Das Honor Magic V2 lässt im zugeklappten Zustand kein Blatt Papier zwischen die beiden Seitenteile. / © nextpit

Auf der Rückseite begrüßt uns oben links ein rechteckiges Kamera-Array für die Triple-Hauptkamera, was insgesamt schon ganz ordentlich aus dem Gehäuse ragt. Die seitlichen Tasten sind gut positioniert und bieten einen sicheren und satten Druckpunkt. Generell ist die Verarbeitung als sehr hochwertig zu bewerten.

Honor Magic V2
Steht das Kamera-Array weit aus dem Gehäuse, ist das zumindest meist ein Zeichen für eine gute Optik, / © nextpit

Aufgeklappt bietet das Honor Magic V2 eine Größe von 156,7 x 145,4 x 4,7 mm, was wie erwähnt in Bezug auf die Dünne schon sehr außergewöhnlich ist. In meinem ersten Hands-on fiel mir bei dem Titanium-Scharnier kein Mangel auf. Die beiden Seitenteile bleiben in allen Positionen stehen, lassen sich aber dennoch gut zusammenklappen – und das ohne einen sichtbaren Spalt. Honor hat den Klappmechanismus auf 400.000 Faltungen getestet, was einer Lebensdauer von bis zu zehn Jahren bei 100 Faltungen pro Tag gleichkommt. So viel Zeit hatte ich am Honor-Stand nun doch nicht.

 

Honor Magic V2: Display

Damit wären wir auch schon in der wohl wichtigsten Kategorie bei einem Foldable. Auf der Innenseite hat das Honor Magic V2 ein 7,92 Zoll großes OLED-Panel mit einer Auflösung von 2.344 x 2.156 px und einer LTPO-Bildwiederholrate von 120 Hz. Auf der Außenseite gibt es ein 6,43 Zoll großes Display mit identischer Bildwiederholrate und einer Auflösung von 2.376 x 1.060 px – also anders als bei einem typischen Klapp-Foldable, wo lediglich, das  Samsung Galaxy Z Flip 5 (Test) und das Motorola Razr 40 Ultra (Test) ein wirklich voll funktionstüchtiges Außendisplay bieten.

Honor Magic V2
Das Außendisplay ist noch einmal einen Tick heller! / © nextpit

Beide Displays präsentieren sich bei unserem ersten Hands-on auf der IFA kontrastreich und blick-stabil. Innen beträgt die maximale Helligkeit 1.600 Nits und außen beachtliche 2.500 Nits. Das sollte auch unter direktem Sonnenlicht ausreichend sein, um seiner täglichen Arbeit nachzugehen. Das "Nanocrystal glass 2.0" geschützte Außendisplay bietet zusätzlich eine Unterstützung für einen kapazitiven und druck-sensitiven Stylus.

Honor Magic V2
Das Innendisplay hat eine Diagonale von stolzen 7,92 Zoll./ © nextpit

Honor Magic V2: Software

Auf dem Honor Magic V2 ist das hauseigene MagicOS 7.2 vorinstalliert, welches auf Android 13 basiert. Nachdem Honor von Huawei verkauft wurde, ist dem Unternehmen wieder die Verwendung von den Google Mobile Diensten (GMS) und die Verwendung des Funkstandards 5G erlaubt. Beides unterstützt das Honor Magic V2. Der Google Sicherheitspatch war in unserem Hands-on vom 1. August 2023 und somit top aktuell.

Honor Magic V2
Das Honor Magic V2 kommt mit MagicOS 7.2 zu Euch./ © nextpit

Bezüglich der garantierten Unterstützung von Software-Updates gab man uns am Honor-Stand noch keine Auskunft. Zuletzt gewährte Honor drei große Software-Updates sowie fünf Jahre lang Sicherheitspatches. Das dürfen wir wohl auch von dem Flaggschiff-Foldable erwarten. Zu unserer Überraschung haben wir auf den ausgestellten Geräten kaum Bloatware entdecken können. Da ich parallel noch das Honor 90 teste, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass dies nicht zu der Standardkonfiguration gehört. Hier werden wir also noch einmal die Teststellung abwarten müssen.

Am Stand stellte Honor uns ein neues Software-Feature vor, welches den Betrieb von zwei Anwendungen gleichzeitig zulässt. Wir reden nicht von dem bekannten Switch zwischen zweier Partitionen, sondern vom gleichzeitigen Betrieb ein und derselben App unter zwei unterschiedlichen Benutzern. Aber auch hier bringt der ausführliche Test mehr Licht ins Dunkel.

Honor Magic V2: Performance

Honor verbaut in dem Magic V2 den aktuell schnellsten Prozessor von Qualcomm. Das ist er zumindest bis zur Snapdragon Summit, Ende Oktober 2023 auf Maui, Hawaii, wo die kalifornische Chip-Schmiede den Snapdragon 8 Gen 3 präsentieren wird. Praktisch der gleiche Prozessor, der auch im Samsung Galaxy Z Fold 5 verbaut ist, wenngleich die Südkoreaner eine leicht gepimpte Version des SoCs bieten.

Zur ungefähren Einordnung packe ich Euch mal bis zum finalen Test des Honor Magic V2 die Tabelle aus dem Samsung-Test herein: 

  Samsung Galaxy Z Fold 5
(Snapdragon 8 Gen 2)
Google Pixel Fold
(Tensor G2)
Galaxy Z Fold 4
(Snapdragon 8+ Gen 1)
Oppo Find N2
(Snapdragon 8+ Gen 1)
Galaxy S23 Ultra
(Snapdragon 8 Gen 2)
3DMark Wild Life
  • Ausgereizt
  • 6612
  • 8611
  • Ausgereizt
  • Ausgereizt
3DMark Wild Life Stresstest
  • Bester Loop: 14126 (geschlossen)
  • Schlechtester Loop: 6442 (geschlossen)
  • 14113 (geöffnet)
  • 7350 (geöffnet)
  • Bester Loop: 6650
  • Schlechtester Loop: 3508
  • Bester Loop: 10332
  • Schlechtester Loop: 5606
  • Bester Loop: 10389
  • Schlechtester Loop: 6459
  • Bester Loop: 12278
  • Schlechtester Loop: 7386
Geekbench
  • Geekbench 6
  • Single: 2040
  • Multi: 5429
  • Geekbench 6
  • Single: 1479
  • Multi: 3784
  • Geekbench 5
  • Single: 1332
  • Multi: 3947
  • Geekbench 5
  • Single: 1046
  • Multi: 3556
  • Geekbench 5
  • Single: 1912
  • Multi: 4981

Honor Magic V2: Kamera

Ich hatte es bereits beim Thema Design angeschnitten: Die rückseitige, vertikal angeordnete Triple-Kamera ragt sichtlich aus dem Gehäuse. Das deutet darauf hin, dass es sich bei dem System um etwas Hochwertiges handelt. Testfotos waren zwar indirekt möglich, ließen sich aber auf die Schnelle nicht exportieren, um sie dann später am großen Bildschirm auszuwerten. Der erste Eindruck konnte aber bei dem tendenziell schlechten Messelicht überzeugen.

Honor Magic V2
Die Triple-Hauptkamera schaut schon ein wenig aus dem Gehäuse, was eher für ein hochwertiges Setup spricht. / © nextpit

Auf dem Datenblatt geben sich eine 50-MP-Hauptkamera mit einer Blende von f/1.9  und eine weitere 50-MP-Kamera zu erkennen. Diesmal aber mit einem Ultraweitwinkel-Objektiv ausgestattet, welches Bilder optisch stabilisiert. Ein kleiner Leckerbissen ist die dritte Kamera, die einen 20-MP-Telezoom bietet. Hier gibt es eine Blende von f/2.4 und ebenfalls optischer Bildstabilisierung.

Für die beiden Frontkameras – je eine pro Display – bietet Honor zwei Weitwinkel-Kameras im Punch-Hole-Design, mit je 16 MP und einer Blende von f/2.2. Ich für meinen Teil freue mich schon, das Kamera-Setup in der Öffentlichkeit zu testen und hoffe, dass ich am Ende meine Erwartungen nicht herunterschrauben muss.

Honor Magic V2: Akku

Das Honor Magic V2 ist mit einem 5.000 mAh starken Akku ausgestattet. Der ist laut Honor mit einer Dicke von nur 2,72 mm der dünnste Dual-Silizium-Kohlenstoff-Akku auf dem Markt. Dazu gibt es vermutlich ein Huawei-SuperCharge-Netzteil mit einer Leistung von 66 W. Vermutlich deshalb, da man dem Honor 90 kein Netzteil mit in den Lieferumfang packt.

Honor Magic V2
Das Honor Magic V2 ist aktuell das dünnste Foldable am Markt.. / © nextpit

Wer es bereits erwartet hat, liegt genau richtig: Zu der tatsächlichen Laufleistung mit nur einer Akku-Ladung oder wie schnell das Honor-Foldable mit besagtem Netzteil geladen werden kann, sind auf dem Stand keine verbindlichen Werte zu ermitteln. Das obliegt ausschließlich dem Test in der nextpit-Redaktion.

Vorläufiges Urteil

Das Honor Magic V2 ist ein über die Maßen gelungenes Foldable. Das ist jedoch lediglich das subjektive Gefühl nach einem ersten Hands-on auf der IFA 2023 in Berlin. Die technischen Daten können weitestgehend mit der Samsung-Konkurrenz mithalten, in vielen Punkten sogar übertrumpfen.

Honor Magic V2
Hierzulande wird das Honor Magic V2 wohl nur in zwei Farben auf den Markt kommen. / © nextpit

Da werden natürlich der Preis und die Kamera-Qualität eine entscheidende Rolle spielen. Auch die Akkulaufzeit dürfte bei dem ungewöhnlich dünnen Foldable das Testergebnis mitentscheiden.

Stand jetzt, beeindruckt schon einmal der sehr dünne und leichte Formfaktor, trotz faltbarem Android-Smartphone. Ich bin geneigt, 4,5 Sterne zu vergeben, da der Preis erwartungsgemäß noch zu hoch sein wird. Mehr jedoch nach unserem ausführlichen Test.

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Matthias "MaTT" Zellmer

Matthias "MaTT" Zellmer
Senior Editor

Mit dem Palm groß geworden und mit Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an Android OS bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (später GO2mobile), 2022 bei NextPit eine neue Heimat gefunden und freut sich nun auf Bestenlisten, News, Tests und Videos. Spezialagent für alles Kreative.

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